Vorwärts Nr. 4, 4. Jahrgang, Juni 1970

Erfolgreicher Weg der CSS seit 19.45 Von Lubomir S t r o u g a 1, Mitglied des Präsidiums des ZK der KPTsd1 und Vorsitzender der Regierung der CSSR Der historische Sieg, den die Sowjetunion vor 25 Jahren über den faschistischen Hitlerstaat errang, brachte auch d_en Völkern der Tschechoslowakei die Freiheit. Der UdSSR veroankt unser Land nicht nur die Wiedergewinnung 3einer staatlichen Souveränität, sondern auch die Wieder,herstellung der Bedingungen der ei:gentlichen nationalen Existenz. Als entscheidend für unsere weitere Entwicklung betr.achten wir die Tal- ,sache, daß der Sieg der Sowjetunion über den Faschismus :cugleich der Sieg der sozialistischen Gesellschaftsoronung und ihrer marxisti-sch-leninlstischen Weltanschauung Ober die Kräfte der imperlaHstlschen Weltreaktion und deren Ideolo.güe war. · Die Befreiung der T,5chechoslowukei gab der Bevölkerung uns-eres Landes di~ Möglichkeit, aus ihren eigenen Vorkriegser!aihrun;gen die Konsequenzen zu ziehen. Zu den grundlegenden Lehren gehörte die Erkenntnis, daß die tschcchoslowa.k,i-sche Bourgeoisie da..~ Schicksal unseres Landes in Zukunft nicht mehr bestimmen kann, weil sie die Grundinteressen unserer beiden Völker verraten hat. Gleichzeitig hatte sich der größte Teil unserer Bevölkerung davon überzeugt, daß die entscheroende Kraft, die den Kam.pf für d!.e nationale Befreiung führte und or,ganisiert-e, die Kommunisten waren. So konnte es nach dem Münchener Diktat und nach den schweren Jahren des blutigen Kampfes gegen die faschistische Okkupa tion keinen Zweifel an der neuen führenden Kraft unserer "Völker geben: das · war die Kommunistische Bartei d-ar Tschechoslowakei, die Partei der Arbeiter-klasse und des werktäügen Volkes. In den Jahren seit der Befreiung hat di-e Tschechoslowakei - gestützt auf qie internationale Solidarität der sozfalistischen Länder - erfolgreich den Weg des sozialistischen Aufbaus beschritten, den si,e im Februar 1948 unter der Führung Klement Gottwald~ einge;;chlagen hat. Die CSSR ist zu einem allseitig entwickelten Lan-d mit einer mächti.gen Industrie und einer sozialistischen Großproduktio_n in der Landwirtschaft gP-- worden, zu einem La.,d mit großem kulturellem Aufschwung. In relativ lmrzer Zeit erreichte die Arbeiterklasse im Bündnis mit den werktäügen Bauern und der dem Sozialismus treu ergebenen Intelligenz bedeutend mehr ab die Bqurgeoisle in Jahrzehnten:-"· · : ' Das Indus tri epotential stieg gegenüber dem Jahr 1!?37 um das Sechsfache, das Nationaleinkomm~n um das Dreieinhalbfache, der ,persöniiche Verbrauch der Bevölkerung um ·mehr als das Doppelte. Die sozialistische Landwirtschaft der CSSR liefert heute <ier Volkswirtschaft um ein Fünftel mehr Erzeugnisse als vor dem Krieg, die Arbeitsproduktivität stieg auf ctas Dreifache. Aufstieg der Slowakei Stürmisch entwickelt hat sich die Slowakei. Durch die Politik der bürgerlichen Republik :hatten dort Vel'hältnis-se einer ,,inneren Kolonie" des Staates bestanden. So betrug damals die Proltopfproduktion In der Slowakei _gegenüber der in den tschechischen Ländern -nur 25 Prozent. Der Prozeß des Angleichens im ökonomischen Niveau ist heute so weit fortgesd1ritten, daß die -industrielle Prokopfproduktion in den tschechischen Ländern gegen über der in {1er Slowakei nur noch um ,ein ,Drittel höher ist . Eine -sehr wichti [~ e und positive Rolle -in den -Beziehungen zwischen Tschechen und Slowaken spielt die födei-aUve Ordnung der CSSR. Bedeutsam sind auch die Ergebnisse, die in der Wissenschaft und ·im Schulwesen, im Gesundheitswesen und in der Kultur der gesamten CSSR erzielt ,.•;urde;1. . Bruderbund mit der UdSSR Alle diese Ergebnisse sicherten der CSSR .die feste internationale Position. di-e auf dem brüderlichen BündnL~ mit der Sowjetunion, au-f der internat:ionalistischen Klassengemeinschaft der sozialistischen Länder im Warschauer Vertrag und im Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe beruht. Der seit 1945: zurückgelegte Weg war · nicht ohne Schwierigkeiten, auch nicht ohne Mißerfolge und Fehler. Die Grundlinie unsernr •bisheri g-en Entwicklung jedoch war erfolgreic.'1. Der Sozialismus hat .s-eine Überlegenheit bewiesen: Das werktätige Volk unseres Landes kann stolz sein auf die Bilanz der 25 Jahre seiner Kämpfe tind seiner Arbeit. Dieses gr-oße Werk war im Jahre 1968 ernsthaft bedroht. Dies geschah, weil der entscheidende Teil der Führung der KPTsch dem Rechtsopportunis-mus verfiel, die Klassenprinzipien aufga-b und die Beziehungen zur Sow jetun-ion und den so.,:ialistischen Ländern verletzte. Der r ichtige Beschluß vom Januar 1968, -der -die ernsten l'-,fän~ gel und Fehl er der Vergangenhei't kor:·igieren sollte, wurde von den antisozialistischen Kräften rniUbra-ucht. Dazu konnte es vor allem dcshal-b kommen, weil die Parteiführung gegen sie nicht au-ftr.at , sondern vor ihnen zurückwich, Im übr.igen endet die Logik der Entwicklung ali')r opportunistischen Tendenzen und Fehler, wenn sie nicht rechtzeitl.g b=itigt werden, immer im direkten Revisionismus, in der Unterstützung der ant15oziaListlschen Kräfte und schließlich in der Konterrevolution. D.as ,hat anschaulich d.as Jahr 1968 gezeigt mit seinem „demokratisdlen Sozialismus", mit den F-0r<lerungen nach Vergeltung für den Februar 1948, ma den feindlichen Angriffen gegen d-ie UdSSR und d i-e .anderen engsten sozia - listischen Verbündeten. Hilfsaktion . der Verbündeten Die notwendige militärische Hiifsaktion der Verbündeten· im August 1968 hielt diesen Zersetzungsprozeß ·auf und schuf Bedingungen für die Leninsehen Kräfte unserer Partei, -die rechtsopportunisti-schen und antisozialistischen Elemente zu sc:hlagen. GleichzeitLg bestäti,gte sich die Tatsache, daß sich die Tschechoslowakei a,lr sozialistisches Land auf i:hr internati, nales Bünidnis mit der Sowjetunion un,a den andere-r, sozialistischen Ländern verlassen kann. Sie kann sich . darauf verlassen, d:aß die Sache des Soz!a4ismus in einem Lan<le eine untrennbare internationalistische Angelegenheit aller sozialistischen Länder ist. Dieser Tatsache entspricht aud1 der neue Freundschafts- und. Bei-stan-dsver•· trag zwischen ·der · Tschechoslowakei und der Sowjetunion, den wir in -diesen Tagen <les ruhmreichen Jubiläum,; unterzeichneten. Der neue Vertrag bringt d-en sozialistischen und inter• nationalistischen Charakter unsertir ge-- genseitigen Beziehungen zum Ausdruck, die Einheit der national<m und internationalen Interessen. Er verankert den Grundsatz, den Aufbau ·des Sozialismus und Kommunismus fortzusetzen und die sozialistischen Errungenstj1aften..gemeinsa.n zu . 1,chützen, _ Die Hervorhebung der El-nheit der tschechoslowakvschen nationalen Ir.ter~ essen mit den internationa1en Interessen der gesamten soziall-stischen Gf meinschaft ist eine der Hauptschlu fa fol,gerungen, die <l-ie neue Partei·· und Staatsführung aus den jüngsten Erfahrungen -der. krisenhaften Entwicklung in un-serer Gesellsch,aft gezogen ha t. Die neue Führung der KPTsch mi , Dr. Gustav Husak an der Spitze widmet gegenwärtig ihre Hauptanstrengungen der Festigung und Aktivierung der Partei aut der Basis der Prinzipien des Marxismus-Leninismus. Dazu dient auch der gegenwärtige Umtausch der Parteidokumente. Eine ebensolche Konzentration der Kräfte erfordert die Konsolidierung der tschemoslowakischen Ökonomie . In unserer Volkswirtschaft festigen wir energlsch die Prinzipien des demokratischen Zentralismus, die ökonomischen Funktionen des sozialistischen Staates und vor allem die zentrale Volkswirtschaftsplanung. Wir wi,·- ken der wirtschaftlichen Disproport ionalität entgegen und achten konse -- quent auf 0rdnung und Disziplin . Die Fortschritte bei der Lösung der ökonomischen Probleme werden zweifelloli dazu beitragen, die politische Konsolidierung au,ch auf anderen Gebieter. ;:u beschleunigen.

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