Vorwärts Nr. 1, 6. Jahrgang, Jänner 1972

Die Kommunistische Partei Österreichs hat Vorschläge für emen forcierten und billigeren Wohnungsbau ausgearbeitet. Die Kommunisten, so sagte er, fordern ernsthafte Maßnahmen gegen Bodenspekulation ·und verlangen die Beschneidung der Riesenprofite der Baufirmen. Nicht von ungefähr sei in der drittgrößten Stadt Oberösterreichs die drittreichste Firma ein Bauunternehmer. BERECHTIGTE WÜNSCHE DER BEVQKERUNG Nicht nur Großprojekte, die der Entwicklung unserer Stadt dienen, hat _die ~e[!leindeverwaltung zu planen, sie hat auch den Wünschen der Bewohner def, einzelnen Stadgebiete, Gehör zu schenken. Positiv bewertete Gemeinderat T reml, daß eine Reihe von Forderungen und Wünsche der Kommunisten, in den letzten Jahren erfüllt und realisiert wurden, ob das die Errichtung des Hallenbades, der Ausbau der städtischen Autobuslinie oder die Errichtung von Spielplätzen betraf. Gemeinderat Treml forderte im . Namen hunderte Eltern, die täglich um ihre '.:Kinder bangen, mehr und erfolgversprechendere Maßnahmen zur Sicherung des Schulweges: bei der Kreuzung Sierningerstraße-Annaberg, auf dem Tabor, auf der Ennsleite überqueren täglich tausende Kinder starkfrequentierte Straßen. Hier sind Schutzwege und Geschwindigkeitsbeschränkungen erforderlich. Noch immer gibt es in unserer Stadt über 600 Kinder, die von der kostenlosen Schulbücherbenützung ausgeschlossen sind. Besuchten sie eine Haµptschule, würden sie die Bücher kostenlos bekommen. Aber ihre Eltern wollen sie mehr lernen lassen, sie schicken sie ins Gymnasium und werden dafür bestraft, indem sie die teuren Bücher selbst kaufen mÜssen. Eine Schande für die ganze Stadt war der Fall des C o m p u t e r, den die Handelsakademie dringend braucht: 50. 000 Schilling spendierte die Stadt·, 50. 000 das Unterrichtsministerium, die restlichen 15 7. 000 Schilling aber mußten die Eltern zahlen oder mit Bausteine erbetteln. Das Ministerium hat die Datenverarbeitung zwar als Pflichtfach eingeführt, das Geld für die AnschafJung der Anlage aber ist nicht vorhanden. Das Bundesheer hat es da leichter. 500 Millionen Schilling bekommt es im Jahre 1972 mehr, damit könnte man 2150 moderne Rechenmaschinen für die Schulen kaufen, ohne daß die Eltern betteln gehen m Üssen. STEYRER " ALTENBETREUUNG 11 Auf der gleichen Sitzung des Gemeinderates wurden die Gebühren im Altersheim II reguliert", zu deutsch: Die alten Menschen mÜssen für ihren Platz 1m Altersheim mehr bezahlen. Als II Begründung" wird angegeben: Die Pensionen sind "höher" geworden. Die Stadtgemeinde schaltet sich automatisch ein u. verlangt nun ihrerseits "ihren Anteil". Während die Pensionisten noch immer auf die seit langem versprochene Pensionsautomatik warten, ist die Stadt Steyr da 11 fortschrittlicher11 • Sie hat die Automatisierung der Preiserhöhungen bereits durchgeführt. Natürlich war dazu ein Beschluß des Gemeinderates erforderlich, der in wenigen Minuten erreicht war. Nur der Kommunist stimmte gegen die Gebührenerhöhung. Die SPÖ, ÖVP und FPÖ Gemeinderäte hüllten sich in Schweigen, um dann dem unseligen Weihnachtsgeschenk ihre Zustimmung zu geben. Sie blieben dem Grundsatz treu: "Erst wählen - dann zahlen".

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2