Vorwärts Nr. 2, 5. Jahrgang, Februar 1971

Jonas nicht mehr bei der SPÖ? ,,Politik · und Dokumentation", das Informationsorgan für Vertrauenspersonen der SPÖ, Ist nun der Bundesprüidentenwahl. gewidmet. In einer der letzten Ausgaben wird besonders au'f das ÖVP-Argument von der . Notwendigkeit des „Gleichgewichtes" eingegangen, wonach eine Pa,1el .die Regierung, die andere den Bundespräsidenten stellen soll. Das Ver:trauensleuteorgan der SPÖ vermerkt dazu: ,,Die Gleichgewichtsparole ist überholt. Jonas gehört nicht der Sozialistischen Partei Osterrei<;hs an, seit .er Bundespräsident ist." Diese Feststellung wird zweifellos bei der SPÖ selbst Verwunderung hervorrufen, denn schließlich haben die SPÖ-Mitglieder und -Funktionäre bisher geglaubt, daß sie einen „sozialistischen" Kandidaten haben. Herr Bronner meldet sich Wenn man jemandem kräftiR auf die Hühner;wgen steigt, so schreit er. Der Herr Bronne, hat in seiner witz- und geistlosen Sendung im Fernseher sehn/Je Töne über das Plakat von sich gegeben, in dem, mit Worten von Thomas ,'vlann, der Antikommunismus charakterisiert wird. Es war eine doppelte Bestätigung: Erstens über die Blödheit des Antikommunismus und zweitens Ober die aufklärende Wirkung des Plakats. Es wäre eine Beleidigung des Andenkens an Thomas Mann, würde .man ihn gegen einen Bronne, verteidigen. Der Schmutz, der da ausgeleert wird, kann weder Thomas Mann noch den Kommunismus treffen; er fällt dorthin zurück, von wo er ausgegangen ist. Für denkende Menschen bleibt der Antikommunismus die Grundtorheit unserer Epoche. KPÖ ZUR BUNDES PRÄSIDENTENWAHL Die KPÖ, die entschieden gegen die Politik der ÖVP kämpft, wird die Wähler . aufrufen, keinesfalls für den Kandidaten der Volkspartei-Waldheim,zu stimmen. Da die KPÖ keinen eigenen Kandidaten aufstellt, wird es bei dieser Präsidentenwahl von der Haltung der SPÖ-Führer und ihres Kandidaten abhängen, ob die Wähler, die die KPÖ unterstützen, sich zur Stimmabgabe für Jenas entscheiden. Steyrs Kaufh(lus-,,lnvaslonn . Die großen · Handelsunternehmen beginnen, Steyr iu entdecken. ·Angefangen haben die Konsum-Filialen mit ihren Se.lbstbedienungsläden, die lmtner größer wurden. Nun hat Gerhgross-Herzmansky , das Stadt-Kino gekauft und will dort . e in Großkaufhaus errichten. Forum - vormals GOC - zeigt großes Interesse am Bau eines Supermarkts auf den SchraderGründen, und weil alle guten Dinge drei sind, kommt nun auch das DonauKaufhaus in die Eisenstadt und will, wie bereits berichtet, in. der . Engefasse ein Großkaufhaus errichten. Die ;.lteingessene Steyrer „Wirtsctiaft" stellt natürlici, die Haare auf, freilich ohne Erfolg, die jahrelang propagierte „freie Wirtschaft" ist in diesem Fall ein Bummerang geworden. . Die Stadt selbst hat ihre „Nebengedan• ken" : Forum will eine Tiefgarage bauen, das kommt der Stadt gerade recht, und auch das Donau-Kaufhaus mit seinem Plan wird zur Kasse gebeten werden - mit seiner Hilfe soll der alte Flößerhafen zugeschüttet und in zusäztli~he Parkplätze am Ennskai umgewandelt werden. ~ .. . ··. :1,: :: ·,). •(· .. . ~ ?J:; ·.\: 1; ;. :..-.· . , . . : . ~ .. ~~ &! ,,j~ ·:,~· <idji // :·/: _. ,.,_J ·_J,;: -_., "". .• ~ ~~:~~ ---·~:..~.. . "'.:f•~ ,.1,~"" ;~: )~· .. Es gibt keinerle; Gre nze n fü1 die USA , Luftwaffe in Indochina " (Nixen :im 17 . Februar 1971) Z t-~i<'hnun_g : 0 . l'·h.1rri ng! on . .. Dai!v ,,,· o rlö '· ~ 0 0 0 Q 0 n • Niddr glflUD(IA! ~itlßte11! _. C . Eine nützliche Zeitung .. ; Eine w1r1fsame Waffe Daß eine Tagesze1tunr: übf"r Neuigkeiten berichtet. . und w aktuellen Ereignissen die Me inung sagt, ist selbs !verstJnd:ich . Doch die kommuni;U;che Presse muß mehr sein. Ihre Auigab'= ist e.s, nicht nur über Tagesereignis.;e zu berichten, sondern aur:h Sprachrohr und Vorkämpier der arbeitenden Menschen zu sein. Die Böhler-Ybbstal-Werke h;it• ten gestreikt und wa rteten auf die Auszahlung 'des Streikgele/es durch die Gewe rkschaft. Arbeiter, Betriebsräte de r GE und die kom - munistische Presse forderten dies energisch, denn die Gew'?.rk- .. ~ schaft hatte sich P,eweigert, ihrer selbstverständlichen Pl!icht nachzukommen. Es dau erte · einige Monate, aber schlic,ßlich mußte die Gewerkschaft öJ achgf: ben, den• Streik anerkennen und das Streikgeld zahlen . ' Im Nibe lungenwerk verlangten die Arbeiter eine Verbesserung ihrer Eßste/le und eine besse re Einteilung de r Mittai;spause . . Das mutige Auftreten ·des ·Getriebsra tes 1t der GE und die Aufrollung clie.<es i, Problems in der kommrir.istische:1 Presse brachten einen vollen fr. folg für die Arbeher des Betriebes. Bei Elin-Stadlau wehren sich die Arbeiter gegen die Ausliefe , ~ rung ihres Betriebes an west, deutsche Konzerne. Sie verlange>n Maßnahmen gegen s.Jzi a/e 1-:ärt en im Zusammenhan_g mit der Zu - · sammenlegung · ihre , Bet riebe. · Auch hier land die Arbei te rschart vo lle Unte rs tü tzung bei ur. serer Zeitung. Die Elin-Arbei!er . führt+!n einen Proteststreik durch . Der Kamnf geh t noch weit~r. ~- Drei Fälle von vielen. die eines gemeinsam haben : Im Ringen u ni mehr Lohn und bessere soziale Rechte finden die Arbeiter eine unentwegte Hilfe in der komm unistischen Presse. Die.<e ist Sprachrohr der Arbeiterschait und einec wirksame Waffe im Kampf gegen kapitali stische Wi /1 /:ür u'n.-1 gegen die Sozialpartnersch,ittspolitik der 5PÖ. L. B

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