Vorwärts Nr. 3, 6. Jahrgang, April 1973

Nicht nur in der Frage der Teuerung, auch in anderen Fragen wirkt die SPÖ-Regierung als Stütze des kapitalistischen Systems : Die Massensteuerbelastung wurde nicht, wie versprochen, .gesenkt, sondern erhöht. Die Kapitalisten jedoch haben neue Steuergeschenke erhalten, die Dutzende Milliarden Schilling ausmachen; es wurden nicht mehr Wohnungen zu erschwinglichen Mieten gebaut, sondern weniger, und die Wohn - kosten steigen durch die Grundstückspekulationen, durch die riesigen Profite der Bauwirtschaft besonders stark an. Die Minister haben ihre Wohnungsbeihilfe auf 8000 Schilling pro Monat erhöht, während die Arbeiter und Angestellten nach wie vor 30 Schilling bekommen. Liebe Leserinnen und Leser ! In jüngster Zeit haben nicht wenige Österreicher bei Gemeinderatswahlen und anderen Wahlen aus Enttäuschung und Erbitterung über die Politik der SPÖ ihre Stimme der ÖVP oder der FPÖ gegeben. Das ist eine falsche Konsequenz, die sich letzten Endes gegen die ureigensten Interessen der arbeitenden Menschen selbst richtet . ÖVP und FPÖ machen schönklingende Versprechungen . Was ist aber die wirkliche Politik dieser Parteien? ÖVP und FPÖ kritisieren die Teuerung . In diesen Parteien sitzen aber die Unter - nehmer, die am meisten von der Teuerung profitieren . Die FPÖ kritisiert die Teuerung, sie hat aber gemeinsam mit der SPÖ im Parlament die Einführung der Mehrwertsteuer beschlossen , die den Anstoß zur jetzigen Preislawine gegeben hat. ÖVP und FPÖ kritisieren die Steuerpolitik der Regierung und fordern aber gleich - zeitig noch größere Steuergeschenke für die Kapitalisten. Das sind nur einige Beispiele. ÖVP und FPÖ wollen durch eine demagogische Propa - ganda die Unterstützung der Wähler erreichen , um dann besser und wirksamer ihre kapitalistische Klassenpolitik gegen die arbeitenden Menschen durchführen zu können . Das ist auch ihr Ziel bei den kommenden Nationalratswahlen 1975. Liebe Leserinnen und Leser ! • Nur die Stärkung der Kommunistischen Partei ist ein wirksamer Protest gegen die Politik der Teuerung, gegen d ie Massensteuerbelastung und gegen die undemokratische Privilegienwirtschaft . • Die KPÖ ist die einzige Partei in Österreich, die nicht auf dem Boden der kapitalistischen Profitwirtschaft steht . • Die KPÖ übt nicht nur Kritik, sondern zeigt durc h demokratische Alternativen, wie eine bessere Politik für die arbeitenden Menschen gemacht werden kann. • Deshalb wenden wir uns an Sie, werden Sie Mitglied der KPÖ, unterstützen Sie unsere Partei auch bei den kommenden Wahlen. Denn eine Stärkung der KPÖ ist die Voraussetzung, damit sie wirksamer die Interessen der arbeitenden Menschen vertreten kann. Mit besten Grüßen Franz Muhri, Vorsitzender der KPÖ

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