Vorwärts Nr. 3, 6. Jahrgang, April 1972

Möglichkeiten größer geworden Bezirkskonferenzen der KPÖ In Stiyr Gemeinderat Otto Treml berichtete über die erfolgreiche Tätigkeit der Steyrer Kommunisten, die sich in einer erhöhten Aktivität ausdrückt und auch darin, daß neue junge Mitarbeiter gewonnen werden konnten. Auch bei der Nationalratswahl hat die KPÖ gut abgeschnitten, und der Einfluß der KPÖ ist überhaupt im Wachsen begriffen. Arbeiterkammerrat und Betriebsrat Gustl OTTO TREML Mascher sprach über die Betriebs - u. Gewerkschaftsarbeit, die Genossen Breirather u. Vratny konnten über gute Erfolge bei der Solidaritätsaktion für Vietnam berichten. Als Vertreter der Landesleitung sprach Genosse Fritz Gerhartinger und hob die Wichtigkeit des einheitlichen und geschlossenen Auftretens hervor. Und so was nennt sich ,.Fahrplan" STEYR. Die Städtischen Verkehrsbetriebe überraschen: zuerst mit einer saftigen Fahrpreiserhöhung und nun mit einem neuen Fahrplan. Der Fremde findet nichts dabei, der Steyrer aber wundert sich. . Seit vielen Monaten fährt der Bus von der Johannesgasse ins Münichholz ab dem Hotel über die Schuhmeierstraße in einer großen Kurve zur Endstation. Die neu~ Haitestelle wurde dem ·wumch der Bevölkerung entsprechend eingebaut. Aber im Fahrplan sucht man ste vergebens. Die Verfasser des neuen Fahrplans haben es sich leichtgemacht. Sie haben einfach die uralte .Route abgedruckt; daß sie mit der Kursänderung ausnahmsweise einmal etwas Vernünftiges getan haben, das ist ihnen aar nicht aufgefaiten. Die Kommunisten haben jahrelang den Einsatz eines Autobusses in die Waldrandsiedlung gefordert. Sie haben sich durchgesetzt, der Bm fährt, er ist immer voll besetzt, aber auf dem Fahrplan sucht man ihn vergebens. Es ist, als ob er überhaupt nicht existieren würde. Man fragt sich, toozu der neue Fahrplan überhaupt gedruckt wurde. Nur um auf der Rückseite die saftig erhöhten Fahrpreise mit dem fadenscheinigen Hinweis zu „begründen", sie seien auf Grund der allgemeinen Preisentwicklung „nötig" gewesen? Auch in Steyr werden Wohnungen nach .der Höhe des Familieneinkommens vergeben ~ Viele fallen durch Mehr als 3000 Wohnungsuchende gjbt es in der Stadt Steyr. Viele von ihnen warten schon etliche Jahre auf .die Zuweisun~ einer -Wohn_ung, sle· werden . sicher noch recht lange warten müssen; denn mit dem "sozialen" Wohnbau in ·steyr ·ist ·es vorbei. Nicht mehr die Dringlichkeit ist für die Vergabe einer ·Wohnu·ng entscheidend, in erster Linie wird der Bewerber auf seine finanzielle Leistungsfähigkeit überprüft. Das schaut in der Praxis so aus: In der letzten Sitzung des gemeinderätlichen Wohnungsausschusses wurden die Wohnungen Im Rekordtempo vergeben : Für die Vergabe von hundert Wohnungen brauchte man nur zehn · Minuten. Nur die Hälfte der · Fälle waren echte Wohnungsuchendc. Die . meisten v9n ihnen hatten erst im ·vol'- jahr um eine Wohnung angesucht, ein ·paar Ansuchen wurden erst ·während der Sitzung der Vergabekommission · bekanntgegeben - und pr.ompt erhielten sie .eine Zuweisung. Denn .sie hatten eben das Geld für den zehnprozentigen Baukostenz_uschuß .und die hohen Mieten. Die wirklichen Wohnungsuchenden, die jungen Ehepaare mit einem oder ,.mehreren Kleinkindern, ·wo die Frau nicht mehr mitverdienen kann, hätten zwar echten Anspruch auf eine Wohnung, sie haben 'aber nicht genug . Geld. Und Geld bestimmt auch, wer in Steyr eine -·Wcihnung bekommt . und wer weiter warten muß. Darum sollte man· in Ste}·r ehrlich sein und die Phrase vom „sozialen Wohnbau" ' nicht mehr :_.ln den ·Mund •nehmen. . Steyr: KPÖ gegen Erhöhung der Ausspelsungsbeltrllge Gelehrige Schüler sind die Mandatare der Mehrheitsfraktion im Stcyrer Gemeinderat. Blitzschnell haben sie begriffen, daß auch eine SP-Regierung mit den Pi·eisen und Tarifen in die Höhe klettert und prompt folgen sie dem schlechten Beispiel. Nach den Tarifen der städtischen Verkehrsbetriebe kommen die Ausspeisungsbeiträge der Steyrer Kindertagesheimstätten und Horte dran. In der Mehrzahl sind die betroffenen Eltern junge Ehepaare, die mit viel Schulden neue Wohnungen bezogen haben, die es sich nicht leisten können, daß die Frnu zu Hause bleibt und sich um d ie Kinder kümmert. Denn die Raten mü.ssen ebenso wie die hohen Mieten pünktlich bezahlt werden. Bei . . diesent._Jcle!n.en . i.eut.E!n,., 'bc:t. W'Jtwea-und im~inste}"\endeli l'r~n.., die Geld verdienen . müssen, · um leben zu können, setzt nun die Stadt den Hebel an und treibt ' die Preise in die Höhe. Das kranke Bud1et der Stadt kann dadurch nicht gesund werden, wohl aber werden durch die neue Preissteigerung die finanziellen Verhältnisse der betroffenen Arbeiter und Angestellten weiter geschmälert. Darum stimmte der Vertreter der Kommunisten im Steyrer Gemeinderat Otto Treml In der letzten Sitzuns gegen die Erhöhun1 der · Ausspeisungsbeitcäce für Kinder.

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