Vorwärts Nr. 7, 5. Jahrgang, November 1971

Die „Neue Zeit" schreibt, wos ondere verschweigen! Nicht einseitig:sein, . 1 Jeue Zeil" lesen! Broda und die ))Experten" Justizminister. Broda hat angekündigt, · iaß er wzum Fragenkomplex der '>chwangerschaftsunterbrechung" , das , eißt, des § 144, eine gründl' -::!ie En- =1uete mit Experten durchführen wird, 1ämlich mit "Ärzten, Psychiatern, Psy- =hologen, Soziologen". Nur eine Gruppe :/er Bevölkerung wird vom Herrn Justiz71inister nicht gefragt, ;ene, die das Ge• ;etz am meisten angeht, weil sie seine Folgen ausbaden müssen - die Frauen nämlich. Nicht einmal seine eigene ,P-Frauenorganisation scheint Minister Broda offenbar vertrauenswürdig genug, von anderen Frauen ganz zu schweigen. rst der Justizminister der SP-Regie r,ung riun wie .sein Urgroßvater der Meinung, daß Frauen unmündige und im Grunde ,chwachsinnige Kreaturen sind, über die nur Psychiater entscheiden können? Oder zieht er es vor, die Frauen nicht zu fragen, weil er weiß, daß sie in ihrer großen Mehrheit (einsch/ießlicli der Frauen In der SP) für die Abschaffung des Paragraphen 144 sind? E. P. . „Neue Zeit1-;i wichtiger Helfer___ _ J Steyrer Budget mit Gänsehaut Zinsen für Wohnbau erreichen gewaltige Höhe Mitte Dezember wird der Steyrer Gemeinderat das Budget der Stadt für das nächste Jahr beschließen. Praktisch ist jedoch das Budget 1972 längst beschlossen, und zwar in einer Klausurtagung der Steyrer SPÖ. Es ist ein Budget mit beachtlichen Zahlen, · soweit es den ordentlichen Haushalt betrifft: Rund 150 Miilionen Einnahmen, 148 Millionen Ausgaben. Damit könnte man schon was anfangen, wenn nicht der Löwenanteil reine Pflichtausg.iben wären. Nur rund fünf Millionen bleiben zur freien Verfügung. Die Gänsehaut aber kommt, wenn man den außerordentlichen Haushalt betr.ichtet. Sechzig Millionen Schilling stehen zur Debatte, nur zwei Milliooen Oberschuß aus dem ordentlichen Haushalt, aber haben eine Deckung. Zehn Millionen braucht die GWG al s Anleihe von der Stadt, damit der Wohnbau nicht ein• schläft (34 Millionen braucht sie von anderen Kreditgebern, die natürlich nicht so kulante Zinsen wie die Stadt bieten!), fünf Millionen kostet der Ausbau der Ennsleiten-Schule, zwanzig Millionen verschlingen die Straßenbauten, zehn Millionen müssen in die Kan.ilerweite• rung gesteckt werden, und die nötigen Grundankäufe kosten die „Kleinigkeit" ,------------------, von rund sechs Millionen. Ne1.,1es Photogeschäft Alle diese Mittel müssen auf dem Kre0er Photonieister Franz Hartl- ditmarkt beschafft werden. Das kostet auer eröffnete im Haus Pfarrgasse 6 ein· Zinsen, die im laufe der ·Jahre jene HöF.J.chgeschäit für Photo und Schallplatte. hen erreichen, die Steyr vor ein paar J.ihDas Haus , in dem si ch das Geschiift be- ren allein für den Wohnbau ausgege• findet, ist sehr alt und d ie Adaptierungs- ben hat. Vor einem Jahrzehnt noch hatte arbeiten waren übe raus schwi erig. Die Steyr soviel Rücklagen, wie es sich heute Bauzei t betrug drei Monate. An der Er- für die Bezahlung der dringend notwenöffnum: nahmen zahlreiche Ve rtreter des. digen Ausgaben ausleihen muß. Und da öfien tl tchen Lebens, -unter ihnen a·vd i' gibt es noch immer Leute, die meinen, .Bti~~~ rmeis ter Fel linge r, tei'I. , es werde von Jahr zu Jahr besser. ~=~---__..;________. Die Pensionistenheime bewährt Steyr geht bei Altenbetreuung neue·Wege Zwei Pensionistenhe ime mit 110 - Klei nwohnungen stehen auf dem Tabo r. Steyr ha t damit ei nen neuen Weg bE: 5chritten: Die äl teren Semester si nd unte r , ich, jeder abe; hat sei ne ei gene Wohnu ng. Fre il ich sind. die Plätze in den Heimen vi el zu we ri ig. Sol l ma n nun am Tabor - Ba ugrund wa r vorhanden - weitere Hei me bauen ? D2. wa ren d·ie Pe nsionisten sel bst dagegen : Sie wo ll en unte r sich sei n. sie woll en aber kei ne Alt e rssiedlung, kei n ,,Ghetto". So entsch loß si ch di e Stadt, in d€n verschi edenen Wohnvie rte l Pensionis tenh e ime zu ba·uen. Nun ist di e l:nn slBiten am Zug. Später kommen Pvrach , Aichet und Resthof dran . Di e Steyrer Pensfoni stenheime haben 30 bis 40 Quadratme ter große Wohnungen , jede Wohnung hat Zentralheizung und . e ine eigene Loggi a. Verpfl eg·ung kann selbs t gekocht werden, sie kann a-uch über spezie ll e Fah rzeu ge a,us de r :\llersheimküche bewgen we rden. Neu an den Heimen au f der Enn slei ten is t, da!; , ·ich · im Erdgeschof; ei.1 geräumiger Saa l als Zentrum befi ndet. Hi er sollen Pens-ionis tenkluh he ime entstehen. Da können di e älte ren Herren Bauern schriapsen oder Schach spielen, d ie Damen können tratschen und str ikke n. N-icht ·nur di e Heim imdssen , auch die Al tersgenossen aus der Umgebung haben freien Zutrit t. Baukosten stiegen gewaltig Grünes Licht für Steyrer Brückenbau Am Montag be,.ch!oß der Geme•in,derat di e Verr,abe de r ßau,1rbeiten für dii e neu-e E.-.ns brücke. Von dre i A,· beit,-ge rneinschaften kam das Projek t der Arge Hambe rger-Mayreder•Zwettl er z,urn Zug. Di e neu e . Brücke - e in Tei l dPs . inne rstädti schen Ringes - übe rquert die Enns et,,was stroma-uiwärts von d er alt en Neutorbrücke. Sie wird oine Spannbetonkon-s tru kti nn m, t zwei l'ieilcrn werden. l änge: 108 Meter, Breite 18 Mete r. Die G~ amtkost,~n betragen rund 45 ,v\'il - Vi onen Sd rii-ling, die, wi·e in Steyr se it ei n paa r Jahren übHch, auf d em KredH:narkt beschaff t wird müs·sen. Bezei C'hnend, r1ic:ht nur fü r Steyc, sondern für die Teuerung in ganz Os:e rre ich ein Verglisich : Bei m Ba u d.e r Enrcsta lbrücke vor zehn ).ihren rechnete man als Fa ustregel pro Brückenq uad ra tmet er oi~n Prei·, von 4440 Schill i-ng. Heut e, nur zehn Jahre später, k~te t derse lbe kl·eine F4eck 11 .500 Schi lling. Sici1er sind in der Zwischenz,~it aJch di e oauJtbt>it er „ löhne g-e; tiegen. bL>S tirnmt aber nich, um 150 Prozent. Un·d d,1 gibt es noch immer Leute, Manda tare in höchsten Funk\iionen, die uns wei, machen wollen, d ie Teue rung sei d urch Loh n-erhö llun gen be• ding t und a-u ße r<le rn ga r nicht beu-nru• lügend. '----- --- ····- - ··--- ·· -·--·- ·····-

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