Vorwärts Nr. 2, 4. Jahrgang, Februar 1970

Der Staat zahlt jetzt einen Großteil Ihrer Kosten! Eine einmalige Gelegenheit durch das neue Wohnungsverbesserungsgesetz ~TTTTTTTTTTTTTTTTV~TTTTTTTTVTYTTTVVTYTV~TYYT~ ~ ◄ E Wohnungen für die Jungen? 3 ► ◄ ~ Die Zeitungen sind voll mit natszins zu zahlen ist eine Zu- ~ P Anqeboten von Wohnungen ver• mutung und keine Lösung ftir ◄ ► sch,edcnster Art. Es werden Woh- junge Leute. ◄ ~ ntmgen in Althäusern und Neu- Es werden auch Neubauwohnun- ~ ► bauwohnungen offeriert, über g-en angeboten, das stimmt: Ge- ◄ !!'." private Vermittlungsbiiros und nossenschaftswohnungen von 36 :: r► 1•011 Wohnbaugenossenschaften. Quadratmetern mit ;:;wei Zimmem ◄ ►· Chancen für die Jugend? kosten 110.000 Schilling sofortige ◄ ► Wie sieht es aber wirklich aus, Lei sttJng und monatlich 900 Schil- ◄ ► wenn ein junges Paar eine Weh-. !ing, mit Rückzahlung von Dar- ! ~ nung benöt igt? Die jun~en Leute lchensraten insgesamt 1 3()0 Sd1il- ◄ ► haben heute weniR Illusionen, ling, wc,nn man zuwen ig Bargeid : ► und a.uch diese ver;chwinden, har . [ine Eigenturrw.vohrncnp, glei- ◄ ► ..venn sie die Angebote überprüfen. eher GröEc, kos te! 156.000 Schi!- ◄ : F.s ;timmt, in Osterreich stehen ling mit ähnlicher ;\.lonatszah!ung. :: ► hunderttausende Wohnungen leer. Das ist die leere Wohnung. Jr- ◄ : weil für schlechte Qualität zu viel gendwie mul; man schiafon, ko- ◄ ► gefordert wird, an Ablösen und chen, essen. Bei bescheidenen ~ ► Mietzinsen. Für eine Zimmer- Ansprüchen ergibt d&s für die ◄ : Küche-WohnunR 29.000 Sch ill ing nötige Einrichtung e\nen an- ◄ ► und ei n Zins von mona: !i ch nähernd gleich grol1en Betrag wie ~ ► 380 Schilling, oder für eine Zirn- iür die Wohnungsbeschaffung. ◄ ~ mer-Küche-Kahinett-Wohnung Nicht aufwendige Wahlpropa• ◄ ► einen monatlichen Zins von 700 g,mda braucht die Jugend, son- ~ ~ Schilling und eine Provision von dern Wohnbedingungen, die ◄ ► 1 '.! .000 Schilling, oder iür eine unserer Zeit und vor allem dem ◄ t Zwei-Zimmer-Wohnung 70 .0()() Durchschnittseinkommen der jun- ◄ ► Schiill-i11g und 650 Schillin~ Mo- gen Menschen entsprechen. ~ ~ j ..........................,u,................._. &.Ä„A„AAÄA.AÄAAA•••••, · Wählt KPO! WOHNUNGSVERBESSERUNG SO UND SO Von Martin GRASSER Obmann des Mleterschufzverbandes Steyr Kandidat für die Natlonalratswahl Wir halten uns zui;u:e, dJg wir uns konsequent für di1, lnter~,wn der Mieter einset7.en und auch ,rn der S11itie sind; wenn es gilt, für die Verbe,scrnn~ der Mietund W,·,lmverhfünis,e ein;:utr<:len. Wir lun d,1s nitht 11t1r, weil dit·s in unseren Slaluten slehl, sor.dt-rn weil es dringend nolwe11dii; unrl auch möglich isl'. die Rfü:kständigl..cit un,crer Wnhnverh;iltnisse zu beseiligen. Wir hahen keine Illusionen, da{, ciies unter den cierzeiti~en Verh;iltnis,en, vor allem den politischen und gescll - ,c:h.lillichen, sehr r,1,ch und ohne Schwie:igkciten i:ehc,1 k,111n. Hlu,ion s(heint uns allerdinjlS viele~ zu sein, wa,· m,1n dem neu 1;esd1J/fcnen \-Vohnun,:~vcrbesserun~sgeserz alle, zusdm, ibt. D::ß c!ie ÖVP iiir das von ihrer Alleinregierung !(e• sch,liiene \,Vohnun~sv~!rb(' SS ('runi;~gesetz Propaganda mJcht, ist verständlich. Aber dal~ die srö zug,!stimmt hJt, ist nicht so vcrst;indlich. Ursprünglich halle sie von einem Hausherrcn~eselz gesprochen und danr in der endgülligen Parlarnentsvnrlai;e zugeslimmt. Daf) die Mieter von der ße.,nspruchunx der Förderung durch das \-Vohnun~sverbesserungsgesetz ausgenommen sincl, hat sie ebcnsowcni:,; bcriihrt. wie die OVP als auch die FPO , bei wclclwn eine Bevorzugung der HJusherreninteressen mit Hint,1nstelluni: d<,r Mieterinteressen schon zur Traditio,1 :,;ehört. l) 1t· Zin;;h,; ~;:d> t'~. !tz ~\ r u nd ih!·c \,Vohnun!.!~bü rfh bC'- trM·h !r-- 11 d rt: iin ,1n1H:l!r~ rördenrng n :1 ch dt·,n· \Nohn un g:- - Vt'rb<•-;,l:"1 t!ng~i~c~c•l z ,,!~ ur, zurr·irhend. die Bc~1·i1nn1us~<· -·: :.:i n:i ihr~~r1 n:t iH frt ·, z, i~i ~_~t~nu:-,! iür d ie Erz ;L~h1ng der ~i~ nur inl{ ·1 t.•:- ~:r•r•·!:<l.:·n Pro!i ! 1 ~1 lt·n. Mie!er invesfitionsfreudig fs i,t p .1rJcfox , d.1B die ,\\ictt>r nicht einm;1I zu diP.ser besch<:idcnen fürderun;; iiir Wohmmgsverhesserungen :w~•-•bss,!n sind. Dabei sind die Mieter verbe,serungsfr,:udigcr .,1, die Hau , besit ze r, w.t~ die seit Jahrzehnten g~!ätigten, ireivvilli!{en V\:olu1u11gsverhcsserungcn beweisen. Dit• lksi 12·er der Zimh:iu,;er d;1ge1~en haben diese j,1hrzehn1elanf: vNn.1d1läss iJ\t. · Die .\\:el f"r !1i"1hen ~ •. hnn ~l,·i\:h r~zrch [nde dP. ; t·~r·~ll'n \:'./<-~i t~ri f.•~~f:•.. di~· Ko~:en iii! · ehe Eint0i:ung von f•!ektri - >rhr• :-!l Si:-,;rn u11d (; ,; •. bt•.:.:~ihlt, h·n~ler und lür~n rcpafit)i"<:n und ~!1t:i d1en l .b~i~ f• L111 d hd~böde-n cirneut•n . S·ic irnh,•n Bornbemthäden au s dem zweiten WC'ltkr ieg viPlf och aui e-igcnL! Ku~:ten und ,n i l eiAencr Hand bespitigt. E~ la ,,,·n Mieter ,nJf eig1.• ne Kosten das W;1 sser in dii:- Woh111111g einleiten, allr Failk,oseltc durch moderne VliC erset:r.,•n, Dt: sch~·n und Bäde r einrichten . Das Kuriose d<1bei i,;t, daß sie oitm;ds um die seibstver~tändlich crscheinPn{lt• zu~timniunr, er~ t mit dem H;1usherrcn stre iten mi:ssen und of111i.1I, riir diese Zustimmung auf Ve rbesst•ru ng, ciie ,chlid>lich auch e<i ne n Wertzuwachs für den Haushem' n b ri ngt, noch f!in Zustimmu11gsgeld zahlen nlÜ~'.1oe n. · Anstatt diese lnwslitionsireudigkeit der Mieter für Verbesserungen, die sich nkht nur auf die eigene Wohnung, sondern oftmals auch auf das ganze Haus bezieht, zu iördern, werden sie von der direkten Inanspruchnahme aus dern Wohnungsverbesserungsgesetz ausgeschlossen. Verbesserungen sollen nach den Schöpfern des Wohnungsverbesserungsgesetzes nur über den Profilweg des Hausherren gehen . Wählt Liste 4!

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