Vorwärts Nr. 4, 7. Jahrgang, Juni 1974

.EDV mühsam zusammenge1 bettelt Handelsakade-mie brathte 900.000 Schming IUSijmmen Die Handelsakademte h at eine neue Date11verarbeitungsanlage. Sie ist mit Kosten von 900.000 Schilling d1e : modernste Anlage dieser Art, die eine berufsbilder.de Schule i.n Österreich besitzt. Auf Band und Platten ·gespeicherte Informationen ermöglichen - eine moderne Ausb'il - du.ng der Kaufleute v1>n morgen. Ohne a uf Zahlen und technisches Latein zurückzugreifen, kann der Laie die Kapazität dieser Schul- •anlage erfassen, wenn. er hört, daß die Walzwerkstraßen der Vöest und der Sehwellbetriebe der Ennskraftwerke · 'mit gleichartigen Computern gesteuert werden. Die Schulleitung mit Direktor Mag, Pichler hat im Interesse der lernwilligen Schüler die beträchtliche Swnme, die d ie Anlage gekostet hat, in jahrelangem Bemühen durch Subventionen von Stadt, Land und Bund und dur ch eine schuleigene Bausternaktion aufbringen müssen. Österreich ist kein armes ,,Geisterbus" o Lai <i. Es kann M.illiardenbeträge für sinnlose Rüs tungen ausgeben. Wirkliche Werte wie zum Beispiel ein Schulcomputer müssen aber 1nühsam. zusammengebettelt werden. 50 Jahre „Knödelakademie" Aus der ehemal?igen Ni;ihschuJe im Wehrgraben ist eine moderne Anstalt geworden. In sieben Klassen werden 145 JI/Iädchen im Schneiderin.nenhandwerk (bis zur Meis erp rüfung) in wirtschaftl1chen Frauenberufen und in moderner Haushaltsführung unterrichtet. Rund '1000 Schülerinnen haben in dem halben Jahrhundert seit Gründung der Anstalt die S chule absolviert. Zum 50-Jahr-Jubiläum hat der Schulerhalter, die schuldengeplagte Stadt Steyr, nur einen Wunsch : daß sich der Bund endlich entschließt, seinen Verpflichtungen nach:i;ukom" men und die moderne Schule !in seine Obhut nimmt. e Fahrplan Schildbürgerstreich der Sleyrer Verkehrsbetriebe Am Schalter der städtischen Unternehmungen, ·Abteilung Verkehrsbetriebe, kann sich j eder Steyrer einen Fahrplan de-r städtischen Verkehrslinien holen. Der kostet nichts. Pie Lupe, die man braucht, um 'hn lesen zu ~önnen, ist bei jedem Optiker erh ältlich , sie kostet schon etwas. Und ohne L- tpe ·wird man die 1,5 mm großen Ziffern schwerlich entziffern können. Besonders nlcht Leute, die den Autobusbetrieb frequent ieren - und die sind meist nicht mehr die Allerjüngsten. Die Miniaturgröße des Fahr" _planes mit den Liliputziffern ist aber nicht die einzige Kuriosität, die Steyrs Verkehrsbetriebe mit dem neuen Fahrplan zu bieten haben. Eine gute halbe Stunde vom Siadtz;entrwn liegt hoch über der Stadt die Waldrandsiedlung. Lange haben die Kommunisten im Rathaus dafür gekämpft, daß diese Siedlung endlich in die städtische Verkehrsverbindung miteinbezogen wird. Der Kampf dauerte j ahrelang, und nun fährt r egelmäßig zweimal ir, der Woche ein Bus ln die Siedlung und zurück. Nur der Einheimische aber - und oft nicht. einmal dieser - weiß davon! Denn der Bus ist ein „Geisterbus", man sucht ihn vergeblich auf dem städtischen Fahrplan. Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt: Seit Jahren fahr en die Busse regelmäßig in die Waldrandsiedlung, immer gut besetzt - aber der städtische Fahr~ plan registriert · sie überhaupt nicht. Der Frerod-e, der nach Steyr k1>mmt , nimmt sich ei.n Taxi oder h atscht zu Fuß; just zum selben Zeitpunkt aber hätte er einen Bus, · der ihn vom Stadtplatz in die Siedlung bringt. Und alles nur deshalb, weil der städtische Fahrplan seine eigene Linie einfach ignoriert. Über so viel Dumrn.heit · hätten selbst die Schildbfäger, die bestimmt nlcht die Gest:heitesten \,,ar.en, hellaut gelacht, Jagdwaffen in 40 Länder 1950 wurd,J in den Steyrwerlrnn die Jagdw ffenproduktion wieder. aufgenommen. Seither haben J00.000 Jagd- und Sportwaffen in 29 Kalibern, vom Kleinkalibe:r.gewehr - bls zur schweren Elefantenbüchse. das Werk verlassen. Steyrer Jagdwaffen werden in 4:0 Länder exportiert. Sogar in Westdeutschland, v<:o bekannte Waffenfirrr1en zu Hause sind, sind Steyrer Jagdgewehre die rnelstgekauften. Der steigende Absatz läßt hoffen, daß das 200.000. Jagdgewehr nicht so lange aLlf sich warten läßt, wie das nunmt!hr fertiggestellte 100.000. In den Konstruktionsbüros muß die Herstellung ständiJ;! weiterentwickelt werden, um auf. dem Jagdund Sportwaffensektor .,up to date" zu bleiben. . . A1·menis6he Gäste beeindruckten . ~ .•. ., . Durch Vermittlung det· österreichisch-Sowj etischen Gesellschaft ab'soJ.vierte · kürzfü:h · ein Voital- und In.strumentenensemble aus der Armenischen Sowjet!'\epublik ein Gastspiel in Oberöster reich. Das Ensemble besteht aus sechs ,Mädchen, die sich vorwiegend v.uf Werke der annenis.chen Yolksk~ust spezialisiert haben. Das Ensemble ,;Atapekian" hat jedoch auch .ein Werk von Franz Schubert ·111 seinem Repertoire, und es .musb(ierte'_ teilweise a uf Instr umenten. . die schon . \ ' Or 1000 Jahren in ÜbLm~ . waTen. Ein Saiteninstrument mit 79 Saiten . einer ·Harfe- ähl'.ilich, ist ein solches uralt es armenisches Volksinstrument. Die gut besuchten Veranstaltun - gen fanden in Gosau im Festsaal der Schule, i.n Steyr im Arbeiter.kam-• mersaal und.in Ebensee -im Itathaus- :festsaaj statt. · In Steyr stattete das ·Ensemble, begleitet v.on Gemeinderat Otto Treml dem Rathaus einen Besuch ab, wo es im Namen · des Bürgermeisters von Mag:istra~direktor Doktor Eder empfangen v.-urde. · Eine Stadtführung gab den Cästen Gelegenheit, einen guten Eindruck vom alten und neuen Steyr zu gewinnen. Im .Salz!tammergut :füb,lten sich die armenischen Mädchen „wie zu Hause", w-eil, wie sie beri<;hteten, die Landschaft eine starke Ähnl' chkeit mit ihrer armenischen Heimat aufzuweisen habe. Bisher blindlings zugestimmt Weii -ihnen ule waohsende Empörung der Bevölkerung tibe1· die drohende und überaus ge• schmalzene Preiserhöhung bei .Benzin und HefaöI unter d'le Nägel geht. verfangen tUe SPÖ• Ve1·treter in Gewerkschaft. und ArbelterkThmmer plötzlich „die strengste Oberprll.fung aller Ka.llmlatiommnterlagen" der Erdöl· monopolflrmen, So weit ist der 0GB freilich nicht wie in der Buntllh$republik Deutschland, wo die Gewerk~ sohaf.ten dfo -unverschih11ten Preisforderungen der mumnationalen Konzerne rundweg &blehnen und die Firmen auf ihre horrenden Profite verweisen. In Oberösterrefoh ist die SPÖ zwar fii,r eine P.reiserh-öbung, doch müsse, wie del' JLa,ndespart'llivorsfand kl.irzlicb feststellte, „bei Pri.ifun„ der Preisa.ntrige allergrößte Sorg:fal.t angewendet" werden. Womlt die SPÖ indirekt zugibt, daß ~lle bis!ler von der Regierung bewlUigten u;1d von der P aritätischen Kommission beschlosseneu Prelserhöbungeu (für Hu1,- derte von Waren) weder mit g.rößter Sorgfalt noch mit strengster Genauigkeit geprüft worden sind. Getreu dem Motto an die Unternehmer: Erhöht die Preise, wir steU/\n sms bHn-d und taub? ' -----·-------------~

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