Vorwärts Nr. 6, 2. Jahrgang, November 1968

Viele Probleme noch offen Steyrer Angestellte erzielten beträchtliche Erfolge Die Anges\ellten der Ste~'r· Werke konnten in den letzten Jahr~n e ine Reihe von Erfolgen erringen. Es gelang die Einführung einer Meisterg,uantie und die Erhöhung de.s betrieblichen Grundgehaltes von 2000 auf 2350 Schilling. 366 Umstufungen in höhere Gehaltsgruppen konnten erkämpft werden. Der „Biennalsprung", eine Einrichtung, die auf~er den Steyr-Werken nur ~ech~ i!ndere :firmen Österreichs . ke1,n(!n, ermöglicht .-1utom.atische Gehaltserhöhungen alle zwe: Jahre. Mehr aJs 700 Kollegen konnten .iuf diese Wei_~e Erhöhungen ihrer Gehälter erreichen. ~ine beträchrliche An;i:ahl von Kollegen, die bisher .tls Lohnernpfängt!r Angestelftenarbeit verric.hten, konnten ins A.ngestelltenverhä.ltni~ iiherf.ührt werc!en. . Wiih• rend 19.S.'> in den Werken 988 Ang~- stellt~ beschäftigt waren, sind es heute 1217. Die A1ige~tellten müss~n von Jahr zu Jahr mehr überstu;iden machen, 196.'i waren es 54.000, heu~r werden es rund 90;000 sein. Durch überbela~t1.1ng köi111en vi~!e Angestellte ihren Urbub nicht rechtzeit ig nehmen. Es 11ibt Ange~tellte, die ~chon 105 Tage Urlaub guthaben, das he ißt, daß sie drei Jahre lang ~chon nid1t auf Urlaub waren. Der Obmann der Gewerk~chaft der Privatangestellto, Nationalrat lngeni~ur Rudolf Häuser, kritisierte die mangelnde Bereitschaft der Regierung zu öffentlichen lnv,~stitionen 1.• nd zeigte·, daß die VJirtschaft~wachstum,gesetze dem Staat zwar einen Steuerverl1Jst in der Höhe von zwei Milliarden Sd1illing g<!bracht haber., .iber ~.ndererseit~ die Nhofften lnvesti · ti onen nicht gestiegen sind, sondern um sieben bis ~lf Prozent weni&er wurden. ES VvURDEN GEEHRT .Anlä 111ich der Vollversammlu;ig wurdf, eine Reihe K_ollegen, die iahrzehntl!'!:a,,l~ der Cewerkschaft angehören, geehrt: 40 Jah re lang gehören Geo ig Blazina, Karl Cermak, Ka.rl Edlauer, Heinrich und Wilhelm Gruber, Hans Habr.r fellner, Alois Krieger, Karl Miillncr, Herma.nn Eich! und Karl Wagner zum 0GB. Ingenieur Karl Neuhold, Ludwig Stallinger und Betriebsratsobmann Franz Weiß fe ierten das 25jährige Gewerkschaft!- jubiläur>1. Arbeiterf eindlich wie immer lfVPPSteyr reitet weiter Attacke g,:gen Arbeitersport In f;Jer !erzten !iitwng des S,e\'rer Gen'leinderatfl's, ii\.,~r d,e wir l:)ereirs li~- _richtetfn , zeigt~. die OVl'-Frak1ion w;t-- der ein'rnal ihre reakrionäre St>ite : Sie l1at1e zwar nichts ·c1~tr.g~:1, <l~I~ c/i r Stadl der kat!mlbchtrn Kirche C!ine Or~tti um rund eine Million Srhi!lini sehen!, !, ~ie k~mrft iber mil ;Jlltn lvlitte!n d,igegen, daß dit ~.nnsleit~n ~inen lllll· demen Sr1mtP,l~tz hekomn1t. n~,, ~n sa11en die Steyrer OVl'ler , ,~i „ Verschwendt;n,f'. ON J...SV !Jewesuni, der f!'i.nst den . P.l~tz verwaiten ~oil, s~i oi,- zu klei11, hier miis5e d•!r Rechnungshof .•~inschreiten", · In ihr"m ~rl1t!iterfei.rid· liehen · übereiier hahen die OV1'-Ge.- ;,1e i"de(~te -~anz : tihitrseh!!ll, daß di~ :w Festveranstaltung in der Wiener Stadthalle: 50 Jahre Republik Österreich50 Jahre KPÖ 9. /\lc,vember 1968, 15 Uhr (Einlaß 14.30 Uhti re, rrede: Versitzender der KPÖ Franz Muhri . lr:i Programm: Chor der Freien Österreicl1ischen Jugend: Slowakisches Volkskunst.:;nsemt;!e Sluk . E, nlrntskar,en : i 5 S,:hil!111g (in -3llen (J,gan1s_a• tionen und bei den Vertraue,·,smännem d81 KPO). bewilligen~(e Summe - 22Q.~ SchilPnJ! - nicht nur dem Spqrl1Jl~tz Q1ent, ,on• dem d<1& Jarnil i/-UCh ein B~ch . dttr- b!i linchw~sser ein.. ~tänd ige_ Gefahr fur die Ntuschün;u , d~rstfl!llte, verrqhrt. w~rdt:11 soll. Da wi1ren sog;rr nie Fre,he1t• liehen · schlauer. Auch ~ie ~timmten ia c.lt!r vprlewen Sit -'.ung gt-ien den ·Arb!!i• hmpprt, die No!wr.,ridi~keit ~i2r •"a<;h• ,;errohrnni,; aber ,ihen sie c;loch e!n! Nach eim·m länRert:-n Rrdedue!l wurdt• die Sumn,e !l!-!(t:ll d ie ÖVl?-Slin1me11 IH·· willig t. Ehrlich emport ~ind vi~I• S1eyrer üher ,-,.111~ o\\,ißn.,hme eine, Kinohesiti1trs ~1tf d;in s: .1dtpl.!z': E, hat mitten •Jnkr di~n historischen, denkm,1l!{efc:hütz!l,n B.wten eine rirtsi11,e ani11rik~ni~cht1e l.t"uchtfa,s~de ~ui')\r:St_ellt, dit den ~~nlen St~dtplatz -.•ersch;io;,lelr. Un\1 nun i,r,udite ci~r Gt11schJf1srn;;nn cfüi~1ilht Stadtworw,)lt,,nt,, dernn CeLwt• er mit~- ar.htel hiil, um die R.ückl'r~t,wuni: tini;f Te!le~ seintr Steuerp ~l~ lnvestitionsfö,p!:'rung. 8ürgermeistt<r r-ellingecr ~rkl:irtr.,, cl~(~ clie Sl.dt und ihre Amter d,liiir soq;en wen:Jen, d~mit die Rel:larne;mta11e vtrschwindet UllQ die Sd;önheit de~ St~dil:/ilqes erhijlten hleibt. Der GescMflsmann wird ~ut ~eine lnve;titionsiördertmK nqch et\V~,; warttm miissen. · Der Gemeinderat ~e11ehmigtc ferner die Jahresb:lani der städtischen Untt•· nehm,!11)ll'!n, die einen gerin11fiigi!l,tn v~rluu aufweisen, und bewilligte der GWG der S!adt eiil Vorfinanzierunw,- dulehen in der Höhe von 2,3 Millionen S<:hillini. zum Aus\)~u einer \Noh.iani~.ge auf der Enns:ej.ten. ln5gesiitn1. wurcien in der Sitzun~ 12,9 ,\@ione:n SchillinK frei14er,~be11. · Das Miitelalter Ist noch Unlet .Ull$ Im steirischen Ort Sankt Gallen macht,, die ~Sjährige _B~ Vils ein Mal'tyr,um durch.· Ihre Eltem ·stnd der Mdriung, daß sie vom Teufel beses• sen sei ... und der Pfarrer von Rankweil, Friedrich Jussei, bestärkt s.ie in dicecm Glauben. Vom _Plarrer ging auch die !niti.ltive dazu aus, da~ ofienb~r kranke Mädchen nach :Eisen~ herg, · . Gemeinde· Sankt Martia; Im güciiidum · !lurgenland zu . bringen. Dort ist die geschUtsfüchtige Familie Ilex zu Hause, din in · ihren1 . Gamm ein angeblich . mmdertätiges, ledenfal!s jedod, cintrliglkhes HGt.a~reuz" besitzt. Frau Lex behauptet~ -- ü~r. 1 :höchste ll~;zi~hµng.e~ •. zu. " \;~riügen„ denn • sie spricht alloä~h.tlich.. . mit · jcsus (_'hflstus und mlt ,Maria. Im Garten rler Familie 'le!x wurde M Berty · Vils zweimal eine „Yeuielsaustrcibung" vorg~ommen, wobei das Miidc.-hen init Gewilt - . fe.stg~halten und auf das . ,.GraskreuzAt nieder• r,edrückt wurclc, · während das cini, Mal · etwa so,·. das 'andere Mal etwa hundert Personen rundum .. beteten. !:s . is! unfaßbar, . daß diesem mittelallerlichen Treiben . nicht energisch Einhalt. geboten wird. Die Gen,b r• merie hat jetzt eine . Untf;rsuchung eingeleifl't, ob sich jemand der B~ raubung der persönlichen Freiheit schuldig gemacht haben könnte. 8i§- her lsc nicht bekannt, daß sich staa~- llche Behörden des unglücklld1en Mädch.ens angenommen hätten.Auch die Kirche schweigt. Der Pfarrer .von Rankweil . amtiert weiter, auch gegen den Wunderunfug . der Familie tex wird nicht eingeschritten. Zur Auf, geschlossenheit, ·die von der Kiu:he beim Dialog unter lnlellekluell.en gezeigt wird, steht die Duldung de! · T<?ufelswahns und wirren Abergliu~ bens in burgenländischen · und stelriscfom Orten im krassen Widerspruch. Die „eigene Meinung" Da. ,,SPÖ-Tagblatt" brüstet sich bei jeder Gelegenheit, stets nur eine ,,l!igene ,\ .foinung" zu vertreten. Dabei .kommt c~ .- in der letzten Zeit h~ufig vor, daß die· Argumentation de~ Blaltes jener des ÖVP-Blattes aufs Haar gleicht. So haben beide ßlitter vor kurzem den Bericht. über einen . Vortrag eines · fl'i\nzösischen Philo-- rop~n. !11 Wim irnter genau demSC!lben Titel gebr:;.cht, der gelautet . hat: ,.Marxismus ist keine Offenbarung.' ' Ober der. Sinn die~, Satzes, wie ·1hn der Philosoph gem~int hat, ließe skh allerlei sagei,. Eindeutig ist jtdoch, daß der Titel sowohl ht!im ÖVP-Glatt als auch beim ,. 'fagbl.ttt" einer den .'vtarxismus abwertenden Absicht entspringt. Die SPO.,,OppNition" Ist ~lso In der Ab~ wertung des Marxismus geniu dt-r• seliJen Meinung wie die ÖVNCapl· . lallstenpartei. Neu_erllch ein Beweis für die „eigene Meinung" de3 SPÖDlattes. ·

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