Vorwärts Nr. 7, 5. Jahrgang, November 1971

Krieg und Frieden, Lithographie, 1954 ,,Kaum vor ]\/liirz ({ Jetzt können die Arbeiter und An:gestellten, die • ·Pendler, die Pensionisten und .sonsii.gen Eis_en.- bahn!>enützer aufatmen utµt wieder . rv.hig schlafen: Das „Tar,- blaW · beruhigt Bie nämlich mit der Mttte-Hung, daß die Erhöhung . der _-.-Ba.hnta.nfe „ka.um vor März" durchgefii.h.rt · ·w.erden dürfte. Das . ist _ na.tü.r.lich . ein . kräftiger Trost in der. Zeit der fast täglichen . Preissteigerungen, daß nun zu · den · zo · Prozent Strompreis- _erhöhung., urrd ·zu :de_r B.enzinpreiserhölmng nicht auch sofort die Bah.nta-riferhöhung · von TU-rid 17 Prozent kommt. ·So hart f.st die SPÖ-Regierung nicht, daß sie · diese ·Erhöhungen alle auf einmal losläßt• . o nein:, - s/.e verteilt die ganz großen Brocken mildtätig auf ein paar Mona.te, un.d diese ltochll-erzi{le Haltung · mu_ll natürlich ·. restlos anerka.n:nt und . mit Freuden.: aufgenommen werden. Alle-rdings, ganz genau scheint es auch.-- das „Tagblatt" ni.cht zu wissen, den.n es sa.gt keineswegs, .die Erhöhung der. Etsenbo,hntarife komm.t nicht ·vor März, sondern nitr, .daß ~ie „ka:um" 'l,or März kommen dürfte. Jed-enfalls: Unwahr ist, daß es unter der n-euen SP.ö-Regterung glei.clr, nach den Wahlen . ncu.e große Preis- uiid ' Ta.riferhöh1mgen gibt, Wahr ist vielmehr, cloß diese Erhöhungen auf ~nige Wocl}en V~teilt. -werden. Gruß an Pablo Picasso Zum 90. Geburtstag des Künstlers und Kömpfers ~lJn bon mail'c de la liberte - ein großer Meister der Freiheitu, das ist Pablo Pic.isso nach einem Satz seines Genossen, des Dichters Paul Eluard. Ein Meister und ein Lehrer. Denn Picasso hat mehr geleistet, als· das ästhetische Vokabular der Malerei seiner Zeit zu bereichern. Er hat mit seinem Werk den Inbegriff des ~chöpferischen, des gestaltenden Menschen geschaffen, der die Wirklichkeit nach seinem Willen und zum Nutzen der Seinen umformt. Im Reiche dieser sinnvollen und sinngebenden Freiheit hat alles seinen Platz: Die Cl"ownerie, das Spiel mit den Formen - und der blutige .Emst von "Cuernica'". Der Meister der Freiheit läßt sich auch mit 90 Jahren nicht in die Fesseln der Konvention binden. Er akzeptiert; daß seine Bilder im Louvre zur Glorie des öffentlichen Kunstbetriebes gezeigt werden, doch er selbst bleibt den offiziellen Feiern fern. Im Kreise seiner Weggenossen Neruda, frago~ i _:fheo_d<>,r.a,kis und _dem. Bo_lschoi-8.lllett mit ei_ n~.rn.. S_~ßen, leben~ füs;,;n Volhfew rn VaU.1uns ·feiert·=er s~iuen ·90_ Geb11rts!a-g;:. . · Picasso hat sich · immer den ~bß"stäben· der gängigen ··Kunstrichtungen · · einer Gesellschaft1 entzogen, die er, der Kommunist, grundslitzlich bekämpft. Im „Guerlllakampfu des Kulturl_ebens hat Picasso seine Position behauptet, mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen: mit künst• lerischen - und mit seinem Einssein mit der revolutionären Arbeiterbewegung: ein großer Lehrmeister der Freiheit! Er hat Anerkennung gefunden, gewiß; Verständnis zum Teil. Aber die Frucht seiner Arbeit wird voll erst aufgehen, .wenn ein neues Menschenbild Picassos Freiheit des Schöpferischen zu einer Freiheit des Lebens umgewandelt hat. Denn, wie Bertolt Brecht formulierte: "Alle Kunst ist nur Vorbereitung auf die höchste der Künste, auf die Lebenskunst." Dem großen Vor- und Wegbereiter gilt der Gruß aller, die gemeinsam mit ihm unterwegs sind. Vorurteile abbauen helfen DDR•Ausstellung In Steyr Bei der Eröffnung der Ausstellung er• klärte Bürgermeister Fellinger; daß die Verbindungen zur DDR bisher nur auf gesellschaftlicher Basis beruhen. Der Pfl ege des · kulturellen Austausches komme ·daher eine ganz besondere Bedeutung zu. Er erinnerte daran, daß eiri~ Delegation von Steyrer Gemeindevertre• tern vor ein_iger Zeit die Stadt Plauen im Vogtland besuchten, nachdem vorher •Vertreter aus Plauen der Eisens13dt einen ßesuch abgestattet haben, Solche gegenseitige Besuche seien nützlich und fruchtbringend , weil sie geeignet sind, Vorurteile abzubauen. Die Besucher aus Steyr seien •1on Plauen beeindrud:t _gewesen, und d ie Aus; tellung werde ebenfalls . d_;izu , beitrag~n, :,;inaQder .besser. kenneri:tulem,?n und .zu v,(lr1tehel'.l. . ~- . -$:' ij/.).1 ,rt.1 -~ ' Der _Leiter der Handeisvertretung :aer DDR in Wien, Außerordentlicher Bot5Chafter Günther Kämmler, erläuterte die Ausstellung, und sprach über den Auf~ ichwung künstlerischen Schaffen, in -der DDR. Unter den ausgestellten Werken ~- finden sich auch solche von Fritz Cremer, des Schöpfers des DDR-MahrnTials im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen, der von 1946 bis 1950 an der Akade.mie für angewandte Kunst in Wien al~ Professor gewirkt hatte. Steyr-Bundesmeister im lkw-Gescbiddidlkeitmllren . Der Urm 1diwerer Motoren mischte sich mit den kräftigen ICllinlen der ela.sm11Sik, Mr Hlmmd war gnu, und m.anchmal regnete e, lelcht - der Wiener Rathausplatx stand Im Zeichen der 1. Steyr-Bundesmekter• 1ch1ft Im Lkw-Ceschicldkhkeittf.uiren. Allen 28 Teilnehmern dieser Veranstaltung sah man die Spannuns.i mit der dieser Wettkampf ausgetra~ gen wurde, deutlich an. Punkt 9 Uhr senkte Bürgermeister Felix Sfavik die Startfahne, und der erste Fahrer stürzte sich in de-n Kampf um wertvolle Sekunden. Neben der Beantwortung von zehn Fachfragen mußte ein Rundkurs von neun Sektionen bewält igt werden. Am Abend überreichte Verkauf; . direktor Dr. Ernst Mittag den Ce• wlnnern dieses Bewerbe, die von der Sterr-Daimler-Puch AG gestifteten Preise. Erster in · der Gesamtwertun2 und damit Steyr -Bundesmeister im LkwGeschlcklichkeitsfahren 1971 wurde Robert Grassmair, Fahrer der St,adt• gemeinde Innsbruck, der glückstrahlend einen Steyr-Fiat 128 empfangen konnte. Zwe itplacierter Walter Wagner von der Firma Ber1:hofer (Wien) er• hielt einen Steyr-Fiat 850, währen:! dem Dritten dieses Bewerbes, Hans Schreiner VOQ der Firma Lorenz Schreiner (Gols, BurRenland), ~in Steyr-Puch 500 überreicht wurde. Es folgten Norfx.rt Frltsch· (Wien} mit einem Puch-Moped MC 50 und- Dieter Fritz (Bludenzl, der ein Puch• ,,Maxi l"-Moped erhielt. Diese wertvollen Preise sollen für alle österreichischen Berufs-Lkw• Fahre r ein Ansporn sein, eifriR zu trainieren, um damit die Chance zu haben, Im kommenden Jahr an die- ,er die Verkehrssicherheit heb,md~n Veranstaltun~ der Steyr-DaimlerPuch AG teilzunehmen und vielleicht unter den Gewinnern zu sein,

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