Vorwärts Nr. 1, 6. Jahrgang, Jänner 1972

Die Kommunistische Partei Osterreichs wirbt um Sie! Tlglich, Wenn Sie eine Zeitung aufschlagen oder das Radio oder den Fernsehapparat einschalten. lesen, hören oder sehen Sie etwas von den Kommunisten. Von den Kommunisten draußen in der Welt und von den Kommunisten in Österreich, von der KPÖ - obwohl sie schon hundertmal totgesagt wurde. In der Tat: Es gibt keine bedeutende politische Frage'. die nicht mit den Kommunisten zu tun hätte. Die Kommunisten kann man weder übersehen noch übergehen. Sie spielen in Österreich eine Rolle, die weit über ihre Zahl hinausreicht, eine notwendige Rolle für die Arbeiterklasse. für die arbeitende und studierende Jugend ~nd für die Republik, die in Europa und in der Welt als unabhängiger, demokratischer und neutraler Staat einen wichtigen Platz einnimmt. Einen Platz, den Österreich nicht zuletzt auch mit Hilfe der Kommunisten errungen hat . Konnten Sie im laufe der Jahre nicht Immer wieder bemerken. wie die Führung der SPÖ den Umstand in ihr politisches „Kalkül" ziehen mußte. daß es die Kommunisten sind, die - seien es Löhne oder Preise, Steuern, Sozialgesetze. Wirtschaftsfragen, Erziehung und Bildung, Innen- und Außenpolitik - sich stets bemühen. die Interessen der arbeitenden Menschen wahrzunehmen und für sie konsequent zu kämpfen? Ist es nicht eine unbestreitbare Tatsache. daß so manche soziale Errungenschaft. so mancher Erfolg der Arbeiterschaft im Kampf um die Verbesserung ihrer Lebenshaltung von der Initiative und der Tatkraft der Kommunisten ihren Ausgang nahm? Österreich, seine arbeitende Bevölkerung und seine Jugend brauchen die Kommunisten 1 In wem sehen die Kommunisten ihre Gegner? In · .dem Arbeiter und Angestellten. Gewerbetreibenden, Bauern, Jugendlichen und Studenten, der anders denkt als sie 7 Nein, als ihre Gegner betrachten sie nicht „die Sozialisten" oder „die Volkaparteller" schlechthin. Die Kommunisten sehen nur eine T~ennungalinle, die durch die ganze Gesellschaft geht: Sie verläuft . . Die KPÖ ist zur Zeit zwar nicht im Parlament zwischen der die gewaltige Mehrheit der Bevölvertret~n. Aber hunderte Männer und . Frauen die kerung bildenden Masse der Lohn- und Gehaltsih.r angehören, stehen als Betriebsräte. Gewerk- empfänger und der kleinen um ihre Existenz ringenschaftsfunktionäre. Gemeinderäte und andere Man- den Gewerbetreibenden und Bauern auf der einen datare im öffentlichen Leben und treten für ihre Seite und der verschwindenden Minderheit von Ideen und für die Interessen der arbeitenden Men- Besitzbürgern. Industriellen, Großaktionären und Druck von links . .. sehen, der jungen Generation. des ganzen Landes ein. Sie tun es so wirksam, daß es keine Frage gibt. in der die anderen Parteien Stellung nehmen könnten, ohne zu .berücksichtigen. was die Kommunisten sagen und tun. Großagrariern auf der anderen Seite. Während die gewaltige Mehrheit der arbeitenden Menschen im öffentlichen Leben nur sehr wenig zur Geltung kommt, hat die parasitäre Minderheit der Besitzenden praktisch uneingeschränkt die ökonomische und sehr weitgehend die politische Macht inne. hat sie sich den Staat und seine Institutionen, seine Machtmittel und die Massenmedien dienstbar gemacht. mit deren Hilfe sie die Mehrheit in geistiger Unterwerfung· halten will. Dieses System ist eine kapitalistische, eine bürgerliche, das heißt im Wesen eine Scheindemokratie, in der die Arbeiterklasse. das Volk, wohl ein bestimmtes Maß an politischen und sozialen Rechten erkämpfen konnte, die aber der Arbeiterklasse, dem Volk, das Recht verwehrt, jene führende Rolle im Staat zu spielen. die ihr als Hauptkraft der Gesellschaft zukommt.

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