Kampf gegen Teuerung hat Tradition Im Oktober 1950 Jahrelangen Stopp erreicht - Eine zeitge miiße Erinnerung Das große Treffen des Bundes Demokratischen Frauen, das am verga11genen Sonntag in der Eis_enstadt einen würdigen und eindrucksvollen Verlauf nahm, gab auch Geleg·enheit, die lebendige Tradition des Kampfes gegen die Teuerung und Ausplünderung tler arbeitenden Menschen zu . unterstreichen. Bezirkssekretär,;-Otto . Treml. der die Kundgebung im Namen von BürgermeiMer Fellinger begrüßte, erinnerte an die große Bewegung der Arbeiterschaft, die unter dem Namen Oktoberstreik in die Geschichte der Zweiten Republik eingegangen · ist.- Wenn heute die Frauen gegen die Teuerung demonstrieren, wenn die Preise ununterbrochen höher klettern, dann sei es notwendi~, gerade attf jene Kämpfe im Herblt 1950 hinzuweisen. Die große Bewegung der österreicl:i• schen Arbeiter war damals von Linz und Steyr ausgegangen. Auf demselben Stadtplatz, wo nun die Frauenkundgebung stattfand, versammelten sich damals 16.000 Arbeiter aus den Steyrer Betrieben, um in einer machtvollen Kundgebung gegen den Raubzug auf die Taschen der arbeitenden Bevölkerung zu protestieren, wie er im Zeichen des vierten Lohn- und Preispaktes vorgenommen wurde. Ein SPÖ-Abgeordneter hatte damals, an die ve;sammelten Arbeiter gewendet, Mauthausen: Die Opfer sind unentwegte Mahner Es gilt, schon den Anffingen zu wehren - Efndrucksvolle Befreiungskundgebung Unter Beteiligung zahlreicher Delegationen aus verschle• denen Ländern fand - im ehemaligen Konzentrationslager Maut• hausen die schon zu einer Tradition gewordene Befreiungskundgebung statt. A_ls Vertreter der Bundesregierung nahm Minister Dr. Staribacher und in Vertre• tung der oberösterreichischen Landes• regierung Landesrat Enge an den Feierlichkeiten teil . Auch der Bürgermeister von Mauthausen und Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Endrich_waren anwesend. . E5 hatten sich auch wieder zahlreiche Vertreter der diplomatischen Vertretun• gen eingefunden, so der Bevollmäch'tigte Minister Awramow von der sowjetischen Botschaft in Wien, der Bevollmächtigte Minister Karel Komarelc von der CSSR· Gesandtschaft, die Botschafter Ungarns. Rumäniens, Polens, Norwegens und Jugoslawiens sowie Vertreter der albani• schen, belgischen, westdeutschen und französischen Botschaft und der Handeh• vertretung der DDR in Wien. Für das Zentralkomitee der KPÖ legten die Gen0:1sen Wachs und Zenker Kränze nieder, für -die oberösterreichische Landesleitung die Genossen Wipplinger und Treml. Nach den Gottesdiensten und den Kranzniederlegungen vor den nationalen Gedenkstätten fand auf dem ehemaligen Appellplatz, wo vor dem Mahnmal eine Ehrenwache des Bundesheeres aufgezogen war, die Kundgebung statt. Beklemmende Ähnlichkeit . .. In der Gedenkansprache ging der Präsident des Verbandes ehemaliger Wider• standskämpfer und Opfer des Faschis• mus, Dr. Soswinski, aui die beklemmende Ähnlichkeit der Barbarei in den NuiKonzentrationslagern und den Greueltaten des amerikanischen Imperialismus in Vietnam ein. Er sagte, es sei verständlich, wenn heute immer mehr Menschen, vor . allem junge Menschen, die zu Krieit und Faschismus keine persönliche Be• ziehung mehr haben, die Frage stellen, was denn zwischen diesen Verbrechen eigentlich für Unterschied bestehe. Auf die NDP-Demonstration vor dem Wiener Erzbischönichen Palais eingehend, forderte der Redner die Regierung auf, schon energisch den Anfängen zu wehren. Was Erzbischof Kardinal Dr. König von den Neofaschisten vor• geworfen wird, sei nichts anderes als sein BekenntnK zum Grundsatz, d.tß endlich jedes Volk in Frieden sein eiRenes Haus erbauen können müsse. Die Opfer des Faschismus müßten die unentwegten Mahner dafür sein, daß sich die Vergangenheit nicht wiederhole, und sie müßten sich, unbeschadet ihrer weltanschaulichen und religiösen Unter• schiede, einig sein im Kampf um die Erhaltung und Festigung des unabhängigen, demokratischen und neutralen Osterreich. Die „Ehemaligen• in Kroiskys Regierung Bei der Kundgebung demonstrierte ein ehemaliges Häftlingsehepaar mit zwei Plakaten gegen die Tatsache, dtß sich in der Kreisky-Regierung eine Annhl von ehemaligen Mitgliedern der NSDAP befiooe. Da~ chepaar erklärte, mit dieser Demonstration dem Beispiel Hollands zu folgen, wo kürzlic:h bei einem Staatsbesuch österreichischer Politiker auf dasselbe Problem hingewiesen worden war. erklärt: \Venn nun alles teurer wird. von Milch und Brot bis zum Fleisch; dann wird die Teuerung bis zum Kochlöffel weitergehen. Diese Feststellungen seien auch heUte brennend aktuell. und die oberöst~rreichischen Frauen, die ihre Losungen gegen die Teuerung auf große Kochlöffel geschrieben haben, sind vom selben Geist erfüllt wie die Teilnehmer an der großen Bewegung des Okto• bers 1950. · Eines der Ergebnisse jener gewaltigen Kämpfe vor' zwa_nzig Jahren war die Tatsache, daß die Preistreiber es jahrelang _nicht gewagt haben, nelN!rliche Vor• stöße zu machen und dadurch die -Teuerung für Jahre aufgehalten wurde. Dies zeige, daß auch · im Kampf gegen die Teuerung Erfolge errungen werden können, wenn·· die arbeitenden -Menschen zusammenstehen und ihre Forderungen gemeinsam vertrete11. GE-Erfolg im Nlbelun:genwerk Sankt Valentin SANKT VAll:NTIN. Nach einem harten und .von . der S.P•Frakti"<>n . sehr gehässig geführten Wahlkampf war die Gewerkschaftliche Einheit bei der a111 Freitag stattgefundenen Betriebsratswahl mit 96 Stimmen und t:?inem Mandat (1968: 60 Stimmen und ein Mandat) erfolgreich. Nur knapp wurde das zweite Mandat verfehlt. Die SP-liste erhielt 438 Stimmen und acht Mandate wie bis• her, GE erfolgreich ! : In jüngster Zeil fandcn !Je- : tricb~ralswahlen statt. hei denen : die Gewerkschaftliche Einheit : schöne Erfolge erzielen konnte. : Bei der Firma lnterpl.istik in Wds : erhielt die GE 142 Stimmen und : 3 Mand.ite, gegenüber 89 Slirn- : men und 1 Mandat bei der lcl7.!en : Befriebsr.Jtswahl. Auf die SPÖ ent- : fielen '..!74 Stimmen und 5 Man- : date, früher 369 Stimmen und : i Mandale. Die Gewerksch.,itliche : Einheit gewann ;ilso zwei Man- ! date, während die SPÖ zwei M.in- ! date verlor. : Im Betrieb Danubia-Tribuswinkd : erhielt die „liste Ernst KirchschlJ- : i:er und Kollegen" a 11 e v i e r : M a n d ~ 1 e. Belriebsralsobmann ! wurde wieder der Kommunist • Ernst Kirchschläger und Obm.1n11- J stellvertreler der Kommunist Karl : lorenz. ! Bei Voith in Sankl Pölten stieit t die Stimmenzahl der Gewerk- • schaftlichen Einheit bei den Ar- : beitern von 257 auf 424 und di~ : M~ndatszahl erhöhtt> sich •·on :S : .tui 5 1\-\andSte ! GE 6~~ge;,i~~:~1 ~ 1 i:~~c~e;:~,i~~~ J men} und J 1\-landate (früher : 1 .- Mindat). Die Gewinr.e bei den ! Arbeitern und Ani;e,tellten )\in- • ,:en ~uf Kosten der SPÖ-Fraktion.
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