Vorwärts Nr. 2, 7. Jahrgang, Februar 1974

Tariferhöhungen kosten. Steyrs Bevölkerung 7 illionen im Jah·r Die letzte Sitzung des Steyter Gemeindi,rates wird ·als effektlv~.. r 'l'iefpµnkt .in die Geschichte de.· Stadt eingeheri_ Innerha1'b von zwei Stunden beschlossen die SPÖ, die öVP und die l<'PÖ gegen die Stimme der Konunut1isten gleich vier Erhöhungen von Kommtmalpreisen. Den Steyr.er Bürg•ern kostet dies pro Jahr rund 7,3 Millionen Schilling, Jeder Bewohner der Stadt, vom Säugling bis zum Greis, wird pro .Jahr um 180 Schilling mehr ausgeben müssen. Er dgas wird um 23, Spaltgas um 40,1, die Mfülahfuli.r wn 43, das Triukwassei- und die Kanalbenützung um je 50 Prozent teurer. Schon bei Jahresbeginn waren die Altersheimgebühren, das Mittagessen für die Pensionist.en, die Verwaltungskosten der GWG, die Instandhaltungskosten dieser Gesellschaft und die Heizungskosten zwischen. 10,4 und 150 Prozent erhöht worden. Der Gemeindera t hatte gegen die Stimme der KPÖ ~nich die unsoziale Bier.! steuer !beschlossen, die · eine Mehr.:. belastung von 3 Millionen Schilling bringt. Während sonst im Steyrer Ge ... meinderat relativ viel diskutiert wlr<l, ~nd man allein übel' Formulierungen manchmal stundenlang streitet, ging die 11eue massive Preiserhöhung schnell und schmerzlos über die Bühne. Es war · nur der Sprecher der KPÖ, Gemeinderat Otto •rreml, der gegen die neuerliche Beiastung der Bevölkerung energisch protestierte. „Man gibt heute den Ölscheichs füe Schuld daran", ei-kfä.rte (Jemeimlerat Treml, ,,dall Benzin, DfoseUreibstoif m:id Heizöl teut'er werden. Man versehweigt aber, da.U die erdölproduzierem1eu Llindei- nur einen Bntchteil des Erlöses aus dem Erdö!geschiHt bekommen .Den Großteil kassieren die Konzerne und Raffinerien, der Großhandel, und mit einer Koste11beteiligung von mehr i:.ls 50 Prozent des Endpreises ist der l<'inanzminist.er de1· größte Oischeidt Österreichs.'' . Man ver&1.tcht, Erdöl und .Erdgas gleichzustellen und treibt damit den Gaspreis in schwindelnde Höhen. Vorher hat man den Anschluß der Städte an Erdgas durch eine angebliche Verbilligung schmackhaft gemacht. Nun redet kein Mensch melu· da von, daß das Gas !billiger wird, sondern man schraubt den Gaspreis um 23 Prozent in die Höhe. Alles unter <lern Mot to: die Ölscheichs sind schul<l! „Aber von den 600 Millionen Kubikmeter Erdgas, die in Oberösterreich im Jahr verbraucht werden, stammen 500 Millionen Kubikmeter aus dem Land selbst, nämlich aus den Sonden der ausländi - schen RAG und der OMV. Die Indexklause[ der Ferngas-Yersorgungsgesellscltaft, die auch den Benzinpreis einbindet, ist unmoralisch und sichert den Gesellschaftern h ohe Extraprofite ·auf lfosten der Konsumenten."

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