Vorwärts Nr. 4, 7. Jahrgang, Mäi 1973

Arbeiterkammerrat GUS TL MASCHER erinnerte die Steyrer daran, daß ab dem 1. Mai die Galgenfrist für Gas und Strom abgelaufen ist, just am Kampftag der Arbeiterklasse treten die neuen Preiserhöhungen m Kraft . Und am ersten Juni kommen Dieselöl und Benzin dran, am ersten Juli ist die Gebührenerhöhung für Radio und Fernsehen fällig. So geht es ratenweise weiter, Österreich liegt in punkto Teuerung im Spitzenfeld Europas. Die SPÖ ist früher - unter der VP-Regierung - gegen die Teuerung Sturm gelaufen. Nun meint sie, die Teuerung werde aus dem Ausland importiert. Dafür schreit nun die ÖVP demagogisch gegen die Teuerung, während sie gleichzeitig Hand in Hand mit der SPÖ in der Paritätischen Kommission die Preiserhöhungen beschließt. Aber die TP11Pr11ng kommt nicht aus dem Aus1and, SPO und ÖVP spielen sich gegenseitig den Schwarzen Peter zu, Hahn im Korb sind die Unterneti~ mer mit immer höheren Profiten, die Leidtragenden sind die arbeitenden Menschen. Milliarden an Profiten Ihnen sind durch einen fast lükken 1 osen Lohn- und Ge!ialtsstopp die Möglichkeiten genommen, sich vom großen Kuchen der Konjunktur das ihnen zustehende Stück abzuschneiden. Aber der Kuchen ist da, mehr noch, er wächst: Das Anwachsen der Produktivität, die Dollarkrise und finanzpolitische Manöver haben Österreichs Großunternehmern Milliarden eingebracht. Aber nur die Großen teilen den Kuchen untereinander auf, die Arbeiter sind ausgeschlossen. Politiker und Spitzenfunktionäre haben natürlich ihre Ausnahmen. • Nicht einmal die regierungsfreundliche Presse traut sich zu schreiben, wie hoch die „Abfertigung" ist, die Ex-Nationalbankchef Dr. Schmitz bekommt. Unter der Hand spricht man von fünf bis sechs Millionen Schilling! Und dieses Riesengeschenk bekommt ein Mann für ein paar Jahre Repräsentation zusätzlich zu einer Pension, deren monatliche Höhe die Jahrespension eines fleißigen Akkordarbeiters weit überschreitet. • Kammerrat Gustl Maschet verlangte als Sprecher der Komnmnisten im Namen aller Arbeiter ~nd Angestellten einen sofortigen Pr;eisstopp unrl , uie Aufmihme von ~r:>hnverhandlUngen, die zur vollen l A~- geltung der Teuerung und de1t Le1stoogssteigerung führen müsse,. Die Argumente der KPÖ f nden unter den Teilnehmern der · undgcbung lebhaften Widerhall. Gemeinderat Treml und Ka-r-:0merrat Masche1· •vurden wiedf'1·nolt von Beifall unterbroc1,eu. utto Treml erklärte auch. bei den nächsten Wahlen genüge es nicht, den Kommunisten die „Daumen zu halten", man muß sie wählen. Ein einziger KPÖMandatar im Steyrer Gemeinderat konnte eine Mietenerhöhung ver- , hindern, die den Mietern rund sechs Millionen Schilling gekostet hätte Wie viel können die Kommunisten für die arbeitenden Menschen leisten, wenn sie verstärkt in den Gemeinderat einziehen! Androsch brach Zelte ab Gar nicht begc ;cf.ert von der KPO-Reclnern Beifall zollten, da machtvollen KPC-Kundgebung war bracb er bald die Zelte ab und verMinister Andi=osch. Er hielt während schwand. ,,Dieses plötzliche Ereignis der KPÖ-T.':.u nC:get111u; auf dem. sp :.) _ tat ihm in der Seele leid, ach, man Pcdiurr- seine Autogrammstunde. will auch hier schon wieder nicht so .Als. er hörte, wie h2.rt rlie K0rn>ntmi- wie die Obrigkeit", hätte vielleicht „ten ihn und seine Partei kritisier- Wilhelm Busch zum beschleunigten -ten, als er hörte, wie die Steyrer den Abgang des SPÖ-Ministers gesagt.

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