Vorwärts Nr. 7, 5. Jahrgang, November 1971

DIE ARBEITERKLASSE UND DIE ZUKUNFT ÖSTERREICHS CNll.,_,IS__ In allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens in Österreich verschärfen sich die Auseinandersetzungen. Die Interessen der Arbeiter und Angestellten geraten- immer mehr in Konflikt mit ' dem P1·ofi tsystem des Großkapitals. Die~ beit von über 2 Millionen Arbeiter und Angestellten hat Österreich zu einem leistungskräftigen Industrieland gemacht '. Aber es ist ein vom Großkapita3:1:& herrschtes Land. Alle Werte, die die "Arbeiter und Angestellten schaffen,werden nicht vom werktätigen Volk, sondern vom Großkapital, den Besitzern der Industrie und Großbanken angeeignet. Was sich die Arbeiterklasse in den letzten Jahren erkämpft hat, wird in erheblichen Maße durch Geldentwertung, Preissteigerungen und Mietenwucher zunichte gemacht. Dieses System kennt keine Sicherheit der Arbeitsplätze und keine wirtschaftliche Stabilität.Die Schließung der Zellulose Hinterberg , und die Entlassung von 370 Arbeiter und Angestellten ist ein Beispiel dafür. Das Risiko der kapitalistischen Profitwirtschaft tragen nicht die großen Unternehmer, sondern die Arbeiter und Angestellten. Im Betrieb, am Arbeitsplatz und in den Büros ist den Arbeitenden jede wirksame Y.d.tbestimmung versagt. Ihre Abhängigkeit wächst. Die autoritäre Alleinherrschaft des Großkapitals wird drückender. Wachsende Arbeitsintensität, Rationalisierung und 'überstunden, Akkordhetze und raffinierte Ausbeutungsmethoden steigern die Profite der Großu·nternehmer und des Großkapitals. Arbeitsunfälle und Frü::d.nvalidität nehmen zu.Unversöhnlich treffen di e Klassengegensätze aufeinander. Inmitten gewaltiger materieller Reichtümer erzeugt das kapitalistische System soziale Unsicherheit und Notstände. Es vernicttet humanistische Werte und Lebensinhalte und führt zu Brutalität, Krimi·nali tät und moralischem Verfall. Elementare Exestenzbedingungen menschlichen Lebens werden von den Konzernen durch die Zerstörung der Umwelt, die Verseuchung von Wasser und Luft gefährdet. Wissenschaft und Technik stellen wachsende Anforderungen an das Bildungsniveau der · Arbeiter und Angestellten. Ab er i hre Ausbildung entspricht weder den Anforderungen der Gegenwart noch den Erfordernissen der Zukunft. Für das Bundesheer werden Milliarden Schilling vergeudet. Während für den Bau von Schule·n und Hochschulen, von Kran..½:.enhäusern und Altersheimen, von Sozialwohnungen und Straßen angeblich die notwendigen Mittel fehlen. Die entscheide~de Ursache für die s oziale Unsicherheit und Ausbeutung,für die Verschärfung der bes t ehenden und die Entwicklung neuer Widersprüche liegt im kapitalistischen Syst em. In dieser Gesellschaft ist die ökonomische und politische Macht in de n Händen des Großkapitals konzentriert. Nicht der at'beitende Mensch, sondern der Profit des Großkapitals ist der Maßstab aller Dinge. Wer dies e gesellschaftlichen ·Mißstände beseitigen will, muß gegen ihre Ursache : gegen das monopolkapitalistische System, an..1-cämpfen. DIE KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS ERSTREBT DIE ÜBERWINDUNG DES KAPITALISMUS. SIE ALLEIN VERTRITT KONSEQUENT .DIE I NTERESSEN DER ARBEITERKLASSE UND DER ANDEREN WERKTÄTIGEN. DIE NOTWENDIGKEIT DES SOZIALISMUS FÜR ÖSTERREICH Die Notwendi gkeit des So zialismus f ür Österreich er gibt sich nicht aua Wunschvorstellungen der Kommunist en. Es sind die grundle genden gesellschaftliehenE~ forderniss e uns erer Zeit , die zu einer neuen Ge s e l lsch a f tso r dnung, zumSozialismus drängen. DER SOZIALISMUS IST NO'l'WENDIG , weil das kapi talist i sche Ei gentum an den Produktionsmitt e ln da s Haupt hind_e.r nis de s gese llscha ftl i chen Fortschritts ist. DER SOZIALISMUS IST NOTWENDIG, we i l die arbeit ende Bevölkerung eine wahrhaft menschliche Gese l lschaft br au cht, in der di e v ol l e Entfalt ung der Persönlichkeit des Menschen gewäh rlej_ s tet ist, in der di e Ursachen für die Ausbeutung

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