Bei der Wohnung haben beide versagt Von Otto Treml, Bezirkssekretär der KPÖ Steyr, Kandidat für die Natfonalratswahl Eines der wichtigstPn, drückendsten und nach wie vor ung(>IÖ~li:n Problcnw I;.t die Wohnungsfrage. Mit dem o~rh über dem Kopi wird ,weh be, den h?.• vorstehenden Nationalrat;w,1h len '-'-' ie(lr•r Schindluder getrieben. Die OVP vPrspricht eint' ,,sozial- und f.lrnil:1! ngerech te Wohnb,iuförderun21, nwilr moderne Wohnungen und Eigenheime" IOVP-Wahlschrift „Heute und morgt>n ". 2i 70). Und die SPÖ stellt sogar die Frage : ,,Warum kann nicht auch bei um jeder Arbeiter und Angestellte SPin Hau, haben?" {., Osterreich-Spiegel " , Jänner 1970.) Dm Problem ungelöst Tatsarhe ist. ciaf; ll'eder in den 10 J,1hr~n der 01.'P-S1'0-Koa lit ionsregien ,ng noch in de:n vier Jahren der srhwuze r. :\llei11herrschait die Wohnungsfrage gelö~t wurde. Schon lange bevor die 0VP cl i,? von ihr beschlosse:ne „ Wohnbauförderung 1%8·' al,; ein „echles So.zia!- gesetz" pries, haben die Kommunislen und der Mieterschutzverband sich gegen diese WohnungsgesetzP. gewandt. Wir h.1ben öffentlich und wiederholte ,\,\ale darauf aufmerksam gemacht, daß d iese Gesetze • zur Ein,c:hr~nkung de~ Wohnbaue; und zu • ~•ner allgemeinen Erhöhung der ,\\ ielen führen werden. Heute weiß iedermann. daß wir recht beh;1lten haben . Tausende Wohnung- ,uchende im lande, selbst wenn ,ie auch in den von starken SPÖ-Mehrheilen regierten Städten Linz. Wels und Stf,yr wohnen. zahlen heule ·1.1onatsmieien zwischen 1000 und 1.500 Schilling. Dazu wird noch ein Baukostenbeitr;tg geiordert. der im allgemeinen zwischen .20.000 und 50.000 Schilling liegt. und den die \vohnungsuchenden Familien auf den Tsch legen müssen. Weniger Wohnungen, teurere Wohnungen Diese \Vohnbau- .\.lißwirt,chafl sp üren be,onde.-s auch die rund 3000 wohnungsuchende Ste\'rer. Die StadtRemeinde S:eyr h.itte im Haushalt,plan ·I9o9 den Betrag von ·12 ,\{i!lionen Schi lI,n~ für \-Vohnbauzwecke vorgesehen. aber nur 5 ,\liilionen Schiling 1111ird(•11 verbaut, so daß lediglich 1ö6 neue Wohnungen vergeben werden ko11nten. Ein Vergleich Jetzt, vor den Wah!-en, h.i t die SJ>Ö der öfientl-ichke:1- ein· ei-ge:ne, Wohnhauprogramm vorgelegt. Aber die'ies Programm unterscheidet sich i-n den wesentlichen Dingen kaum von der Wohnungspolitik der ÖVP. Die ßESiamrngen der /1.~i eter sind sogar noch · stärker. Während e die OVP den Wohnbau mit zehn Proz:ent Ei)\enmitteln, 30 Prozent Da.r- !i'-hen des Wohnung-swerbers aus de:n Kapi ta lmarkt (Bankkredit) und f,Q Prozent aus öfientlichen Milteln fin.1mieren iäßt, schlägt • die SPO eine Wohnbaufinanzierung mit zehn Prozent Eigenmitteln, 45 Pro• 1.ent Darlehen des Wohnungswerbers und nw 45. Prozont aus Mittein - der öffentlichen Hand vor. I,t das wirklich die sozialistisc;he ,, Aiternative" zu den OVP-Wohnung-;- gesetzen, die bekanntlich nur -zu -einem Dritte l Mietwohnungen (Genossensch.iftswohnungen) und zu zwei· Drin~! Eigenheime und Eigen tum!;WO_hnungen vorsehen? Die grci'ße Mehrheit ,ler wohnungslo;.en Familien wa-rtet auf · Mietwohnungen, da sie - wie selbst Kreisky. au'i wahltakti,che-n Gründen bei seinem r-ern,eh~e,prä,:h mit Bunde,bnz:er K:-w, wgeben mußte - · di{' iinanzi elien .\-li ' :ei nich t aufbringen kann. Ein klares Konzept Di e Kommunisten haben in der \.V;il;- nungsf rag e· ein klares Kon1.ept: Wir , ind der Me.;nung, daß 50 Prozent ·der öffenilichen Mittel für den kommu11.il;,n 'Wohnbau und 50 Pro2enl iür den Ct·· nos;enschaftswohnbau und · Eigenheime i:ur Verfügtmg gestellt werden mü,;e,i . Die;e Forderung i;;t . nicht nur cbrchführbar, ,andern auch berechtigt, cia den größten Te il der öffentiichen Wohnuaumiltel die Steuerzah:er, und 11:,~ r w.iecler die Arbeiter und Angestell!,!'1, über den Weg der Woh11bauiörderung,- abgabe auibringen. So gesehen. könnren jährlich rund n0.000 neue Wohnungen gebaut werden, wovon a-!lein 2f:i.OiJO G1?11ossenschaf:," t:Jnd Eigen,heimwohnu11gen i1efördert und rund 14.000 Wohn:ingen eines 1virklich sozialen Wohnu,1~sb~ues errichtet werden könnten. ,'Jur ,o kann verhindert ' werden, daß die Wohnung zu einer Ware und lU einem Sp .>- kulationsobiekt wird. Ja, wenn das so leicht ginge!
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