Vorwärts Nr. 4, 7. Jahrgang, Mäi 1973

Sowjetisches Tanz- und GesangsEnsemble kommt Samstag, 23. Juni 1973, um 20 Uhr Stadttheater Steyr, Volksstraße 5 20 Uhr EINMALIGES GASTSPIEL des weltbekannten staatlichen Tanzund GesaQgs-Ensemble der Bjelorussischen. Sozialistischen Sowjetrepublik. Das aus 80 Personen .bestehende Ensemble kommt auf Einladung der ÖSG und des Kulturamtes d. Stadt Steyr nach Steyr. Kartenvorverkauf: Rechtzeitig Karten sichern Restkarten an der Abendkasse Kulturamt der Stadt Steyr, Rathaus Trafik Stadler Münichholz, Punzerstr Büro Steyr, Johannesg. 16 I. Stock EIN BESUCH DIESER VERANSTALTUNG LOHNT SICH Hilfe für die-Gschaftelhuber? Steyr unterstützt den umstrittenen ZivUschutzverband Eine Wiederbelebungspuppe um 4500 S kauft die Stadt nach dem Beschluß der letzten Stadtsenatssitzung. Dagegen wäre sicher nichts einzuwenden, wenn das Übungsgerät in die richtigen Hände käme. Die „richtigen Hände", das wäre nach Meinung der Steyrer natürli<;:h das Rote Kreuz, das sich in vielen Jahrzehnten im Steyrer Rettungswesen und in Erste-Hilfe-Kursen viele Verdienste erworben hat. Die gar nicht billige Puppe aber bekommt nicht das Rote Kreuz, sondern der umstrittene Zivilschutzverband. Mangels geeigneter Beschäftigung halten die Zivilschützer nun auch Kurse ab. Ihr Fachpersonal kann sich in keiner Weise mit den erfahrenen Leuten vom Roten Kreuz messen, aber das spielt offenbar keine Rolle. Beschäftigung muß sein, sie wird leicht gemacht, wenn Staat und Gemeinden die beschäftigungslosen · Zivilschützer finanziell unterstützen, oft mit mehr Mitteln als für das Rote Kreuz. Die Zivilschützer sind jene Leute, die meinen, die Atombombe sei gar nicht so gefährlich. Die glauben machen wollen, mit einem Keller und ein paar Kisten Lebensmitteln ·könne man auch einen Atomkrieg _überstehen. Mangels akuter Kriegsgefahr verlegen sie sich nun auf Katastrophenschutz und Erste Hilfe. Sie machen den gut ausgerüsteten und ausgebildeten Feuerwehren und Rotkreuzorganisationen Konkurrenz. Und Steyr unterstutzt diese Gschaftelhuber. 4500 S sind nicht viel für eine 40.000 · Einwohner zählende Stadt. Für die Zivilschützer aber ist ·um jeden Groschen schade. Niemals vergessen Die diesjährige Gedenkkundgebung im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen gestaltete sich wieder zu ein.er eindrucksvollen Manifestation der internationalen antifaschistischen Verbundenheit. Faschismus - kein Zufall Unterrichtsminister Sinowatz erklärte, daß der Faschismus durchaus kein Zufall sei, sondern seine Wurzeln im Gesellschaftlichen liegen. Österrelch sei 1938 schon sehr geschwächt gewesen und eln Großteil der Bevölkerung sei dem Faschismus viel zu vertrauensselig entgegengetreten. Er würdigte die Arbeit der internationalen Opferverbände und sprach davon, daß sich das österreichische Erziehungswesen bemühe den Prinzipien des antifaschistische~ Geistes zu entsprechen. Er mußte jedoch zugeben, daß es bei der Durchsetzung dieser Prinzipien Widerstände und. ,,bewußte und unrbewußte Vergeßlic!Tkeit" gebe. Diese Widerstände müßten überwunden werden.

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