Vorwärts Nr. 8, 6. Jahrgang, November 1972

Steyr leistet gute Arbeit für Kinder Stadt hat die relativ höchste Zahl von KlndergartenpHitzen in Oberösterreich Mit rund .0.000 Einwohnern hat die Stadt 1000 Klnderprtenplit:le in 1tldUschen Klnderglir- ~n, c1.- liegt weit ftbcr dem LandeadarebsebnUt. Ktlnllch besuchte der Wohlfahrtsau11Scha8 der .Siadt. dem auch Gemeinderat Treml (KJ>Ö) an,eh3~ · mit Pressevertretern die stldtlachen · KfnderglLrten, um sich flber da1 Leben und Treiben der Jflnpten Steyrer :a:u informieren. Alle städtischen Kindergärten werden nach modernsten Gesichtspunkten geführt. Ein Kindergarten ist mehr als eine Entlastung der Eltern, eine Beschäftigung der Kleinen. Nach den Erkenntnissen der modernen Pädagogik wird das Kind systematisch vom Baby zum denkenden Menschen umgewandelt. Es lernt, ohne es zu wissen. Denn alles ist auf das Spiel aufgebaut. Schwierlgkelten mit der Sprache, mit dem Erkennen· von Dingen und die Frauen an l(reisky: DDR anerkennen! Friedenspolitik zu beweisen und zweitens dadurch zur Entspannung der politischen Lage in Europa · und Vorbereitung einer europäischen Sicherheitskonferenz beizutragen." „Wir sind der Ansicht, daß es fiir jeden neutralen Sta.at eine . Selbstverständlichkeit sein muß, freundschaftliche Beziehungen zu allen Staaten Europas zu · unterhalten, Voraussetzung dafür aber die volle Anerkennung und Aufnahme diplomatischer Beziehungen ist." ·oft auftretenden Kontaktschwierigkeiten · werden erkannt . und ausgebügelt. Psychologen und Pädagogen sind zum Schluß gekommen, daß die Kinder im zartesten Alte1· besonders aufnahmefähig sind. Daher nimmt Steyr die Kleinen schon ab dem ·ctritten Lebensjahr in die Obhut der städtischen Kindergärten. Erfahrene Fachkräfte nehmen sich der Kleinen an. Mit unendlicher Geduld arbeiten sie an den kleinen Staatsbürgern. Die Stadt scheut keine Mittel: die städtischen Kindergärten haben das modernste Spielzeug. Die ,,Tanten" haben jahrelang die Schulbank gedrückt und gelernt, wie man mit Kindern umgeht. Eine Kindergärtnerin mit Diplom muß eine vierjährige Fachausbildung nachweisen und sie lernt nie aus. In Fachvorträgen und Seminaren . wird sie ständig mit dem neuesten Stand der Pädagogik vertraut gemacht. Sie ist trotzdem keine . Theoretikerin, son• dern setzt das neu erworbene Wissen immer wieder in die praktische Betreuung ihrer Schützlinge um. Diplom-Kindergärtnerinnen sind zur Zeit Mangelware. Erst in ein paar Jahren, wenn die . Fachkräfte in Steyr ausgebildet werden können, wird dieser Engpaß überwunden werden. Im Auftrag der Teilnehmer an einer Wiener Arbeitstagung des Bundea Demokratischer Frauen richtete die Sekretärin des Bundes, Frau Therese Kreutzer, an Bundeskanzler Kreisky ein Schreiben, in dem es heißt: ,,Wir stellten mit starkem Befremden fest, daß trotz wiederholter Appelle die österreichische Bundesregierung noch .keinerlei Schritte unternommen hat, diplomatische Beziehungen zur Deutschen Demokratlachen Republik auch nur vorzubereiten. Angesichts der Haltung der neutralen Staaten Europas in dieser Frage sehen wir uns gezwungen, einen neuerlichen Appell an Sie, Herr Bundeskanzler, als Chef der Bundesregierung zu richten, durch Anerkennung der DDR · erstens die aktive Neutralitäts- und Solidarität mit Vietnam Glückwünsche zum Nationalfeiertag Österreichs Der Vorsitzende ·des Staatsrates der DDR. Walter Ulbricht, 0bermitteLte dem Bun.despräc,identen der Republik; Osterreich, Dr. Franz Jonas, anläßlich des österreichischen National- [elcrtages ein Glückwunschtelegramm. Darin wird die Bedeutung der Unabhängigkeit und der vor l7 Jahren verkündeten immerwährenden Neutralität Osterreichs für Frieden und Sicherheit in Europa hervorgehoben .' In dem Schreiben wird auch der Überzeugung Aus - druck verliehen, daß die Herstellung normaler völkerrechtlicher Beziehungen zwischen der DDR und der Republik Osterreich dem Prozeß der Entspannung dienen werde. Glückwunschtelegramme aus gleichem Anlaß sandten der VorsHzende des Ministerrats der DDR, Willi Stoph, ·an den Bundeskanzler der Republik Osterreich, Dr. Bruno Kreisky, der Präsident der Volkskammer der DDR; Gerald Götting, · an den Präsidenten · des Nationalrates der Republik Osterreich, Anton ·Benya, und Außenminister Otto Winzer an den Bundesminister für Auswärtige Angelegenheiten, Dr. Rudolf Kirchschläger . Kundgebung in Steyr In Steyr fand die Solidaritätskundgebung Samstag vormittag auf dem Stadtplatz statt, wo zugleich der Mark abgehalten wurde. Gemeinderat Otto 'freml begrüßte den Vertreter Südvietnams und erinnerte daran, daß Steyr selbst den Bomben:. terror kennt. Er rief die Stevrer Ar.: beiter zur Solidarität mit dem kämpfenden Vietnam auf. In dQr Eisenstadt wurde Botschafter Khanh herzlich begrüßt. Betriebsrat und Arbeiterkammerrat Gu~tl Mascher schloß die würdige Kundgebung a'2, Botschafter Khanh Und seine Begleitung wurden dann von Bürgermeister Fellinger empfangen. An dem Empfang nahmen auch Magi"- stratsdirektor Dr. Eder •und Kulturamtsleiter Dr. Lutz teil. Botschafter Khanh überbrachte herzliche Grüße von Frau Nguyen Thi Binh, die vor sechs Jahren Steyr besucht hatt~ Bürgermeister Fellinger ·wünschte der Delegation Erfolg ·,und gab de!' Hoffnung Ausdruck, ·daß de:c schreckliche Krieg in Vietnam, bald ein Ende finden möge. · Es wurden Erinnerungsgeschenke ausgetauscht,· wobei Bürgermeister Fellinger ein. Ring aus dem Material eines abgeschossenen amerikanischen Bombers überreicht wurde. Bei ihrem Abschied aus Osterreich erklärten die Vertreter des vietnamesischen Volkes, für sie sei es eine große Freude gewesen, die ·starke Solidarität in der fortschrittlichen Bevölkerung Osterreichs erfahren zu können und sprachen sich für die Freundschaft zwischen den beiden Völkern aus.

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