Vorwärts Nr. 6, 5. Jahrgang, Oktober 1971

P. b. b. ·..]i!II EI~~NTÜMER, HE_~USGEBER UND VERLEGER: ~111111 KPO-STEYR. FUR DEN INHALT UND DRUCK r-· VERANTw·.: OTTO TREML, BEIDE STEYR . 4400 · r--------------7 JOHANNESGASSE16 1 1 1 1 1 1 Ei·scheinungsort: S t e y r Verlagspostamt : Steyr 4400 L ______________ ..J 4.Jahrgang _____.;;....._..;;;._______,.,,_.,_~_1...- ...------·---- .... -· - Oktober 1971 Nummer 6 ___ ,,, ____ ... ___ , ____ SEHR GEEHRTE FRAU SEHR GEEHRTER HERR Die meisten Menschen leben von ihren Löhnen, Gehälter und Pensionen. Sie alle, Arbeiter; Angestellte und Pensionisten sind Opfer einer ständigen T E U E .R U N G . Auf der Grundlage der ständigen Teuerung, angeheizt durch höhere MIETZINSE für Privat - und Gemeindewohnungen, durch höhere Gebühren und Tarife wurden in •den anderthalb Jahren der Kreisky Regierung von BROT, MILCH, BUTTER, FLEISCH bis zu den POSTGEBÜHREN und KFZ-HAFTPLICHTPRÄMIEN hunderte Waren teurer. Die"Arbeit Kreiskys und semes Teams" kostet bisher jeder Österreichischen Arbeiter und Angestelltenfamilie 4. 500 bis 5000 Schilling. Ob Koalitions - ÖVP~Alleinregierung oder SP-Regierung, in der Paritätischen Kommission haben SPÖ und ÖVP gemeinsam den Preiserhöhungen zugestimmt. Wer als Unternehmer, Großagrarier, Händler und Vermittler an der Teuerung profitierte, erweise sich dankbar u. wähle ÖVP, SPÖ, FPÖ - denn sie alle haben aktiv und pasiv dazu beigetragen. Teuerun~: Es wird immer schwerer, den Arbeiterh•ushalt zu führen.

ERWIN SCHARF Sekretär des ZK OTTO TREML Gemeinderat sprechen am So. 3. Okt. 9.30 Uhr •• ·Gasthot ··GoSSER in einer öllentlichen Versammlung Jedermann ist eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen. Freie Diskussion KPÖ Steyr EigentOmer, Herau1geber u, Verleger , Druck, KPO Stoyr. Fur den Inhalt verenlwortllch: Otto Treml, beide Steyr, Johannug. 18

LOHNSTEUER Die Lohnsteuer und die Staffelung ist eine der unsozialsten und ungerechtesten· Praktiken jeder bisherigen österreichischen Regierung. Fur die Arbeiter und Angestellten und Pensionisten gibt es immer neue Belastungen und Steuererhöhungen, für die Unternehmer immer größere Profite und weitere Steuergeschenke. Lohnsteuer: Wieder -um 20-Rrozent .mehr Allein · 1m. .August ·zahlten die ·Arbeiter, Angestellten , und · -Pensionisten. nach, i\-\itteili.mg de9 fln·anz•. ministeriums. ; 1086 Milliö,ien ·. Schi!~ lin-g, Lohns.teuer, gegenüber: 907 · t,;lillionen Schilling im August :des ·vor.: jahres sin_d- das um·;·nahezu zwanzig Prozent -" _genau · 19,7 Prozent · - mehr. In dieser Summe•·slnd •die: Zu6Chläge zur lohns\euer.' nicht i.enthal-· ten. Auch . die . Eingänge , aus> den üprlgen ,Massensteuern ~ sind; beträchtlich .gestiegen. ' · · · Und da •. wagt noch:. e:n: 'Finanz-· ~inister Aiidrosch die · Notw~ndigj<eit einer Lohnste:.ierreform zu bestreiten, -' urid 'ein c•Bundeskanzler, ·Kr.eisky hält· Ihm die· Stange! . AUCH KREfSKY WILL NICHTS ÄNDERN Auf dem ÖGB-Bundeskongress erklärte Kreisky: " Die Verminderung oder der Vlegfall von Steuern ist nicht denkbar. 11 Diese Erklärung kann man leicht machen, wenn man 50.000 Schilling Gehalt monatlich u.noch dazu lohnsteuerfrei aus Steuermitteln bezieht. Wenn Sie damit nicht einverstanden sind, nützt kein raunzen, schimpfen und ärgern. Sie haben die einmalige Möglichkeit am IO. Oktober - a m W a h 1 t a g - dagegen zu protestieren. Nur wenn am IQ.Oktober Kommunisten ins Parlament gewählt werden, besteht die Gewähr, dass die Forderungen nach einer echten Lohnsteuerreform im Nationalrat aufgerollt und behandelt wird. Kommunistische Abgeordnete werden im Parlament auch die Anhebung der Vermögensteuer und die Einführung emer Luxussteuer verlangen. Wir Kommunisten sind für die Beseitigung der Steuerprivilegien der Politiker. WENN . AUCH SIE DIES .WOLLEN DANN WÄHLEN SIE KOMMUNISTEN INS PARLAMENT

Ich gehe zum erstenmal wählen Und sie verspricht, im Falle ihres Wahlsieges, alles besscH zu machen. Aber hat sie nkht Ich bin einer jener jungen Die SPO beruft sich vor allem in der Zeit von 1966 bis 1970, Menschen, die am 10. Oktober ouf die Verkürzunq der \Ve~r- als sie cllein regierte, alle Mögzum erstenmo! ihre Stimme ab- dienstzeit. Reform? An Stelle lichkeiten gehabt, alles das, geben dürfen. Eigentlich ein von echten sechs Monoten was sie jetzt verspricht, durchgroßes Ereignis. Und ich habe Wehrdienstzeit wurden .sechs zuführen? Das läßt mich an mir vorgenommen, sehr f:!enau Monate Präsenzdienst plus ihren jetziQen Versprechungen zu überlegen, welcher Partei ich 60 Toqe Waffenübunqen be- echt zweifeln. Ich bin der Anmeine Stimme gebe. schloss.en; und darüber hinaus sieht; daß die OVP nicht die InVorerst etwas zu meiner Per- können junge Menschen in „Kri- teresson der Arbeiter vertritt. In son: Ich bin im 20. Lebensjchr sensituationen" soqar auf unbe- ihr dominieren die Wirtschaftsund Maschinenschlosser in stimmte Zeit einqezogen wer- bosse und Industriemanager, einem oberösterreichischen den. Zuso-mmen also statt wie deren .Streben nur danach geht, Großbetrieb, wohne bei meinen bis-her neun Monate: Sechs Mo- mehr Profit a,uf Kosten der arEltern und habe vor wenigen n~te plus sechziq TaHe plus Kri- beitenden Menschen einzustreiTogen die Einberufung zum sendienst auf unbestimmte Zeit. fen. Eine solche UnternehmerBundesheer erhalten. Ich bin ein Kein Wort wird über die Schi- und Hausherrenpartei ist für eifriger Zeitungsleser und inter- konen in den Kasernen qesagt, mich nicht wählbar. essiere mich für Politik. . zu den überhöhten Kantinen- Die FPO orientiert ihre WahlAus Presseberichten ist mir preisen und or.derem. Kreisky werbunq qanz auf die Person beka,nnt, daß. so wie ich, hun- und seine Regierunq haben me1- ihres Obmannes Peter, den sie derttousende junge Menschen ner Meinun~ nach ihre Ver- als guten, der modernen Zeit erstmals zur Wahl gehen und sprechungen, die sie vor den aufgeschlossenen Osterreicher daß diese jungen Leute den Wahlen · 1970 machten, nicht präsentiert. Sie qibt sich demoAusschlag für einen Wahlsieg einqehalten. kretisch, als st·aatserholtende der einen oder anderen Partei Die OVP wirbt mit Plakaten : Partei und !=Jenießt seit oera·ugeben könnten. Man merkt des- ,,Kreisky täuscht die Wähler."' mer Zeit auch die Unterstützun!:i halb in der Wohlwerbung, daß Sie meint damit die B1 Jndes- der SPO. Das ist höchst besich olle Parteien um die JunQ- heerreform, die stöndiqen Preis- denklich . Denn qerade die FPO wähler bemühen. Die Frage ist, erhöhunqen, den unsoziaien hat in cler Bundesheerfraqe konob es den Parteien nur darauf Wohnbau und anderes mehr. sequent die lanoen Pflichtwafonkommt, die Stimmen z,u -erha!- fenübunqen verlangt. Sie hat ten, oder ob sie es ernst me-i- ..-----.--:::;::::--------------1 ssinerzeit im Parlament qegen nen. die Arbeitszeitverkürzunq ge- • • stimmt und sie lehnt weiterhin die österreichische Nation und eine echte Neutralität unseres Land es ab. B!eibt die KPO. Obwohl bisher im Parlament nicht vertreten, scheint sie mir am konsequentesten die Interessen der junqen Menschen zu VA.rfreten. Ihre Fordenmq nach Verkürzunq der Wehrdienstzeit auf sechs Monate, ohne vVaffenübunqen, als Schritt zur schließlichen AuflösunQ des Bundesheeres, ihre Forderung nach Preis- und Mietenstopp, nach sozialem Wohnbau und einer Reform der Lohn• stever, besonders für Unverheiratete, findet meine Zustimmunq . Ich werde meine Stimme dP.r KPO qeben und hoffe, daß viele iunqe Menschen meinem Beispiel fo!qen werden, damit ' Kommunisten ins Parlament · 1?!t. kon,men, \VOS jedenfalls auch -------------~----'--"""'~ für das Parlament qut sein wird. ~Vl!IER-1:ulk•lllr:Rudolt .',n,...... Ein Neuwähler .Und wle heißt die Lösung, Jlebo Wahls9hület?" Eine „Kurier"•Karikatur vom Mittwoch. Die Lösung? Der findige Wahlschüler weiß schon, daß sie nicht fPÖ, sondern nur liste 4, KPÖ, heißt. Arbeitende Jugend wählt KPÖ!

So haben Kreisky und seinTeam gearbeitet Für die Arbeitenden : Teuerungsrekord hohe Steuern Für die Mandatare: Noch höhere steuerfreie Bezüge und Pensionen 1. Vor der letzten Nationalratswahl versprach Kreisky - unter Druck der Kommunisten - das Privilegienunwesen abzuschaffen . Er setzte eine Kommission ein. Sie und ihre Vorschläge sind in die Versenkung verschwunden. Kreisky hat sein Versprechen gebrochen . Privilegien statt abgebaut - ausgebaut Hier ist,der Beweis: Die Minister, die Abgeordneten des Nationalrates, des Bundesrates und der Landtage, sowie die Mitglieder der Landesregierungen bekommen seit 1. Juli 1971 neue Gehaltserhöhungen . So bekommen sie 14 mal im Jahr steuerfrei : Der Bundeskanzler 49.674. - S Die Minister 42.054. - S NR-Abgeordnete 22.265. - S Außerdem haben Minister Anspruch auf saftige Pensionen: nach 3 Jahren, unabhängig vom Alter auf 50 Prozent ihres Amtsbezuges , nach acht Jahren auf 80 Prozent! 2. · In Wien hat die SPO die absolute Mehrheit. Bürgermeister, Vizebürgermeister und die Stadträte bewilligten sich phantastische Sonderpensionen , die um S 15.000 . - höher sind als ihre ohnedies hohen Aktivgehälter . Ihre Pensionen bewegen sich im Monat zwischen S 53.792 und S 65.0131 3. D ie Kommun is ten haben Geheimabkommen aufgedeckt , wonach führende Betriebsräte in einer Reihe von Großbetrieben von den Unternehmern regelmäß ig finanzielle Zuwendungen bekommen . Z. B. der Betriebsratsobmann von Donawitz in einer Betriebsratsperiode S 77. .000 . - . Je ergiebiger d ie ., Arbeit " für die lJ ·1ternehmer, umso höher das Privilegiengeld . 4■ Nicht ein;nal das Privileg, daß betrunkene Mandatare mit dem Auto ungestraft durch die Gegend rasen, hat Kreisky abgeschafft . Dazu brauchte er keine Parlamentsmehrheit . Eine einfache Verfügung des !nnenministers hätte genügt.

Sie verteidigen ihre Privilegien mit Zähnen und Klauen Bei solchen steuerfreien Gehältern und Pensionen plus Mehrfacheinkommen, für die sie keinen Handstrich machen, ist es verständlich, daß die Politiker derSPO, OVP und FPO weder Teuerung noch Lohnsteuerunwesen aufregt. Wer diese Parteien wieder wählt, gibt ihnen die.Möglichkeit zu sagen: .. Ihr seid mit unserer Politik einverstanden, wir können die Privilegien ausbauen." Niemand soll glauben, sie hätten schon den Plafond erreicht. Was wirkt gegen die Privilegien? Nur derStimmzettel fiir die KPÖ! Stimmen für die Kommunisten können sich diesmal auf Grund des Wahlgesetzes in Mandate verwandeln. Keine Stimme ist weggeworfen. Kommunistische Abgeordnete werden im Parlament auch für die Abschaffung der Privilegien eintreten. denen sich die andern nicht so leicht entziehen können. Ein Schlag gegen das Privilegienunwesen: ommunisten wählen1 Druck. El11-'0"'.,., He,ausgab.r u. Verleger: KPO Steyr - Für den Inhalt v... attfwonllclt I Offo Tretnl, b.ide Steyr, Johatu,.. 9. 18

UND SIE 9 Sie hoben _doch an dieser Teuerung nicht • profitiert. Sie zahlen bei dieser kapitalistischen Ausbeutung drciuf ! Es gibt nur eine antikapitalistische Partei ,die KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS ES GIBT NUR EINEN WIRKSAMEN PROTEST: •• KPO Die Forderungen der KPÖ • Preisstopp und - Abgeltung für die bisherige Teuerung. • ·Beschneidung der . Profite der Unternehmer. · • - Eine echte Lohnsteuerreform, Abschaffung der Ledigensteüer. • Abschaffung aller Politiker• privilegien. • .Mehr · und . billigere Wohnungen, vor allem für junge Ehepaare~ • Kontrolle und Mitbestimmung fiir die arbeitenden Menschen .auf ~llen Gabieten. . • Echte Gleichstellung der Frau , auf politischem, sozialem u.nd~ wirf• schaftlichem Gebiet. • Echte Pensionsautomatik. • Gleiche Bildungschci~cen durch_ Gesamt~hule; l!rechung des Bildurigsprivilegs; Abbau des For- . schungsrütkstandes durch longfri- . st,ge Planung und Verdreifachung der Mittel. • Ein• österreichische .· ·Wirt- ·. schafbpolitik. ~chluB·.mit ·dem Aus• . verkauf an die Auslandkonzerntt. Mehr .· Mittel · für diit · verstciotlicht. Industrie. • ·. Sechs Monate Wehrdienst o h n e Waffenübungen, Herab-. setzung der Ausgaben für·das Bundesheer; als Ziel: Auflösung . du Bundesheeres, - . • Aktive Neutralitäts- und Frie• d1nspolitik, Initiativen für - · ein europäisches Sicherheitssystem, für ' internationale Abrüstung und frie- _ den. - WÄHLEN Kandidaten, die Vertrauen verdienen! FRANZ MUHRI 1924 Vorsitzender der KPÖ OTTO TREML 1930 Angestellter Gemeinderat MARTIN GRASSER 1921 Obmann des Mieterschutzverbandes Steyr ANSELM HINTERREITNER 1941 Maler KJÖ-Funktionär OTHMAR LANDMANN 1922 Angestellter Gemeinderat AUGUST MASCHER 1921 E-Schweißer Betriebsrat Arbeiterkammerrat ROBA OBERNDORFINGER I9I8 Angestellte Funktionärin des Bund dem.Frauen

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