Die Verteuerung von Benzin, Heizöl und Di..isei in einem noch nie dagewesenen Ausmaß trifft nicht i:mr die Kraft• fohrer und ölhei:zenden Haushalte direkt, sondern die ge- \;Cmte Bevölkerung, denn eil'! Rattenschwan:t von Preiser• höhungen in allen Bereichen des täglichen teb~ns droht als Folge. · Eine derartige Preisexplosion war in keiner Weise ge• rechtfertigt. Gar etwa die Olländer des Nahen Ostens dafür verantwortlich zu machen, ist eine bewußte Verfälschung der Tatsachen. Vom gegenwärtigen Tunksfe!- leripreis für Superbenzin erhält der Lieferant des Rohöls (etwa Irak) nicht einmal :i:ehn Prozent. Von den übrigen 90 Prozent kassiert der Finanz:minister etwa zwei Drittel an Steuern. Tatsächlich wi1·d in kaum einem anderen land Benzin und Heizöl derart siork besteuert wie in Österreich. Den „Rest" von immel'hin etwa einem Drittel des Ver• braucherpreises kassieren der Handel und vor allem die multinationalen Ölkonzerne. Sie verdienen nämlich nich1 nur am Verkauf des Endprodukts, sondem auch an der Gewinnung, an der Fracht (olso mit den lcmkerflotten) und <en d e r Verteilung. Die Profite der internuticmaien ölkonwirne gehen in das Astronomische. Ein einziger amerikani• scher Weltkonzern (Mobil) scheffelte 1972 nicht weniger als 85 Milliarden Schilling an Profiten. Das ist etwa ein Viertel des Bruttonaiionalprodukts Österreichs oder zwei Drittel dessen, was der Staat Österreich im gleichen Johr laut Budget ausgab. en r 1 ·- ·7 Finanzminister 1 1 . Was Superseheich Androsch am 11 Superbenmt l lNormal. benzin llDieul Diese Tabelle beweist: Der Rohölanteil am Benzinpreis macht ntil' ffinf bis sehn Prozent aus. Die internationalen Erdölkonzerue verdienen zweimal: Sie Produktenerlös Rohöl {F'racht, Raffinerie, Gewinn) In -.21 U9 -.21 -.79 -. 00 -.Sl t mit Besonden empörend ist die T atsoehe, daß Finanz.mini• sfer Hanries; Androsc:h nicht bereit war, auch nur auf jene Mehreinnahmen aus der Mehrwertsteuer zu verzichten, die ihm auf Grund der „Ktisenverfeuerung" der Mh,eraiöiprodukte :i:uf!ießen. Noch mehr: Die steuerlich bedingte Erhöhung der Benzin- und Heizölpreise, die erst für 1. Jänner 1974 vorgesehen war, wurde um anderthC1lb Monate vorgezogen. An ein Vor.ziehen der Lohnsteuer reform denkt Androsc:h 11atiirlich nicht! Man kaM also feststellen: Das· ,,Krisenwochenende" Miti,: Okh>ber lttnn de!ii Olkon::.:emer1 ebenso gelegen wie dem Finonxminister. Es sd1affte ihnen den Vorwand, die Preise der Treibstoffe und des l-leizöls in einem geradezu phantastischen Ausrm:aß zu erhöhen. Der Finanzminister isf damit wohl genauso ein Nutznießer wie die Ö lkonzerne. Verteiler• app:nat (Großhandel Steuer EndpreL~ und TanlrnteUen) S 1: llillh1 g 1.(\2 3.l)2 5.GO -.98 2.86 4.00 -.66 2.43 ,UO stecken d-en Ii&uptn.utllil des Ge~ winns am .Prodnldenel"füs, zum Teil auch an der Fracht, ein, und sie kassiel'en den Großteil '.!!er Hande!ssp1u.1ne, well 75 Prozent des Vertcllerappurats in lhren Händen liegen. Den Löwenanteil kassie!'t der l~inamimlnistei:, der die Mblerafütsteue,n 11n<l die Mehrwert;;teuer rebwtreicht.
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