Vorwärts Nr. 9, 6. Jahrgang, Dezember 1972

OTTO TREML Gemeinderat Obmann d. KPÖ ~in /rö-heJ 1iOeihnaehtJJeu und ein q_lüeklieheJ rJleueJ (Jahrwünscht herzlich Kommunistisdle Partei Osterreims Bezirksleitung Steyr Martin Grasser Obm. d. Mieterschutzverbandes Gustl Mascher Betriebsrat A-Kammerrat Anselm Hinterreitner Ers. Betriebsrat Walter Dormayr Ohm.der KJÖ Steyr Steyr: Wohnbaubudget halbiert SP-Gemeinde: Wenig Vertrauen in SP-Regierung Kürzlich beschloß der Steyrer Gemeinderat nach längerer Debatte den Nachtragsvoranschlag der Stadt für das laufende Geschäftsjahr. Das nunmehr gültige Budget unterscheidet sich von dem vor einem Jahr beschlossenen beträchtlich. Die Stadt hat um 30 Millionen Schilling mehr zur Verfü:. gung. Den Großteil davon bekam der außerordentliche Haushalt zugesprochen. Damit kann sich die Stadt bedeutende Gelder an Zinsen ersparen und die wichtigen kommunalen Aufgaben zügiger durchführen. Der große Unterschied zwischen altem und neuem Budget führte zu lebhaften Debatten, in denen die ÖVP dem Bürgermeister vorwarf, das ursprGngliche Budget sei zu pess,imistisch und auf alle Fälle unrealistisch gewesen. Daß die ÖVP-Fraktion diesem Budget ihre Stimmen gegeben hatte, wurde diskret verschwiegen. Bürgermeister Fellinger verteidigte das alte Budget und erklärte, Differenzen zwischen Schätzungen und dem Endergebnis werde es immer geben. So haben zum Beispiel die Steyr-Werke ihre Steuerleistungen „geschätzt" und sich dabei „nur" um zehn Millionen Schilling geirrt. Gemeinderat Treml (KPÖ) er• innerte daran, daß er in der Budgetdebatte des Vorjahres als einziger Mandatar davor gewarnt hat, den Haushaltplan den pessimistischen Prophezeihungen der Wirtschaftsexperten anzugleichen. Er wunderte sich darüber, daß eine von der SPÖMehrheit geführte Stadt so wenig Vertrauen zu einer von der SPÖRegierung geleiteten Bundespolitik habe. Leidtragende der Fehleinschätzung sind die tausenden Steyrer, die auf eine Wohnung warten: Zehn Millionen Schilling waren im Budget für Wohnbauten vorgesehen, nur fünf Millionen wurden tatsächlich ausgegeben. Und das in einer Stadt, die nach den letzten Erhebungen 2000 Wohnun_gsuchende hat.

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