Linkstrend bei den Betriebsratswahlen Die Betriebsratswahlen in den wicht igsten Großbetrieben Österreichs sind nun vc.11bei . es läi?,t sich ein erste5 Fazit ziehen . Betriebsratswahlen seien vor allem .. PersonPn - und Perscnlichkeitswahlen· ·. bei denen von den Wählern die Fähigke1r beurteilt wird . wie .der Betriebsrat .,in der Laqe und fä11ig ist". in seinem Wirkungsbereid, das Mögliche zu erreichen. sct11eibt die „Arbeiter-.Zeitunn Wenn dem so ist, dann können die Betriebsräte der Gewerkschaftli,;hen Einheit in vielen österreichischen Großbetriebtrn. meist bekannte Kommunisten. aber aüch linksgesinnte Sozialisten und Parteilose. das Ergebni s der diesjährigen Betriebsratswahlen als eine Anerkennung ihrer Fähigkeiten zur Kenntnis nehmen. in il1ren Betrieben durch selbstlosen Einsatz das Beste für die ArtJeiter und /l.ngestellten Zll erreichen . Denn ~; berall konnte die Liste der Gewerkschaftlichen Einheit bfolge ve,zeichnen . SP verlor Mehrheit Im Eternltwerk . Hatsehek In Vöcklabruck erhielt die forbchrlUllche Namensliste mit Geno11en Kat:aelberger an der Spitze 361 Stimmen und fünf Mandate (gegenüber 9:? Stimmen und einem Mandat bei der letzten Wahl). Die SP verlor mit 437 Stimmen und sechs Mandaten die bisher bestehende absolute SPMehrheit. Die VP-Llste erhielt 16% Stimmen und zwei Mandate; eine frclht.lUlche LIAte UZ Stimmen und ein Mandat. Von dei SPÖ als Regierungspartei ebenso unabhängig wie von den antisomilistischen Oppositionsparteien OVP lll'd FPO. clit? die Regierung von recrr s bekl!mp1en. bitden die Betrieb~.-äte dl'!1 (3awa1ksch a(tlichen Einheic in Betrieb und GC'w~rk~chaft Kristallisationspunkte eir',ftr ,111ernMivan Linkspolitik im Kampf Kreisky: ..Wir sind eben progressiv Die ,,große'' Lohnsteuerreform Am 1. Jänner 1973 tritt die sogenannte Lohnsteuerreform in Kraft und gleichzeitig mit ihr die Mehrwertsteuer. Diese wird nicht nur neue Preiserhöhungen bringen, sondern auch erhöhte indirekte Steuern. die den arboitenden Menschen mehr nehmen als sie durch die Lohnsteuerreform ersparen . Die Senkung der Lohnsteuer ist nur geringfügig. Durch den Einbau sämtlicher Zuschläge in den Stauertarif werden Lohnerhöhungen, die der Abgeltung der Teuerung dienen sollen, auch weiterhin progressiv besteuert werden . Der ÖGB hat der Verschiebung der Lohnsteuerreform auf Wunsch Kreiskys ;zugestimmt und sich mit einem Bettel von 30 Schilling „Abfindung" pro Monat für das Jahr 1972 abspeisen lassen. Das kostet den Finanzminister 800 Millionen Schilling. Gleichzeitig hat er aber bereits im ersten Halblahr 1972 um 1300 Millionen Schilling mehr an Lohnste1..1er einkassiert als im ersten Halbjahr 1971. Die eigentlichen G,:rw1n-;,er dt::r ;:,.ndros.::h - Re1 o r m sind di..-: UnternehmM In einem Vortrag. den Androsch in der Vereinigung Österreichischer Industrieller am 20. April 1972 hielt, konnte er ihnen berichten: ,.Ich habe es . . für gel"echtfortigt empfunden, den Spitzensteuersatz (für Großverdianer) abzusenken. und, was nicht unint~ressant ist. die uneingeschränkte Zustimmung der Regierungspartei in Villach erhalten." Unzulängliche Progressionsmilderung und keine jährliche Tarifanpassung an die Geldverdünnung für die Arbeiter und Angestellten. weitere echte Steuergeschenke für die Unternehmer - das ist die Politik der SPÖ-Regierung, die von der ÖG ß .. Mehrheit unterstützt wird . geqen Teuerung. Steuerdruck und kapitalistische Al!sbeutung. Die Erfolge der Ge.werkschaftlichen Einheit in fast allen großen und mittleren Betrieben. in denen sie kandidierte. darunter so spektakuläre Erfolge wie bei Böhler in Kapfenberg und bei Elin i!'l Graz. wo sie nur mehr um ein Mandat und um ein paar Dutzend Stimmen hinter der SPÖ-Liste zurückblieb. ergibt einen Trend nach links . Tausende Arbeiter übertrugen diesmal die Vertretung ihrer Interessen den Kommunisten und solchen Sozialisten. die mit ihnen gemeinsam aui Listen der Gewerkschaitiichen Einheit oder au1 Namenslister. kandidierten. Damit widerlegten sie die Behauptung Kreiskys. daß es zwiscr.en Sozialisten und Kommllnisten nichts Gemeinsames gibt und geben karin. Als e:r. Kennzeichen der Betriebsratswahlen ist weiter zu verzeich.-,en. daß es der ÖVP trotz eines ries igen tinsa:zes ,,11 materiellen Mittein oJn d an dem~Qogischer Propaganda nicl",t g'31unge.n :st. in oie Arbeiterschaft ae r Grcßtet! it,!::t! eirrwdr ;n9en. Noch weniger 11@•rnccn:~ ci1:, FPÖ -- t ro tz: ihre1 -~nerkenr. ,u-,-;i :l!S Fraktion 1m ÖGB - in dür Arbeit&rscnal t Fuß :?Lt f&sser. . Sie r; ~:f?-.te s<_;g c.n oocri Pns1t!t1nen ein . fäusenti •:> -'~rbeiter in Großbetrieben r.aben dl!r.::I • ihr1:: Waf11„mscheidung zugunsten (!€! Cievvc-ti<.sc1wr,tic1,en Eir,heit zum Ausdruc~ nebracl1t. d&ß sie dem Zu:;arnmo, qer,en rr.!t den Kommunisten '.::j•~ ,;cn i_•r11il.-nehme:1um _und GroßkapitJI de•·, Vor,a"q -;:ieb?.!1 vor der „So21 3l part.ne1schal!' . und der Z•f;amrnencib1::1t mit den Unterr.et;rnern. D;e: Erf c ig,, d~r Gewerkschaftiicl1en Einheit i r, den msi»ten G•oßbetrieben Österreichs ,NfJr i t,c l, eine kiare Absage an die von ÖG B •Pi i\,.i dci r,t i3enya proklamierte .. Durstst1eckir· kir ciie Art,eiter und Anges1i:llten . Ai!es Beweise. daß die (_,ewerkschai:lici,t-) Einheit vor. tausenden ,;.rbe-i: en; als eine err,ste Aiternative· :-;nges~;1 f. n 1.:nd ::nerkanr.t wird.
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