P. b. b. Eigentümer, Herausgeber, Verleger und Druck: KPÖ Steyr, Johannesgasse 16. Für den Inhalt verantwortl.: r - - - - - - - - - - - - - - 7 Martin Grasser Steyr 1 Steinfeldstrasse Nr. 11 1 r 1 . ja ,,! .:::·:~ .. cc!;;;~:.:::G 1 1 1 :&scheinungsort: S t e y r 1 ..J VerlagspöStamt : Steyr 4400 L _____________ _ 5.Jahrgang November 1972 Nummer 8 Steyr: Nur noch 100Wohnungen vergeben Versprochen wurden 150 Wohnungen - Frisierte Bilanzen helfen niemandem nicht, was sie verspricht: Von den im Vorjahr versprochenen 150 Wohnungen wurden ·-heuer nur rund 100 übergeben. Jahr für Jahr werden bedeutende Summen für den Wohnbau im Voranschlag programmiert, nur ein · Bruchteil wird verwendet. Das sieht ·dann im Rechnungsabschluß tadellos aus : die Stadt hat ,.gespart" . In der letzten Sitzung genehmigte der Steyrer Gemeinderat den Rechnungsabscl).luß der Stadt tür das .Jahr 1971. Gemeinderat Otto Treml (KPÖ) zeigte . anhfllld des Zahlenwerkes · schwere Fehler des Bundes und der Stadt au! : . Genau wie unter der ÖVP-Alleinregierung werden die Industriestädte nun unter der Regierung Kreisky benachte_iligt. Die Stadt hat weniger Einnahmen und bedeutend höhere Ausgaben. Die Schuldenlast steigt. Praktisch aber müssen auf Grund dieser falschen Sparsamkeit hunderte hält Steyrer noch immer . in. unzumut- Abe1· auch . die Stadt selbst Arbeiter zur Kasse gebeten Die Kommunisten hatten mit ihren Warnungen recht .Im Vorjahr gab es im :Steyrer Gemeinderat lebhafte De• batten über die Erhöhung der Ge◄ bühren tür den Besuch der städti• sehen Kindergärten. Otio Treml, der Sprecher der KPO im Gemeinderat, lehnte die schwere Belastung der Ettern durch dte erhöhten Tarite ab. Aber die SPÖ-Mehrheit hatte sich eine ' andere Version ausgedacht: Die Kommunisten wollten verhindern. daß die Rei c:hen mehr zahlen müsDer Unternehmer kommt mit seinem - vom Steuerberater wohlfrisierten - Steuerbescheid. Da ist bereits · alles abgeschrieben.,<vom :neuen: Wagen: über die Garderobe ·der „Gnädigen", bia 7.um Likör, der bei Konferenzen konsumiert wird. Und es kommt dann vor, daß der Arbeiter bedeutend ·höhere Kindergartenbeiträge zahlt als sein Chef. baren Quartieren hausen. Natürllch; so betonte Gemeinderat Treml, trifft die Hauptschul4 auch in diesem -Falle die Regierung. _Deµn sie knausert . mit den Wohnb,u,1geldem. Theoretisch müßte eine ,,sozialis tische" Regierung · für · die Arbeiter und die Arbeiterstädte Vorteile bringen. Die Praxis aber zeigt, daß es auch für -eine Stadt mit SP.öMehrheit, wie Steyr, ein . recht zweifelhaftes Vergnügen ist, von Kreisky und · ,~\ndrosch regiert zu werden: Als vor einem Jahr die Erhöhung der Kindergartenbeiträge beschlossen wurde, haben die Verantwortlichen der Stadt genau wissen müssen, wen die Erhöhung am meisten trüft. Die Kommunisten haben es gesagt: Den fleißigen Arbeiter! Der Unternehmer versteht es eben immer wieder, sich vor Zahlungen zu drücken, und das kapitallstisci).e Wirtschaftssystem, in dem wir trot:i; SP0-Reg1eruni leben, hilft ihm dabei. sen, meinte der Sprecher der SPÖ _Jt und „bewies", daß die größten Er- fk_ r ~ höhungen nur die finanzkräftigeren II\ ------ ; ;-c-f--ß-c- _t ~ ~J': ~ Steyrertretfen. ,~ij/HI! ,,,,~ "B~-\::)-1 ! r IHLn zn§..- -··- PI '- ·, -:fc_';:(,-.t::::" Nun gab es _kürzlich eine_Kinder- ' ----'-- - · ~=~=---=-"- (~1 '~~ \ __ garten-Besichtigungsfahrt, m deren f,.fJli - ~-·m:fflG -- ..=- ~ - [' ;)'i\ ]~- Verlauf das Thema wieder zur ;f(; 0 \ \ ·9.J! H-v,~ \ Sprache kam. Da machte Senatsrat ,~ .- . -•- --=-.., ~~~-#;/:J/;',::. \ , _"- --l 1 • , . Dr. Götz: eine interessante Mittei- _ / ~ 1 te'l .'--. ' ' ! ' :1 • lung: Die Arbeiter und Anges 1 ten, ~ ~r-..>=-; CJ die aut Grund höherer Leistung a --1 mehr verdienen, . werden beim Kin• dergarten prompt :mr Kasse gebeten, denn sie müssen ihre Lohnbelege vorweisen. In Österrei ch a uf (k r rherhol :; p m·.
Kommunales auf hoher Ebene 6. Kol.loauium in Dresden Über 200 Bürgermeister und Kommunalpolitiker aus 21 europäischen L.ii: . dern trafen sich vom 18. bis 24. September 1972 in Dresden zu einem Kol-- loquium. Es stand unter einem Motto, das für die Kommunalpolitik, wenn auch in den unterschiedlichen Gesellschaftsordnungen unter verschiedenen Aspekten, von Bedeutung ist: 11 Die demokratische Mitwirkung der Bürger in der Gemeinde". AUS ÖSTERREICH NAHMEN DARAN TEIL : Stadtrat Hintschig Alfred Wien Mitgl. d. pol. Ausschußes des Städtebundes Bürgermeister Kotrba Franz Mürzzuschlag Gemeinderat Fleischer Karl Mürzzuschlag Magistratsdirekto.r a.D. Dr. Hundegger Benno Gemeinderat Raimund Arnulf Villach Dr. Römer Elisabeth Beamtin des Magistrats im Stadtamtsdirektor Schweiger Stadtrat Vallon Gert Gemeinderat Eder Anton Bürgermeisters Alfred Kapfenberg Klagenfurt St. Pölten Villach Auftrag des Villach Die Teilnehmer des Kollequiums überzeugten sich von der demokratisc ,~c Aktivität in Dresden, wo etwa 40. 000 E iuwohner in ehrenamtlichen Gre• mien die Geschicke ihrer Stadt tätig und ideenreich mitgestalten. Die Begegnungen der Kommunalpolitiker mit den Bürgern der DDR waren mehP als ein bloßer Erfahrungsaustausch über städtische Probleme. Die i.ib2rzeugenden Leistungen der Dresdner bewiesen den Kommunalpolitikern nir:' it nur die Erfolge der sozialistischen Demokratie und Kommunalpolitik, sc,n-- dern bestärkte alle Teilnehmer im Eintreten für die völkerrechtliche Anerkennung der DDR durch alle Staaten. Dieser Gedanke fand seinen Niederschlag auch in der Schlußerklärung, die einen starken Akzent auf die europäische Sicherheit setzte. Kommunalpolitik, das zeigt sich, endet nicht an der Stadtgrenze. Ihr gebührt als jenem Teil der Politik, der das alltägliche Leben der Bürger gestaltet, die allseitige Aufmerksamkeit der Gesellschaft, des Staates. Wo das nicht der Fall ist, v;o man Städte und Gemeinden als Aschenputtel behandelt, werden sie krank, von stets wachsenden Schuldenbergen erdrückt, unwirtlich für ihre Bewohner. Wo aber, wie in den sozialistischen Lär:-• dern, Städte und Gemeinden von ihren Bürgern demokratisch geleitet unc. vom Staat und seiner Friedenspolitik gefördert werden, blühen s1e ai... 1, tragen zur Hebung des materiellen und kulturellen Lebensniveaus bei, wahre Heimstatt friedlicher, arbeitsamer, selbstbewußter Menschen. G. F; .·
Zum 50. Jahrestag der Gründung der ,UdSSR Ein:Ensemble der Sowjetarmee kommt nach Österreich Das weltbekannte, aus 90 Personen bestehende, Ensemble der Sowjetarmee kommt auf Einladung der Österreich-Sowjetischen- Gesellschaft u. des Kulturamtes der Stadt Steyr nach Steyr. Nach Gastspielen in der CSSR, Polen und Schweiz tritt diese hervorragende .GESANGS - und TANZENSEMBLE am Dienstag, den 21. November 1972 um 20 Uhr im Stadttheater Steyr auf. II EIN BESUCH DIESER VERANSTALTUNG IDHNT Kartenvorverkauf Kulturamt der Stadt Steyr, Rathaus Trafik Stadler Münichholz, Punzerstraße Büro Steyr, Johannesgasse 16 I. Stock Rechtzeitig Karten sichern Restkarten an der Abendkasse SILVESTERFLUGREISEN nach Moskau, _ Leningrad und Sibirien vom 27. 12.1972 bis 6. 1, 1973 und vom 29. 12. 1972 bis 4. l. 1973 Stadtrundfahrten „ Besichtigungen - Theaterbesuche - Troikafahrt ·· SH. YESTERFEIER Die Sowjetunion präsentiert sich im winterlichen Kleid WIEN-MOSKAU-LENINGRAD- MOSKAU- WIEN WIEN--MOSKAU-NOWGOROD- LENINGRAD- PSKOW- MOSKAU- WIEN WIEN-MOSKAU-IRKUTSK- BRATSK- MOSKAU- WIEN WIEN-WLADIMIRiSUSDAL-LENINGRAD- MOSKA U WIEN-MOSKAU- LENINGRAD- MOSKAU.-WlEN 6-Tagc-Flugreise 27. 12. 72-6. 1: '7} 27. 12. 72---6. 1. 73 21 . 12. 72.c...6. 1: n 27. 12. 72--6. 1. 73 29. 12. 72--4 . 1. 7~ Preis S 5240.- s 5650.- s 7640.-- s 5590.- s 4690.--- Ein Jugendarrangement - besonders preisgünstig In den Arrangementpreisen sind enthalten : für Schüler, Studenten , Arbeiter und Angestellte bis zum 35. Lebensjahr Flüge, Bahn•• , beziehungsweise Busfahrten, Vollpension, BesichtiWIEN-MOSKAU-ROSTOW/WELIKI-LENINGRAD- gungsprogramm, Theaterbesuche, Troikafahrt , Silvesterleier, ReiscMOSKAU- WIEN · 29. 12. 72---4. ! . 73 S 4260. --- lcitung. Yisabesorgung i..nd Buchung nicht enthalten. Anmeldungen können in der Reiseabteilung der ÖSG, Oberösterreich: Linz, Rathausgassc 1, TeCi 2Ö3 97\ vorgenommen werden.
Steyr leistet gute Arbeit für Kinder Stadt hat die relativ höchste Zahl von KlndergartenpHitzen in Oberösterreich Mit rund .0.000 Einwohnern hat die Stadt 1000 Klnderprtenplit:le in 1tldUschen Klnderglir- ~n, c1.- liegt weit ftbcr dem LandeadarebsebnUt. Ktlnllch besuchte der Wohlfahrtsau11Scha8 der .Siadt. dem auch Gemeinderat Treml (KJ>Ö) an,eh3~ · mit Pressevertretern die stldtlachen · KfnderglLrten, um sich flber da1 Leben und Treiben der Jflnpten Steyrer :a:u informieren. Alle städtischen Kindergärten werden nach modernsten Gesichtspunkten geführt. Ein Kindergarten ist mehr als eine Entlastung der Eltern, eine Beschäftigung der Kleinen. Nach den Erkenntnissen der modernen Pädagogik wird das Kind systematisch vom Baby zum denkenden Menschen umgewandelt. Es lernt, ohne es zu wissen. Denn alles ist auf das Spiel aufgebaut. Schwierlgkelten mit der Sprache, mit dem Erkennen· von Dingen und die Frauen an l(reisky: DDR anerkennen! Friedenspolitik zu beweisen und zweitens dadurch zur Entspannung der politischen Lage in Europa · und Vorbereitung einer europäischen Sicherheitskonferenz beizutragen." „Wir sind der Ansicht, daß es fiir jeden neutralen Sta.at eine . Selbstverständlichkeit sein muß, freundschaftliche Beziehungen zu allen Staaten Europas zu · unterhalten, Voraussetzung dafür aber die volle Anerkennung und Aufnahme diplomatischer Beziehungen ist." ·oft auftretenden Kontaktschwierigkeiten · werden erkannt . und ausgebügelt. Psychologen und Pädagogen sind zum Schluß gekommen, daß die Kinder im zartesten Alte1· besonders aufnahmefähig sind. Daher nimmt Steyr die Kleinen schon ab dem ·ctritten Lebensjahr in die Obhut der städtischen Kindergärten. Erfahrene Fachkräfte nehmen sich der Kleinen an. Mit unendlicher Geduld arbeiten sie an den kleinen Staatsbürgern. Die Stadt scheut keine Mittel: die städtischen Kindergärten haben das modernste Spielzeug. Die ,,Tanten" haben jahrelang die Schulbank gedrückt und gelernt, wie man mit Kindern umgeht. Eine Kindergärtnerin mit Diplom muß eine vierjährige Fachausbildung nachweisen und sie lernt nie aus. In Fachvorträgen und Seminaren . wird sie ständig mit dem neuesten Stand der Pädagogik vertraut gemacht. Sie ist trotzdem keine . Theoretikerin, son• dern setzt das neu erworbene Wissen immer wieder in die praktische Betreuung ihrer Schützlinge um. Diplom-Kindergärtnerinnen sind zur Zeit Mangelware. Erst in ein paar Jahren, wenn die . Fachkräfte in Steyr ausgebildet werden können, wird dieser Engpaß überwunden werden. Im Auftrag der Teilnehmer an einer Wiener Arbeitstagung des Bundea Demokratischer Frauen richtete die Sekretärin des Bundes, Frau Therese Kreutzer, an Bundeskanzler Kreisky ein Schreiben, in dem es heißt: ,,Wir stellten mit starkem Befremden fest, daß trotz wiederholter Appelle die österreichische Bundesregierung noch .keinerlei Schritte unternommen hat, diplomatische Beziehungen zur Deutschen Demokratlachen Republik auch nur vorzubereiten. Angesichts der Haltung der neutralen Staaten Europas in dieser Frage sehen wir uns gezwungen, einen neuerlichen Appell an Sie, Herr Bundeskanzler, als Chef der Bundesregierung zu richten, durch Anerkennung der DDR · erstens die aktive Neutralitäts- und Solidarität mit Vietnam Glückwünsche zum Nationalfeiertag Österreichs Der Vorsitzende ·des Staatsrates der DDR. Walter Ulbricht, 0bermitteLte dem Bun.despräc,identen der Republik; Osterreich, Dr. Franz Jonas, anläßlich des österreichischen National- [elcrtages ein Glückwunschtelegramm. Darin wird die Bedeutung der Unabhängigkeit und der vor l7 Jahren verkündeten immerwährenden Neutralität Osterreichs für Frieden und Sicherheit in Europa hervorgehoben .' In dem Schreiben wird auch der Überzeugung Aus - druck verliehen, daß die Herstellung normaler völkerrechtlicher Beziehungen zwischen der DDR und der Republik Osterreich dem Prozeß der Entspannung dienen werde. Glückwunschtelegramme aus gleichem Anlaß sandten der VorsHzende des Ministerrats der DDR, Willi Stoph, ·an den Bundeskanzler der Republik Osterreich, Dr. Bruno Kreisky, der Präsident der Volkskammer der DDR; Gerald Götting, · an den Präsidenten · des Nationalrates der Republik Osterreich, Anton ·Benya, und Außenminister Otto Winzer an den Bundesminister für Auswärtige Angelegenheiten, Dr. Rudolf Kirchschläger . Kundgebung in Steyr In Steyr fand die Solidaritätskundgebung Samstag vormittag auf dem Stadtplatz statt, wo zugleich der Mark abgehalten wurde. Gemeinderat Otto 'freml begrüßte den Vertreter Südvietnams und erinnerte daran, daß Steyr selbst den Bomben:. terror kennt. Er rief die Stevrer Ar.: beiter zur Solidarität mit dem kämpfenden Vietnam auf. In dQr Eisenstadt wurde Botschafter Khanh herzlich begrüßt. Betriebsrat und Arbeiterkammerrat Gu~tl Mascher schloß die würdige Kundgebung a'2, Botschafter Khanh Und seine Begleitung wurden dann von Bürgermeister Fellinger empfangen. An dem Empfang nahmen auch Magi"- stratsdirektor Dr. Eder •und Kulturamtsleiter Dr. Lutz teil. Botschafter Khanh überbrachte herzliche Grüße von Frau Nguyen Thi Binh, die vor sechs Jahren Steyr besucht hatt~ Bürgermeister Fellinger ·wünschte der Delegation Erfolg ·,und gab de!' Hoffnung Ausdruck, ·daß de:c schreckliche Krieg in Vietnam, bald ein Ende finden möge. · Es wurden Erinnerungsgeschenke ausgetauscht,· wobei Bürgermeister Fellinger ein. Ring aus dem Material eines abgeschossenen amerikanischen Bombers überreicht wurde. Bei ihrem Abschied aus Osterreich erklärten die Vertreter des vietnamesischen Volkes, für sie sei es eine große Freude gewesen, die ·starke Solidarität in der fortschrittlichen Bevölkerung Osterreichs erfahren zu können und sprachen sich für die Freundschaft zwischen den beiden Völkern aus.
· EurooaiSche uuruermelsterkonterenz Zum Abschluß ihres Kongresses faßten die europäischen Bürgermeister ihre Erfahrungen auf einer Pressekonferenz zusammen und beantworteten die Fragen in- und ausländischer Journalisten. Nach den einführenden Worten des Vorsitzenden des Budapester Hauptstädtischen Rats, Zolt&n Szepvölgyi, führte der Wiener Bürgermeister, Felix Slavik, aus, daß die europa ischen Hauptstädte in festere Verbindung zueinander treten müssen, denn auch ihnen ist die rasche, _fried1iche Lösung der . strittigen internationalen Fragen, die Schaffung der guten Zusammenarbeit zwischen den Ländern des europäischen Kontinents, der wirtschaftliche und soziale Fortschritt, die Festigung des europäischen Friedens und der Sicherheit im Dienste des Interesses der heute lebenden und künftigen Generationen nicht gleichgLlltig. Unsere Zusammenarbeit wollen wir weiter auf jedes Gebiet ausdehnen betonte er - und dem dient die Vertiefung der persönlichen Beziehungen, ähnlich wie der fruchtbringende Meinungsaustausch der Fachleute .auf einzelnen Spezialgebieten. Abrechnung der Mörder: 7Millionen Tonnen Bomben, 2Millionen Tote Die Eisenstadt ehrt SlahlkUnstler In seiner letzten Sitzunc der Gemeinderat elnatimmig, die erste der neugeschaffenen Ehrenmedaillen der Stadt Professor Hans Gerstmayr zu verleihen. Im Verleihungsdekret- werden die Verdienste des StahlkünsUers um die Entwicklung der Stahlschneidekunst in Steyr, seine langjährige Lehrtätl&• keit in der Eisenstadt und seine fundamentalen Arbeiten auf dem Gebiet der Metallplastik besonders hervor- . gehoben. . . Mebr alt 150 Milliarden Dollai- - ein schwaches Jahreabudset - haben die USA bisher offialell filr Ihre Argresslon In Vietnam ausgegeben. Die wirkliche Zahl dilrtte, da viele Ausgabenposten getarnt sind, etwa doppelt 10 hoch lleren. . Eine Bllam, die Jeizt In Wash•ncton .:veröffentlich& wurde, meldet auch den Abwurf von sieben Mlllionen Tonnen Bomben In Indochina. Damit kommen auf Jeden Einwohner der drei Linder 170.000 Kilo Bomben. Im Verlauf des sweUcn ·Weltkrieges haben die USA In Europa nur zwei Millionen Tonnen Bomben geworfen. Durch die amerikanische Argresslon In Vietnam wurden nach denselben amerikimlschen Statistiken swel Millionen Me111Cben getötet. MIWonen weitere wurden verle&ai. Armut ist nicht ausgestorben Stadtgemeinde Steyr hat zur HIife "wenig Geld" In seiner letzten Sitzung genehmigte der Steyrer Stadtsenat die Ausgabe von 60.000 Schilling für die Weihnachtsaktion der Filrsorgeunterstüt~ungsempfänger. Diesmal bekommt jeder um 50 Schilling mehr als im Vorjahr. Auch die Rentner mit Ausgleichszulage wurden bedacht. Sie bekommen zu Welhnach• ten 150 Schilling. ,.Etwas wenig", konstatierte Gemeinderat Otto Treml (KPÖ) und beantragte, daß auch diese Leistung um 50 S pro Bezugsberechtigten erhöht werde. Stadtrat Baumann (SPÖ) stimmte zwar grundsätzlich zu, aber leider sei die Stadt momentan nicht in der Lage, die Erhöhung für rund 1100 .Steyrer zu zahlen. Im Jahre 1973 aber werde man den Antrag der KPÖ verwirklichen. Man höre und staune: 1100 Steyrer, die ein Leben lang fleißig gearbeitet haben, sin4 nun so arm, daß sie auf eine Finanzhilfe der Stadt angewiesen sind. Wo bleibt da der Wohlfahrtsstaat? Daß .die Stadt - freiwillig - diesen Mitbilrgern hilft, ist anerkennenswert. Daß sie nicht mehr helfen kann, ist bedauerlich. Wenn man zum Beispiel für den Zivilschutz, den niemand braucht, kein Geld ausgegeben hätte, wäre eine kleine Zugabe für die armen Steyrer da gewesen. Da wäre das Geld auf alle Fälle besser verwendet worden. Steyr: Theaterbesuch·verteuert Nur die KPÖ stimmte im Gemeinderat dageg.en Die finanziellen Forderungeri des Landestheaters Linz, das im Steyrer Theater seine Gastspiele durchführt, haben sich seit dem Vor:. jahr um 20 Prozent erhöht. Die Stadt Steyr hat nichts Eiligeres zu tun, als postwendend die Gebührenerhöhung auf die Theaterbesucher abzuwälzen. ln seiner letzten Sitzung faßte der Gemeinderat diesen nicht gerade kultur!Feundlichen Beschluß. Gemeinderat Otto Treml (KPÖ) erklärte dazu: ,,Steyr gibt jährlich gewisse Summen zur Stützung der Theatereintrittspreise aus. Diese betragen nicht einmal eine halbe Million Schilling, eine ·geringe Summe im Vergleich, den Städte mit eigenem Theater für die Kultur ausgeben. Im Interesse der kulturbegeisterten Jugend der Stadt hätte Steyr, ohne bankrott zu gehen, die 20prozentige Erhöhung selbst tragen• können, statt die Schüler, Studenten und Lehrlinge zur Kasse zu bitten. · · Wäre in einem sozialistischen Land so etwas gemacht worden, würden die westlichen Herren die Nase rümpfen und ,nix Kultura' sagen." Obwoh) die Mandatare von SPÖ, ÖVP und FP sonst immer sehr viel über die Unterstutzunr der Jugend und die Förderung ihrer kulturellen Betreuung reden, stimmten sie einmütig für die Erhöhung der Theaterpreise. Nur die Kommunisten lehnten die Hinaufsetzung der Theatereintrittspreise ab.
Linkstrend bei den Betriebsratswahlen Die Betriebsratswahlen in den wicht igsten Großbetrieben Österreichs sind nun vc.11bei . es läi?,t sich ein erste5 Fazit ziehen . Betriebsratswahlen seien vor allem .. PersonPn - und Perscnlichkeitswahlen· ·. bei denen von den Wählern die Fähigke1r beurteilt wird . wie .der Betriebsrat .,in der Laqe und fä11ig ist". in seinem Wirkungsbereid, das Mögliche zu erreichen. sct11eibt die „Arbeiter-.Zeitunn Wenn dem so ist, dann können die Betriebsräte der Gewerkschaftli,;hen Einheit in vielen österreichischen Großbetriebtrn. meist bekannte Kommunisten. aber aüch linksgesinnte Sozialisten und Parteilose. das Ergebni s der diesjährigen Betriebsratswahlen als eine Anerkennung ihrer Fähigkeiten zur Kenntnis nehmen. in il1ren Betrieben durch selbstlosen Einsatz das Beste für die ArtJeiter und /l.ngestellten Zll erreichen . Denn ~; berall konnte die Liste der Gewerkschaftlichen Einheit bfolge ve,zeichnen . SP verlor Mehrheit Im Eternltwerk . Hatsehek In Vöcklabruck erhielt die forbchrlUllche Namensliste mit Geno11en Kat:aelberger an der Spitze 361 Stimmen und fünf Mandate (gegenüber 9:? Stimmen und einem Mandat bei der letzten Wahl). Die SP verlor mit 437 Stimmen und sechs Mandaten die bisher bestehende absolute SPMehrheit. Die VP-Llste erhielt 16% Stimmen und zwei Mandate; eine frclht.lUlche LIAte UZ Stimmen und ein Mandat. Von dei SPÖ als Regierungspartei ebenso unabhängig wie von den antisomilistischen Oppositionsparteien OVP lll'd FPO. clit? die Regierung von recrr s bekl!mp1en. bitden die Betrieb~.-äte dl'!1 (3awa1ksch a(tlichen Einheic in Betrieb und GC'w~rk~chaft Kristallisationspunkte eir',ftr ,111ernMivan Linkspolitik im Kampf Kreisky: ..Wir sind eben progressiv Die ,,große'' Lohnsteuerreform Am 1. Jänner 1973 tritt die sogenannte Lohnsteuerreform in Kraft und gleichzeitig mit ihr die Mehrwertsteuer. Diese wird nicht nur neue Preiserhöhungen bringen, sondern auch erhöhte indirekte Steuern. die den arboitenden Menschen mehr nehmen als sie durch die Lohnsteuerreform ersparen . Die Senkung der Lohnsteuer ist nur geringfügig. Durch den Einbau sämtlicher Zuschläge in den Stauertarif werden Lohnerhöhungen, die der Abgeltung der Teuerung dienen sollen, auch weiterhin progressiv besteuert werden . Der ÖGB hat der Verschiebung der Lohnsteuerreform auf Wunsch Kreiskys ;zugestimmt und sich mit einem Bettel von 30 Schilling „Abfindung" pro Monat für das Jahr 1972 abspeisen lassen. Das kostet den Finanzminister 800 Millionen Schilling. Gleichzeitig hat er aber bereits im ersten Halblahr 1972 um 1300 Millionen Schilling mehr an Lohnste1..1er einkassiert als im ersten Halbjahr 1971. Die eigentlichen G,:rw1n-;,er dt::r ;:,.ndros.::h - Re1 o r m sind di..-: UnternehmM In einem Vortrag. den Androsch in der Vereinigung Österreichischer Industrieller am 20. April 1972 hielt, konnte er ihnen berichten: ,.Ich habe es . . für gel"echtfortigt empfunden, den Spitzensteuersatz (für Großverdianer) abzusenken. und, was nicht unint~ressant ist. die uneingeschränkte Zustimmung der Regierungspartei in Villach erhalten." Unzulängliche Progressionsmilderung und keine jährliche Tarifanpassung an die Geldverdünnung für die Arbeiter und Angestellten. weitere echte Steuergeschenke für die Unternehmer - das ist die Politik der SPÖ-Regierung, die von der ÖG ß .. Mehrheit unterstützt wird . geqen Teuerung. Steuerdruck und kapitalistische Al!sbeutung. Die Erfolge der Ge.werkschaftlichen Einheit in fast allen großen und mittleren Betrieben. in denen sie kandidierte. darunter so spektakuläre Erfolge wie bei Böhler in Kapfenberg und bei Elin i!'l Graz. wo sie nur mehr um ein Mandat und um ein paar Dutzend Stimmen hinter der SPÖ-Liste zurückblieb. ergibt einen Trend nach links . Tausende Arbeiter übertrugen diesmal die Vertretung ihrer Interessen den Kommunisten und solchen Sozialisten. die mit ihnen gemeinsam aui Listen der Gewerkschaitiichen Einheit oder au1 Namenslister. kandidierten. Damit widerlegten sie die Behauptung Kreiskys. daß es zwiscr.en Sozialisten und Kommllnisten nichts Gemeinsames gibt und geben karin. Als e:r. Kennzeichen der Betriebsratswahlen ist weiter zu verzeich.-,en. daß es der ÖVP trotz eines ries igen tinsa:zes ,,11 materiellen Mittein oJn d an dem~Qogischer Propaganda nicl",t g'31unge.n :st. in oie Arbeiterschaft ae r Grcßtet! it,!::t! eirrwdr ;n9en. Noch weniger 11@•rnccn:~ ci1:, FPÖ -- t ro tz: ihre1 -~nerkenr. ,u-,-;i :l!S Fraktion 1m ÖGB - in dür Arbeit&rscnal t Fuß :?Lt f&sser. . Sie r; ~:f?-.te s<_;g c.n oocri Pns1t!t1nen ein . fäusenti •:> -'~rbeiter in Großbetrieben r.aben dl!r.::I • ihr1:: Waf11„mscheidung zugunsten (!€! Cievvc-ti<.sc1wr,tic1,en Eir,heit zum Ausdruc~ nebracl1t. d&ß sie dem Zu:;arnmo, qer,en rr.!t den Kommunisten '.::j•~ ,;cn i_•r11il.-nehme:1um _und GroßkapitJI de•·, Vor,a"q -;:ieb?.!1 vor der „So21 3l part.ne1schal!' . und der Z•f;amrnencib1::1t mit den Unterr.et;rnern. D;e: Erf c ig,, d~r Gewerkschaftiicl1en Einheit i r, den msi»ten G•oßbetrieben Österreichs ,NfJr i t,c l, eine kiare Absage an die von ÖG B •Pi i\,.i dci r,t i3enya proklamierte .. Durstst1eckir· kir ciie Art,eiter und Anges1i:llten . Ai!es Beweise. daß die (_,ewerkschai:lici,t-) Einheit vor. tausenden ,;.rbe-i: en; als eine err,ste Aiternative· :-;nges~;1 f. n 1.:nd ::nerkanr.t wird.
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