Vorwärts Nr. 2, 3. Jahrgang, April 1969

Steyr: Reichlich spät zur Einsicht Wie lange noch Polizeikostenbeitrag7 - In zehn Jahren 35 Millionen Schilling bezahlt Nach· den oberösterri>ichi,ch1m Magi,triltsstädten Linz und Wei~ wird nun Steyr den Polizeikost.enbeil.r.1g an den Bund ablehnen. ln der lelZten Gemeinderatssitzung erklärte Bürge• rnei~ter Fel!inger, die Stadt werde prüfen, ob und ,vie sie sich der ungerechtlerligten BP!astung entziehen kann, Auch Steyr will die A~enden der örtlichen Sich!'r• heit,polizei, die derzeit vom Bundespolizeikommissariat w;ilirgenommen wt?cr• den. selbst iibernehmcn. • Diese Erkenntnis kommt reichlich ,piH. Allein in den letzten ZO!'hn Jahren hat Ste)'r · als Polizt>ikostenheitrig-,m den Bund rund 35 /vlillionen Schillinjl· bez0hlt Kürzlich hat ein ö~tcrreichi5ches Höchst11ericht erkJ.nnt. daf', die St.idle zur ßez~h!ung dieses Beitrag~ flicht ver• pflichtet ;ind. Die Kommunisten, ähnlich wie in Lir.z und Wels. haben ~chon vor einem Jahrzehnt auf den ungerechtfertigt einge· hob.enen Polizeikostenbeilrag hrngt'· ge\viesen · und im Budget stets ciie,en Beitrag abgelehnt. in Steyr s~gten SPO, ÖVP und die. ,,freiheitlichen"; ,,Laßt die Gehupft wie gesprungen -i Der Begriif · #Soxlalpartner" ist l in der Arbeiterschaft alles andere als p9pulär. Führt doch die Poli• tik -der Sozlalp„rtnerschaft duu, d.iß der Gewerkschaftspartner immer wieder Zugeständnisse aut Kosten der Arbeiler . und Ange• stellten zugunsten des kaplta.ll• stlschen „Sozialpartneri" macht. Natürlich geschieht diet immer unter Berufung dartAuf, -daß e, 1 doch um dai · Interesse. der 1 , ,,Wirtschaft"' und dei "Gemeiu• wohls" geht, v.illrend ~ i;kh In 1 Wirklichkeit um den höheren j Profit der Unternehmer h.?ndeit. l .,Arbeit und Wirtsc·h.1ft„ will · nun den dlikreditiertlln Auwrud, ,.Sozialpartner" durch dt1n 6egriif l N Wirtschaftspartner" en;etze,l, wo-- j für sich der leltet"ide Sel11etär de~ , 0GB, Hokfätte.r,1.,bereits auf d"m ! 6. ÖGB-Kollgreti Im St'ptemb\!, 1967 eingesenthat. Aoer es g~ht '1 nicht um eine Sµr;.chreguiierunl{, sondern um dt-n lnh;ilt der l'nli- i tik. Ob man zur Zusammenarbeit 1 der Gewerkschait.,führe! mit cle11 1 Unternehmern „So:r1alp.u-tne1- 1 i;chaft" oder „Wirtschafl~parlnerschaft" sagt, ist gehupft wie gesprungen, wenn die Politik selbst 1nicht geäncli:!rt wird. ' 25. 4., 20 Uhr, Steyr. Arbeikrkamrner. Farblichtbildervonrag von Erich Riedl; .,Urlaub an der b~ibsi- ,chen Sdiwarzmccrküst.:'·. Anschli::- Llend Film: .. Meine Freundin Sibylle". Kommunbten nur reden, da kann m,m nicht5 machen, wir müs~en ganz einfach l.lhlen ... '· )etLt mußten ~ich die großen P~rteien und die FP von einem österreid1i~chen Gt•richts eiPe~ Besseren belehren iassen tind zur Kenntnis nehmen. dal4 die Kom• mu,\i~i,en recht hehalten haben. 8 Stevr hiitte , ich JS ,\\iilionen Schilling erspart, das i:>t ungefähr der Betrag, der für ·die Hundsgraben-Umfahrunp. und die neue Ennsbrücke erforderlich i51. Diese Projekte mü~sen nun mit 1eure-n Anleihen gebaut _werde,,. Die Lehre darau~ ist für Steyr recht bitter: \-\'er alles, wil~ die Kommunisten vor- !>ehlagen und -1nregen. ablehnt und verwiril, $Chneidet ~,eh il"\/j eigene Fleisch . Sturer 11.ntikommunismus schadet und kostf't, wie im Fall Steyr, vieie Millionen, Steyr hat handfeste Pläne Am 1. September Baubeginn beim Hallenbad ~ach l~ng-en Beratungen hat der Slf~yrf:'r Genieindl'rat nun t!J, letzte \,\'ort 7.lJrn Pro1~kl Hdl·!enb~aj ~t•,p,oche-r:. F.r vergJb me l'i,1r11mg des ,,uitra~e~ init Pinr;:r Bitu~u1111nt.~ vnn n1i11deste,1s; 2,vöif Miilinnen ·5chi!lin~ an 1:le!1 \Viener Archi. :e:St<'n :\1ired P(,dgorschek, eine111 Schü1':'r von fJroies,or Griinbe1g, dt>n1 !.:rbauer de_i; 5rt,vrer Sl;,dlbad~s. Da, neue H,d!enb„d wird direkt at1f den, ·celindci de~ StadtbJde~ J.11 dessen Strdf~en~eite- t-rricht~L E5 ½' ird einen unibauten R,wm von rund 10.000 Quadratmetern ,wi"f'. i,en. Das Schwimmbecken wird 25 ,\·\eter lang 1.2,5 Meter bri:-it ;ein. Dc,'r Beckenrand in einer Breite ·,•un 3,5 Mett-rn ,vird genügend Zuschauern bei Sportve1,i:1stalt<rn.gen f'latz bieten. Im Partt?rre -~- --~ine Sauna mit Ma,;,1geratrrn u,;ie Nebenriiumen für rund 30 Per;;onen- errichtet. Die Umkleideräume und Kabinen ~'?statten den Se,uch von runn 300 Pers<men. .\·lit dlc'm flau wird am 1. SeplE',T1ber 1%9 bego nnen. Der Rohbau muE· zu Beginn der Somrnt>rbadesaison 797U fertig :;ein; da, Halienhad wird im Herbst 1970 eröifr.t"t wercfon. · Es so:! das Kunsteisbahn war nötig Mehr als 35.000 Steyre;· h.iben ,ich in der abgelauienen Sai~cm auf de,n Eis get\i1nm;2it. Der _länner äi1lte rn it mehr ;,_ls ·u.oc,o Besuchern die mei- ~ten t i :-l;;uter. :n der Aite r::-!,toti~!!k :;teht ~elbstve r,t;i ndi ich diP. Jugend a:. der ,pitze, denn , c;n df!n 3'.i.000 Besuchern w;iren m:?ht ~ls '.; 5.000 Schüter. Die nachst<" Sai;o:o auf der Steyrer Kunstei~bdhn wir<l heuer schon i,1 der let~!en Oktoberwoche b<'ginnen. Al!er Voraussicht n~ch \vi:d di{! nächstjährit;~ Bi! r.t.rz der Kllnsteisbahn noch erfoigreici;er sei n. Nicht n •: - deshalb, weil rund sechs Wochen länger die Anlage benüt;it wer. den k~nn, sond.~rn auch, w;~ il dies1nal die Eisbahn und ihre Vor.w8e schon bekannt sind. ~eben den Eislauf~:-n sind a_,ch die Eis5chützen von der neue'l AnlJge begeistert, und d=e Ei~hockey- ~p:eier konntP.n heuer :'um erstenmal eine, voll,,änd :ge M.-i~·tr.•rscnattsrundr-> ,1u.'tr~ger; . ganze l.ihr !n Betrieb bleiben. 111 d-en n;ichsten Wochen wird auch die ehem.ili11e Reilhaile auf dem Tabor 1.ur Bausrelle. Mit einem Kostenauiwand V(>n 2,5 Millionen ?chiHing insgesamt soll sie eine moderne Sporthalle im Au~- maß von fi3X3.5 Metl'rn werden. ·Heuer · wird vorf'rst eine Million Schilling verbaut. Damit 50II in erster Linie die Heirnng ur>d d ie sanitären Anlagen und ein neuer Fu~boden hergerichtet werden. Schon im kommenden Winter sol: der Sportbetrieb in der Hallt möglich sein. t,~~:::~.. - 1 "%- \\ . $(,HOii . \1~1J-,·d .ti,fkÖ.Rr/~~· Kein Platz für krankes Kind Die „Neue Zeit' ' hat kürzlich gezeigt, daß irn Steyrer La.ndeskranken• haus ein ;nehr als akuter Bettenmangel herrscht und oft kranke Patienten a.bgewiesen oder in weit entfernte Kra11k<c11- 'l.nstalt~n ver,.::hickl •-vl!rdt>n Ein neuer Fall scheint ~her alles bisher Dagewesene in den Schatten zu ~teilen_ Er müi.ite eige:1t!ici1 d;e Vertreter der Stevrer Bevi.ilkerttng auf d ie Beine bringen, damit d:e lande;reglerung dd~ B,wtempo im KrankenhRt•s b':!schleunigt. Vor wenigen fage-n \V1Jrde ein Scharlad,. fa ii ins Spital <'ingeliefert. (in kleiner, 7weiiähriger Bub. - Aber die Rettung. die den Buben gebracht h.arte, mußte n,:r lhrt~<n ~lP.inen Führg..st \-v{ecier zurück nach Hau:ie frthrer.. denn itn Stevre r krankenha(!'., war iür den kleinen ßuber, ,w:, einer Arbeiterfam ,iie kein Platz:. J,1h,· für /.Jhr zahlte Steyr der L~nciesregiernng namha i te Beträge in Form des Kra11ke:1hauskostc,nbeitra6es. Aber Steyrer w," rden - auch wenn sie schwer krank sind - im Steyrer .Krank,mhaus "bgew!eser.. F.s wä re an der Zeit, daß der Stevrer Bürgermeister und der ~e5amte G~- me;nderat der Land_esregierung einmal an Hand von konl<reien B~i~pielen den Ernst der Lage vor Augen führen und auf einen raschen Ausbau des La nde~- k.-a:i '<~nhr1usF'.'5 Stevr dri:i~eri ,vürd-=:r. ~

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