Vorwärts Nr. 9, 6. Jahrgang, Dezember 1972

Fortsetzung von Seite 1 • Alle hätten sie die Möglichkeit gehabt, sich über die Finanzierung der GWG zu informieren. Sie wären logischerweise zu denselben Zahlen gekommen, die das KPÖKollektiv herausgebracht hat. Aber sie haben nicht einmal den Versuch unternommen, sich zu informieren. Sie haben die Zahlen „ungeschauler" zur Kenntnis genommen. Diesel• ben Parteien kommen im nächsten Jahr zu den Steyrern und somit zu 3000 GWG-Mietern und bitten um deren Stimmen für die Wahl in den Gemeinderat. Sie spekulieren mit der Vergeßlichkeit. • Ein relativ kleines KPÖ-Kollek• tiv hat innerhalb weniger Tage den Mietern rund sechs Millionen Schilling erspart. Das ist ein Hinweis dafür, daß noch wesentlich mehr geleistet werden könnte, wenn die KPÖ stärker wird. Erdgashochdruckleitungen 'J::~NZ ... ,, ······••'··· '~t~ ·······••' ~~~, ••••••• b NETTINGSDORF '~, ___oWELS --- ------ ,,. ,,!'li, •·••• ,'>'-ö ,,••••• AA , KRONSTORF ,••••' TEUFELSGRABEN cf A ._oo ,,••·••••••••••••••••••·• PIBERBACH \ SCHWANENSTADT ADO,,,••• KREMSMÜIJSTERO ö STEYR WINDERN •••••• • LINDACH .A,. KRIFT .l ,.("' ,,, ö VOITSDORF l • ERDGASSONDEN .,,.,, STEYRER-cf f VORCHDORF I -RAG - VERBUNDLEITUNGEN ,"' ' MÜHL -OLAAKIRCHEN : •••BESTEHENDE 0 .Ö.F.-LEITUNGEN .,., \ 1 ,, ' 1 \ : ' 1 GMUNDEN ?°•·q ÖSPAG 1 1:. o GASWERK KIRCHDORF t,'-'~f :i~IG SCHLEUDERBETONrJ~), Ö STEINBRUCH ', FÜR 1972/73 GEPLANTE '"""o.ö.F.- LEITUNGEN ' EBENSEE '1 STEVRUNQ Die Begeisterung war groß Auch in Steyr Erdgas-Probleme Sowjetensemble hinlerlie~ in Steyr starken Eindruck Aus Anlaß des 50jährigen Bestandes der Sowjetunion weilte ein großes Ensemble der Sowjetarmee in Österreich. In Steyr trat das Ensemb le im Theater auf, und hinterließ bei den 700 Besuchern einen starken Eindruck. Vizebürgermeister Weiss gi l)g in seiner Begrüßungsansprache auf den Anlaß der Veranstaltung ein und sagte, daß sich Steyr glücklich schätzen könne, durch die Zusammenarbeit von Kulturamt und der Österreichisch-Sowjetischen Gesellschaft ein so berühmtes Ensemble begrüßen zu können. Er gab auch seiner Freude darüber Ausdruck, daß die Veranstaltung einen so guten Besuch aufzuweisen habe. Als besondere Gäste konnte Vizebürgermeister Weiss den Vizepräsidenten der Sowjetisch-Österreichischen Gesellschaft Minister Alexei Pawlenkow, Das Programm „Lieder und Tänze der Völker der Sowjetunion" wurde mit den Hymnen Österreichs und der Sowjetunion begonnen. Die Darbietungen spannten einen weiten Bogen vom Soldatenlied bis zum Volks- und Scherzlied und die tänzerischen Darbietungen zeugten von der großen Kraft sowjetischer Volks-• kunst. Chor und Orchester waren, so wie das Ensemble, immer wieder Gegenstand herzlicher Begeisterung. Der starke Beifall zeigte, daß diese m itreißenden Darbietungen lange in Erinnerung bleiben werden. Im Anschluß an die Veranstaltung fand ein freundschaftli_ches Gespräch zwischen Bürgermeister F'ellinger, Vizebürgermeister ,veiss und den sowjet ischen Gästen statt. Konsum-Ca·fi Nach Eröffnung des Su• permarktes stand auf der Ennsleiten das Lokal der Konsumgenossenschaft leer. Die Post war nicht bereit, das von den Ennsleitnern drfogend benötigte Postamt dort unterzubringen. Nun wurde aus dem Laden in kurzer Bauzeit und mit einem Kostenaufwand von 700.000 S ein Konditorei-Cafe gemacht. das erste Konsum-Cafe Österreichs. Es ist geschmackvoll eingerichtet, die den Abgeordneten des Leningrader . schönen Stilpolstermöbel stammen Stadtsowjets, M. Fedorowitsch, den' aus der DDR. Schon jetzt habea Botschaftssekretär Lukutin und sich bei den Steyrer Genossenscha!- Zentralsekretär Martin Grünberg tern viele Kollegen aus allen Teibegrüßen. An der Spitze der Steyrer len Österreich gemeldet, die sich Persönlichkeiten, die zu dem Abend das Steyrer Cafe ansehen wollen, gekommen waren, standen Bürger- um ähnliche Pläne in anderen Städmeister Fellinger und seine Gattin. ten zu prüfen. Nördlich cier Stadt ist vor einiger Zeit eine Bohrung fündig geworden, die von OMV und RAG gemeinsam betrieben wird, nur wenige Kilometer vom Stadtrand entfernt . Natürlich reizt das die Stadt, die gesamte Gasversorgung auI das qualitativ heizkräftigere und billigere Erdgas umzustellen. ·Beso"l.ders deshalb, weil die Sonde ,,~•eufelsgraben II" überaus ergiebig ist. Vöes\ und Stickstoffwerke holen allein vierzig Millfonen Kubikmeter pro Jahr aus dieser Bohrstelle. Trotzdem ist die Umstellung der Stadt auf Erdgas nicht ohne Probleme. Steyr braucht zur Zeit pro Jahr etwa zwei Millionen Kubikmeter Butangas. Nachdem Erdgas mehr a ls den doppelten Heizwert hat, würde die Stadt mit rund einer Million Kubikmeter Erdgas auskommen. D;is ist ;iher für eine rationelle Versorgung zu wenig. Rationell würde die Erdgasversorgung der Stadt erst werden, wenn Steyr pro J'ahr rund fünf Millionen Kubikmeter Erdgas abnimmt. Da müßten die Klein- und Mittelbetriebe, das Landeskrankenhaus, die Fernheizwerke der Stadt auf jeden Fall auf Erdgas umgestellt werden. Abgesehen davon ist die Umstellung auch für den Konsumenten mit Schwierigkeiten verbunden: nur 75 Prozent aller Geräte sind - natürlich mit gew issen Kosten - auf die Versorgung mit Erdgas umstellbr1r. Bei den restlichen 25 Prozent wären Neuanschaffungen erforderlich . Trotz anfänglicher Jubelrufe übe r den reichen Erdgasfund am Rand der Stadt ist daher die Umstellung der städtischen Gasversorgung mit heiklen Fragen verbunden.

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