Vorwärts Nr. 2, 4. Jahrgang, Februar 1970

4. Jahrgang P. b. b. \~1111 EI~_~NTÜMER, HE.~USGEBER UND VERLEGER: /.II KPO-STEYR. FUR DEN INHALT UND DRUCK ~ -VERANTW.: OTTO TREML, BEIDE STEYR 4400 . r - - - - - - - - - - - - - - 7 JOHANNESGASSE I 6 1 1 t I 1 L ______________ _j Februar 1970 Erscheinungsort: S t e y r Verlagspostamt: Steyr 4400 Nummer II Der paritätisch Himmel Sie haben weit mehr als 1000 Preiserhöhungen paritätisch beschlossen! Sie sind gemeinsam schuld! 1 1 Immer lächelnd, haben SPÖ und OVP in den vergangenen vier Jahren paritätisch hinaufnumeriert: • preisgeregelte Waren um 17,6 Prozent, • preisgeregelfe Dienstleistungen um 24,7 Prozent, • Brotpreis um 26 Prozent, e Milchpreis um 36 Prozent, • Butter und Käse bis zu 18 Prozent, • Fleischpreise bis zu 45 Prozent, • Bierpreis um 19 Prozent, . • Kohlenpreise bis zu 22 Prozent, • Waschmittel um 26 Prozent Den arbeitenden Menschen allerdings ist dabei das Lochen vergangen. Die kinderreichen Familien, die Rentner und Pensionisten, olles Leute mit niedrigem Einkommen, sind die Hauptleidtragenden der paritätischen Preistreiberei. Jede Lohn-, Gehalts- oder Pensionserhöhung wird durch die Preissteigerungen sehr rasch entwerlet. 100 Schilling von 1966 sind he:Jfe nur mehr 86 Schilling wert 1 Wählt Kommunistische Partei - Liste 4 !

\Narum kommunistisch wählen? VON F. FORNBERG Wir wenden uns mit unserer WahlW(!rbung nicht an a!le Wählei. Wir wenden uns nicht an die Millionäre, deren arbeitsloses Rieseneinkommen in Osterreich ständig wächst, wir wenden uns nicht an Faschisten und Reaktionäre, die lieber heute · als morgen die demokratischen Rechte des arbeitenden Volkes beseitii;en wol!en. Das werden niemals un~ere Freunde sein; · sie sind unsere Feinde, weil sie, in ihrem Streben nach immer größeren Profiten, nJr.h immer größerer Macht, die Gegner des ;irbeitenden Volkes sind. Wir wenden uns an die Arbeiter uncl Angestellten, an den kleinen ;-,,\ann in Stadt und Land, an alle diejenigen, die in mühseii-ger, täglicher Arbeit ihr Lebensniveau etwas zu erhöhen trachten, oft aber auch in Not ieben, immer aber mit großen Schwier igkeiten für sich und ihre familie ringen müssen. Unser Wahlprogramm i'st klar und einfach: wir wollen eine ständige Verbesserung des Lebens der Arbeiter, der Angestellten, der kleiner. Bauern, der Fraue.n, der Jugend und der Pensionisten erreichen, eine Verbesserung, die angesichts der großen un-d wachsenden Leistungen der arbeitenden Bevölkerung durchaus möglich ist; eine solche ständi.ge Verbesserung ist allerdings nur dann erreichbar, wenn gleichzeitig dagegen angekämpft wird, daß zweitau• send Multimillionäre immer mehr vom Volksvermögen an sich ziehen, wen-n die zwecklosen Milliardenausgaben für das Bundesheer gestrichen werden, wenn Korruption und Privilegie11 be-seitigt werden. Aber gerade in dieser Beziehung wird es in Osten.eich nicht besser, sondern schlechter. Die Folge ist, daß solche Länder wie Italien und Japan jetzt Osterreich, was das Lebemniveau der arbeitenden M-.!nschen betrifft, überholen. DER Wieso :st es daz" gekommen? Wer i.1t schuld dara-nl Nur die Spitzen der OVP, die zwar vorgeben, die lnt,,.ressen des ga1ue11 Volkes zu wahren, die aber in W1~klichkeit mit den Millionären eng verbunden sind und de ren verläßlichste Stiitze darstell en/ UnsP.r e Leser wissen aus hunderten Beispielen, ,!U, ih rer ei,genen Erfahrung, aber audi aus Fakten, d:e wir in unserer Zeitung rnitteile n, daß OVP und FPÖ nur durch massiven Druck dazu gezwungen we rden können, Interessen und \'\,'ünsch-e der kleinen l.eu:e überhaupt zur Kenn_tni s :~u nehrnen. Aber gerade an d iesem Druck fehlt es in Osterreich, weil die SP· und die Gewerkschaftsführung - 1 unt~r falscher Berufung auf die Dem0Krat1_e - einer Politik der Zusammenarbeit mit den Untern ehmern das Wort reden. Sowohl das Zurückbleiben der Löhne und Gehälter gegenüber anderen vergleich-baren Ländern, als auch die ständigen Preissteigerungen - dai geschieht ja alles mit Zustimmun_g der SP-Führung - sind ein Ergebnis diesei Politik; und was die Privilegien betrifft, so _haben ~ie Spitz~-npo! itiker der SPO sich nicht weni&e solcher Privi legien gesichert, und sie streben immer noch nach mehr. Das ist ihre mitterieile Grundlage für den sozialen FriedenM, den die arbeitenden Menschen bezahlen mjjssen. • Man sagt uns Kommunisten oft: Ja, das, was ihr wollt, ist gut und richtig; aber ihr s,eid zu klein und schwach, um es durchzu-setze-n. Nun haben die Kommunisten in der Zweiten Republik durch ihre Beharrl ichkelt gar manches zum Wohle des arbeitenden Vol-kes erreicht, aber .es ist wahr - unsere Kraft ist heute nicht groß. l:s ist aber ebenso richtig, d,1ß die Stimmen für die KPÖ ihr politisches Gewicht haben. Seit 25 Jahren hat es sich immer wieder gezeigt, daß es nicht ausschlaggebend ist, ob die OVP, die SPO oder die FPO ein oder zwei Mandate mehr hat oder nicht. Ihre Politik wurde dadurch nicht berührt, sie hat sic.h deswegen nicht geändert. Das gilt heute um so mehr, als es bereits klar ist, daß bei diesen Wahlen weder die ÖVP noch die SPO die absolute Mehrheit erreichen wird. Sie haben ja deswegen auch schon den Handel um Ministerposten hinter den Kulissen-begonnen. Die Stimmen für die Kommunisten aber waren und sind ein wichtiger Teil des Druckes gegen Kapital und Reaktion. Deswegen führen alle a-nderen Parteien offen und versteckt den Kampf gegen die Kommunisten. Deswegen i;t de r Antikommunismus ein ständig angewandtes Hauptmittel der Agitation in P-resse und Fernsehen. Das alles zeigt, daß die Stimme,n für die KPÖ keinesfalls verloren sind - wie man den Wählern einreden will, sondern ihre Wirkung haben: k mehr solcher Stimmen, um so größer die Wirkung. Und deswegen werden wir auch nicht müde, immer zu wiederholen: Wer gegen Ausbeutung, Armut und Ungerechtigkeit protestieren, wer Korruption und Privilegien bekämpfen, wer für die Sicherung des Friedens und der Neutralität Osterreichs ernsthaft eintre• ten, wer die sozialistische Zukunft unseres Volkes nicht begraben will - der stimmt am 1. März für die KPO. Kandidaten, die Vertrauen verdienen! FRANZ MUHR! 1974 Vorsllzender der Kommunistischen Partei Osterreichs OTTO TREML 1930 Angestellter Bezirkssekretär der KPO Steyr ZUKUNFT MARTIN GRASSER 1921 Obmann des Mleterschulz11erbondes Steyr ENTGEGEN ANSELM HINTERREITNER 1941 Obmann der Kommunisfüchen Jugendbewegung OTHMAR LANDMANN 1922 Angestellter Gemeinderat

Bei der Wohnung haben beide versagt Von Otto Treml, Bezirkssekretär der KPÖ Steyr, Kandidat für die Natfonalratswahl Eines der wichtigstPn, drückendsten und nach wie vor ung(>IÖ~li:n Problcnw I;.t die Wohnungsfrage. Mit dem o~rh über dem Kopi wird ,weh be, den h?.• vorstehenden Nationalrat;w,1h len '-'-' ie(lr•r Schindluder getrieben. Die OVP vPrspricht eint' ,,sozial- und f.lrnil:1! ngerech te Wohnb,iuförderun21, nwilr moderne Wohnungen und Eigenheime" IOVP-Wahlschrift „Heute und morgt>n ". 2i 70). Und die SPÖ stellt sogar die Frage : ,,Warum kann nicht auch bei um jeder Arbeiter und Angestellte SPin Hau, haben?" {., Osterreich-Spiegel " , Jänner 1970.) Dm Problem ungelöst Tatsarhe ist. ciaf; ll'eder in den 10 J,1hr~n der 01.'P-S1'0-Koa lit ionsregien ,ng noch in de:n vier Jahren der srhwuze r. :\llei11herrschait die Wohnungsfrage gelö~t wurde. Schon lange bevor die 0VP cl i,? von ihr beschlosse:ne „ Wohnbauförderung 1%8·' al,; ein „echles So.zia!- gesetz" pries, haben die Kommunislen und der Mieterschutzverband sich gegen diese WohnungsgesetzP. gewandt. Wir h.1ben öffentlich und wiederholte ,\,\ale darauf aufmerksam gemacht, daß d iese Gesetze • zur Ein,c:hr~nkung de~ Wohnbaue; und zu • ~•ner allgemeinen Erhöhung der ,\\ ielen führen werden. Heute weiß iedermann. daß wir recht beh;1lten haben . Tausende Wohnung- ,uchende im lande, selbst wenn ,ie auch in den von starken SPÖ-Mehrheilen regierten Städten Linz. Wels und Stf,yr wohnen. zahlen heule ·1.1onatsmieien zwischen 1000 und 1.500 Schilling. Dazu wird noch ein Baukostenbeitr;tg geiordert. der im allgemeinen zwischen .20.000 und 50.000 Schilling liegt. und den die \vohnungsuchenden Familien auf den Tsch legen müssen. Weniger Wohnungen, teurere Wohnungen Diese \Vohnbau- .\.lißwirt,chafl sp üren be,onde.-s auch die rund 3000 wohnungsuchende Ste\'rer. Die StadtRemeinde S:eyr h.itte im Haushalt,plan ·I9o9 den Betrag von ·12 ,\{i!lionen Schi lI,n~ für \-Vohnbauzwecke vorgesehen. aber nur 5 ,\liilionen Schiling 1111ird(•11 verbaut, so daß lediglich 1ö6 neue Wohnungen vergeben werden ko11nten. Ein Vergleich Jetzt, vor den Wah!-en, h.i t die SJ>Ö der öfientl-ichke:1- ein· ei-ge:ne, Wohnhauprogramm vorgelegt. Aber die'ies Programm unterscheidet sich i-n den wesentlichen Dingen kaum von der Wohnungspolitik der ÖVP. Die ßESiamrngen der /1.~i eter sind sogar noch · stärker. Während e die OVP den Wohnbau mit zehn Proz:ent Ei)\enmitteln, 30 Prozent Da.r- !i'-hen des Wohnung-swerbers aus de:n Kapi ta lmarkt (Bankkredit) und f,Q Prozent aus öfientlichen Milteln fin.1mieren iäßt, schlägt • die SPO eine Wohnbaufinanzierung mit zehn Prozent Eigenmitteln, 45 Pro• 1.ent Darlehen des Wohnungswerbers und nw 45. Prozont aus Mittein - der öffentlichen Hand vor. I,t das wirklich die sozialistisc;he ,, Aiternative" zu den OVP-Wohnung-;- gesetzen, die bekanntlich nur -zu -einem Dritte l Mietwohnungen (Genossensch.iftswohnungen) und zu zwei· Drin~! Eigenheime und Eigen tum!;WO_hnungen vorsehen? Die grci'ße Mehrheit ,ler wohnungslo;.en Familien wa-rtet auf · Mietwohnungen, da sie - wie selbst Kreisky. au'i wahltakti,che-n Gründen bei seinem r-ern,eh~e,prä,:h mit Bunde,bnz:er K:-w, wgeben mußte - · di{' iinanzi elien .\-li ' :ei nich t aufbringen kann. Ein klares Konzept Di e Kommunisten haben in der \.V;il;- nungsf rag e· ein klares Kon1.ept: Wir , ind der Me.;nung, daß 50 Prozent ·der öffenilichen Mittel für den kommu11.il;,n 'Wohnbau und 50 Pro2enl iür den Ct·· nos;enschaftswohnbau und · Eigenheime i:ur Verfügtmg gestellt werden mü,;e,i . Die;e Forderung i;;t . nicht nur cbrchführbar, ,andern auch berechtigt, cia den größten Te il der öffentiichen Wohnuaumiltel die Steuerzah:er, und 11:,~ r w.iecler die Arbeiter und Angestell!,!'1, über den Weg der Woh11bauiörderung,- abgabe auibringen. So gesehen. könnren jährlich rund n0.000 neue Wohnungen gebaut werden, wovon a-!lein 2f:i.OiJO G1?11ossenschaf:," t:Jnd Eigen,heimwohnu11gen i1efördert und rund 14.000 Wohn:ingen eines 1virklich sozialen Wohnu,1~sb~ues errichtet werden könnten. ,'Jur ,o kann verhindert ' werden, daß die Wohnung zu einer Ware und lU einem Sp .>- kulationsobiekt wird. Ja, wenn das so leicht ginge!

Sie waren gut zu sich ,. Ar-!e Bundesbürger sind vor dein Ge• :,erz: gl-ei ch. Weder die Ge5et1..ge.:111ng noch die Vollziehung soll di,e Sta;,tshürger unter,chi~<lllch hehandeln:' (Art. 7 der öunde~verfassungl. Sind sie e$ wirklich? Schau~n wir uns an, wie die Gleichheit der Staatsbürger in der Praxis aussieht, ;,;um Beispiel in jenem ßundeslar.d, in dem die von <lern prominenten SP-Mandat.,·r Dr. Schachner-Blazizek pmp,1•gi e1te Regie.,ung (jer ,.Konzentration aller Kräfte'' bereit; verwirklicht ist. nämlich in der St~.ier:nark. Nehmen wir die öffet1liichen Mandat.i-re unter die Lupe, die sich jetzt 7.U< Wied:?rwahl empfehlen. ' Schaue:1 wir, w,1 s jene Herren verdienen, die von den arbeitenden l\1enschen irnme, ver1angen, daß · sie „Opfer bringen'' ;ollen. ,,·den Gürtel enger schnd~!.en1 ' solte1,, di,e uns mahnen, .,nicht über un~ere Verhäl~nisse zu leben• •.. Ltndeshauptm~nn K:ainer (OVP) Monatsbezug als lande:;haunlmann: Grundgehalt 14:nal irn Jahr S 27.122.-· Entschädi~uni:: für Diens twohnung 14ma! im Jahr ;\mtspauscha le Repräsontationszu!ai;e zusammen 5 4.068.- s 7 000.- s 6.670.- s 44.860.•- netto und stet,erirei Mcnatliche Aufsicht,ratsbezüge in öff.entlkhen Untemehmf:'n !Steirische Ferngas GmbH, STC:WEi\G, Österr. Ru•ndfunk GmbH, Versicherungsanstalt der österreichischen Bundesländer, Graz-Köflacher Eisenbahn- und !J.engbau GmbH) mindestem Im Monar insgesamt Ergibt ein Jahreseinkommen S 6000s 50.860.- von S 672.660.-, Landeshauptmann !<raine, hat noch private Einkommen, unter anderen als ZieRelfabrikanr. /\1an wird mit der Feststell ung nicht fehlgehen, daß Landeshauptmann Josef Krainer im Jahr -ein i:inkornmen von einer Mil.lion Sc:hil! ing bezieht. landeshauplmannsfellvertreter DDr. Schachner-Blazizek (SPÖ) Mon,3tsbe1.ug ab 1.ande; - hauptrnan;i,tei lv„rtreter: .Grundgehalt '!4rna! im Jahr S Entschädigung iür Dienst25.524.- wohnung 14mal im jahr 5 :-i.5?9 .- . Amtspauschale S 7.0UO. - Rep rä;en tatiomzuiage 5 6.000.- zuwrnmen '3 42.053.- · netto und steuerfrei Au f:.ichtsr~tsbezüge in ÖH.!ntlichen Unternehmen (STE'vVF.AG, lancies-Hypothekenamtalt) mindestens 5 2.000.-· ,\I; Hofrat der steiern,;irkischen Landesre~ierung (riir nicht geleistete Arheitl '!4mal irn Jahr im ;'v1onat insges.1mt Da s ergibt ein Jahreseinkommen V!::1 S 17.C-00.- S 6'1.05J•.• S 824,442.- Landtagsabgeordneter Dr. Götz (fi'Ö) ,V,onatsbezug al; L;rnd!.agsdbg~on!net r! r 14rna1 im !a:ir S S.500.- Mw,atsbezug 21~ Vizebür,i1>rmei:- ter von Gr.u: Hrnol 1n1 Jahr S 19.500.- Monlbgeha!t al , Ob.irbaurat (für nicht gelr1ist<~te .Arbeit) Hr.,,d im l,lhr S "ln.000.-~ ~'1or~Jtsbezüit} atj Aufsichts ... r~t (VfJrs\a!ldsmitglied der Gr,,zcr .V,e~se AG, Aufsichtsrat cier {)sterr. Rund„ funk GmbH, Aufslchts;i\ t eh.,; fi:ma .-\nkiinds:r) S 2.SfJ/).- S 40.500,- MonaeH.-:~ insge~a:1:t _ [A3 s ,-::rg:ot E:::n 1ahrese1n-- konHnf:P von S 562.00U.- AUCH OlE ANDEREN Ebenh !i5 rn<?hr di , eh,e n,,lhe Million Schiiling Einkommen bczi,;hen d ie Lar,. de:rrd tc \:Ve~art, fJr. Ni,~d!~rl. Pelz.n,a,nn und ·Lancfo,hauptniannötellw.•;!mter Professor Kofen {alle OV?) mwi-e d ie SPÜt.md·as•äte Seba,tian und Bammer. 011:NSTAUTO UNO CHAUFFEUR Landeshauptmann Kr;,iner hat al!f.C'f• dem ei n Dienstau to in;t Ch~.ufiaur (Ch,•vrolilt. kostet mehr als 200.00U S) . Di1! anderen Mitgi i,ider der Landes• regiernng (die lande~hauptmannsteHver. tr~ter und die Lande~räte) müs5en ; ir.h mi! einem M,\rC~des 280 S (Kostenpunkt 191.600 Sl, selbstverständ!ich auch n,it Chauffeur, zufriedengeben.

Nichts übrig für Steyrer Wohnbau? Seltsame Haltung der Direktion der Steyr-Werk~ . Die Direktion der ~teyr-Werke scheint für einen betriebseigenen ·Wohnungsbau nichts übrig zu haben. Di'es gehl aus einem Artikel .hervor, der kürzlich im Nachrichtenblatt des Arbt!iterbetriebsrates der Steyr-Werke, das unter der Patronanz der SPÖ-Mehrhei-t erscheint, zu lesen war. Darin muß sogar die sonst sehr zahme SPO unter anderem fest~tellen, .daß die Firma im wesentlichen ·. überhaupt · nicht . daran interessiert wäre. Wohnungen . · zu bauen•. Dies ist für die Steyr-Werke-Direktion uni so beschämender, nachdem die WAG in deren Auftrag seit einiger Zeit wied·er gegen etliche Mieter von Müriichholz, d ie im Lauie der Zeit durch famil iäre Umstände und Veränderungen nicht mehr als Werkangehörige gelten, vorgehen, und diesen die Wohnung streitig machen mu'ß, wobei man sich auf ein Abkommen beruft, wonach den Steyr• Werken für einen Teil der WAG-Wohnungen das Einweisungsrecht zustehen soll . Anstatt daß die . reichen Steyr-Werke bereit wären. entsprechende Mittel für den Wohnungsbau zur Unterbringung von Werkangehörigen beizustellen, begnügt' rrian sich damit, geg':_n ~in p_aar Mieter :kleinliche ·und. fragwurd,ge Kundigungsprozesse zu führen, um ~ielle!cht durch deren Mürbewerden- (es 1st nicht jedermanns Sache, sich bei G~richt herumzuschlagen) ab · und · zu erne Wohnung · frei zu .bekommen. Eine völlig unbegreiflich~ Haltung nimmt hierzu die Stadtgemeinde Steyr e in. Es ist eine Tatsache, da& - die von Brauneis und Schmldl .,Putschisten"? Die SPO hat auch in diesem Wahlkampf wieder die alte Putschlüge vom Jahre 1950 aufgewärmt, indem sie neuerlich behauptet, beim Oktoberstreik 1950 hätten die Kommunisten einen „ Putsch" geplant, Geracle in Oberfüterreich ist diese Behauptung besonders dumm, und sie schlägt der SPO ins eigene Gesicht. Beim Abwehrkampf gegen den vierten Lohn- und Preispakt standen niimlich Sozialisten, Kommunisten und Parteilose zusammen und der Kampf wurde einheitlich gefülirt. In Linz beteiligten sich auch der heutige Zentralbetrieb.q-atsobmann der Vöe ~t NR Brauneis und viele andere SPFunktionäre an Streik und Demonstration. In Stei•r war damals der heutige Präsident der Arbeiterkammer Schmid/ am Abwehrkampf der Arbeiter gegen die Ausplünderun~ durch den vierten Lohn- und Preispakt beteiligt, und auch der damalige SPLandesrat Kalb erklärte sich mit dem Kampf der Steyrer Arbeiler solidarisch. Zu dem Putschgeschwätz der SPÖ muß man also fragen : Sind Brauneis und Scl,midl · auch Put~chisten? der Stadtgemeinde seit Krieg~ende neuerrichteten·, WohiH.ln'gen· turn " überwiegenden Teil· an · -Angehörige·· der · SteyrWerke vennietet - wurden„ Aber anstatt mit den Herren der· Steyr-Werke-Direktion hins ichtlich· deren :unwürdiger Vorgangsweise · gegen · Mieter der -Siedlung Münichholz · ein erstes Wort tu · reden, schweigt · man; · Di~ •_einzige .;Hilfe.#. •die man -von seiten . der , Stadtgemeinde ein·em beärohten ' Mieter ·aus ·Milnlchholz zuteil werden· ließ, war die · kostenlose Beistellung e_ines Rechtsanwalt~, der· den· Prozeß -. gegen WAG ,md SteyrWerke . führ.en. s.oll. . Die Haltung der St~dtg~meincle .Steyr ist. Ulll so • vny1,r• standlicher, als · man · genau wei~. ·daß ein ·großer Teil der -MitglH!der des Steyrer . Gemeinderates, .insbesondere ·der SPÖ-Mehrheit, · Angehörige der Steyrc Werke sind. · · Sind Steyrer Rentner keine Menschen? Direktion des Werkes lehnte jahrelang Reparatur von Werkwohnungen ab Wenn fremde Gäste na ch Stevr kommen, ze i3t n1ctn · ihn e:1 g<!rn d;e Ne ubauten in den versch iedenen Stad :- vi ertein . Unbek,innt s-i ncl jedach vie: e n cl:e Wohnverhä!tnisse je ner .'\rbt> -tr r und P.ensionisten. d ie se- t lU und 40 Jahren in den S!ei•r-\'Ver~en lw- ; chäitigt war en und i!'l ,1!:e n Wer ~- wohnunge n hall ,en. Es ha:1de!r <c::, hier urn 8ogenann ' e Bloc~h :.iu ; t•r . u :11 barackenäh11 li che . e benerd ige Gi,bilt(,e, wi e 6ie zum Teil in de r Zei t Jo,d Wcrndis ge,chaffen wurcle!'l . Do n wohnen noch immer vie 'e ält ~re Le ut e . • Ihre Klagen . cläl> d ie H;iu se ; ,1 ll m<l :1lich ver fallen und daß be isp ,el swe, se ei re Fußböden ve rfau len , fan:l e n he : ·oe r Direkt ion d er Steyr-Werke ke in Gehii r. Das We rk leh nt e seit Jahren selb, t · die d ringe nch!en Re pa rat u ren ab. \ -\·an is: d ahc~r e r~ ta unl. , venn n1 ~n ;i c hl. da ß d ie c;t eyr-\,\ 'e r~p in :t'tzt er Zei t in de n len<t e he nc! en Wohnu ng,: n d :e- ,er Hä u, e r •\ da pt ier un g., .u!ie ire n ci u rc hfiihre n . De r Zwec!, d ie,e r .\,\al; nahrnen: .\ tJ n !w nö ti g: d it• Wohnräume für Gas t- ,1r be:te r, die nac h Steyr komme n. D:1• a iren :\ rbe ite r sind der Meinung, cJ.i f, Fr emdarbei te rn zweifellos e in An·· rech t auf ein 1n t' 1H,chenwürdige-s Wohnen gebührt. sie irag en aber gleichzeit :g, ob nicht d ie angestammte,, Steyr- ,\rbP; ter ebe n i;d!s e in Recht auf orde ntliche Wohn unge n · Lesi tz e n. Die Arbet • :~r und ihre Fami lien, die jahrzehnte· lang i:i d iesen alten Häusern_unter denkbar &ehlechten Be d·ingungen wohne n. wo llen schl ießl ich dUCh als Me nschen behandei t werden Eine bedeutende .\\ itschuld dn d ie sen Zu ständen , r:i gt die SPÖ-Mehrhei t 1111 Betr ;e bsra t. D ie Betriebsräte haben ,ich ;n d e r Ve rgangenheit niemals darum "e - kü mmer t. wie die Arbei:er in den al te n We rkwqhnu:; gen hausen, vor dene n sich be i Regenwe tter der Dreck knöche lt iei an_;arnmelt. Viele 1\rbeiter haben die sen „ Wolrnko,nforr· st illschweigend zur Ke nntnis genommen, weil ~ie froh waren , in Unterküniten der Steyr-Werke zu wohnen , und nicht ri;k ieren wollten. durch wiede rho it vorgetragene Beschwerden da , Dach über dem Kopf zu verl ie ren.

Der Staat zahlt jetzt einen Großteil Ihrer Kosten! Eine einmalige Gelegenheit durch das neue Wohnungsverbesserungsgesetz ~TTTTTTTTTTTTTTTTV~TTTTTTTTVTYTTTVVTYTV~TYYT~ ~ ◄ E Wohnungen für die Jungen? 3 ► ◄ ~ Die Zeitungen sind voll mit natszins zu zahlen ist eine Zu- ~ P Anqeboten von Wohnungen ver• mutung und keine Lösung ftir ◄ ► sch,edcnster Art. Es werden Woh- junge Leute. ◄ ~ ntmgen in Althäusern und Neu- Es werden auch Neubauwohnun- ~ ► bauwohnungen offeriert, über g-en angeboten, das stimmt: Ge- ◄ !!'." private Vermittlungsbiiros und nossenschaftswohnungen von 36 :: r► 1•011 Wohnbaugenossenschaften. Quadratmetern mit ;:;wei Zimmem ◄ ►· Chancen für die Jugend? kosten 110.000 Schilling sofortige ◄ ► Wie sieht es aber wirklich aus, Lei sttJng und monatlich 900 Schil- ◄ ► wenn ein junges Paar eine Weh-. !ing, mit Rückzahlung von Dar- ! ~ nung benöt igt? Die jun~en Leute lchensraten insgesamt 1 3()0 Sd1il- ◄ ► haben heute weniR Illusionen, ling, wc,nn man zuwen ig Bargeid : ► und a.uch diese ver;chwinden, har . [ine Eigenturrw.vohrncnp, glei- ◄ ► ..venn sie die Angebote überprüfen. eher GröEc, kos te! 156.000 Schi!- ◄ : F.s ;timmt, in Osterreich stehen ling mit ähnlicher ;\.lonatszah!ung. :: ► hunderttausende Wohnungen leer. Das ist die leere Wohnung. Jr- ◄ : weil für schlechte Qualität zu viel gendwie mul; man schiafon, ko- ◄ ► gefordert wird, an Ablösen und chen, essen. Bei bescheidenen ~ ► Mietzinsen. Für eine Zimmer- Ansprüchen ergibt d&s für die ◄ : Küche-WohnunR 29.000 Sch ill ing nötige Einrichtung e\nen an- ◄ ► und ei n Zins von mona: !i ch nähernd gleich grol1en Betrag wie ~ ► 380 Schilling, oder für eine Zirn- iür die Wohnungsbeschaffung. ◄ ~ mer-Küche-Kahinett-Wohnung Nicht aufwendige Wahlpropa• ◄ ► einen monatlichen Zins von 700 g,mda braucht die Jugend, son- ~ ~ Schilling und eine Provision von dern Wohnbedingungen, die ◄ ► 1 '.! .000 Schilling, oder iür eine unserer Zeit und vor allem dem ◄ t Zwei-Zimmer-Wohnung 70 .0()() Durchschnittseinkommen der jun- ◄ ► Schiill-i11g und 650 Schillin~ Mo- gen Menschen entsprechen. ~ ~ j ..........................,u,................._. &.Ä„A„AAÄA.AÄAAA•••••, · Wählt KPO! WOHNUNGSVERBESSERUNG SO UND SO Von Martin GRASSER Obmann des Mleterschufzverbandes Steyr Kandidat für die Natlonalratswahl Wir halten uns zui;u:e, dJg wir uns konsequent für di1, lnter~,wn der Mieter einset7.en und auch ,rn der S11itie sind; wenn es gilt, für die Verbe,scrnn~ der Mietund W,·,lmverhfünis,e ein;:utr<:len. Wir lun d,1s nitht 11t1r, weil dit·s in unseren Slaluten slehl, sor.dt-rn weil es dringend nolwe11dii; unrl auch möglich isl'. die Rfü:kständigl..cit un,crer Wnhnverh;iltnisse zu beseiligen. Wir hahen keine Illusionen, da{, ciies unter den cierzeiti~en Verh;iltnis,en, vor allem den politischen und gescll - ,c:h.lillichen, sehr r,1,ch und ohne Schwie:igkciten i:ehc,1 k,111n. Hlu,ion s(heint uns allerdinjlS viele~ zu sein, wa,· m,1n dem neu 1;esd1J/fcnen \-Vohnun,:~vcrbesserun~sgeserz alle, zusdm, ibt. D::ß c!ie ÖVP iiir das von ihrer Alleinregierung !(e• sch,liiene \,Vohnun~sv~!rb(' SS ('runi;~gesetz Propaganda mJcht, ist verständlich. Aber dal~ die srö zug,!stimmt hJt, ist nicht so vcrst;indlich. Ursprünglich halle sie von einem Hausherrcn~eselz gesprochen und danr in der endgülligen Parlarnentsvnrlai;e zugeslimmt. Daf) die Mieter von der ße.,nspruchunx der Förderung durch das \-Vohnun~sverbesserungsgesetz ausgenommen sincl, hat sie ebcnsowcni:,; bcriihrt. wie die OVP als auch die FPO , bei wclclwn eine Bevorzugung der HJusherreninteressen mit Hint,1nstelluni: d<,r Mieterinteressen schon zur Traditio,1 :,;ehört. l) 1t· Zin;;h,; ~;:d> t'~. !tz ~\ r u nd ih!·c \,Vohnun!.!~bü rfh bC'- trM·h !r-- 11 d rt: iin ,1n1H:l!r~ rördenrng n :1 ch dt·,n· \Nohn un g:- - Vt'rb<•-;,l:"1 t!ng~i~c~c•l z ,,!~ ur, zurr·irhend. die Bc~1·i1nn1us~<· -·: :.:i n:i ihr~~r1 n:t iH frt ·, z, i~i ~_~t~nu:-,! iür d ie Erz ;L~h1ng der ~i~ nur inl{ ·1 t.•:- ~:r•r•·!:<l.:·n Pro!i ! 1 ~1 lt·n. Mie!er invesfitionsfreudig fs i,t p .1rJcfox , d.1B die ,\\ictt>r nicht einm;1I zu diP.ser besch<:idcnen fürderun;; iiir Wohmmgsverhesserungen :w~•-•bss,!n sind. Dabei sind die Mieter verbe,serungsfr,:udigcr .,1, die Hau , besit ze r, w.t~ die seit Jahrzehnten g~!ätigten, ireivvilli!{en V\:olu1u11gsverhcsserungcn beweisen. Dit• lksi 12·er der Zimh:iu,;er d;1ge1~en haben diese j,1hrzehn1elanf: vNn.1d1läss iJ\t. · Die .\\:el f"r !1i"1hen ~ •. hnn ~l,·i\:h r~zrch [nde dP. ; t·~r·~ll'n \:'./<-~i t~ri f.•~~f:•.. di~· Ko~:en iii! · ehe Eint0i:ung von f•!ektri - >rhr• :-!l Si:-,;rn u11d (; ,; •. bt•.:.:~ihlt, h·n~ler und lür~n rcpafit)i"<:n und ~!1t:i d1en l .b~i~ f• L111 d hd~böde-n cirneut•n . S·ic irnh,•n Bornbemthäden au s dem zweiten WC'ltkr ieg viPlf och aui e-igcnL! Ku~:ten und ,n i l eiAencr Hand bespitigt. E~ la ,,,·n Mieter ,nJf eig1.• ne Kosten das W;1 sser in dii:- Woh111111g einleiten, allr Failk,oseltc durch moderne VliC erset:r.,•n, Dt: sch~·n und Bäde r einrichten . Das Kuriose d<1bei i,;t, daß sie oitm;ds um die seibstver~tändlich crscheinPn{lt• zu~timniunr, er~ t mit dem H;1usherrcn stre iten mi:ssen und of111i.1I, riir diese Zustimmung auf Ve rbesst•ru ng, ciie ,chlid>lich auch e<i ne n Wertzuwachs für den Haushem' n b ri ngt, noch f!in Zustimmu11gsgeld zahlen nlÜ~'.1oe n. · Anstatt diese lnwslitionsireudigkeit der Mieter für Verbesserungen, die sich nkht nur auf die eigene Wohnung, sondern oftmals auch auf das ganze Haus bezieht, zu iördern, werden sie von der direkten Inanspruchnahme aus dern Wohnungsverbesserungsgesetz ausgeschlossen. Verbesserungen sollen nach den Schöpfern des Wohnungsverbesserungsgesetzes nur über den Profilweg des Hausherren gehen . Wählt Liste 4!

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2