-~~:~~:=F~-~l : ..._ '7_f~i. _ __,, _ ____,.,._............,_ ........ 4.Jahrgang September 1 Erseheinungsort: S t e y r _; Verlagspostan~t : S i:eyr 4400 1970 Nummer 5 Erwin Scharf Die Alternativen der SPÖ ,,Der Uber,gallg der ,Re,g,ier.ungsführ,ung auf die durch die Sozialpo.r,tner-soh,aft on da.s Großkapital gebundene SPO steHt keine gesellsch-0Hspoli.tisohe A,I. .ternat.~ve zu diesam System dar." So ste·ht es im politischen ,,Beschluß" des XXI. P.artei.toges der KPO. Domi,t ist hereitis fes·ligestellt, doß die SPO ihre historisdte fun-k~ion aufgeg,eben u-nd zu einem Pa_r.tner des Großkopitols bei d.er Wa,hr.nehmung der wir.tschafHichen uMl sta.aHichM Belollge geword&n j.~. Daß flll sich hierbei nioh1 nu; um einen "'tmglüoklichen P.r,a:Mizismus, -sondern um eine·,gewollte Orient.ierun,g han'Clelt, zeigt ein Artikel von Karl Czernetz, d.er Mitte März, also urimittelbar nach der Wahl im theor-efüsc,hen Org-an der :Pa-rtei' erschien-an .war: ,,Endlich ·hoben die Sozialrsten einmal einen Wählerouf.trng .für die .Ourch-führung ihr.er großen Al - terna.tiv.e zur konsel'Vativen Regierungsfü.hrun:g ,enhalten", heißt es ,hier. ·wor.in diese Altema~ive besteht, erführt man .et.wos ,später: Da ist von der ,großen Zaihl .bedeutender Mitorbei'ter und Experten di,e ,Rede, die an den kurz- ,un.d mittelfristigen Programmen der SPO mitge.atbei,tet ha-t.t.en. Diese Konzsple der SPO, ·meint Czernetz, dokumentieren die Oberlegen;heit der Sozialisten ge~en~ber der OVf-Alleinregierung ,,mit ,1•hren Meth~den des Fortwurstelm". _Mit dieser Feststellung ist ei,gentl1ch_ schon gesagt, doß sich .die SPFü:hrun,g darauf heschrän-ld, ,,zlelsich-erer" zu regieren. Nicht der Inhalt der RegiierungspoVitik unterscheidet s-ich grundsäf:zlfoh von der des vornnge.gangenen VP.;Riegim.es, sondern die Met,hod.en des For.twur,ste~ns soHen überNunden w.e~den, ohne daß die SPO bereit ist, der Klassenpol.itik der OVP einr, po·litische Orientierun,g auf die lnteres9en der Arbeiterkla,sse entgegenz,ustellen. Di,e B,enrfun•g ouf kurz- un,d mi.ftelf,risHge P,rogramme enf.spr.ich-t ,diiese-n Festst,ell,ungen, !denn dies-e, vor o'llem für die Wo:hl,a,gita.tion aus-gearbeiteten Konzepte, überschreiten in keiner Wei,s,e die Bedingu-ngen der kapitalistisch,en Geselolscoof.t. In der gfeiohen Nummer -der „Zu- ,ku-nft", .in der Cz,ernetz den „geschich.tVidf-ien Sieg" der SP feiert, krif,i-sier.te · W•il:helm Bu-ria-n die -syst.em-immanente Oni.enfa~r-un,g der ~efor,mkonze.pte, tdie led¼Jlidh auf V•enbesserun,g der kapitali:s.t.isahen .ln-stitutionen SJel.b.st ausgehen: ,;Di:ese U.nar.t von Wissen,sohaftlior.keit flücht:et sich in <los sich,e·re ,Rieioh der Sachlic~kei.t, in uns.erem Fo!I, di:e Wasserrein'ha,lt,ung, die länmobekämpfung und ä'hnJiches, die als ,u,nbegriffiene Gewalten in das ,mensahlidhe Leben eing.reifen." Der Kritiker •kommt zur Schlußfolgerun;g: ,,... die :bürgerlich-demokratische PoHtik, di,e 1Si:e jdie S•PO) jetzt betreibt, ist n·ich.t ziellos, sondern angepaßt - is,t auch durch das Fehl.en genuiner Ziele .gegeben. Tei-le einer sozli'alr.eformeri<!ichen PoH.ftik sin-d zweifellos in di,e Sozi-al-stniktur.en ei-ngega,n- ,gen, nur bedeu.ten d i1ese Erfolge- zugleich die Lä:hmu-n.g, den Verlust · der 1Dasei>l'YSiber,eoht igun9 ... a,l.s sozi,a,listische, das heißt, gesellsoh,at.l!,v.erändernde Pa.r!Jei. " Noch allgemeiner formuliert es J. Hilld.elis. Anfang J'Un.i klag.t er in der „Z.llkunft", daß die Poli.ti,k id~r SPO in den v<ergangenen 12 Jo:hren zwor ims.t,and,e war, viele Ve~bes-ser.u.ngen vor allem in sozia•lpolitischem ,Bereich zu err,eic!hen: ,,Alber kei,ne dieser Verbes.rer,un,g,en stellt ,die bes~ehen-de Ges-ellsoh.oft in Fr.agc, oder a,nders formuli,ert: Altes, wos errei cht wurde, kann auch bei Aufrecht.erhaltung kapitali.sfücher Prodvktio·nsver.höltni,sse gewährt wer.den." iOas gelte auch im Hi•n• blick au.f die programmatischen Konzepte, die vor der N,i~W 1970 erarbeitet wu.rden. Auch •sie s:inid nicht A:usdruck •einer soziolsiti-sch.en Ailherna.~ive, -sondern Jassen sidh fos·t zw Gänze ,,ouf dem Boden eines modernen, e-1-asN.sdh gewordenie,n Ka-pitaVis.mus V<erwir1kliohe-n". Mit „Sachlichkeit" gegen die Arbeiter Diese kritischen Feststell,ungen char,akteri<!iieren gl0'ich 21ei1:ig die Regierun,g,spofü,ik dtir SPO. ,In jeder ~hner fotscheidung,en beweist die Reg-ierung Kr,eisky, idoß ,si,e, wie es der 21. Porte'ita~ der KPO .f:es~g,es ~ellt hatte, keine giesellsdhafts.pol,it.isohe Alternam.ve zum k-apitaVi•st i,soh:en System darstellt. Dennoch !dürfen wir die Re,giePU.ng Kreisky nicht mit irgendeiner Volksportei-·Re- ,g:i,erung gl,eichsetxen . Der Ein.fluß der iArbei·hersc!h.aft in dier SPO und ,im 00B zwi.n,g,t der soziali,stischen Porteii:fü.hr,un.g Ul"jd domit auch .der Regi·erun.g Kreisky Formen ,des Handel,n.s ouf und ein.e gewisse •soziaklemagogische tP.h-r.aseologie, -mit der di·e Reg,ierung und domi.t audh do,s Syst:em, da,s sie r-eprösent,iert, ,ma,nch-es er,r-e-ich:en kann, w.as mtt der weniger v<erbrömt-en Fo.r.m der OV.P-Re,gierung weitaus schwieriger zu er-nsic,h,en ist. Es handelt sich !hier in erster Lin ie um die Be.mü-hu11!9en, die österreidlii- •sohe Anbeiterklasse mit den kapitahist-isdfi.en H:errscha#werhäl-tni,s,s.-en zu versöhnen un,d ZiU verbi-11oden, u111d zw.eit.-ens um die ß.estl'ebungen, ideolog.ischen Einfüuß m.if hes ~immte ßevölk-e- ·r-ungs,sch.ich·~n in .den sozioVist.isohen Ländern ouszuuben. Der Regierung Kreisky .gelingt es erfolgreicher und mit größerer Glaub-
würdigkeit al<s einer VP-R:egi€rung, progre,s,s1v erschie.in,ende Z,i.ele vorzutäuschen, eine scheinbar •, progressive Sprache zu spr.echen, um ' :-n,i-t dieser Diktion sich gleichzflil-ig über -di·e Exisf,enz: .der Kla.s.s.en und der K.!-assenge9•f>nsföze hinweglluJur,n.en. VöI.lig idoologierein ,und nur den s-achlic•hen Notwe,ndi.gkei.ten nochkomm-enid, will die SPO e,ine Moderni,sie• run,g der ös-1,er.reic-hisch.en W,irtschafi -erreichen und sich damit ai.s ,Faktor des Fortschr.itts ibewä-hnen : Angeblich im Interesse beider „Sozialpartner", in Wahr.hei•t un.bekümm~ri u.m di·e lnte.reiss:en der Arbei•terschoH, deren Wo•hrneihmung d-ie •his.tori1 sohe funikt,ion einer sozfoli'St,i.sch,e,n P,art·ei se1i,n müßte. So ,etwa lriuirnphierl<e di-e .g.roß!ka·p,italisti- ,sc,he Pr.es~e noch e,ir.em Gespräch mit .dem Horidel·sminbSter Stari·baoher: ,,Er weiß um die Problematik, nicht gegen die Bundeskamm-er. untd die lr.dustniellenveneinig,vng 1;e9i.er,en zu könn-en und betont, daß e.s eigenHich euch in Zukunift rnög'liah sei,n sollt.e, die s-ei.t 25 Joihren geübte Z1.J;sammeni:l·rheit zwischen den Soziolpar,tne,r,n aufoeohtz,u- ,enholten." Wer ,gewinnt da nioht den findruck vo•n -der Objektivitäl des Handelsministers, der - die Parteiinteressen zurücksteHend und -rein sachliohen Erwä;gungen Folge leistend - das Großkapital als Sozialpartner, das heißt als Komp.licen ei-ner .gemeinsornen Politik zum Nachteil der Arbeiterschaft ·betrachtet. /\·hnlich „scchlid1" sind die fa-wö .gungen des Bundeskanzlers, der die S-PO a·ls -lndustrialisier-ungspartei bezeiohnet und es <ler Of.fen.ilichkeit übe;lößt, wie weit sie verstehen will, daß die Op.fer für die lndustriolisierun,g, die von der SP-Pühwn,g verlan;gt werden (i,n Form von Steuern, in Form der Versteii11mmg der. Ausbeut-ungsverhäitnisse, in Form einer weiteren Dberfremdvng der österreioh1i-schen Wirtsr..haf.t 11sw.) de-r Fes~igun,g der grcßkopitol•i,shsc!hen Po- .si.tionen gelten. Schlagwort: Moderne Industriegesellschaft Immer wiede r hatte df,r Vors-itz.en,die der SPO als Ziel &einer ,Politik - ,rei e.s b.e·i der Beschluß./.assun:g Ob.er d.as WirPscha<fts.progr-arnm, ·wi .es im Wa,hl .. kampf und spö.te,r .ok; .ß,unde.s-konzler - den ,;modernen 1-ndu·stries:a.at" un,d o! s Vor.bil·de.r Schweden und .d.i,a Schweiz genanm. Wi,e d<ie Eigentu,msverhöltn•isse in e;rrem solchen modeme,n fn- ,dvstr:.estoot al~s-sehen, davon •ist i:n .die.se,m Zu,som,menfr,an.g nicht d,ie Rede. Es ge,nfrgt, ·und das i·st gernde b.eab - sic1hiigt, daß. nicht me<hr von kapiialishsche,r Wirt,sohoft und kopi.tolisl-isoher /\usbeu-tung die Re.die i.st. DJe Arbeitiersohoft soll für .die ,1rnodeme ln.dus.lr•iegesellschaft" ,9ewonner. we~de,n, für ein Ziel ,also, das •scheinbar von der SPO verw,irl<lioht wird, wäh-r,e.nd s·ich tal-säch:1,ich an den kopitali•sfachen Produki,ionsverhältnis:Se.n nichts ändert. Für die.1>e OrienNerung ;~t :der Groß.teil der w zio•li,s-~i-~chen Ar.beiter,schaft bereit,s in einer Weise eingenommen, ,daß die Leser •der SP-P.resse kovrn noch reo,gi,er,en, ·w,e.11.n von i,hnen Lohn- .di.s1Xp l,in -im ilnt-enesse -der V✓ i r. hschaH, spr,ich: des Kapit-oii,smu:s, verlang! w1i,r<l. So 1el,wo ,berioh.tete di,e „A.-Z." vom 18. Juni, ,d,oß -im Jci,hr,e 1969 !e•ine in- .du,s.lri•eHe Produkiivitäts,steig,eru:ng von 8 P,roz-ent ZJU verz;eiohnen war, wäihne~d -die gl,eichz-ei ti,g zur-ückhallende Lohnpo!,ihik des 0GB ,die Bifdung von ,,Er-t1>e1g-sreserv.en für I nvest.i.tion.en" errnögi.;chte. Wörllioh lobt -die Zeitung: „Die -Lo:hnpoliti,k d.er Gewe,rksohaf.ten war ,im fn.teress,e ·der Wirtschaf.ts-entw i cldun g ·s e;f}r .ZüPÜ c kho lt.enid." Das allt>.s kl:ingt für d:en oberflöch- ~i6hen -Leser ,sehr vernünf.t,iig, 1und nu.r wenirge :de,n:ken daran, daß da:s österneichi,sche Großk.apital aus <len ,er.höhten ·Profitien ,r1ich·t ,gerade die Investitionen ·finanziert, die im Interesse der Yofks,w,ir,tschafr •und im fote-re,sse der werki:ät.igen Bevölker.ung ,gebot-en wären. Di,e Arb,eiter verzich·t,en ou.f Loh1l'kämpfie, :dti,e K.opitalisten schaffen s,ioh aus -der v,erstärkten A:Jsheutung Er.t-ragsrese,rven uTl'd v:erfü,gen Ü'be.r dos zu-söJzliche Kapi"-□ I roo, wie .e,s ,i·:h.nen paßt. In den Gewer.kschafite.n isf a,uß.er den Ko,mmu:rristen kaum noch j.emand da, der an :die PHioh-t oor Ar.beiterorga,nisc!ionen ,erinnert, nid1,t die ln1'eresse.n der hipf.ic,·li.shisc-h.en ,,Wü,tsdho~t-sentwickl,un:~i", sondern die lnteres.sen ,der Ar.bei-}er u111d Ang:eis,te.1-1,ten wcvhrz-une,hme-11 . Es gibt keine soziale Demokratie ohne Abschaffung des Kc1pitalisrnus Dis Umfunlüio ni e r-ung :de,r SPO von aiM, r KJa.,·senpa-r fiei d er. Arbeite,!' zur Partei der So:tialpar.inersdha~t, das heißt, de,s Kompl,icentums m•it dem Großkap,i,ta l, ethält in lem-er Z,ai1 ,n;eue Aspe-kle. Kre-isky begnügt S'ich nich.t damit, ,die öst effeichische Arooi,tersc-hdt mi-t allen .'.Ui" Verfüg-urrg ste-h.,m- .d.en Mi tt-eln der .Mnn1ipv,J,o.t.ion - dis ·ihm das Großkap,i!o.l :ou diesem ZtNeck gerne überläßt - fü r den Kapifoli-smv,s, genannt „V✓o,hlfo' hrt-s•sl.crnt", Z'l! g.ewin • nen, •es gcM )hrr. •auc,h ,um di-e Lö-nder, wo .das Sys.tem de r Av.sbe1;;hung here•its abg.e.sdiafft ·-✓vuiide . Auch .in •d,en ,soziali,s~isch:en Ländern .soll.en die W-erktdtige-n 1 der Segnung-en ,de.s Kap-itol-ismus wieder hci,lh--lft-i;g werden. Naohclem wi.r crus d em Kopi.talismU:S bereits in die „moderne lndustriegese!lschaf i", in die ,,WD'hlfahrtsgeseflsdhaf-t'' hin-übergezaubert wunden, ,be-, g,inn,t :der -nächs:e Sc'hril.t: Nun whd die ,;soz,i.ale ·Demokratie" ds das ei,g,en.tl:ic,he ZJiel -der Sozi-01.cf.emokirotie proklamiert, ein Schlagwor.t, dos z,u -nioht.s v-erpflichtet urwd keinerlei Kons.equenzen nach s•ich z-ieh!. Die Einschalru1)g ,der SPO in dos wi,r.tschdt• J.iche ur;d staatlich,e Getriebe wird ol·s Mirbe-stimmung ,der ,11.rbei-te~soh:aft präsentier-t, deren Vervollkommnung ongeb'lich die sozi-a.le Demokra:r-ie sein wi.nd: die .Oemokrotis•ierun;g aller Leben s.beneiohe der Ges.ellschaf.t. Hi,er -han.:lel.t es ,sich 1i.n W.a,hrheit •um ein Ziel, -von dem .bereits di,e Sozialdemokratie de-r Ersnen R,epubJ.ik wußte, 1daß e-s nur mi,t der Dbe.rwin.clU'ng ,des Kapit,a,hsmus, nur mit -der V.ergesellsc::hoftur.g der P.roduktion-smithel veriwirklicht werden hinn, w.as z.weifello.s nicht mit der Kr.eisky-Parol€ von. der „Gleidhberechr-ig ung oller Eigen,t,u.msformen", i·n .O:b:ereinsi'immung Z'U .bringen i,sl. Aber Kreis.ky ,br.a,uaht ,die „V•is-ion" von der ,soziolen Demok.r.ohie zum A:ufputz f.ür die lll'lls.ion der Wohlfo:hrts.g,esellsohaJt •unoci" .in der Hoffnung, ·a-uf diese Wei·se n<ich! nur diie österreiichische Arbei,ter,sdioft, ,sorn:lern ,audh bestimmte B·evölkeru.ngssohich.t.en in den soz.1o,l,i,s.Pisohen Ländern wkkungsv-01! beeind,ruckien zu können. „Strahlungskraft" einer Idee durch Tarnung mit einer anderen Nicht .z;ufällig ,h.ct Krei,sky einen größeren Ahschn;i,flt ·~ein.M .Par.te-i.fags,r.ede im Jl.'r}i di'tlses J.ah.res dieser Aufgabe gewidmet. Unfä,hi,g, dem Kon-zept de-s Großkiapiioh -in Ost.err.eich eine so.zio1,i·shisch,e Alterna.tive .g:egenüberzvs.tellen, •hofift er um S'O mehr auf .di,e Aus• st rahlun.g in die s-0ziofisriischen Lön:der. Un·✓.erhüllt verkü.ndet ·er ,die Absicht, ,;durch uMere soz,ial:dernokro~isahe Poli.tk eine Alhernative z-u enhMickeln, die durch den get.-ellschafHiohen '(ro.nsforrnot io.nsprozeß, •den -s:ie :herheifühnt, weit hinein i.n den kommu.ni,stisdren Mcdl1,lbewich str,a:hlt .. : · So wir-cl .die modern.e' Soz,ialdemokr-athe :wrAl.tarnot,ive auch für 'Olle )ene werden·, 1di~ .den SoziaJ.ismus vrolle-n t.md .z:u, fakenntn•is gekommen ,sind, daß :die kommunh,tisohe Di•k•totur ihn .fl'ic:ht .1!U Y1erw.irklichen vermag.'' Mon kön,n/.e meirie,n, ,dos Ganze •sei •ei·n Apni!.saher2, vi:elleicht -n,ur e,ine rhetorische ·Floskei, w,eniger ernst gemeint, als es ,der Abdruck -in der ,,A.-Z." vom 13. J ,rni ,er,soheinen -läßl·. lmmerih-in versuoh-1 die „A.-Z." vo.m 19. Jun.i d ie Krei$ky~Erklörurtg e.twa,s harmloser zu intor,:::inet•i<'..ren. Die Stra-hlungs.k,raft eine:· .J<dee, einer Altiernativ.e wir-ke eber. durch i-hre bloße Exi,ste112 und bedC rf.e ,,keiner noch a·ußen .g-er-ic;h}elen l\ktion". Aber -diese fohsdhärru<1g im ,1 ~ach hinein wird durch ,di,e Pr.axis wid~ rlegt. Di,e Wirklichkei•t zeigt e•in o-nd,,r.e.s Bild, ~11d ,cheses wohnheitsge!Y äße ß.ifd -ist nich.t unwichtig Z!Um Ve:r tän.dr)i:S d-er Funkition, ,die sich die SF{ , onmafit.
Aber .auch ·im Hir1bEck ol.)f Max Adler hätte Kreisky nicht. ,\rn J.ahne 1919 steckenbleiben dürfen. Auf dem Par- ~eito{I <ler öst.erreich.iisdhen SOO)KJ'ldemo- ~rot i,e von 1926 •sprach Ad1ler ,bereits dos aus, wos man als G.r1.1nidühel der SP-PO'fi.t.ik van hoote bezeichnen, ·müßfle: ,,D.i e Hlusionen ,d,es Demo:kna·thmus Yerfüh ren da,s Proletariat :wm Ver,blei-ben in der bürgerlichen Denkwei .,e, halten es in bürgerliohen Ansohau·u-ngen verfangen und bewirken, daß, wäh rend auf ökor.omisohe.rn Geb:,et, auf dem Gebiet ,des Erzi.ehunf!-swes.ens, bereif'S der -Gegen.sa·lz zu.m Bür,ger,hlJm det1t li oh gefühl.t wird, ,diese,r Geg,enso.tz g,erod-e 011f poli!i~schem Gebiet, ouf d.em Gebi-et der Demokrnt-ie, noch n-icht gefühlt wirid." Unrl n.-achd1em er 25 Jahre g,egen .die unmorxiS>tische Abiehrrung de-s ß.egl'?iffs ,;Diktatur des :Prolet,a·rio,iis" auftncrt, madll~e er idie sehir aiktuell wir.ke-nde 1fiest.sl!ellu~g : ·,,. .. man ko-nn di·e •eroberte Maar.! .r,ur dann im 50· z,ia1li,sJi sdhen Sinne g1ebr.ouchen, .w,enn o i:e Träger ider Meh.~h:e·i .♦ wis-s-en, woo:·u man ,s i·e z·u g,eibr.auc,hen .hat. W-enn ,in d·en Köpfen und Herzen ideis Proletoria.rs nicht ider Ge i•st der ,sozi-a·len R.evol·uhion h~·bendig is.t, donn ko:nn ein T og ,kommen, wo Sie dii,e ~Aacht 1hia.ben un,d nic,h,t wi~sen, wa,s Sie ,da.mi.t 7.·u 1,un ,hoben. Der .große Mcme.nt würd.e dann ,ein Heines Gesonlecht ~inden." • De-r Geist solcher Wo.rre i.st den föhrern d-er SPU von :h.eute völ,li.g fremd. Eine notwendige Verbesserung des Angestelltengesetzes Abfertigung auch bei Selbstkündigung vom Obersten Gerichtshof befürwortet Für die Einführun.g einer Abfertigung für 'An-11;estellte im Falle der Pensionie- 'rung spricht sich der Oberste Gerich ts- -hof in einer Begutachtung· der. von. Justizminister Broda aus,gesende:en Nö· x.elle ·zum Angestelltengesetz aus. Ziel dieser Novelle ist es, Angestellten auc.h im Falle der Selbstkündigung anläß lir.:, der Erreichung des ·Pensionsal!'eis_ die Abferti-gung .iu sichern. 0berdi-?s sollen weibliche Angestellte die Abfertigung auch dann bekommen, wenn sie anlä[; . lieh <ler· Geburt eines Kindes oder bei Verehelichun,g aus dem Dienstverhä ltni s ausscheiden: ,In der Stellungnahme des Ober,len Gerichtshofes wird unterstrichen, daß es notwendi.g ist ·.den unbefriedigenden Zustand zu beseiti,gen, daß bewährte, lar\giährige · Dienstnehmer, ~lie . cler Oienst.geber eben weil • er ihre D1enstlei stu.rig weiter benötigt, trotz Erre;chu!,g ihres Pensionsalters nicht kündig,rn w,11, nur die Wahl haben, entweder zu kündi-gen und die Abfertigung· z,; verlieren, oder auf die Pension zu verzichten und das Dienstverhältnis aufrechtzuerhalten" Der ·Gesetzentwud soll am Beginn cier· Herbstsession des Nationalrats :n den Ministerrat und dann ins Parlament kommen. Europäische Jugendkonferenz: Anerkennung von BRD und DDR Die vöfkerrechtllclie Anerkennung ~r Bun,desrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Rep'tlblik wurde am Sonnug in Helsinki zum Abschluß einer europäischen Sicherheitskonferenz der Jugend gefordert. Die notwendige Grundli\ge der europäischen Sichetheit sei die Anerkennung der jetzigen Gren_zen und Staaten, und beide deutsche Staaten mill~ten vollwertige Mitglieder der Vereinten Nationen und ihrer Sonderorganisationen wl'!rden, hieß es weiter in der von den 200 Konferenztellnehmem ver.abschiedeten Resolution. Die Teilnehmer des viertägigen Treffens in der flnnischen Hauptstadt repräsentierten zwölf lntMnationale' und 6ff nationale Jugendorganisationen aus 21 Ländern, dazu lcitmen weitere 33 finnische Organi~tionen, Die gesamteuropäische Jugendkonferenz zeigte, heißt e~ abschließend In dem Kommunique, daß die Jugend trotl unterschiedlicher ideologischer Ansichten gemeinsam an die Frage der Gewährlei5tung der Sicherheit in Europ.i herangeht. Sie .errweis-en sich llicht als Freunde der Sowjehvr.ion ·uoo der .soz.i.al~slli-sohen Länder, ,sondern bekämpfen diese - .im lntenß'Ss.e des Kapita:l~'S.mus, de-r 1Jch hinter d,e,r Idealisierung des bvrgerfichen D.emokrati<smus -...er.bfog,t. Zu idies,em Zweck wi,l'CI .die SoziiolisNsche Porl>ei weirerhin ,1umf.un.k.Nonrert". Auf ,d-er Liinie di.eser ,n,euen Funkti.on., di<e .sich ehe SPO gibt, e rscheiane-n die an~ikommuni.sl-i-sohen Henarit i•kt!l 1 i.m „Express" 11nd ,i n ider SP-A-ecsse, fü.'h.ran Kr-e i-sky, Czernetz ur,d ~hre Frevnde d.ie Oll'~iko-mmuni.sli'sche En~lastungsk,a,rnpcrgr,e für d-os bestehende Ausbeut.erregime. Sie we~de.n oi~rdingß nicht ..-e11h.tnd.ern können, daß ou,ch die öSilerr.eichiisoh,e Ar,beiilerodasse .ilhnt hi,stoni.sdte M►ssion erfül-Len wind. _;;,eirrto_;-:-1 Schweden '-':_':nd 1 in ·Osterreich ? Unaufhörlich klettern die Preise in die Nöhe, wird alles teurer und der Schilling kleiner. Im Juli stiegen . die Verbraucherpreise - · laut Institut iiir WirtschaftsiorschunR - .neuerlich kräftigu an, und · im .· abgelaufenen Monat August war es nicht anders. Die Regierung ergeht sich jedoch weiterhin in lendenlahmen _Appellen, worüber die Preistreiber _nur lächeln, und in Versprechungen, die nicht eingehalten werden. Ihre einzige Weisheit ist, formuliert von Handels· minister Dr. · Starib~cher: N,Die Preiserhöhur.i·gen sind unvermeidlich .# Wirklich? In Schweden steigen ebenfalls die Preise; und dort ist ebenfalls eine soz"ialdemokratische Regierung ;im Ruder. Auch sie ließ sich bisher · 1 treiben. sah untätig zu, wie die Te11eruni:1 immer ärger wurde. O.och jetzt, unter dem Druck der Bevolkerung und de'r bevorstehenden Wahlen. entschloß sie sich plötzlich zum 1-fancleln und verfügte einen Preisstopp für Lebensmittel. Der Preissi·opp betrillt vor allem Getreide-, · ;\, folkerei- und Fleischprodukte . E1 gibt also Maßnahmen, um der Preistreiberei entgegenw1'virken. · In Schweden· brauchte die sozialdemokratische Regierung lange, um sich zum Handeln zu entschließen, aber. immerhin verhängte sie jetzt den Preisstopp . In Osterreich jedoch kann sich die SP-Regieruni:1 . nicht einmal entschließen, auch· nur die bestehenden Ce- · setze ReRen die Preistreiberei . anzuwenden, geschweige denn einen ·Preis.<topp zu verliigen. Und ciie Preise ·klettern Y.·eiter in die Höhe , und es w'ird weiterhin alles teurer und der Schilling noch kleiner . . . - offenkunifiR ist der Druck der Bevölkerung und aus den Betrieben auf die Regierung noch .zu gering, um Kreiskv und seine /\·tannen zum Hiincleln zu zwingen.
Noch mehr Geld für Bundesheer 'Zur 1elben Zeit, in der die SP-Regierung über „leere Stulskassenu und eine Hhtastrophale Budgella.ge" jammert, in der Finanzminister Dr. Androsch cl:e Budgetausgaben für das kommende Jahr bereit.s um :twei Milliarden gekürzt hat und für den Fall der Nichtverlängerung der Sondersteuern mit noch drastischeren Budgetkürzungen droht, ,ollen ausgerechnet die Staatsausgaben für das Bundes• heer und die Aufrüstung abermals erhöht werden. Androsch: Heeresausgaben im nächsten Jahr „etwas höher als heuer" Aber die Zuschläge zur Lohnsteuer sollen nicht abgeschafft werden II •• • Wie Androsch mitteilte, werden die Ausgaben iür da, Bundesheer i111 näch- ~ten Jahr .e1w.is höher" als heuer liegen. • Auch werde er alle vom früheren VP-Heeresminister Prader eingegangenen \/erpflichtun~en im Budget berücksichtigen ünd eriüllen • Ergänzend teilte Heeresministe r freihsler mit, daß im kommenden Jahr i unter anderem Panzer und schwere .j Fahrzeuge anr,eschafft werden. .· ~ Dabei gehört gerade das Heeresbud- !i ge t zu ·,enen Po,ten, die Jahr für Ja.hr f i hinautg!'setz t werden. Wurden 1968 für 1 ! oundf.'shee r unc.l Auiriistun~ 3900 Milliol , nen Schiliin~ ausgegeben, so sind PS 1 i heuer rund 4400 Millionen, und im kon1· i , mMcien Jahr werden abermals Dutzende i •· .vliflionen dazukommen. Ist es nicht ein 1 t Irrsi nn, in einer Zeit, in der die Budgett : lage angeblich katastrophal sei. die Bun· ) ·· desheerau~gaben zu erhöhen? Die San- [ ~ derzuschlär,e zur Lohnsteuer. die laut I ~ Cesetz heuer auslaufen sollten, will die , 5P-Regierung verlängern, weil angeblich [ { die Regierung zuwenig Geld habe, aber f .'.. genllg Geld hat sie, um Panzer zu r kauien . ~ '} ~ ~ Basis: neunmonatige Dienstzeil ; ~ In, übri~en basiert das Heeresbudget t ; nach Angaben de,; Heeresministers auf f J der neunmonatigen Wehrdienstzeit. We- ! / der Heeresreform noch die Herabset- . t zung der Präsenzdienstzeit wurden im 1 1 f Voranschlag eingeplant. Soll das heißen, • daß die von der SPÖ vor den Wahien 1 , ver~pr-ochene Verkürzun!{ der ,\1ilitdr• i dienstzeit, wenn schon nicht zur Gänze, 1 doch größtenteils, ad acta gelegt wurd~?- Westdeutsche· Metallarbeiter fordern Erhöhung der löhne um 15 Prozent Obwohl die Teuerung in der Bundes• 1·epublik Deutschland mit einer Jahresrate von vier rrozent unte·r der Österreichs liegt; hat der Vorstand der IG Metall eine Reihe von Forderun~en erhoben, deren Schwerpunkt 1.ohn- und Gehaltserhöhungen von etwa 15 Prozent -.:nrl.. Den zweiten Schwerpuf'lkt biiden Forderungen nach kollektiwertraglicher Verankerung außertarifliche, Zulagen. !G Metall be.zeichnet es . al.5 „u nsinnig und demagogisch", d ie Erhöhung die5er Zul~gen :r.u den Lohn- und Gehaltsforderungen von 15 P:ozent hinzuzuzählen, wie es det Unternehmerverband Metall ru.r,. r----------·--------·•-.----------- „Stillhalteabkommen" SPÖ-FPÖ boten die SPÖ-Vertreter aus ,.Onkel Nach der Feststellung cler west- Brunos Geschenkkisten folgende$ an: deut5chen Zeitschrift „Spiegel' ' über das • Aufsichtsratsposten bei . der TabakJ Bestehen eines Stillhalteabkommens zwi- · d d 4 sehen SPÖ und FPÖ hat jetzt das Nach- reg1~ un ·in en verstaatlichten Banken; f. f richtenmagazin „Profil '' neuerlich das • 1~ 1 ?BB-V:-rw~ltungsrat, fo den ver-:. j Beste~en dieses Abkommens best,iti~r. s:aa_tl•c~,en .Betr,eben und in derj 1 ,.Es g,bt Ab~pr~chen zv.,ischen SP() rnid Nat ionalbank, • ! FPO, deren Intensität durch neue Details, • den dritten Präsidenten des National-! ! dok:i_mentiert wird", schreibt die Zeit- rate~; _ · . ; schnrt. · ~ Je einen Posten im Verwaftungs- und \ FPÖ-PP.ter wa r - heiR.t es in dem im Verfassungsgerichtshof sowie im t Art ike l •· noch in der Nacht nach der Oberster, G<!richtshof; j Ri i~ung ~es Minderhei)s kabine tts in der • Zulassung einer FPO-frakrion frn , s.r-7;en~ra1e, .und . .zwe., Monate s~äter ÖCiß und En)s endung eines FPOlers in 1. f2na eme D1skuss,on zwischen l(re,s~v, den ORF-Aufs,chtsrat. \ Ma_rsch, Af!dr_~~ch und Rösch mit Pete·r, Probst e rk!ä, te , laut „Profii", zu die- \ Bros,gke, .zei.linge~ _und S1 ; rinzi über sem ;\rigebot, daß ma~ in der SPO · j e,ne g 1 eme,.~,a.mP. L1n1e zum Budge t und „dafür Ver;;tändni~ hat, dilß m,m de; FP() I :u.r \,\ ahli~c~.sr~foini stalt. ~,ich An• M1tbest1m;nung gibt, wenn rfo! Minder• .~abe d~r. Ze1t;cr1n,_\ wu~de diese Aus- ~eitsregi erllng dafür ei ne Mehrheit be- . spr3.che 1n de.r V1;I~ Kre:skys durch- kommt'. D.ie A!1saben vorn Profil" i g7 .ruhrt. '."ls die FPO~Vertreter durch- ~ind dez idit~ft. f;. wird n11.n an d~r SPO b~1cken be~e:1, dafs ,;ich. bein, Budget lit>gen, ihre Wahrheit zu bestätigen 1~71 . em ,11 ,eg werde t111den" lasst>n, oder zu widerlege n. . _.....,. _____ ,_,.,..-....., ... _________ --' F.ine weite~e Forderung befaßt sich mit der Anhebung der unteren Lohn• gruppen. in denen vorwiegend Frauen beschäftigt sind. Die westdeutsche Metallarbeitergewerkschait untermauert ihre Lohnforde· tungen mit folgenden Tatsachen: Die Cewin.r.explosion 1969 hatte einen Anstieg der Nettogewirrne um 30 Prozent zur Folge. Eine ähnliche Entwicklung ist hiP.r auch für 1970 vorauszus·ehen. Die Leben9haltungskosten sind beschleunigt gestiegen. Ein tariilicher Rückstand ist nicht nur r,egenüber Preisen und Gewi.nnen entstijnden, sondern auch gegenüber Effektivverd iemten in der Met.allvera rbeitui',.g und · in der · Eisen- und Stahlindustrie. · In dieser Situation, so heißt es in der Erklärung des Vor.;tan~ der IG Metall, m~sen die in den Bezirken aufgestellten Forderungen für vollauf berechti.gt anerkannt werden. Die Mitglieder und Funktionäre der IG Me tall werden aufgefordert, sich mit aller Kraft für die Verw' rklichung dieser Forderungen einzusetzen. · Vom Obmann der österreichischen Metall- und Bergarbeitergewerkschaft, SP-N~lionalrat Sekanina, hörte man bisher nur, daß „mehr als das fetzte Mal" (:m Friihjahr 1969 wurde mit 5,5 Prozent brutto abgeschlossen} herausschauen mü~se. Doch auch in Osterreich wären anRe;ichbs der Teuerung 1f11d der Produktivitärssteigerung in der lndu~trie Lohnfo rderungen et-,.,,a im gfeichP.n Ausmaß wie in Westdeutschland absolut ge rech tfe rtigt. ·
E~UNG I ----· -7 Sonimerlest 1 Samstag, 19. Sept. 70 Tanz mit der Kapelle $ T lllR 1D lU $11 Es spielen und singen: ADOLF DANNINGER SAAL GASTHOF ESSL CARL LANDA - Beginn 20 Uhr (1 I. Autobus: ab Hotel Münichholz 19 Uhr ab Promenadeschule 19, IO II. Autobus: Trafik Wie:::.,er EnnsL 19, 45 Sparkasse Stadtplatz I9 , 50 . Rückfahrt von Christkindl um I Uhr J U X - FISCHEN EINTRITT: Vorverkauf S IS, - Abendkasse S 20, - KPÖ Steyr 0
Wortlaut des Vertrages UdSSR-BRD 111l;n ,di,• Vt•rpflichtunl!. sich in Frnge;i_ di~• die Sicherheit in Europn und ·eh· inlernationalt> Siclwrhcit berühren . so - Wi<' in ihren gegcn:,Pitigen Be;,;iehungen gemiiß Artikel 2 de,· Charta der Verein „ len Nationen der Drohung mit Gewalt oclt>r der AnWPndung n,n Gewalt 7.U enthalt.1~11 . Artikel 3 Jn Übereinslintmu1~~ mit 1kn ;,;,,-_ !' 1~'henden Ziden und Prinzipi(>n .'itimrr1,'n di e Union cier Soziali~ti1'id11m Sow.ietrepubliken und die Bundesrepublik Deutschland in der r:i'l-t•1rntnis ühPrcin . daß der F1fode in Europa nur erhaH e n werden kann. wenn niemand die gegenwürti_t(en Gren,'.en ant;rntet. Ver trag zwl!ichcn der Union der SoziaHstischt~n Sowjetrepubliken und der Huodesrepublik Deutschland Di<' hohen vertrngschließenden Sei- '( n in dem Bestrebe11. . zur Festigung 1,;p~ Friedens und der Sicherheit in i-:uropa und in de:· Welt beizutl'agen . in de1 Überzeugung, daß die friecl- : ,chc Zusammenarbefl ;r.v;is(·hen den S:aa\en auf der Grundlage der Zie le u.nd Grundsätze der Charta der VerPinten Nationen den sehnlichen Wi.in- :;('il en der Völ.ker und den allgemeinen l n teressen des inti>rnaHunalen Fl'ie<ien~ ;_'nlspricht, in Würdigung der •Tatsache, ual.l dit~ !r i'!wr \'On ihnen verwirklictiJen \'C r - t' i nbai·len · MaÜnahmen. inshcsonden• d <'r Abschlul.\ des ALJkummens ~·om ,;). S(•plember 1955 über ciie Aufnahnw ilfi t diplomatischen Be·t.iehungen . güns t1ge Bedingungen für neue ~v i<.:htig.- Schdttt' 2ur Weiterentwicklung und l•'estigung ihrer gegenseitii;:t)n ßeziE'hun- . c;en geschaffen haben . in dem Wunsche, in vertr·aglicher F•H·rn ihn!r Entschlossenheit zur Ver- !.11: ~st>rung und Erweiter ung der Zusnmm~,fü,rbf!it ;cwh:d1en ihm•n Ausd11uck zu ve>rleihen. e in!!cilliei.ll ich der wirtsdiaft „ li'che11 Beziehungen sowie der wilisN1Ncha[tlichen. tecnnischen und kultun:~ll0n Verbindungen_ im lntei·esse beider Staaten. sind wie folgl über-eingelwmtWen: Artikel Die Union der Sozialisti~chen So•· Wjetrepubliken und die ßundesr((publik Dc•utschland bet.rachten es als wichtii:es Ziel ihrer Politik. den Internationalen Frieden aufrechtzuerhalten und die Enlspannung ;,.u erreichen. Sie bekunden ihre Bestrel.>en. dlt• Normalisierung der Lage ln Eurnpa tmd die Entwkklung friedlicher Beziehung(•n zwischen allen europäischen Staaten zu fördern, und gehen dabei von der in dit>sem Raum bestchendl•n wit·klichen Lagt> aus. .~rtikel 2 Die Uniun de1- Sozialistischen S0wjetrepubliken und die · Bundesn•pubiik Deutschland werden sich in ihren gegenseitigen Beziehungen " ,wii> in Ft·agen der Gewährleistung d,•i · ,,uropi.iischen und del· [nternationa• kn Sicherheit von den Zielen und G,·und:1:it?en. die in der Charta dt'r V(,reinten Nationen niedergelegt sind. le:1en lassen . Deml{emäll werden ~it, i h1 e Strei t fragen · ausschließlich mit friP.dlichen Mitteln lösen und übernehFür die Union der Sozialistischr~n w ietrepubliken 1~ez. Alexej N. Kossy gin ge;r.. Andre,i A . Grom:vko So1 Sie ve,·pflichten si<'h. rlie territoria!e Integrität aller Staaten in Eurnp.i in ihren heutigt•n G1·e>m:en uneingeschränk1 zu achten: sie erklären, daf.l sie keine Gebi<.>t'iam:pdlch e gegen ;rgend jemand haben und solch e in Zukunft auch n id1: e rheben w1~1·cten : · sie betrachten heute und lüinftig (-:ie Gn'nzen · aller Slaatf.•n in Europa als unvel'IC'tdid1. wie. sie am Tage dl•!· Unterzeichnung dieses Vertrages ve!"- laufen, !i inschließlich rler Oder- Neil.kLinie. die die WPstgx·enze d e r v,,lJ.:s. republik Polen bildet. und der Grenze zwischE"n der Bundesrepubii },: Deutschland und der DeutschE'n D,• .. mokratischen Repub iik. Artikel 4 Dieser Vertrag zwischen der Un ion d,~r Sozialistisi:hen Sowje trepubliken und der Bunde!-irepubHk Deutsd1la nd bccührt nicht die von ihnen früher ab• ge~chicssenen zweiseitigen unn mchi·- sdtigen Vertriige und Vereinbarimiwn. Artikttl 5 Dieser Vertrng bedarf der Ratifikation und tritt rHri Tag(> des Austausches der Hatifikationsurkunden in Kraft . det· in Bonn stattfinden soll Geschehen zu Moskau am 12. Augusl !!170 in zwei Urschriften , jede in deui ·· scher und russischer Sprache. wobc•1 ,i eder Wortlaut gl'?il'hermatkn \'Prbiml - lich i~t. Für ciie BundeRrepublik Deutt-chland' ..:ez. Will~· Brandt ge~. W1,ltcr Scheel Oder-ffeiPe niemals q,enie, Pli ~--- = Veryon7enheit / . Qd..~t:!feiß!:L.(!!~~=i!l die Gff'n~el . . ,:, , 1111,f' H~rowt;wMrt Alili<!II Odor-N•iße (AKOHJ•Volbb-•g-,:i iw t'lt<<ttid.l<1..d 1..,.,,,, A,H. 1 Mv11dw,n 1S. ltiich,t;ir. 7,1 Freihaltung des Meeresbodens von Massenvernichtungswaffen USA und UdSSR legen der Genfer AbrOstungskonferenz einen verbesserten Vertragsentwurf vor Nach monatelangen Verhandlungen hJben die 'Sowjetunion und die USA Dienstag .auf der Genfer Abrüstungskonferenz e inen vierten. verbesserten Ver• tragl.sentwurf über d ie Freihaltung de·s Meeresbodens von Mas~enverhichtungsw~ifon vorgeiep;t. Er be;ücksichti~: eine Re •he von Einwänden von bfockfreien liindern, die die Rechte der Kii stensttla• ten noch b~ss~r verankert sehen wollten. Der Kern des e[f ArCikel un,fassenden Vertragsentwurfes bleibt unverändert. Kein Staat darf außerhalb der Zwölfmeilenge-.vässerzone - gemessen vom Verlaui der eigenen Küste au.s - Atemwaffen und sonstige Massenvernichtungswa.ffen sowie Installationen für deren f.insatz, wie zum Be ispiel Abschuf~rarnper., auf dem Meeresgrund anbringen.
Wahlrechtsreform: Gleiches Recht für jede Stimn1e Wieder einmal ist von einer Wahlrechtsreform die Rf,de. Nicht zurn erstenmal . 1963 ist die SPÖ mit einigen Reformverschlägen hervorgetreten. _Eine Wäh lrechtsreform war insbesondere a!s Kaufpreis für die Stimmen der FPO-Abgeord• neten gedacht und ist damals. wie längst bekannt ist. fix mit der FPÖ vereinbart gewesen. Sie hätte clamals mit den Stimmen der SPÖ uncl FPÖ auch geg1rn die ÖVP durchgesetzt ·werden können. Doch dann brnch die Olah - Krise aus. die Wahlrechtsreform fiel ins Wasser. Jetzt ist sirJ wieder auf der Tagesordnung . In seiner Regierungserklärung hat Bundeskanzler Dr . Kreisky eine Reform des Wahlrechts zugesagt. Er verwies auf das bP-stehende WAhl , inrecl1t. 'W wm Beispiel, dar.. die SPÖ mit demselben Stimmenanteil. mit dem die OVP 1966 die absolute Mehrheit im Nationalrat errang. im Jahre 1970 es nur zu einer knappen relativen Mehrheit im Nationalrat brachte. Dar~ andere Parteien noch viel schwerer benachteiligt sind. am sctiwefsten die KPÖ, lie(S Kreisky l rei lich unerwiihnt . immerh in: er sagte eine Reform zu. durch welche die Mandate n1öglichst genau nach dem Verhältnis der Stimmen auf die Parteien entfallen solle11. Das Innenministerium hat aleich drei V:,riar:t"n fi'ir e·1r11? Vllr1hlmchtsreform ausgearbeitet die sich in vielem.unterscheiden. einen Punkt aber gemein haben: närnii ch die berüchtigte 5-Prozent-Klausel nach dem Muster Westdeutschlands. durch die es kleineren Parteien. konkret in Österreich vor allem der KPÖ. weiterhin so schwer wie möglich gemacht werden soll. ins Parlament zu kommen. Die drei Entwürfe wurden jedoch wiederum zurückgezogen. und nun arbeitet das Innenrn iniste - riurn an einem vierten Entwurf. der noch im Sommer zur Begutachtung ausgesendet und noch heuer irri Parlament behandelt werden soll. Da dieser Entwurf noch rncht vorlieg t . kann er auch noch nicht beurteil t werden. Und nach all den Erfahr,ingen mit versprochenen und dann doch nicht erfolgten Wahlrechtsreformen läßt sich noch gar nicht sagen. ob es auch diesmal wiederum IJeim Manöver bleibt. Denn jede VVal1lrechtsreform würde die Cha.ncsn einer absoluten Mehrheit nicht nur für die ÖVP. sondern auch für die SPÖ für absehbare Zeit auf fast nichts schrumpfen lassen ; und es gibt auch in der SPÖ Vertreter der Auffassung, es lieber bei dem derzeitigen Wahlunrecht zu be lassen. · Die Wahlrechtsreform ist aber keine Sache für Tricks und Manöver. sondern eine e!..:mentare demokratische Forderung und eine Grundvoraussetzung jener Demokrn tisi erung aller Bereiche. die Dr. Kreisky als ein ,t,nliegen der SPÖ und seiner Reqierung bezeichnet hat. Eine echte Wahlrechtsreform kann aber nichts anderes heißen als gleiches Gewicht für jede Stimme. gleiche Chancen für jede Partei, ob groß oder klein. ohne jede Pr iv iiegierung und Diskriminierung und ohne jede einschränkende Klausel. Jede echte Wahirechtsreform mur.~ sic h mindestens diesem Ziel so weit wie mögiich niii1ern. iJiP Knmm, 1ni,ii~,-h.., r .1rtei. die seit Jahren einen Kampl 9eqen das Willil1.1nrecht 1uhn. höt schon vur langer Zeit konkrete Vorsch!i.i[le gemilcht, wie trotz des Widerstandes der ÖVP gegen eine verfassungsi.indernde Reform des Wahlrechts eine ~f\/ahl rectnsreform atJch 011ne \/erfassungsä nderung. also ohne die Stimmen der . OVP. durchgeführt werden könnte : \/ermii1derung der Zahl cler gegenwärtig 7~ W;ihlku,ise ;i,_1f nPun in , der ,'\n, daß iecles Bundesland ein Wnhl kreis ist . D2du1cll wurden die lleut,qen Unterschied f; in dfü 1ür ein Mandat notwendigen Stimmenzahl zwischen den einzelnen Wahlkreisen zwar nicht gänzlich beseit igt, aber erheblich vermindert. Und auch die für die Erring ung eines· Grundmandats uncl damit für die Vertretung im Parlament überhaupt notwendige Stimmenzahl würde bedeutend kleiner. so daß auch kleinere Parteien mit .A.ussicht auf Erfolg in die Wahlwerbung gehen könnten. Das Argument von den „verlorenen Stimmen". das ja kein politisches Argument ist. sondern faktisch die Wahl ein2.chränkt. wiirde stark an W;rkung verlieren. So würden etwa 26.000 bis 30.000 Stimmen in ~Jünz Wien für ein Grundmandat und damit für die parlamentarische Vertretung <'!usre ic t1en. während derzeit diese Stimmenzahl in einem einzigen Wahlkreis mit drei Bezirken aufgebracht werden muß. Eine solche Wahlrechtsreform würde eine echtere Wahl ermöglichen. würde auch kleineren Gruppierungen die Möglichkeit der Wahlbeteiligung eröffnen und die politische Palette des Parlaments bereichern. 1 das demokratische Leben in1.ensivieren. Man wird sehen. ob die erste SP-F-legierung Österreichs endlich die ärgsten Aus- 'NÜchse des Wahlunrechts beseitigt. Die Voraussetzungen sind gegeben. Es liegt in der Verantwortung der SPÖ. ihr Versprechen einer Wahlrect1tsreform auch einzuha lten . Was wäre ohne Osthandel? Wenn früher die Kommunisten, die Betriebs- und Arbeiterkammerräte der Gewerkschaftlichen Einheit verlangt haben, dem Handel mit den soztallstlschen Ländern müsse mehr Augenmerk ge• schenkt werden, dann hlefJ es von SPtf- und ÖVP-Selfe hßhnlsch: Dfe können Ja au~e, Powidl nichts liefern. Seither hoben sich die Zeiten gründlich geändert. Heute sichert der Osthandel in Oberösterre,ich bereits zehntausende Arbeitsplätze. Bei den Stickstoffwerken macht der Osfhcmdel 43 Prozent des Gesamlexportes aus, bei der Vöest rund 25 Prozent, Daneben sind noch Dutzende Betriebe mit wichtigen Lieferungen für . sozialistische Länder beschäftigt. ► Erst vor kurzem konnte die W.iest einen Auftrag für dle Lieferung der Ausrüstung eines chemischen Komblnaies in der DDR Obernehmen, der über eine Mffllarde Sehllllng Umfang hat. Bel der Abwicklung des Röhrengeschöftes mit der Sowjetunion hat die Vöest rund elnel„halb MIiiiarden Umw salz er1lett. Dabei heilte diese Summe noch bedeutend _grö~er sei" können, würde die Vöest 1elbst Ober ein eigener. Rohrwalzwerk verfügen. Von einem "PowidlgeschäW mit den sozialistischen Ländern kann also wahrhaftig keine Rede sein. Blamiert sind jene, die den Ausdruck immer gebraucht hoben, recht behalten haben die Kommunisten, die vom Anfang an· die Bedeutung des Osthandels für unsere Vollbeschäftigung richtig eingeschätzt hoben.
Rein gar nichts. Da müssen die Wähler, die mich am 1. März gewähltM_.lllllr......B haben, einem Irrtum unterlegen sein. HAT ER NICHTS VERSPROCHEN ? UND WAS HAT ER GEHALTEN ? Und wenn er jetzt wieder was verspricht, was · wird er dann wieder sagen: Ich habe nichts versprochen. Aber jetzt sieht man klare r. Es ist notwendig die Kommunistische Partei Österreichs zu stärken ··.·r~ -~-"'J"\.r -~ ~ ~ -~ ~ ~ ......
! i 1/it-ITT i'.i,_-r. 1 \ • fi 1 1 1 \ 1 1 i , _ ! ,,t;,T~i?\e/( kcfonen wir die Apartiieidpolitik nicht unterstützen, aber fü r die Verte1d1gung des ,Kaps der· Guten Hoffnung' können wir uns noch einsetzen." Während der CSSR:Krise zum Beispiel ho;tt:e .die SPO ziemtich .unookümmer.t :,)1-r ,6ngog,ement gegenüber :den sozi,olist,i-se!hen Ländern .enkennen lors-s-en. -Do gob es :wm .Bek;pial ,i,n Wi,en Enid-e A1J-gust 1968 einlß Furik,~io.nä r-ekonfe- .r enz, :d i~ ,al!S „CSSR-!)(un,d,ge,bun.g der SPO" p ro:kilam1 iierl -wu-rid-e. Auf :dies:er l(,un1dgiebung zeig-tie 1ic'h :K,r-efsky me~k- ·.vD,nc!i.g 1i-rifor-mi,er.t, o-1,s er ,unter ondier,ern lbeh.-a•u.p~eta: ,,Der ·LiJber-al-i,sier,un:gs - prozeß sc-hl-u.g itatsächlidh ,i-n einen Oemokr,at-i,sier-ung,.!lproZ'eß ,u;m, ,der ,~m lnne ren -nicht mehr outi:uhalten war, und ,dem sich 1auoh e'i -rui,g,e. -ko.mmu,ni - s-1-i.sch,e Fii-.h-rer -on-schlas,~en - di,e e•in1en 1 V<'-eil , i.e glaubten, ,ihn len-ken und s.t,euern -zu -können, -die an-deren, weil , -ie un.her ,dem fan<lruck d:-er ,Entwiok1.,ung o ufihönhen, Komm-u-nisten Zll isei:n." Ei.n-.en •interes,sa-nflen 1Ei,n'bhiok ~,n id:i,e~em zu,:;am:men-h,ang g-ewö'-hrte a,uch „Di.e Zu,k,unft'' von Mi·bta Sep.lembe-r 1968. Da w-i ~d 6-er,i oh.t-e.t, daß i-n der Büro-• S·i tzun,g :der Sozial,i-s,t,;sch-en I nternotion,a:l,e, im Juii 1968, die :fotw,ickilun,g •in der Tsche<lhos!owakiei ouf -der T-oges - 01,dnung !.t-an1d. Zu-r ,B:egrünJu.ng •heifü e s: ,,Ober,a-/i woren spontan soz,i-oldemo.kroJirnh,e Verb i n-dung,en :en.tsta nden, und d:ie Frage des 'Niedere-n:.l1ehen,s -der Soz,iokJemokr,o~ie ·war zu t.:: i-n-e r K:einnfroge d.e.r ,tsch!echi schen De,mokro~ie geworden ." W-ie -es mit c!':es~r Spontaneität a-u-ssi-eht, erfährt ;non dann ein-ige Sai,t.en -später ,ws 3i-nem A,n~/k,el von :F.r-i,t,z -Klenner. Hi e r wfrd el-was aus.geplaudert, was uns die Roll-e österr-eichi1oher -SP-F1Unkbionä.re ,md -die Mer.hoden der .fir,f,1-ußnalhme er-kennen läßt . Klen-ner schra.ibt wönt1,ich: ,,Wie artd-ers ,als -ah Ko,rTl'lr,1m1iisl· kann ü!t>ei'haupt ef,r, Mensch ,im Os~- rmr.rn p ol-i~isc-h lhe.rvort.ne~en? Jieoo ße- '"'<'!':ig-ung muß sid1 -im kommurl!ÜSti-sah.il<n Sy;;tem 1/Cer.t.re.tbor-e Z-:ele s.ttzen oder (Aus HPrawdaN.J si6h :z:umi,n1dest mi,t solchen tarnen, wenn sie sich behaupten wil l. fa wäre kurzsichr.ig, do,s Z'u v-erk•e nnen, wi:e a,uch dti-e -Beideu:~u-rr.g :d,e,r -Unt,ersfü~ung pro- -gnesisiver T-enid:en:mn :z:u n~1ie111en." Hier -isk al,so doch eliwas mehr z,u er- ,kennen als die ,,Stra:h\oungs.kraft" einer l•dee. Di,e F,eststiellun:gen zeigen de'Utlich, d-oß gewisse SP-<F-0\hr.er ,ihre ,Finger dir.ekt ·im Werke! ;der ,1Emeu-erunig" i,n · d-er CSSR ihcrlt-en ull!d g!'O'l.l.bt-en, rhne Abs-ichten ,durdh !die T.orn'\Jn-g mit „im kommuni:St-i~c'hen Sy,s.tem \/leri.r-ebbbi"en Zie hen" •erreich.eo 7JU könne-n. <Doß .sr.e damit giesdvai~erit _s.in•d, mag 1 d,i1e Yerä-rgerun,g u.nd .die grnhschläohtig,e Ag.gress,ivitö-t er~lären, mit 1d,e,r ,K-reis•ky a•uf d-em SP,Pc. r.t:eiito.g - ,trot'. sein,es •1-eJ1a,ntiw.or.hun,g,svoll-en Amte,, ols Bundes,k-cmzl.er des ne·ut.ra l,en Os-herreich - ehe zweimaLig,e Ok;t.r-0yie11un,g der 'fochec;hos!-owakr..-i, 1948 urd 1968, 'behaupl-eJ.e, u.n.d von d-er -l nt-e-r,v,er,!,i on mit Ponze,rn, al_s 1de-m •einzigen "pr-o-ba.i'.en MiJtile-1'' der SOM, jetunio,n „inn.er,hol:b ~hre~ Mad,~bereioh.~" ·sprach. Kre!sky und die Austroma rxisten Ha.t,t,e ,s'oh die Fü'hruntg der ös1-erreidh•isdl-ren SoZ!ialdemokrx:i bi-e in ;d,e,r Ersten R,epublik darauf b~ohränkt, die reivolut ionä-re Enitwickiung im e,igenen Land zu b.rems.en -un-d Theorien über O S!t.errei chs V/e,g z,u,m Sozi-crl'ismu-s dan -Konzept>en Len.ins 9e9:enütber,2Ju•st-eHeri, -s o ,:in:d die Ziele :der he-utigen SP-Führun.g weiter gesteckt. Heute nä"hrt sie die ef1(.geiz1ge !llus.ion, eine „so.zialist,ische AHer no1-iV1e'' der s-c-ziai'isfüchen Wir.kli ch-ke-it g,egerl{j,berzu-st-e<ll!e n, ,efoe Hilfsposi1i on -im R.o-h-men der Glohdstro.teg ie der vmperinli.stischen- S!-aoten g,egen die sozialistischen Länder e i-nnehmen zu können . Da es jedoch keine sozialistische Praxis der SPO gibt, verfo.gt sich Kreisky -auf den theoretisoh i<l.eolog-isch,en .Bereich. Un-d doz·u braucht er den Glanz >des Austromor>Gi,smus. Je,tz,t zi,t,ier.t Krei,sky plötzlich Max Adler ,u,n.d Otto ßou-e-r, von deren wir.kVic'hen Leis~ung-en er sich läag,sJ los·g,es-:igt :hatte. Aber jetz,t hr-aucht er Zeugoen für seine -eigene antisowj<et,ische HolJiung - vn:d idesool-b e ni nnierte e r .an -d<1s, was .s-erne Vorg'äng,er an ider Spi,tze -de.r SPO, vor 50 Ja.hren, gesog.t 0ho-t.ten. Max Adler elwo ,im J-ahre 1919, daß ;die Oikita~u,r des Proletariats zur Diktatur über das flrolel,ar.i-a.t wind, un.d Ot.to Oauer 1920, daß die Herr.;ohoftso.rgi:miisa~ion der Sowfe,rdemokrctie (Jn-d der Roten Armee hc,_ginn,e, ,sich vom proletarischen MLl'tterb.oden 1losZ'ulösen u-s,w, Nun ist :bekannt, wie sehr _die östertei6hiisahe Soz,iolidemokra'ltie -uoo i1hre Le:hrm-ei-st.er nodh -dem ersten Wielt-krieg den Hreorehisdh~n NoclrYI/IEl!is illU 11ef.ern versuchten, da-ß der Weg Lenins schei - t-ern mO,s.se, wöhr.encl dos öste-nrei• ohisch:e P,rol-e.t.ori:ot unher d-emokrohischen Bedi.n-gungen .m:it größenem Erfolg einen W-eg wrn S02!i10Li,smus g-ehen wende. Nochdem <lie Geschichte längst entschiei::len 100.t, ob Lenin oder Adler und Bauer recht -hatten, sidh auf die fheo,r.e•hi-sohen lniü.rner d ~es-er beklen SP-Tiheore-tik-er '2lU beirufen, da:s ent• spr.ioht g,anz der iicl-eo.leig,i-schen Soho-u1rnschläger.ei vcn Dr. K~i.sky. Daß ,er d-dbeii völl,iig vbergeh.t, wi,e sehr dies,e bei,d,en AUiSt-r.oma.rx-rsten in spätene n Johren S~o ndpunk.t e en-Jwickelten, derren die Poi'iti-k .Kre,r-skys geradezu ins Gesicht schlö.g t, -das g-e:hör.t zu <len uns-eriö!len T r.ick,s, für d?i,e si-ch -eigentlich Kreisky zu 9ut sein sollte. 0.Mo .ßa·uer hotte sidh in selbstkritischer B·eleudhrun-g •seiner eig,enen Yerantwo rt uag für d-i•e · Enlw.ickLung noch dem ersl1en Wie-l-t1hie.g i,n s-ein.ern 1936 e.1r,s ch,ien.e-n,en Such „Zwi:schen zwei Wielhbi:egen ?" in üherz>e1.J9enider W,eise z.ur Vorbu:nderuheit miil der Sowjetunion bekann·t: ,;In -eirrer Zeit, ·in der die Arbeii"erkias-s,e der kapit.al•is-tischen Länder idie .schwersten Nie,d~..nfagen erlitten -ha.t und von -schwe,rsten G-ef.ohren bedr.oh:t ist, .muß der .revolutionäre Marxismus den Glauben der Massen 011 ,dii,e soz,i-olnS-t iscihe fidee, ihr .Yert·r.cilfe-n z,u rhre.r Kraft, -ilhne Hoffnung a'\J,f die Bßk,eiung s7ör,ken, •ind-em man i,hnien :zieig,t: DorJ, ouf ,d:em weit-e-n Gebi.et von de.r Ostsee ,und vom Schwarzen M~r ,bis :!!um großen O:l!e-on, wi,rd e~n..e -sozfolistisahe G.esellsohoM ziur Wi,rkli<ih.loeMI Dort wäch-.sit -eine ,g.ewaltige sa~ialis.\ri:sche Mach.t, im ,Bun.d.e mi<t der ihr, die Arbeiter der Welt, den K-op ;,t-a:lismU<S z.ers<Jl-1k1gen, ,d ie soziolistis-che Ge~elf.sch.afü vsr:wi,rlclichen, di<e oo~ionahin Grenz,en ubenwi.nden w.e.rdet, ,in der •kommeniden i,niterno-~iooolan Föd-erol 1ion ,so.:ciol-i-S-t-i.scr;ar Gemeinwesen."
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2