Vorwärts Nr. 4, 3. Jahrgang, August 1969

Es war kein Tag wie jeder andere. Es war ein außergewöhnlicher Tag. Dieser Montag, 21. Juli. wird in die Geschichte als jenes Datum eingehen. an dem zum erstenmal Menschen ihren Fuß auf ein außerirdisches Gestirn setzten. Ob mit diesem Datum ein neues Zeitalter beginnt. wird erst die Geschichte beantworten. Doch daß es ein Tag war. der in der Geschichte der Menschheit rot eingerahmt bleiben wird, dieses Gefühl hatten wohl die meisten jener vielen Millionen Menschen auf der Welt. die direkt auf den Fernsehschirmen zusehen konnten. wie die Astronauten, 400.000 Kilometer weit weg, mehr als zwei Stunden auf dem Mondboden verbrachten. wie sie, wenn auch zuna'chst nur . auf einem Stückchen des Mondes, Denkmäler menschlichen Geistes don aufpflanzten. die wissenschaftlichen Geräte. die sie .mit der Landefähre mitgebracht hatten. Über die Bedeutung des Ereignisses vom Standpunkt der Wissenschaft oder Technik, aber auch der Politik und Geschichte wird noch vieles zu sagen sein. wenn alles überschaut werden kann und alles überlegt sein wird. DIE FRAU IN DER DDR Verfassung. Gesetze und Gesellschaft garantieren ·der Frau in der DDR das Recht auf Arbeit. auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit. auf Bildung und Berufsausbildung. Der Schutz von M uaer und Kind. die Förderung der Familie gehören zur gleichberechtigten Stellung der Frau . Alles. was die Entwicklung der Frau. die Entfaltung ihrer Persönlichkeit hinderte. wurde gesetzlich beseitigt. Es mußte aber auch eine neue Meinung über die Rolle der Fraü. über die Beziehungen zwischen Mann und Frau im Arbeitskollektiv und in der Familie und eine Änderung des Denkens der Frau selbst erarbe_itet werden. Der Eindruck ist überwältigend. wenn man spürt. daß dieses Ziel weitgehend erreicht wurde. In der DDR sind etwa 47.5 Prozent aller Beschäftigten Frauen und Mädchen. Das heißt. mehr als 77 Prozent aller Frauen im arbeitsfähigen Alter sind außer Haus tätig. Die Frauen haben sich bei der Einführung neuer Arbeitsmethoden als Schrittmacher erwiesen und sich durch die Qualität und das hohe Niveau ihrer Arbeit großes Ansehen erworben. Immer mehr Frauen und Mädchen wenden sich wissenschaftlichen Berufen und Berufen der modernen Technik zu. In der Öffentlichkeit besteht die Auffassung, daß die schöpferische Mitarbeit aller Menschen im Sozialismus gebraucht wird. daß für die großen Aufgaben der Automatisierung. der Durchführung der wissenschaftlichtechnischen Revolution. auch die schöpferische Mitarbeit der Frau notwendig ist. Daher bekommen Fragen der Weiterbildung und Qualifizierung immer größere Bedeutung. und es wird danach gestrebt. die Mehrheit der angelernten Frauen zu Facharbeiterini;ien aus_zubilden. Besonder~s Augenmerk wird dem Erlernen von Grundberufen der elektronisc"en Datenverarbeitung. dem wissenschaftlichen Gerätebau. der Elektronik 1Jnd Elektrotechnik, dem Maschinen- und Fahrzeugbau und der chemischen Industrie beigemessen. · MITENTSCHEIDUNG UND MITVERANTWORTUNG DER . FRAUEN: In jedem Gemeinde- und Stadtrat, in der Bezirks• verordnetenversammlung und in der Volkskammer der DDR sind Frauen vertreten. 1988 war jeder vierte Abgeordnete eine Frau. Im Mittelpunkt der Mensch Die sozialistische Gesellschaft nimmt der berufstätigen Mutter Aufgaben ab. damit sie nach einem Arbeitstag nicht mehr die ganze Last des EINRICHTUNGEN FÜR DIE KINDER: 166.000 Plätze in Kinderkrippen und Dauerheimen. 676.200 Plätzo . ir, · Kindergärten und Wochenhelmen. 524.000 Plätze in Schulhorten. Fast jedes 4. Kleinkind besucht eine Kinderkrippe. 61 Prozent aller Kinder Im Alter von 3 bis 6 Jahren besuchen einen Kindergarten. 45,3 Prozent aller Schüler der 1. bis 4. Klasse werden In einem Hort oder in anderen Tagesheimen betreut. 25 Prozent der Kinder sind in Werkkindergärten untergebracht. Haushaltes tragen muß. So erhalten Schüler ein warmes Mittagessen. Der Staat gibt dafür 145 Millionen Mark jährlich aus. Die Mütter müssen daher ,im Abend nicht für d.?-n nächsten Tag vorkochen und gewinnen so ze;, für die Familie. Angestrebt wird eine. Verbesserung diese; Schülermahlzeit. Verbesserungen auf dem Dienstleistungssektor vor all em der Wäschereibetriebe und vieles andere. In der Familie entwickeln sich neue Ceziehungen. Beide Ehegatten tragen ihren Anteil bei de, Erziehung der Kinder und ·der Führung des Haushalts. Zwischen Mann und Frau gibt es innerhalb der Familie eine neue Arbeitsteilung. sie haben die gleiche Verantwortung.

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