Vorwärts Nr. 6, 6. Jahrgang, Juli 1972

Verstaatlichte Elin entläßt grundlos zwei gewählte .Betriehsräte VON FRANZ MUHRI Von dem beiden langjährigen kommunisll~chen Betriebsräten der Elin ,vurdc Genosse Döltl ,1.-idcrrechtlich und vöUig grundlos gekünciigt und Genosse Daubrawa außer Dienst ge11tcllt. Mnn hat ihnen gleichzeitig verlhikn, di.ts Werk zu bet.retcn, um womöglic:h Kontakt mit der Belegschaft 111.>7.uschneiden. Die Intervention der Gewerkschaft bei der Firmenleitung und bel der SP-Mehrhelt des Betriebsrates, der es abgelehnt hat, :Einspruch gegen diesen Willkürakt zu erheben, sei ergebnislos verlnufen, wurde in der Gewerkschaft der Berg- und Metallarbeiter erklärt. . Es ist völlig unglaubwürdig, dnß Benyn und Sekanina so schwach ~ind, <l11ß sie skh nicht einmal be; Jen cig nen Betriebsräten der Elin durch fict?.cn Jcönnen , Die Kündigung bc1.iehun1-1nw<'I ~,. Außerclienstst(•Jlung wurd(' 1.u rln<·r Zeit durchgeführt. wo dPr 111-tl'l h ddngend qualiflzil'!rt ' Fn ·lwrh ll• ·r sucht und sogar Prllmle n mr <l t Vermittlung von Jl'n<' h in·ho114 rn 1.nh lt . "Es handelt ,;Ich h lor I ln<lt ·11U11 11111 einen rceht11wldrlgcn /\ lct, um ein, politisch<! Rcpr .:: n~uli,• . D Iil Cnno11 ~1;11 Döltl und D1111hrnwa Rind nlrhl n11r gute Fnch:irbcitcr, .·ondc rn ule n11rrechtc kln!is1-nbcw11ßte Arl>cltcrv •r - treter belwnnt_ die i, frh kon ~<·<tu•:nt für die Jnt cre~11cn u n<I Fomerunw•n ihrer Arl>dt,:lmll cv,e1i l'!ingcsctr.t. hn - ben nncl dnbel nuch Auscinnndl'rsetzunt!en ml l der Firmcnleilunit und der SP-Fr:iktlon nicht scheuten. Sir sind in den V'lr<lerstc·n Reihen l{t>- standen. olR "~ um di<' Vertcldlgunr, der verstonlli<'hlcn F. lcktroi ndustrill gegen dl(' Ausll.,-rerun~ 1in rlen we~tdeutseh cn ~ l1)mcn1,-J<onzern tlin1: . Dani kommt. dnß im Herh~t in d1-r I<!lln Bet rle tnu·:it i.w::i hlen stntttlnclcn . Die Knlh,•1:cn im Betrieb sollP.n etngeschilchtert. d ie Kandidatur rlr.r beiden bewiihrtcn :.Betriebsrä te aur rilese Wei se unmö,r1ich gemacht werden. Die Bctrl ebsleittmg und die SPFraklion filn·hten Piae Stiirkung c!t•r Kommunlsl.1m und der G'-'werk ◄ i!thaftllchl'n Einheit. Das sind dir. wirklicl11•n Gründe, weshalb Diilt.l und lhubrnwa mit. allen Mitteln a us dem ·Betrieb entfernt werden sollen. EINE POI,ITISCHE ~IASSNAIIMF. Es handelt sich also um eine politische ·Moßnahme, und damit Ist diese Angelegenheit zu einer 1-'rn!(e geworden, die grundsätzliche Bedeutw1g mr die gesamte Arbeit,"rseba!t hnt. Schon vor einiger Zeit ist. in der .Clln-Welz der soziali sfücha Bet:·iebsrat ·Knoll entlassen worden, weil er :.- Ich konsequent auf dlc Seite der Kollegen _seines Betriebes gestellt hnt. Und in der Alpine-Dona- ,.,.;t,: ist versucht worden, den kommunistischen Betriebsrat. Kleissner :w entlai;sen. Nachdem dleser Versuch fehlgeschlagen hat, wurde vor kurzem unter fadenscheinigen Vorll•rrn l,u~ol t' . n lS l. t l. U11hrr•H11<1g 62 }2,; .Q \-:' ~ II) n · 22.t fü n,n9 ll !Jl?..1!..'!.:PXj!!"U• ... .... n:~ nr,_\.r.n~-,a~'fl!'·/l• l,:;.1.:;.t:.r,hl. \:.") U-\-l Uli.:•·!h.l /t.!dl~r.:;isi:it(;h7ft ld'!'o(a:~trllthtt fi1datht• l'f.t!l:K. bso~:in~ ST:\!i&S"f!• ' ·..;,!~;':').U".'Ori l H~ir~~t! •:.ti,,/dZl~ W16N~ f. t „ teiled ·Ihr.~11 llii t• 'daH 'Wi1's4ae J.rb11ite·i,rt.!llin~• &l'..-c ·heuU1:e:1.. 1,,,1•, un:;e17. 2i11n_t.UUZ1;, d~r ge_s.c~sllchen }:.ilr.c,i\'llp,szt 1.t VOil 6 1ilo<ibellt i: • r 1,?·,Au!.'\!3"; 19~ J.öu:i, · · · w·,hr ~uid. .der. l!.tih&iß\lnß~zei1: ,..oi-~.J.Cb~&t\ ' ...,,:; r : au:- Ihf'tt ~.t~:,.otlf!ic..'t'.... t!l6 - \W~ ·wo jr~n Z'i • bi ~~- ·:ii.::c~i, i r.iedi ~..t."li ;:~~rts Latü'z ettele (·.ACt;;,\0('- 'VOll " .,ver,,t. ;;t,; ;-;:n-e- 1,~ "W>d Gti.rde.rob•.kua'te:u1cl.:..l ;.i._nt:.cl} -in , 1..U~ü-~m. l..)hn-. bUro vor<,prei>l.1:n.,. ' · • l'lu, ! l':i' .....,,.;... Jaj. . m,..:~,.,,, fUll\rlp,i )'~ \'icte Mensc~en konnten es einfach nicht glauben, l'laß ln Osterreloh ein fre i ,tewlihlte_r Betriebsrat, noch da zu von einem verstaatlichten Betrieb, r.rundlos entlassen werden kann. Wir veröffentlil·hen deshalb Im Fak- :<1 lmile da~ Kiindlrungsschreiben, das Rudolf nölll von der Elln-Unfon erhielt. Nicht _eln _ Kündigungsgrund wird darin 11n1tcgeben. Sehnocldrlr heißt ea bloß: "Wir teilen Ihnen m lt, daß wir da~ Arheltsverhältnfs . . ·• IÖl<len." Ga~ ihnlich lautete da,; K ündis,mg!l:sc,hreiben, das der swelte Bctrlebffat, Karl Daubr:awa. bekam. wilnden \·ersucht, dr-m kommunistis chen Betriebsrat Eichberger fristlos zu entlassen. Die Absicht der SP i~t offensichtlich. Man will auf di e~e \lieise besonders im Hinblick auf di e bevorstehenden Betriebsratsw;;hl en rlie Kommunisten. d ie Fraktion d('r Gewt>rkschaftlichen Einheit schwlichen, weil sie die einzige organisierte Kraft In den Betrieben $ind, die gegen die Teuerung, die zunehmencle Lohristeuerhelastung, ge~en die Politikerprivilegien 1t!;W. den Knmpf führen und sich voll und ganz für die Interessen der Bclegsch.\ft. einsetzen. lm ·Programm der SPÖ ,Yird von ,.Acht.ung vor den Rcc:hten der Minderheit." gesprochen und da\·on, daß die Sozialisten ,,eine die Menschenrechte verletzende Vergewalt.igung von Minderheiten durch die Mehrheit" ablehnen. ln seinem Referat auf dem j üngsten Vill acher Parteitag hat Bundeskanzler Kreisky vnn einer „wirksamen Machtkontrolle' ', von „mehr Mitb<?stimmun.ir' gesprochen und cfaß ,,alle ge!,ellschaftlichen Bereiche mit den Ideen der Demokratie! durchflutet werden". Die Kündigung und Außerdien~tstellung bei der Elin steht in krassem Gep;eni;::itz d,u:u. SCHLUSS DAMIT! Die Beti-iebe, in denen diese -antid1 \mokratischen Terroraktionen in- ~zenlert wurden, sind Eü(entum der Republik Österreich. Die~ SP hat · in dr-r Leitung der ventaatlichten Industrle. der ÖJAG, die Mehrheit. Die SP-Hegienmg und Bundeskanzler Kreisk:r fungieren als ·Eigentums"'.ertrct.er. S ie üben die Funktion der Hauptversammlung der Dachorga11 i sat.ion der gesamten verstaatlichten lndustJie aus. Die Regierung hat ,ille Möglichkeiten. und es ist fhre PMicht, hier einzugreifen. Wir !ordern die sofortige Abstellung dieser nntidemokratischen Praktiken. · Wir 1'lrdem die Zurücknahme der Kündigung von Döltl und der Außerdlenststellung \'On Daubrawa! 3tt ae„ Eittheit liegt aie Kraft

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