Vorwärts Nr. 2, 7. Jahrgang, März 1973

Sowjetisches Jugend-Tanz. und Gesangs-Ensemble kommt 25 Junge Künstler aus Armenien Steyr Donnerstag, 29. März Arbeiterkammer 20 Uhr Veranstalter: Kulturamt d. Stadt Steyr u. Kommunistische Jugend Österreichs Kartenvorverkauf: Kulturamt-Rathaus, Bezirksleitung der KPÖ, Johannesg .16 und bei den Funktionären der K JÖ. Erleben auch Sie dieses einmalige Jugendensemble Himmel hilft der WAG nicht Wann stellt d·ie Steyrer WAG Streugut zur Verfügung? Die Reinigung der Gehsteige im Winter und das Streuen bei Schnee und Glatteis ist an und für sich Sache des Hausbesitzers. Durch Mietverträge und Hausordnung aber überträgt er diese meist den Mietern. Für das Streugut aber muß natürlich der Hausherr selbst sorgen. Die „großen" Hausheren der Stadt Steyr, GWG und Steyr-Werke, tun das auch. Aber einer der ganz Großen, die WAG in Münichholz, hat für ihre 1700 Mieter kein Streugut. Die sollen streuen, aber wenn ein Unfall geschieht, sind sie verantwortlich, denn die W AG rückt keinen Split heraus. Deshalb besuchten nach vielen Protesten der Mieter Martin Grasser, Obmann des Mieterschutzverbandes, und KPÖ-Gemeinderat Otto Treml die WAG-Niederlassung in Steyr und verlangten namens der Mieter die sofortige Beistellung von Streugut. Daß die WAG kein Geld hätte, Sand anzukaufen, ist ziemlich unwahrscheinlich. Erstens nimmt sie genügend Geld an Mieten ein, und vor ein paar JahrElll hatte sie sogar soviel Geld übrig, daß sie für die neue Kirche in Münichholz eine teure Glocke spendieren konnte. Vielleicht im Glauben daran, daß der Himmel dafür dem Münichholz gut gesinnt sein und den Stadtteil von Glatteis verschonen würde. Wie die Erfahrung zeigt, trifft das nicht zu. Gegen Glatteis nützen keine Glocken, da muß Sand her! Dienst am Kunden? Don nerstag, den 8. Febr uar, um 16.14 Uhr fuhr vom Stadtplatz Steyr der Linienbus in Richtung Ennsle ite ab. Fast 30 Sekunden vor der fahrplanmäßigen Abfahrtszeit. Er hatte Pech, er konnte in der Kolonne kein Loch finden und stand, weil gerade auf Rotlicht umgeschaltet war, schräg und blockierte die Fahrbahn in Richtung Krankenhaus. Da kamen noch Fahrgäste angehastet, die auf pünktliche Abfahrt gerechnet hatten. Zwei Frauen und ein Mann. Normalerweise machen in solchen Fällen die Fahrer die Tür auf und lassen die Fahrgäste einsteigen. Der Mann. der aber diesmal das Lenkrad über hatte, schaltete auf stur. Zwei Minuten und 12 Sekunden, präzise gemessen, stand er mit seinem Bus. Aber er ließ niemand einsteigen. Er hatte Zeit genug, um lässig sein Fenster herunterzukurbeln und einen Vortrag darüber zu halten, daß er keine Schwierigkeiten mit der Polizei haben wolle. Einer der Abgewiesenen fra~te, als der Bus weg war, den Polizisten an der Kreuzung bei der Bezirkshauptmannschaft. Und dieser sagte ganz trocken: .,Kein Mensch hätte den Fahrer bestraft, wenn er menschlich reagiert hätte." Steyrs Busschaffner sind in der alten Stadt mit den schmalen Gassen und Winkeln wirklich nicht zu beneiden. Trotzdem sind sie in der Regel patente Leute, die das Herz auf dem rechten Fleck haben. Aber unrühmliche Ausnahmen verderh1>n den guten Ruf. Mahnung der Kriegsopfer Zur Jahreshauptversammlung der Ortsgruppe Münichholz des Kriegsopferverbandes begrüßte Ortsgruppenobmann Alois Keiler neben den Delegierten auch die Vertreter der Parteien. Namens der KPÖ richtete der Obmann des Mieterschutzverbandes, Genosse Martin Grasser, Begrüßungsworte an die Versammlung. Er betonte, daß die Kriegsopfer noch viele offene Forderungen haben und gab . seiner Hoffnung Ausdruck, daß diese gerade jetzt unter einer SPÖ-Regierung auch endlich durchgesetzt werden müßten. Als Referent sprach Vizebürger• meister Wögerer ernste Worte gegen den Krieg. Am Beispiel Vietnam erinnerte er an die Schrecken eines Krieges und stellte fest , daß gerade die Kriegsopfer, die noch heute an den Wunden, die der Krieg schlug, leiden den Krieg verurteilen und Vorkä~pfer des Friedens sind. Die KPÖ ruft alle Arbeiter und Angestellten auf: Erhebt überall die Forderung noch Ab~ltung der Teuerung und höheren Löhnen! Versttirkt den Druck in den Betrieben! Nur durch eigene Kraft - gegen de.n Widerstand der Gewerkschaftsbürokratie und die Politik der Sozialpartnerschaft - könnt ihr die neuerliche Teuerungsoffensive abwehren.

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