Vorwärts Nr. 8, 6. Jahrgang, November 1972

· EurooaiSche uuruermelsterkonterenz Zum Abschluß ihres Kongresses faßten die europäischen Bürgermeister ihre Erfahrungen auf einer Pressekonferenz zusammen und beantworteten die Fragen in- und ausländischer Journalisten. Nach den einführenden Worten des Vorsitzenden des Budapester Hauptstädtischen Rats, Zolt&n Szepvölgyi, führte der Wiener Bürgermeister, Felix Slavik, aus, daß die europa ischen Hauptstädte in festere Verbindung zueinander treten müssen, denn auch ihnen ist die rasche, _fried1iche Lösung der . strittigen internationalen Fragen, die Schaffung der guten Zusammenarbeit zwischen den Ländern des europäischen Kontinents, der wirtschaftliche und soziale Fortschritt, die Festigung des europäischen Friedens und der Sicherheit im Dienste des Interesses der heute lebenden und künftigen Generationen nicht gleichgLlltig. Unsere Zusammenarbeit wollen wir weiter auf jedes Gebiet ausdehnen betonte er - und dem dient die Vertiefung der persönlichen Beziehungen, ähnlich wie der fruchtbringende Meinungsaustausch der Fachleute .auf einzelnen Spezialgebieten. Abrechnung der Mörder: 7Millionen Tonnen Bomben, 2Millionen Tote Die Eisenstadt ehrt SlahlkUnstler In seiner letzten Sitzunc der Gemeinderat elnatimmig, die erste der neugeschaffenen Ehrenmedaillen der Stadt Professor Hans Gerstmayr zu verleihen. Im Verleihungsdekret- werden die Verdienste des StahlkünsUers um die Entwicklung der Stahlschneidekunst in Steyr, seine langjährige Lehrtätl&• keit in der Eisenstadt und seine fundamentalen Arbeiten auf dem Gebiet der Metallplastik besonders hervor- . gehoben. . . Mebr alt 150 Milliarden Dollai- - ein schwaches Jahreabudset - haben die USA bisher offialell filr Ihre Argresslon In Vietnam ausgegeben. Die wirkliche Zahl dilrtte, da viele Ausgabenposten getarnt sind, etwa doppelt 10 hoch lleren. . Eine Bllam, die Jeizt In Wash•ncton .:veröffentlich& wurde, meldet auch den Abwurf von sieben Mlllionen Tonnen Bomben In Indochina. Damit kommen auf Jeden Einwohner der drei Linder 170.000 Kilo Bomben. Im Verlauf des sweUcn ·Weltkrieges haben die USA In Europa nur zwei Millionen Tonnen Bomben geworfen. Durch die amerikanische Argresslon In Vietnam wurden nach denselben amerikimlschen Statistiken swel Millionen Me111Cben getötet. MIWonen weitere wurden verle&ai. Armut ist nicht ausgestorben Stadtgemeinde Steyr hat zur HIife "wenig Geld" In seiner letzten Sitzung genehmigte der Steyrer Stadtsenat die Ausgabe von 60.000 Schilling für die Weihnachtsaktion der Filrsorgeunterstüt~ungsempfänger. Diesmal bekommt jeder um 50 Schilling mehr als im Vorjahr. Auch die Rentner mit Ausgleichszulage wurden bedacht. Sie bekommen zu Welhnach• ten 150 Schilling. ,.Etwas wenig", konstatierte Gemeinderat Otto Treml (KPÖ) und beantragte, daß auch diese Leistung um 50 S pro Bezugsberechtigten erhöht werde. Stadtrat Baumann (SPÖ) stimmte zwar grundsätzlich zu, aber leider sei die Stadt momentan nicht in der Lage, die Erhöhung für rund 1100 .Steyrer zu zahlen. Im Jahre 1973 aber werde man den Antrag der KPÖ verwirklichen. Man höre und staune: 1100 Steyrer, die ein Leben lang fleißig gearbeitet haben, sin4 nun so arm, daß sie auf eine Finanzhilfe der Stadt angewiesen sind. Wo bleibt da der Wohlfahrtsstaat? Daß .die Stadt - freiwillig - diesen Mitbilrgern hilft, ist anerkennenswert. Daß sie nicht mehr helfen kann, ist bedauerlich. Wenn man zum Beispiel für den Zivilschutz, den niemand braucht, kein Geld ausgegeben hätte, wäre eine kleine Zugabe für die armen Steyrer da gewesen. Da wäre das Geld auf alle Fälle besser verwendet worden. Steyr: Theaterbesuch·verteuert Nur die KPÖ stimmte im Gemeinderat dageg.en Die finanziellen Forderungeri des Landestheaters Linz, das im Steyrer Theater seine Gastspiele durchführt, haben sich seit dem Vor:. jahr um 20 Prozent erhöht. Die Stadt Steyr hat nichts Eiligeres zu tun, als postwendend die Gebührenerhöhung auf die Theaterbesucher abzuwälzen. ln seiner letzten Sitzung faßte der Gemeinderat diesen nicht gerade kultur!Feundlichen Beschluß. Gemeinderat Otto Treml (KPÖ) erklärte dazu: ,,Steyr gibt jährlich gewisse Summen zur Stützung der Theatereintrittspreise aus. Diese betragen nicht einmal eine halbe Million Schilling, eine ·geringe Summe im Vergleich, den Städte mit eigenem Theater für die Kultur ausgeben. Im Interesse der kulturbegeisterten Jugend der Stadt hätte Steyr, ohne bankrott zu gehen, die 20prozentige Erhöhung selbst tragen• können, statt die Schüler, Studenten und Lehrlinge zur Kasse zu bitten. · · Wäre in einem sozialistischen Land so etwas gemacht worden, würden die westlichen Herren die Nase rümpfen und ,nix Kultura' sagen." Obwoh) die Mandatare von SPÖ, ÖVP und FP sonst immer sehr viel über die Unterstutzunr der Jugend und die Förderung ihrer kulturellen Betreuung reden, stimmten sie einmütig für die Erhöhung der Theaterpreise. Nur die Kommunisten lehnten die Hinaufsetzung der Theatereintrittspreise ab.

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