940 iH:onen Überschuß Jänner: 39 Prozent mehr Lohnsteuer Aus einer parla.mentariachen Anfragebeantwortung de$ Fi• nanzmin.isters geht hervor, · daß zur- Zeit de,: Überschuß auf. dein Famllienlastenausgleichsfonds nicht weniger als 940 Millionen Schillin,g beträgt. Trot zdem i'st die Regierung n1cht bereit, die Kinder- und Familienbeihilfen P.ntspre.chend zu erhöhen. Der Familienlastenausgleicbsfonds wird aus Sonderabgaben gespeist, die nahezu ausschließlich von den arbeitenden Mens.chen entrichtet werden müssen; der Staat selbst schießt keinen Groschen dazu bei. Aus diesen Fonds~ mitteln werden d ie Familienund Kinderbeihilfen bestritten, so daß letzten En-dei die arbeitendezt Meruchen selbst für die Fa~ mUienbeihil.fen aufkommen müs~ sen. Obwohl beträchtliche Mltt~l sowohl von der früheren VP..Re.- gi.erung wie von der jetzigen SPRegierung zweckwidrig verwen~ det wurden, beträgt dennoch dei· Überschuß schon wieder 940 Mil~ Honen Schilling. Um 940 Millionen Schilling haben somit die arbeitenden Menschen mehr gezahlt, als an Kinder- und Familienbeihilfen ausgegeben wurde. Um so empöt'ender ist es, daß die Regierung di ese Überschüsse zurückbehält. Die österreichischen Arbeiter, Angestellten und Pensionisten mußten dem Finanzmipister innerhalb eines Jahres um 39,3 Prozent mehr Lohnsteuer bezahlen: Erbrachten die Einnahmen aus der Lohnsteuer im J änner 1972 (samt...Zuschlägen) 1555 Millionen Schilling, so waren es im Jänner 1973 nicht weniger als 2167 Millionen Schilling. So schaut also die vielgepriesene Sttuerreform der SP-Regierung und ihres Finanzministers And rosch in der Pra:x!s aus. Insgesamt kassierte der Finanzminister an öffentlichen Abgaben im Jänner 1973 ttm 20,7 _Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. $ind die Steuereinnahmen an sich schon hoch, so liegen jene aus .der Lohnsteuer noch beträchtlich darüber. Kreisky - einst und jetzt Am 27. November 1968 sr.gtc lue!sky im Nationalrat: ,,Ich möchte sagen, daß wir heute wle - de,· diese typische Legendenbildung erlebt hitben, daß nämlich die Löhne die Preise treiben . . . In Wirklichkeit gehen zuerst die Preise hinauf, immer war es so, und dann, wenn tlie Mensol1en erkennen, daß sie um einen gro• ßen Teil ihres Arbeitsertrages gebraellt we1·den, dann erst we1·- den die Lohnforderungen erhoben." Heute vertritt K.reisky die Meinung, daß die Arbeiter unfl Angestellten stilL.'ialten und dadurch um einen noch g·rößeren · Teil ihres Arbeitsertrages gebracht werden sollen. Krebk.y zu den Sfcmtssekretören Am 22. April 1966 hielt K reisky im Parlament eine Rede, .in der er wörtlich sagte: „Ich bin halt al<i a!tes Mitglied der Bundesregierung der Meinung, entweder ist es einfach · eine innerpolitische Notwendigkeit, oder die Minister brauchen Je• mttnden, d.er ihnen hilft - na, da hätte man sich bessere M'inlsicr aussuchen sollen, die das allein treffen." „Warenkorbu hängt zu hoch Der „Warenkorb" bi ldet die Grundlage 1ür die Berechnung der l_ebenshaltungskosten . irn Jänner 1972 hat dieser .Warenkorb" der Durchschninsfornilie S 5944 .-- ge kosi;er lrn Jänner 1973 ist der Preis dieser Warenmenge auf S 6425 .--·- gestiegen. Laut Stat1st 1k der Pens ionsversicherungsansrn lt iag der durchschninliche Lohn eines Arbeiters 1,n Ju!i 1972 bei S 4575.--- brutto. Für die Berechn ung des Warenkorbs wird ein Familieneinkommen herangezogen. das aus dem Verdiens1 von ·1 .6 Personen resultiert. Das ergibt S 59 20-- -netto. Mit c1iesem t\Jettoverdiens t kann eine Durchschnittsfamilie sich also nicht einmai die :m _arnt I ichen Warenkorb enthal tene n Güter leisten . Der Warenkorb --- heute im We11 von S 64 25 .- - wu rde aber seinerzeit auf den Bedarf des J c1hres 1964 festgelegt. _ Das heir.st. daß die Durchschnii.tsfamilie sich im Jahr 1973 nicht einma l sov iel leisten kann wie 1964. Die Forderung nach höheren Löhnen isT heute also besonders berechtigt. Die Teuerung hat den Existenzkampf immer mehr ve rschärft. '---------------
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