Vorwärts Nr. 5, 5. Jahrgang, September 1971

Steyr zeigte kalte Schulter f PH-Peter war Ober „Empfang" grimmig enttftuscht Der FPÖ-Obmann Peter hatte d_ie Stadt Steyr zum Ausgangspunkt seiner · ,,Wahlreise" gemacht. Er hatte es vor allem darauf abgesehen, mit den Arbeitern der Steyr-Werke in Kontakt zu kommen. Bei allem großen Tam-tam und ·trotz einer Polizeieskorte ist ihm jedoch . gerade dieser Wunsch gründlich versalzen worden. Nicht nur die Tatsache, _daß er sich bei seinem Propagandacoup nicht auf dem Werksgelände aufhalten durfte, und von dort verwi_esen wurde, ,hat _ihn schwer ergrimmt (er erklärte, er werde sich darüber 'beschweren); sondern mehr noch die ablehnende Haltung der Arbeiter selbst Peter versuchte eine ·Broschüre an dcn ·Mann zu bringen, welches Unterfangen - jedoch · auf kühle bi5 brüske Ablehnung stieß; Die : Arbeiter wollten von der FPO-Propaga'ndaschrift nichts wissen, ·so. sehr sich Peter"'auch bemühte( mit „Grüß Gott" und ähnlichen Redensarten zu agieren. · Die FPÖ hatte den Weg, den Peter nahm, mit Tafeln „verziert", die das Bildnis des FPÖ-Kaisers zeigten. sowohl in den Straßen von Steyr, als auch · auf der Straße nach Garsten ·· waren viele dieser ·Bildnisse bezeichnend "markiert" worderi. Die ßevölkerung hatte das Gesicht Peters · mit einem Hakenkreuz oder mit dem SS-Zeichen versehen, in Anspielung dar;iuf, daß der Bundesobmann der FPO SS-Offizier gewesen ist. (21 Der Empfang, den die ·Steyrer ArbeiLoserbi'ief Ich :1ob~ die SPÖ gewühlt Was hätte ich auch tun sollen · im März · 1970? Der OVP mußte man für ihren Obermut; den sie in der Zeit ihrer Alleinregierung gezeigt hatte, einen Denkzettel verabreichen. Und wie? Indem man der SPO eine Chance gibt. In Oberösterreich ist noch die Schweinerei dazugekommen, daß sich die OVP mit Hilfe der FP im Herbst 1970 zu Unrecht auch noch ·den Pösten des , Landeshauptmannes gesichert hat. Was die SPO gefordert hat, das hat Hand und Fuß gehabt: energische Maßnahmen gepen die Teuerung, Schluß mit aer Schillingschwindsucht, Schluß mit den Politikerprivilegien, Herabsetzung der Wehrdienstzeit auf sechs Monate. Lohnsteuerreform. Was aber ist aus diesen Forderungen geworden? Ein Schlag ins Wasser. Der Schilling i~t noch kleiner geworden, weil die T euerung noch mehr grassiert hat als ter dem FPO-Peter bereite:e:i, zeigt den kra,sen Widerspruch zwischen der P.olitik Kreiskys und dem, was . die Arbeiter denken. Während ' Kreisky und die SPÖ· Führung bestrebt sind, die FPO mit .allen Mitteln aufzuwerten und ihr irrimer neue Vorteile zuzuschanzen, stößt diese Politik bei den Arbeitern auf ·Ablehnung. Dies ·hat die Haltung der Steyrer ·Arbeiter eindeutig unter Beweis gestellt. · Die FPö ist n·icht wählbar Die FP gibt sich „fortschrittlich" und preist sich als „Alternative" an. Aber dort, wo es um die Fragen der arbeitenden Menschen geht, ist sie immer auf der Seite der Unternehmer zu finden: 0 Gegen die Arbeitsxeitverkürxung. • Gegen die Mitbestimmung der Arbeiter und Angestellten. früher. Und die Privilegien der Politiker, es hat sich nichts daran geändert. Jetzt wird gesagt, die Politiker seien mit einer Besteuerung einverstanden, ober nur dann, wenn ihre Bezüge um denselben Betrag, den sie Steuer zahlen, erhöht werden. Und die Militärdienstzeit? Die Waffenübungen werden auf 60 Tage erhöht, die Ausgaben für das Militär sind noch größer geworden. · Ich habe die SPO unterstützt, weil ich damit die OVP treffen wollte. Ich habe es bereut. Die SPO • hat keine andere Politik gemacht als vorher die OVP. Die FP, die die SPO in Oberösterreich nuri schon zweimal um den Landeshauptmann gebracht hat, wird von der SPO unterstützt und gehätschelt. Ich habe die SPO gewählt, weil ich geglaubt habe, daß die Kommunisten doch nicht durchkommen. Heute ist eiri anderes Wahlgesetz, heute braucht keine Stimme mehr verloren zu sein. Ich habe die SPO gewählt. Einige Male schon. Aber es war das letztemal. Was sie gezeigt hat, genügt mir. Am 10. Oktober wähle ich die Kommunisten/ Bezeichnender· ,,Elfer• · In · Steyr mußten Reservisten zu · einer W;aftenübun,t einrücken. ·Dabei stellte sich ·heraus, daß in der·Tn1fP · mann•Kaseri,e von 100 Einoenlfenen · · 37 mit .ärztlichen ·Befunden und Attesten anrückten. Dies zeigt, wie ver• h;aßt die Waffenübungen sind, die nach dem Willen der Kreisky-Regierung nun sogar auf 60 Tage ausgedehnt werden. Der HEifer" der jungen Reservisten ist daher völlig ver• ständlich. • Gegen die Verstaatlichung. • Für das Auslandkapital. Und wie steht es mit der ;,freiheitlichen" Charakterfestigkeit? • Sie nimmt von der 'OVP für dio Untel'$.fÜtxung des OVP-Landeshauptmannes. • Sie nimmt von der SPO für die Schützenhilfe bei parlamentari• sehen Manövern. • Sie ist darüber hinaus anti• österreichisch und großdeutsch, sie hat gegen die Neutralität gestimmt. • Die FP ist daher für die arbeitenden Menschen nicht wählbar. Wer Kreisky wählt, wählt auch Lütgendorf. Wer General Lü nicht will, muß KPÖ wählen, die einzige Partei, die ftlr den Abbau des Bundesheeres ist. Unser Programm: Sicherheit ohneBundesheer durch aktive Neutralität. Wählt Liste 4

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