Vorwärts Nr. 5, 5. Jahrgang, September 1971

Wohnungsnot noeh für Jahrzehnte? Gemeinderat Treml (Steyr): Mh Versprechungen kann Problem nicht gelöst werden . In der letzten Sitzung des Gemeinderates würdigte BLirgermeister Fel1-inger in einer kurzen ·Ansprache das Wirken des aus Altersgründen scheidenden Gemeinderates und früheren Stadtrates, Genossen Gusli ,vloser, der derzeit auf Kuraufenthalt ist. Zur nächsten Gemeinderatssitzung wird Genosse ,\1oser eingeladen, in der ihm der Dank und Teuerung bereif s. 5,1 Prozent WIEN. Trotz allen Manipulationen stieg der Verbraucherpreisindex (ohne Saisonwaren) von 4,3 Prozent im Mai auf 4,7 Prozent im Juni und erreichte im Juli bereits 5,1 Pro;(ent. Das Preisniveau erhöhte sich vom April bis Juli (plus 1,7 Prozent) kräftiger als in der vorhergegangenen Dreimonatsperiode (plus 1,1 Prozent). Das geht aus dem jüngsten Bericht des histiluts für Wirtschaftsforschung hervor, über den wir bereits berichtet haben. Nahrungsmittel kosteten im Juli ohne Saisonwaren um 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Am stärksten gegenüber dem Vorjahr stiegen im Juli die Kosten für Mieten (12,5 Prozent), für Beleuchtung und Beheizung (6,5 Prozent) sowie für nicht am'tlich geregelte Dienstleistungen (11 Pr:ozent). #Starthilfe" von Kreisky Das Split!erflrÜppchen .offensiv links", das in -Wien bei der Nationalratswahl kandidiert und dessen Auftrag es Ist, linkss_tehende Wähler vielleicht doch noch von einer Stimmabgabe für die KPO abzuhalten, hielt gestern eine Pressekonferenz ab. . Bundeskanzler Kreisky hat „offensiv links", wie auf der Pressekonferenz zugegeben wurde, 500 Schrlling als Starthilie gespendet. Zu den Unterstützern der Splitterliste gehört auch Dr. Nenning. die Anerkennung für seine langjährige Tätigkeit zum Wohle der Stadt Steyr ausgesprochen wird. Im Anschluß daran nahm Bürgermeister feflinger d·ie Angelobung des Vertreters der KPÖ im Steyrer Gemeinderat Otto Treml vor. Dem Gemeinderat lagen 42 Anträge zu; Behandl·•Jng vor, darunter der Rechnungsabschluß der Gemeinde Steyr 1970, .:;:·::::;; ~ - 11: . ·f.\ . ... . .: . . . ~-~:::~:-;.·:. ;; Billigster ·V.lahlschmäh DaP., · _}(reiskys . Cesetzent.v,,u,1 über die Politikerbesteuerung - nach · Auflösung des Parlaments eingebracht, so daß er fetzt nicht mehr besch/o$Sen werden kann - nur plumoe \'\lahfdemar;ogie i,t, beweist die . Reak!inn der Parlamentsklubs . der drei Parteien. · Der FP-Bundciobmann Peter bezeichnete Krelskys · Ceset.7.- entwurf ab ,,Wahlgag". greis/(,,,, sa,l(te er, habe „die besondere Gabe, unausgegorene Vorschläge vor einer · Wahl zu machen und sie nach der -Wahl andere;1 Parteien zur P.eafisierun~ lU über- . lassen';. Der Klubobma:m rler OVP, Koren, wieder r.rhlär te, Kreisky Jia.be vor drei Jahren ein e Lösun~ der • Politikerbesteuetung verhindert. und im· \loriahr habe der .'iP-Klub Kreisky bei dirJ.ier frage :wrückgepliffen: ,, \·Va.~ er jetzt m,1cht, ist, ,im W,,t·,lkampf hausieren gehen'.M Auch bei SP-· Ahgcordneten fand - wie 1vir erfahren konnten - Kreiskys Gesetzentwurf weni:{ Cegeriliebe. Eini,:re SP-Abgeordnete meinen ;;,1/erdings, daß m;in einem ge- ~chcnJ.:len Gaul nicht so genalJ in.~ t,.1au! sehen mü.m~. Hätte Kreisky tatsächlich den Abb.w der Steuerprivilegien der Minister und Abgeordneten gewollt, dann hätte er längst _den Ge~etzenn,vurf im ParlamerJt eir:- hringen können. Zeit war 1?,enug. Dall er diesen erst nacb Auf- !ösun,:: des Pariament~ einbr;;chte, kenn1.eichnet den g,m:i:en Gesetzentwurf als bloße Wahldemagogie - elr.es Kreisl01 würdig. der nach einer Debatte einstimmig beschlossen wurde. In der Sitzung wurden insgesamt 15,6 M.illionen Schilling für kommunale Ausgaben freigegeben. Gemeinderat Treml nahm im besonderen zur WohnbautäNgkeit der ·stadt' Steyr Stellung. Er führte aUi, daß s1ch im Rechnungsabschluß 1970 widerspiegelt, daß die '\Vohnbautätigkeit der Stadt Steyr stark zurückgeht. Nicht nur dadurch, daß im Voranschlag fünf Mill-ioneri Schilling eingesetzt waN!n und man nur 1,5 Mil- · lionen Schilling ausgewiesen hat, . also um 3,5 M·iHionen ,,..·eniger, sondern auch in der Anzahl der gebauten Wohnungen. Im ßerichtsjahr sind 1.63 Wohnungen ge• baut worden, um 21 weniger als 1969• Im Jahre 1971 sind es • nur noch 128 Wohnungen, das sind um 35 Wohnungtm weniger, die vergeben wurden. Nach eingehen-der Überprüfung durch · die Stadtverwaltung haben wir in unserer Stidt noch über 2000 echte Wohnungsuchende. Mit dem derzeitigen Tempo u.r1d der Finanrierung der Wohnbau• tätigl(eit werden 20 Jahre vergehen, bis der fetzte Wohnungswerber der ~tzt aufliegenden Wohnungsucher.den eine Wohnung bekomm~: So k;tnn und darf et nicht weitergehen. Mit Versprechungen vor der Wahl ·wird die Wohnungsnot nicht beseitigt. Vor der Nation.!!ratswahl 1970 erklärte ·die SPÖ: Wir baue.n ein modernes Österreich. Aber o.u:u gehört auch der Wohn• bau. Man versprach 5000 Wohnungen jährlich mehr xu bauen, In Wirld!chkelt w1,1rdr.n weit weniger als 1969 gebiut. Hier sehe man ei11e gewisse Puallele zum Wohnbau in unserer Stadt. M.tn muß otfen aussprechen, wie die Dinge in qei' Wohnbi\utätigkeit in . unserer ·Stadt liegen. lnl ~echnungub~chluß wird angeführt, . daß 400 Wohnungen gepl;int sind, aber in · Wirklichkeit werden bis Enda ,972 nur an die 100 Wohnungen nilcl, den bisherigen Erfahnm8ffl fertiggestellt sein. Das heißt, daß im nkhsten Jahr ein weite1er Rücl:gang in der Wohn~ bautät!gkeit zu ver.zeichnen sein wird. Gemeinderat Treml .lppelliertc im Mam~n det Kommuni~ten ;in die Ande- ;en Gt?meinderatsfraktionen, sich mehr als bishl!r für eine ve:-&tärkte Wohnbau~ tätigkeit einzuset~en, damit die große Wohnung,not In Steyr gemildert wird. ll' ■IIUl!!ll■ >JIUlllll"■■■■Elllfil■■■ll■■■■l!■ II ■■■ Kunstausstellung Berliner Bildhauer Die Ausstellunx mit Werken Berliner· BiHhau-.,r wurde in Zusammenubeit der Handelsvertretun,: der DDR in Österreich ge5taltct und wird durch den aul~erordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Günther Kämmler am .24. September 197·1 im Ausstellungsraum dl:' , Kulturamtes der Stadt Steyr, 3ahnhofstraße 6. eröffnet. Die Ausstellung ist bis 3. Oktober 1971 täglich ir. der Zei t von 9 bis 12 Uhr und von 15 bis 18 Uhr bei fre iem Eintritt zugänglich.

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