Vorwärts Nr. 1, 6. Jahrgang, Jänner 1972

demokratie. wie Betriebsräte und Arbeiterkammern, gibt - obwohl all ·, das von den Arbeitern erkämpft und verteidigt wJrden mußte und die Existenz sozialistischer Staaten in unserer Nachbarschaft die Machthaber zwang. der Arbeiterschaft bestimmte Konzessionen zu machen. Sie müßten dem Volk bedeutend größere Konzessionen machen, wenn die SPÖ nicht die Politik der sogenannten Sozialpartnerschaft betreiben Recht . auf Mitbestimmung .der Arbeiter und Angestellten an den Produktionsstätten. der Wissenschafter. Lehrer und Studenten in den Fors~hungsund Bildungszentren; Demokratie auf allen Ebenen der Produktion und der Verwaltung; echte Meinungs- und Informationsfreiheit, vor allem in Radio und Fernsehen. wiirde. die die Arbeiterschaft entmündigt und sie den Kapitalsinteressen unterwirft. Die Politik der Sozialpartnerschaft ist ihDie Forderungen der Arbeiterschaft im täglichen Leben und die großen Ideen der Arbeiterbewegung können nur verwirklicht werden. wenn sie sich auf die Kraft der Organisation stützen können . Wer Forderungen erheben und Ideen vertreten. wer nicht Spielball der Entwicklung, sondern deren Mitgestalter sein will, muß sich organisieren. ) rem ganzen Wesen nach / antidemokratisch, weil sie das Volk weitgehend hindert. von seinen demokratischen Rechten Gebrauch zu machen . In ihrem Namen werden alle Entscheidungen in Geheimverhandlungen der Spitzengremien Viele arbeitende Menschen sind mit der Haltung der KPÖ in Tagesfragen einverstanden und unterstützen sie. Viele begrüßen die Orientierung der KPÖ auf dem friedlichen Weg zum Sozialismus unter Beibehaltung und Ausbau der in Österreich historisch gewachsenen demokratischen Institutionen. ..Sozialpartner" ausgehandelt. J\ber dieses Einverständnis genügt nicht. Wer einverstanden ist, soll mittun. soll auch Mitglied der Kommunistischen Partei werden . Die entscheidende Forderung der Kommunisten ist darum die Erweiterung der Demokratie: das Treten Sie der KPÖ bei! Der ,,Ostexperte" Kölbl sitzt Der Betrüger macht zum zweltenmaf von sich reden Unter normalen Umständen hätte eine FJgut· w ie Karl Kölbl niemals Karriere machen können. Aber wo der blinde Antikommunismus regiert, gibt es keine uormalen Umstünde. So zog - obwohl die Steyrer SPO genug ehrliche und fähige Männer gehabt hätte - bei der vorletzten Gemeinderatswahl Karl Kölbl in den. Steyr-er Gemeinderat ein. Er hatte allen Konkurrenten eines voraus: Er konnte stundenlang vom ,,'rer.ror" in der DDR und von der .. Verfolgung" ehrlir:her Menschen . erz!ihlen. Er wu1·de flugs der Ostt'xpert•= der Ste:rrcr SPÖ. · Kölbl war <'in guter Miirche11erzähler. Seine Schauermärchen über die · DDR glaubten die .,Genossen" , j1me von seinen großen wirtschHftlichen PHinen die Banken. und sie streckten dem Herrn Gemeincie•- rat viel Geld vor. Viel mehr, als der Hochstapler Kölbl jemals zurück7,ahlen hätte können. So nebenbei schröpfte der. Lump auch ein paar · arme Leute. Kriegsinvalide und Rentner. Dafür brummte ihm !967 das Krcisgc,rkht Steyr zweieinhalb jahre auf. Zurück aus dem Häfen, blieb Exgemeinderat Kölbl seiner „Branche" treu. ,Tct;:t war eine Kriegeri!witwe. eine ·.rrafHrnnt\n, an der Reihe. Der. .,Ostexperte" erleichterte i;le um ·145.000 Schilling. Als ihn weihnachtliche Stimmung packte, kam er nach Steyr zur;_\ck. und nun sitzt er wieder auf dem ,,Fisolenberg", : wie Steyrs Gefüni:;n ii; im Volk:;:muncl genannt wird, Sicher wird er wieder für einige Zeit der . Öffentlichkeit entzogen \-\'erden. Daß Kölbl sitzt und noeh längere Zeit ::itzen wird, bedauern weder die Geschädigten ·noch . die einstigen SP·•Ceuossen, die nicht mehr an ihn erip.nert werden wollen. Aber immerhin hatten sie ihn· zuerst em~ porgehobcn. ---------·- GE gewinnt 40 0/o Stimmen in Steyr Die Arbeiter-Betriebsratswahl in den Steyr-Werken er-. brachte folgendes Ergebnis: G:F: 391 (277} Stimmeo. und 1 Mandat m. SPO 63!i5 (5510) Stimmen und 25 Mandate (23). OVP 587 (464) Stimmen und 2 Mandate (1). Dle Gewerkschaftliche Einheit erreichte damit einen Stimmenzuwachs von 40 Prozent, obwohl die letzten Wochen im Zeichen eines gehässigen Kampfes gegen die GE gestand,m waren. Dabei wurden alle Regii;ter des Antikon~munismus gezogen, weil gegen die Arbeit der GE im Betrit-b selbs~ r:khts vcrgebracht werden konnt!!. Insbesonder e hatte sich Zen tralbetriebsratsobmann Schmidl. d~t· zuglt>ich Arbeite:-kammei-p1:äsident von Oberösterreich ist. massiv· in den Wahlkampf und in die Hetze gegen die Gewerkschaftliche Einheit einge- . schaltet.

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