Vorwärts Nr. 5, 7. Jahrgang, Juli 1973

Sowjetensemble begeisterte Das Gastspiel des B,felorussischen Gesang- und Tanzensembles im Stadttheater war ein Erlebnis besonderer Art und die Steyrer sind sich darin einig, daß es sich beim Auftreten dieser Volkskünstler um einen ausgesprochenen Höhepunkt des Steyrer Kulturlebens der letzten Jahre gehandelt bat. Das Gastspiel war in Zusammenarbeit der österreichisch-Sowjetischen Gesellschaft und des Kulturamtes der Stadt zustapde gekommen. Das 80 Künstler umfassende Ensemble aus Minsk überraschte das Steyrer Publikum mit einem Programm der permanenten Höhepunkte welches von der Folklore bis zur ate'mberaubenden A~robatik al!e Nuancen einer 'künStl~risclf ,,hqcITwertigen Veranstaltung_umfaßt~,, w_ie man sie in dieser Größe .und Buntheit wohl.noch nie gesehen hat: man erlebte das bjelorussische ·vöfk in seiner Melancholie, seinem volkstümlichen Humor, seinem überschäumenden Temperament und der ihm eigenen natürli~hen U;b~n~- freude bis zur rhythmischen Artistik von hinreißender Faszination. Jede einzelne Programmnummer war ein Erlebnis. , Besonders der „Ukrainische Tanz' und die Humoreske „Pawlinka" begeisterten das Publikum, das, wie zum Beispiel die „Steyrer Zeitu~g' ' in einer ausführlichen Rezension schreibt, ,,immer wieder zu stürmischen Ovationen über die hervorragende Kondition aller Ausführen~ den hingerissen wurde ..." . Zu Eeginn der :Veranstaltung übertejchte : · ,, ~PO-Gemeinderat__ Ott_o Treml .·dem- .sowj.etischen Kunstlererisembie' ein Buch und •ein Bild der historischen Stadt Steyr. Tausend Steyrer leben in Armut KPÖ-ViErrtreter verlangt Erhöhung der Hilflosenzuschüsse Von Armut zu sprechen tst im Zeichen des „Wohlfahrtsstaates" nicht opportun. Aber alles Gerede von Wohlfahrt und Hochkonjunktur kann nicht darüber hinwegtäuschen. daß es in Steyr mehr als 1000 Menschen gibt, die in Armut leben. Diese Menschen werden entweder von der öffentlichen Fürsorge unterstützt oder haben eine so kleine Rente, daß sie eine Ausgleichszulage erhalten. Die Stadt Steyr hilft diesen Stiefkindern des Lebens mehr als andere Geme inden . Kohlenaktionen und Zuwendungen zu Weihnachten werden gewährt, die Kohlenaktionen wurd en auf Gutscheine umgestellt und Im Vergleich zum Vorjahr etwas erhöht. Gleichbleiben sollen nach dem Willen der Verantwortlichen die Weihnachtszuwendungen, obwohl die Prei se bedeutend gestiegen sind. Gemeinderat Otto Treml (KPÖ) bemängelte das in der Sitzung des Wohlfahrtsausschusses und verlangte eine Erhöhung der Weihnachtszulage für die öffentlich Befürsorgten von bish er 300 auf 500 Schilling und für die Bezieher von Ausgleichszulagen von bisher 151,50 auf.350.Sch illing. Die Reaktion der SPö~Mehrhe!t war sauer: ,.Fordern ist leicht", meinte der Fürsorge-Stadtrat, ,.woher sollen wir das Geld nehmen?" Gemeinderat Treml blieb dem ratlosen Stadtrat nichts schuldig: .,Die KPÖ treibt keine verantwortungslose Politik, verantwortungslos aber waren die SP-Politiker, die haben nicht gefragt, woher man das Geld nehmen soll, als sie sich Ihre Gehä lte r verdoppe lten. Die Summe, die nötig wäre, um die Weihnachtszuwendungen der armen Steyrer zu er~ höhen , ist nicht ganz so groß wie die, di e d e r .ehrE' n ?•n 1J irl-iP. ' Vi 1.eb(\ 1-gP.rmeister für se ine Tätigkeit In der Gemeinde zusätzlich zu seinem respektabl en Gehalt in den Steyr-Werken pro Jahr ka ssiert. Das Geld wäre a lso d a , es wird nur an der falschen Sei te ausgegeben ." Durch die In tervention des KPÖSpreche rs wird sich nun der Gemeinde rat in sei ner nächsten Sitzung mit d ieser Frage befassen.

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