P. b. b. F!JR DEi\J lN~7AL.T l.JNC1 Di~i_Jcr< \/~?;\i'~T'/1 /. ()TTO TRE.;"'i L ßCif.)E ·s; EYK, JC1Hr'J\jr·✓ ES (3;\SSE ;c. .. . ; -~ Ersl'heinungsort: Steyr .Verlagspostamt : 4 4 O 0 .. .;i~ II. J.c!.h!.a._an~g___ S_eptember 1968 Nummer_ 5_ Muhri ·zur CSSR-Debatte im Parlament: ln.itiativen für Entspannung ·. besser al·s MHitärausgaben Die Haltung cier KPO zu den tschechoslowakischen Ereignissen hat sich nicht geändert. Wir haben auf der Plenartagung unseres Zentralkomitees in der vergangenen Woche .festgestellt, daß wir nicht .nur deshalö .gegen den Einmarsch · in die CSSR Stellung nehmen, weil wir der Meinung sind, daß es in der CSSR keine akute konterrevolutionäre Situation gab, es sich also um eine tragische Fehleinschätzung gehandelt hat. Wir haben auf dieser Plenartagung ausführlich begründet, daß wir ,ms grundsätzlichen Erwägungen gegen den Einmarsch sind, und unsere Solidari. täl mit der KPTsch erneut bekräftigt. Erstens deshalb, weil wir schon auf :iem XIX. Parteitag unserer Partei beson. ders · hervorgehoben haben, daß Demokratie ·und Sozialismus für uns eine untrennbare Einheit bilden. Der Weg der Entwicklung der sozialistischen Demokratie, wie er auf der Grundlage des Aktionsprogramms der KPTsch in der CSSR eingeschlagen worden ist; entspricht auch am ehesten unseren Vorstellungen über den Weg zum Sozialis• mus in Osterreich, was allerdings keineswegs bedeutet, daß wir die tschechoslowakischen Formen einfach kopieren wollen. Wir unterstütze.n deshalb unsere tschechoslowakischen Freunde, die auch nach dem Einmarsch der Truppen - wenn auch unter schwierigeren und komplizierteren Bedingungen - an diesem Weg festhalten. Der zweite grundsätzliche Gesichtspunkt, der unsere H«ltung bestimmt, ist unser Bekenntnis zur vollen Respektierung der Souveränität jedes Landes und der Autonomie jeder Partei. Darin sehen wir gleichzeitig die Voro1.ussetzung für eine echte Solidarität im gemein1.imen Kampf ·gegen der1 ·1mperialismus. Gleichzeitig wenden wir uns entschieden gegen alle Versuch~. die tragischen E1eignisse zu einer antikommunistischen Kampagne zu .mißbrauchen, weil diese nur der Stärkung der reaktionären Kräfte dient und nur jenen Kräften nützt, die , eine · weitere Verschärfung der weltpolitischen Situation anstreben. Die letzten Wochen haben un~ neuerdings deutlich vor Augen geführt, wie vorteilhaft die immerwährende Neutral.i~ tät für Österreich ist. Die immerwährende .Neutralität ist eine wesentliche Grundlage für .die Souveränität und Unabhängigkeit unseres Landes und für die Sicherheit seirier Bürger. Eine der wich· tigsten Lehren der letzten . Wochen scheint uns deswegen die konsequente Verteidigung, Sicherung und Festigung der Neutralität und Unabhängigkeit Osterreichs zu sein. Deshalb halten. wir Kommunisten es für notwendig, daß von seiten der österreichischen Bundesregierung alles getan wird, um den Status der Neutralität Osterreichs in weltpolitischen Krisenzeiten uneingeschränkt zu wahren. Darüber hinaus ist eine aktive Neutralitäts- und Friedenspolitik notwendig, die einen positiven Beitrag leistet zur Entspannung und Sicherheit in Europa und in der Welt. Dazu ·gehö rt die gleichzeitige Auflösung beider Militärpaktsysteme in Europa, der NATO und des Warschauer Paktes, der Rückr.ug fremder Truppen aus allen Staaten, die Anerkennun~ der bestehenden Grenzen und der Exis tenz von zwei deutschen Staaten. · Initiat iven, die diesen Zielen dienen, wären ein viel wirksamerer Bei•• trag zur · Siehe, ung des Friedens, der Neutralität und Unabhängigkeit Osterreichs, als es Wehrdienstverlängerungen und noch so hohe Militärausgaben jemals sein können, Leider hat keine der im Parlament vertretenen Parteien bisher in dieser Richtung eine Initiative entwickelt. Touristenverkehr CSSR Auf einer Konferenz der Fi1ii1ileiier des staatlichen CSSR-Reisebüros Cedok wurde vereinbart, den Touristenverkehr mit dem Ausland demnächst in vollem Umfang wiederaufzunehmen, meldet .~Rude Pravou. Der·,Touristenverkehr mit den sozialistischim Ländern habe · sich bereits wieder völlig normalisiert. Die Ausreise von Reisegruppen tschechoslowakischer Bür11er sowie von Einzelreisenden in das westliche Ausland gehe unvermindert weiter. ferner wurden die dfp!omatischen Vertretungen der CSSR im Ausland anRewiesen, Einreise- und Tra.nsitvisa für Gruppen und Einzelreisende wieder aus- 'l:ustellen. Das Außenministerium hat überdies Gerüchte dementiert, wonach die Grenze mit der DDR gesperrt worden sei. Vielmehr sei der Reiseverkehr mit den Nachbarländern, besond1m mir Ungarn und der DDR; völlig normal. Nach einer Meldung aus Frankfurt hat das dortige Cedok-Büro mitgeteilt daß Besuchsvisa für die CSSR ab , ofort in vollem Umfang und uneingeschränkt wieder erteilt werden. · · sowjetische Schriftsteller: Freiheit für Yannis Ritsos ! Die sowjetischen Schriftsteller fordern in einem Telegramm ;m die Regie·rung Griechenlands, den Dichter Yannis Ritsos freizulassen, der ;ws dem Konzentrat ionslager in ein Gefängniskrankenhaus überwiesen wurde. .,Wir sind zutiefst beunruhigt über den Gesundheitszustand 'des Dichters und auch darüber, daß er trotz seiner schweren Krankheit n~ch immer eingekerkert ist", schreiben M1chafl Scholochow, Konstantin · Fedin, Alexander Twa.rdowsk!, Konstantin Simo~ now unc.l zahlreiche andere sowjetrsche Schriftsteller.
Wer erklimmt die nächste Sprosse 1 In Steyr gibt es ein hortnilcklges Tauziehen um einigt Funktionen Hohe, 11utbez.i.hlte und somit recht- b_egehrte Posten wttrden demnächst in der Eisenst•dt frei . Arbeituk.-immerpr:isidenr Schmid! schP-int sich entschlossen zu hahen. seinen Sitz im Nition,1lrat einem anderen zu überlissen. D~s ist sicher an der Zeit, denn ~in Arbeiierful)ktion·:ir rnuß · nicht • im M1,n;1t rund 40.<XXI SchillinK einkassieren . Der AK-l'r:isident wird ja in Kreisen ,11intr eixen~n P,1rtei schon der •Vier• zi~er-Sepp"' ien.annt. ßei du Neubesetzung des Platzes im Pilrlament wird auch dir. SPO-Landesleitun,s ein 11ewichtiges Wort mitzusprechen haben. Anders ist es bei der 8esetzung eines ebenfalls vakanten Postem: l•ndesschulinsr,ektvr Professor Stephan Radinxer k,mn .iui die Dauer aus buuflichen Gründen nicht liinger Vizehür11erm!'ister dttr Stadt · Sterr sein. In dieser Eixenschait war er nicht nur der standixl!' V1mr~ter des Bürge·r• meisters, sondern auch der Haupt• verantwortliche für die Betreuunx de5 kulturellen Geschehens <lurch die Stadt. Wer wird St>in Nic:hiolger sein? Um den 11ewichtii1en Posten des Bürgermeister-Stellvertreters ~eht ~eit langt-rn ein Tauziehen in den Steyrer SPOReihen vor sich.. Das Tauziehen wird um so schwieriger, als der .Neue·' nicht nur ein treuer · Genosse sein soll, son• d,m, ,tuch gewiss"l Fähigkeitl!'n mit• · hring1rn und einen entsprechenden Bildungsstand auiweisen muß. Saftige Überraschungen in Steyr Die neuen Stadtmeister im Tenofs wurden ermittelt Exw,ltmeisterln hll WlldwaS$erslalom Pert!wleser halle ·sich bei den Damen den Titel Hochbetrieb herrschte seit einer Woche iuf der Tennis;inlage de:; A TSV Steyr: Die .St.i.dtmeistersch;liten wurden durchgeführt. Am Wochenende standt:n die Fin;ilspiele auf dem Progr;!m_m. Mutter und Sohn Jarosch sorgten im .'vlixdoppel für eine klein1t Sensation, als sit- die gi,samt, Kqnkurrenz ,;chluge11 und sich ein.-n unerwarteten, aber wohlverdienten Meiste, tirel holten. Bd den Herren-Senioren · konn·te Ingenieur Springer, der sp;il11r1t Stadtmeister, seinen· !!;e• fährlich,ten Konkurrenten, den Vorjahrsmeister L.n,, schon im Semifin~le .us dem hwer\) dräng1111. Von ihrer hesten St!ite zeigte sich Gertraud Vock-Pertlwieser, Exweltmeisterin Im Wildwasserslalom. Sie ist auch· im Tennis bestens· beschlagen, besiegte schon in den Vorrunden die Exmi!isteiin Härbiger und wurde Stadtmeisterin 1968. Ausgezeichnet schlug sich Staatsmeister Feig! in der Jugend. Gesundheitlich- nicht geride .i.uf der Höhe, lieferte er Vock einen spannenden Drei s;itzkampt und eroberte zum Staatsmeister. erwartungsgemäß auch den Stadtmeistertitel. Die neuen Meister: Jugendeinzel: Feigl vor Vock (9 : 7, 4 : 6, 6 : 4). D;1meneinzel: Vock vor ijreitenield (6: 3, 6: 2). Herreneinzel: Gruber vor Eigner (6: 4, 7 : 5, 6 : -4). Senioreneinzel : Ingenieur Springer vor ,v\oshammer (6 : 0, 6 : 3). HerrendopJ>el : Gruber-Eigner vor Forsch- ;iuer-Steinwendtner (6 : 2, 6 : 1, 6 :2 ). JuKenddoppel: Feigl-Krottenthaler vor Moser-Vock (6: 1, 6: 2). Seniorendoppel: Ingenieur Springer-lang vor MoshammerFürnweger (6: 3, 6: 1). Mixdoppel: Jarosch-J;1rosch vor Derfler-Breitenfeld (3 : 6, 6 : 4, 6 : 4). Zu ihren Titeln erhielten die neuen Meister herrliche Pokale. Mit einem Aufgebot von 48 wertvollen Ehrenpreisen hat die Tennissektion des ATSV gezeigt, d,ß sie nicht nur sportlich auf der Höhe ist, sondern daß sie auch Turnie1 meisterschaften zu organisieren versteht. Steyrer Bergsteiger in Afrika Die Bergsteigergruppe des TVN Steyr geht heuer im Winter aut grol~e Fahrt. Unter der Führung von Wolf Steinkellner werden die Bergsteiger Han, Heindl. Fritz Sch;ank, Ewald Roßbach und Helmut Fiedler eine Erkundungsiahrt in die Sahara antret'en. Die Reise beginnt am_ 27. Dezember. Wenn . alles gut geht, weiden die Steyrer Alpinisten am 28. Februar wieder in der Heimat zurückerwartet. Die Reise führt voi, -Ste)' r über Genua. :-.1useille und Malaga nach Algez ir;1s, das Fährschiff bri113t die Exped ition über die Stra&e von Gihraltar nach Ceuta, entlang der nordafrikanischen K(i sle iührt die Route weiter nach "-lgie !· , zwischen Algier und Laghouat wird die Sahara-i"-tlasgruppe überquert, von Laghouat geht die Reise ins Landesinnere und führt über EI Golea und In Salah zum Ziel. dem Ahaggarmassiv im Hoggargebirge, dessen höchste Erhebung der 3003 Meter hohe T,1hat ist. Die gesamte Route i,t rund 12 .000 km lang, 4000 km da von sind Wü~t enpisten . Zi€! der Re ise ist die Erkundung und Besteigung von bekannten und unbekannten Gipfeln dieses wilden Gebirgs~ stocks in der Wüste sowie die Erprobung der Gruppe in neuen , schweren Klettertouren. Eine der neu- erkundeten Kletterrouten soll nach den tödlich verunglücken Sterrer Bergsteigern Lau;- Perndl-Route benannt werden. Weit über den iein ,ilpinistisch-technischen Wert . der Expedition hinaus geht d<1s Be,trehen der Gruppe, auch Land und Leute kennenzulernen. Besonde rs gründlich ,ollen Gebräuche unct Lebensweise der Hogg.ir-Tuaregs, der stolzen Nomadenkrieger der Sahara, studi ert werden. Bürgermeister Jo,d Fellinger, selbst Mitgl ied des TVN, hat den Ehrenschutz der Expedition übernommen, die schon jetzt alle Hände voll mit den Reisevorbereitungen zu tun hat. Schließlich kostet die Reise viel Geld und das mul~ erst mühsam zusammengetragen werden. Die Bergsteigergruppe verkauft zu diesen, Zweck Kilometersteine und .Bons für Grußkarten aus der Wüste, die bei allen TVN-Funktionären Steyrs erhältlich sind. früher war es in Steyr so, diß die SPO zwei Gruppl!'n bildete: die StevrVVerke und die Lokalor11<1nisation: Heu:e gibt es schon mehrere Gruppen, denn die Nummer 1 der Steyr-Werke i5t mit ~en n~chstfol11enden nicht ger.i.de herzlit:h befreundet, und auch in der Stadt ist d.is Wort . • Freundschait• kei1111~wegs wörtlich zu nehmen. Man darf dis den Steyrer SPÖ-Genossen nicht übel• nehmen:_·schließlich ist nicht jeden Tag ein Vizebüri:ermeisterposten frei, schließlich ist der Posten sehr JIUt beuhlt, und d" amtierende •Bür~ermeister wird sich wohl n.ilch fünf Jahren zu dtn Pensionisten )(esellen. Der Pl.itz i5t also sehr inhaltsreich und zukunftstriichtig. Freunderlwirtschaft und Protektionismus Dto .Freiheifliche_n" biedern sich der österreichischen Bevölkerung als die Partei „für Ordnung und Sauberkeit9 an. Sia sind, so ihr Bundesobmann, dor Linzer Sonderschullehrer Friedrich Peter, eine Partei, die gegen den· Protektionismus kämpft. Wie sieht dieser „Kampf" aus? Als im Herbst 1967 die SPÖ Im oberösterreichischen Landtag zur stimmstärksten Partei wurde, die ÖVP ihre absolute Mehrheit verlor und das FPOOuartett auf zwei Abgeordnete zusammenschrumpfte - gab es den bekannten Kuhhandel OVP-FPö. · Mit Hilfe der .Freiheitlichen• war die öYP zu einer „MehrheW gekommen, die ausreichte, um den „Schwarzen• wiederum den Posten des Landeshauptmanns zuzuschanzen. Als Dank und Anerkennung bekamen die „freiheitlichen" den Posten das geschäftsfüh- . renden Präsidenten des Lando~ichulrcles in der Person des Almtaler Gast- und Landwirtes Moier. Und kurze Zeit später wurde der Nationalralsobgaordnete und Bundesobmann der FPö, Friedrich · Peter, zum Lando1schulinspek:. tor für das Sonderschulwesen gemacht. Falls Peter in der nächsten Periode nicht mehr im Parlament sitzen sollte, wird er die fette Pfründe ·als Londessch1Jlinspekfor ausüben. Woraus sich die Frage ergibt „ Was hei~t FP? ." - F = Freunderlwirfschaft, P = Protektionismus oder Poslenrt1iferall
Sein Stundenlohn: S886.10.- SPÖ-Vertreter im Generalrat der Nationalbank haben davon gewußt Die Beiüge des österreichischen Maffonalbankprösldenten, Doktor SchmHz, sind so hoch, da~ sich so:dallsttsche .Abgeordnete veranlafst sahen, lhre tat~öchllche Höhe In einer parlamentarischen Verhältnis : 7 ÖVP : 6 SPÖ Anfrage zu „erkunden". · So zu lesen dieser Tage im SPÖ-Organ Oberösterreichs, dem Linzer •Tagblatt", das nebenbei feststellte, der frühere österreichische Finanzminister verdiene pro Jahr 1,914.000 Schilling. Mit derartigen demagogischen Mätzchen will die SPÖ ihre. Mit:. glieder, Leser und Wähler · ködern. Kein Wort davon, daf} es die Kommunisten waren, die bereits im April 1968 die horrenden : Bezüge des ehemaligen OVPFinanzministers anprangerten. • Der Generalrat der Nallonalbank Ist aber keineswegs eine Körperschaft der tsVP. Laut „Flnanzcompass t 968" sind folgende Funktlonöre der SPlj im Generalrat tötlg. Als • Vlzeprösident Staatssekretar a. D. Andreas Korp, als Mitglieder Karl Ausch, Dr. Heinz Kalntl, Professor Fritz Klenner, Kommerzialrat Alols PI~ pe,ger und Minister a. D. Otto Sagmefsfer. Das Verhöltnls Im Generalrat lautet: sieben ÖVP, sechs SPt:f. · Die Gehaltsfestsetzung für Doktor Schmitz hat also, gut oberösterreichisch ausgedrückt, einen üblen Fa~geruch, und die Öffentlichkeit interessiert hier vor allem, was denn eigentlich die Vertreter Millionäre gehen frei: der SPÖ im Generalrat der Nationalbank bei der Festsetzung des schwindelnd hohen Gehalts für den Nationalbankpräsidenten getan und gesagt, und wie sie sich zu dieser Ungeheuerlichkeit gestellt haben. Haben sie dafür gestimmt oder dagegen, und warum haben sie in der Öffentlichkeit geschwiegen? DR. SCHMITZ • Berechnet man die Jöhrliche Arbeitszelt eines Angestellten mit l 1 6 0 Äfbeffsstunden, so helfJt dies, da~ der Natlonalbankprlhi• dent Dr. Sc h m lt z einen S tu n • d e n I oh n In der Höhe von S 8 8 6 . 1 0 bezieht. Autohansa- ·und DIVO-Chef enthaltet VOLKSSTIMME-EIGENBERICHT Wien, 18. September Im Cr.uen Haus gibt es einen Gekreuzigten, unter dem man lesen kann: . .,.ünet die Kleinen zu mir kommen." Ein (;;auner ·.ergänzte diesen Spruch einmal und schrieb dazu: ,, ..• denn die Großen läßt man laufen.'" Unwillk ür lich fällt . einem · diese Geschichte ein, wenn man hört, daß Mittwoch zwei Millionäre aus , der Untenuchungshaft entlassen worden ' !ind, die unter dem Verdacht von . Millionenbetrügereien von der Polizei verha{tet · worden w,uen. Um 13 Uhr öffneten sich die Tore für den Chef ·der Autohansa Dr. Schuster. Der M_ann .der .beschuldigt wird, in großem Um(ang · .mit gestohlenen Wagen geh,mdelt zu h·aben und sogar: Diebstahls• auftrage erteilt h.iberi soil,. wurde gegen eirie · Kaution von 300.000 . Schilling auf fr.eien fu.ß gesetzt. Eif'le Stunde später ging . e:n ande.rer Millionär . als · freier Mann. auf die Straße: Wflhelm Ludwig, Chef und Alleinbesitzer der Firma DIVO, der beschuldigt wird, beim Vertrieb von TV-Geräten, ·Waschmaschinen und Eis• kästen ·Millionen· ergaunert ·· zu haben. Für .ihn hinterlegten •die Rechtsanwlilte ei.ne Kaution von 900.000 5cf1illing. Somit wurden an .einein Tag zwei Männer enthaftet. deren Affären in ·den letzten Wochen · in ganz Österreich Staub. aufge,vfrbelt · haben und von den·en ,die Polize.i sagt, daß ·es sich um die größten Betrugsfälle.. der · Nachkriegszeit hanSPÖ„Vorsitzender Dr. Kreisky: ! . Sechs ..Monate sind genug t SPO-Vorsitiend:zer Dr. Kreisky .spät: Die Kommunisten hatten i . trat mit einem. ,,sensationellen" bereits vor zehn Jahren · die l S~hlag~~ vor ~i• tJ.f~entl!~hkei_t: t:falbierung der. Bundesheer-Mil- ! die Prasenzd,enstze,t fur · die l,arden und d,e f-!erabsetzung österreichische Jugend soll statt der J~ngmänner-Diensh:eit auf neun nur · me.hr sechs Monate sechs Monate verlangt. Damals t dauern. Wirklich . eine ·· umwäl~ war die SPÖ noch in trauter i i xende ·. Forderung . im Interesse httgemeim1chaft mit der Volks- ! der ·Jugend? .· Kreiskys Forde- partei, weshalb die Forderung ! rung, die. auf dem sogenannten der KPO als „Demagogie" ab- , ! Rö1ch-Ph1n basiert, ka~ ·· etwas getan worden war. ♦ delt. Welche Wirkung diese Maßnahmen des Gerichtes auf die Offentllchkeit haben werden, kann man sich äusmalen. Ob dadurch d.u Vertrauen in unsere Justiz gestärkt wird? Wir wollen nicht miSverstanden werden. Auch Mopeddiebe und Auslageneinbrecher gehören bestraft. Aber diese werden oft monatelang in Untersuchungshaft behalten. "Fluchtgefahr, Verdunkelungsgefahr, Verabredungsgefahr" und wer weiß welche Gründe es noch dafür gibt. Das alles scheint bei Millionären nicht zu gelten, obwohl die polizeilichen Erhebungen noch g;ir nicht abgeschlossen sind und man noch mit der Aufdeckung weiterer Delikte rechnen kann. Aber wir leben in einem Rechtsstaat, unl von Klassenjustiz kann keine Rede sein •.• Die Steuern sind . . arr1 n1e1sten gesttegen .Seit Beginn dieses Jahrzehnts !;, t n ichts so schnf.'il gewa.chsen wie die Steuerzahlung#, .Hellt der westdeutsche f;t,nc/ der Steuerzahler lest: Weder da< Sm ,alprodukt noch die · Arbeitseinkommen haben das gleiche Wachstums• ten:po erreicht wie die Steuervorschreibungen. Im westdeut.,chen Bundesland He~sen be ispielsweise wird heute fas t gt,nau doppelt so viel Steuer kassiert wie ·1%0. und jeder Bürger über 1S Jahll'n wercle m it dllrchschnittlich 3030 Marl.: wr 5teuerkass~ gebeten . M;rn könnte mei11c-n, daß Ös!erteic\ f';" Te il H.ie:;l(h~ut.s~:hl,-:tnt:.ls i:, t . .
„DIE PILLE" - wie man sie populär nennt -. dieses Mittel der Empfängnisverhütung u:id bester Garant für Wunsch- • kinder, hat bei der Einnahme wohl Nebenwirkungen zur Folge, aber keine Schäden, wie man nach 12jähriger Erfahrung bereits rnit Sicherheit sagen kann. Die Nebenwirkungen können zeitweilige Übelkeit sein, ein Spannungsgefühl in Brust und Bauch, Kopfschmerz oder vorübergehende Gewichtszunahme, also völlig ungefährliche Nebenwirkungen, deren Auftreten durch eine Änderung des Präparates oder der Dosierung ausgeschaltet werden kann. Nur ganz wenige Frauen können die Pille überhaupt nicht einnet>men. Welche Funktion hat die Pille? Die Pille bewirkt einerseits auf hormoneller Basis die Hemmung der Eireifung. Ihre chemische Wirkung erzielt im Muttermund einen Schleim. der· für den männlichen Samen nicht durchgängig ist. Und schließlich verändert sie die Gebärmutterschleimhaut vorübergehend, so daß sie nicht mehr für die Einnistung eines Eies geeignet ist. Dieser letzte Vorgang ist nichts anderes als eine Nachbildung natürlicher Vorgänge im weiblichen Körper: es ist eine weithin be - kannte Tatsache, ·daß nach der Geburt im Körper _eine hormonelle Umstellung erfolgt, die für einige Zeit eine neue Schwangerschaft verhütet. Die Pille bewirkt ganz einfach eine Verlängerung dieses Zustandes. in dem die Frau nicht empfangen kann. Warum gerade die Pille? Dr. Traun ist der Ansicht. daß die Pille von der Ärzteschaft rückhaltlos gegeben werden müßte. um die Linsachgemäße Abtreibung mit ihren . Gefahren zu unterbinden, die in Österreich noch immer an d'er Tagesordnung ist...Wir bejahen die Pille ärztlicherseits als Methode", sagte er...denn sie erfüllt all das. was wir von einem Verhütungsmittel verlangen ". Das ist erstens Sicherheit in Praxis und Theorie . In der Praxis von 12 Jahren hat ·sie ihre Sicherheit bereits erwiesen. Was die Theorie betrifft. bedeutet es. daß man auch wissen muß. wie das Mittel angewandt wird. Die Pille ist sicher, zumutbar, unschädlich. ihr Preis von rund S 30.- pro Monat für den Durchschnittsbürger erschwinglich. Sie erfüllt also in vollem Maße alle Forderungen. die an ein Verhütungsmittel gestellt werden können. Der Arzt und die Pille Jeder Arzt sollte natürlich die Methoden der Schwangerschaftsverhütung beherrschen-und die Pille ist nur eine davon - aber sie gehö,1 zu den wichtigsten, ..,uch wenn man in Österreich in dieser Frage gegenüber anderen Ländem noch weit nachhinkt. Sie soll aber nicht auf Verlangen einfach auf ein Dauerrezept verschrieben werden. ebensowenig wie jedes andere Medikament. Sie gibt dem Arzt die Möglichkeit. den Gesundheitszustand seiner Patientin ständig unter Kontrolle zu halten, wenn sie allmonatlich um ihr Rezept kommt - nicht in Erwartung einer Schädigung durch d ie Pille sondern ais willkommene Gelegenheit, durch regelmäßige Untersuchungen vielleicht Frühformen von Krebs aufdecken zu können. Oft wird er zu spät entdeckt. da zu wenige Frauen den Gynäkologen regelmäßig aufsuchen. Aufklärung und Propagierung Es ware natürlich dringend notwendig, eine breite Aufklärungskampagne über dieses wertvolle Verhütungsmittel zu führen. sei es durch öffentliche Vorträge. sei es in Betrieben, oder auf sonst einem Weg. In Österreich aber ist man immer noch geneigt möglichst wenig davon zu sprechen. Mutterberatungsstellen und Fürsorgerin - nen kön"i-iten. ähnlich wie in Japan, damit betraut werden. Hier allerdings wirken konservative Kreise - die keineswegs mit kir<.hlichen Kreisen identi;ch sind - ausge - sprochen h~rnmend . Segnungen der Vorbeugung Vorbeugung bei jeder Art von Krankheit ist rentabel. Ebenso wäre die vorbeugende Empfängnisverhütung wirtschaftlich rentabel. Viele junge Frauen fallen durch eine unerwünschte Schwangerschaft aus dem Wirtschaftsprozeß aus. Daß außerdem ihre Gesundheit oh gefährdet ist. weil sie sich aus finanziellen Gründen in die Hände von Pfuschern begeben müssen, kommt als Gefahrenmoment noch hinzu. Bringen sie aber ein ungewolltes Kind trotzdem zur Welt. leidet das kleine Wesen oftmals in der Familie. wenn es zu spüren bekommt. daß es eine unerwünschte Last ist. Das ist eine Verurteilung, von der . wir nicht das Recht haben. sie einem Menschen zuzumuten . Auch das uneheliche Kind ist in Österreich ein wesentlicher Faktor. 12 bis 14 Prozent aller Kinder in •Jnserem Land sind außerehelich geboren. wir halten damit in Europa die Spitze. Ein solches Kind bedeutet Kummer und Jammer für die junge Mutter und das Kind selbst. Auch hier wäre die Pille von großer Bedeutung. Viele Menschen kritisieren die Tendenz zur Frühehe in unseren Tagen . Aber 50 Prozent aller Ehen unter 20 werden · geschlossen. weil das Mädchen ein Kind erwartet. Die Unreife der Partner führt zu einer hohen Scheidungsquote. Die Pille könnte auch solches Leid verhindern helfen . Unsere Forderung zur Vorbeugung gegen die gefährlichen Schwangerschaftsunterbrechungen ist daher eine echte Propagierung dieses gesundheitlich. ethisch und psychologisch besten Verhütungsmittels, eine weitgehende Aurklärung und die Errichtung von öffentlichen Beratungsstellen. wie es . sie in den angelsächsischen Ländern schon sei t Jahrzehnten gibt. Die Pille kann helfen. die Harmonie einer jungen Ehe zu festigen. ohne daß i:lie Fr.:111 . nhne daß die P;irtner Angst Kummer und Sc hw1e1 ig-- keiten zu erleiden haben .
--------------------------~ Koren bittet zur Kasse Bis zun1 letzten Tropfen ·Wir wollen jetzt nicht streiten, ob das Budge.tloch so groß ist, wie Koren aligäb, wir wollen aber frag en: Wer z.i;hlt? · .Wer zahlt diese neuen · Sonpersteüern? Der Arbeiter oder Angestellte, der eii1 Glas Wein; ein Glas Bier trinkt, was gewiß kein - t.uxus ist, legt sein Geld . auf den Tisch · und wirft die · Rechrung weg, die der Ober ~chreibt, weil er mit · dem Stück Papier nichts anfangen kann. Sein Chef aber, der sich . und eine Gese11schait mit Sekt traktiert. läßt sich eine gestempelte Rechnung geben, .denn sein Steuerfachmann wird ;;e schon. ·irgendwie unter ,, We,bespes_en "· . unterbringen, . d ie vom steuerpflichtigen Einkommen de, Unternehmers abgeschrie_ben _werden. So· zahlt der Unternehmer zwar genauso ·wie sein ·1\rbeiter oder Angestellter die Zuschläge von zehn Prozent des Prei ses, aber er bekommt diese Mehrzahlung zum gröf;ten Teil bei der Versteuerung des Einko:i;- men-s, bei der Ver.rnla gung des 8etriebes für die verschiedensten Steuern wieder herein. Für ihn >.virkt .;ich also der 5onderzusch!ag zurn Alkoholpre is nur ganz m: ni :nal aus. Und · außerdem: Was machen· diese Mehrkosten bei seinem Einkommen schon aus? ra .. =-ß- !\ . Gena uso h t es beim A!.lto. t ur ;edes ers.tmalig in Ö;terreich zt;gei assene Personenauto ist •· auf ,;n. erhört kompli,i er te Art - ei ne Son• dersteuer von zehn Prozent des Kauipreises zu ent rich ten. Das heißt. we,· ein neues Pe rsonenauto oder auch e in gebrauchtes. aber bisher noch nicht in Österreich z;; gelasser~es Auto kauft (etwa- einen importierten Gebrauchtvvageni, hat zehn Prozent vom Kaufpreis an das Fi nanzam t zu bez,ahien, ·ehe .• ~r die Numme·r';tafeii, erhäit: oa· gil:if es ·!ieine "Räte'ii;· keine Ausflüchte·: Geld her oder ke:ne Nummer :.. heii)t es bei Klaus-\Vitha lm-Koren u;1d Co. . We nn damit wirklich luxiJs getroften würde, könnte man über eine solche Sondersteuer reden. Aber ein Aui.o ist bei uns angesichts der ieu - ren, aber dafür schl ech,en öffentlichen Verkehrsmi:tel in Land und Stadt, angesich ts der Mögiichkeit d,•s billiger Reisens im Url~ub und arn Wochenende kein Luxus, son:J i) 'n ein Gebraµchsgegenstand, :wf ;:Jen der arbeitende Mensch ein Reci1t hat. Aber d ie Asphaltjachten, die Straßenkreuzer, die Wagen, mi! denen die Generaldirektoren umherfahren; die Sportwagen um hunde ,t - tausende Schilling, in denen die Söh ne au.- re ich!;!n, Hau, über d;e Stral.1cn jagen, i,t denn das ke:n Luxus! ~;olle n sie do r.h z;;hlen ! D.b wäre schon rich• ig, wenn 's richl: ~ wäre. ,'\ber so wie br.im .-\!kohnl i, t \'1 es auch bei den Autos. Der Arbeite~ oder /\r.;-;esteilte, der sich ei„en ~lein- oder ,\1ittelwagen kauft , ka nn d11' Kosten nicht von seinem Einkommen ,,bschreiben. Beim Herrn Generaldirektor ur.d dem Wagen des Sohnes vom Chef ist es ande rs De r Direktion$Wagen gehört der Fir~ia - und sein Kaufpreis wird samt Sondersteuer ganz oder i:;.im a!lergrößten Teil vom Einna_hmenkonio .abgeschrii.-':- ben, wenn d;,s Steuerbekenntnis 9 c · macht w;rd. . · !rgendwo im Ausgabenetat brin~\ man auch den Sportwagen des Soh - nes unter. Und so verringert s:ch rfi e Steuer bei gutgehenden Firmen , ::11 den allergrögten Tei! der Son :ler· ste uer. Es ist -'?.lso so wie bei dem Sonderzuschlag zum Alkohol: be~t;·<üt wird der Arbeiter und Angesle lite . der ein 1-,uto braucht, der in unsere r modem-2n Zeit ein Recht d:;rJ cif hat,_· an · den. Errungenscl1.iften der Technik teilzuhaben. Die im kommenden janner t;i;i: - . gen Steuererhöhungen wiederum sinci weit3ehencl solcher /,rt, daß ,ie - natürlich mit Ausn,1hme der Lohnoteuerer:1öhunl<: .irn ·zehn Prozent - von den Unterneh rnem leicht in der !(a:kulation auf d;e Preise überoewälzt weden können. Und da;;: t werden ·.vi r auch jene Steuern :tan!en. die formell von den Unternehmern zu bezahlen wärc-n. Koren sorgt fü~ seine Sch:Hie.? in und si eht dazu. d. ii; sie ke i1; böser \:\ 'o!f ins nein :1:\.v ick:. Ko,en , ieht ,1 ber auch da rauf, d,il~ di~ Steuererhöhungen in voll er Höhe ilereinkomn1en. D ie Gesetze •.v:.1.-Cl~n zu eiiie~ Zeit beschlosser:. als a,e Auss ;t.hten · fi ir die Konjunkt11"r ga; ni cht rc,:;i g \varen. ,\,lern argu !rH.'11· , icrte auf Ö,VP-Sei re. es (lin~e ja n icht ·a.nde·rs, rna n mü sse eben Opfer b i" in- . gen," tim · die Konjunktur zu rt>ll"en. lnzwbchen hat sich die Konju11ktc1:·• :age ganz \vcsentii ch ;.:,ebessert. D i~ Steuereinnahmen steigen, aber di e ÖVP-Steuergesetze bleiben. Es gi bt h.,.! 'ihne:·~ kc; ne ,\ ,\i!de. \Varurn a~1ch~ ~; ; p. treffen ja nicht die Reichen.
Vatikan schluckt die ))Pille<< nieht Die empfingnlsverhOtende Wirkung ist sicher - auch In den Einnahmepausen i ~~7S' :;=j~ i . . w . l (1) :, 0 . i3 . IQ CII · (1) ~ :, "' ::r 3 (D - 1~ - ~[:§: =t § • ~'°- - w l . (1) :, ~ IQ (1) 'l' (!! :, :, ., ::r 3 CII - :i 1--~..!!. eo ~~1 =t ~ · Di~ erwartete p_äpstliche Enzyklika über .qi~ . <;:ieburtenregelun11: wurde nun .der Öffentlichkeit übergeben. Diese neue Enzyklika ·,,Humanae vitae" (.Des Mensch_enlebens") ist kein fortschritt, sondern ein beachtlicher Rückfall in die Ar;. der weltfremden vatikanischen Erl~se. Mit 7000 Worten 11,reift der Papst in · das Eheleben der Katholiken ein,: lehnt mit aller Entschiedenheit die Anwendung · jedwelcher empfängnisverhütender Mittel ab. Mit einer, wohl auch für Gläubige, schwer zu begreifenden Argumentation, wird jede Handlung, die, im Zusammenhang mit dem -ehelichen Akt, eirie Vuhinderun11: der F6rtpllanzung anstrebt, mit all.er ki rchlich_t?,11 Strenge untersagl · · · Der Papst beruft sich gern - und auch in dieser . Enzyklika wieder - auf .die Wissenschaft~ Doch die Wissenschaft, die sich mit dem Körper und mit der Psyche des Menschen .befaßt, hat längst zu diesem Kapitel ihr Wort gesprochen: 1. Nur durch die Synthese von geistiger. und sexueller Ver- _ständigung kann die. erstrebte Harmonie · zwischen Mann und Frau gefunden werden. 2. Das emotionelle Zueinanderstreben ge.mäß einer Zeittafel zu veranstalten, ' ·bedeutet ·Abstumpfung. und Zerwürfnis. 3. Wenn die Planung der Gefühle der ·Tod des Ehelebens ist, so ist die . Planung der •Fortpflanzung ein men·schliches Anliegen. .Das Glück der Familie, das Wohl der Gesellschaft hängt nicht .zuletzt von ihrer humanrationellen Erneuerung und Erweiterung ab. · ·Man könnte uns Kommunisten sagen, was ieht . das euch an? Die Enzyklik·a ist ·eine innere Angelegenheit des Katholizismus. Sicher müssen vor allem die Katholiken . mit dieser Enzyklika fertigwerden, doch hier 11:eschieht Unrecht, das aufgezeigt werden muß: Mit diesem Dokument wird die Frau zun, Vor Ostern hatte man sich in Österreich erstmals entschlossen, den sagenhaften „ Butterberg " - trauriges Ergebnis der Überp t'o'duktion von Milch - durch den Verkauf billigerer Tafelbutter abzubauen. Bis dahin wurde die überschüssige Butter zu Schleuderpreisen zwischen 14 und 19 Schilling exportiert. Die „ Aktion Tafelbutter" wurde ein durchschlagender Erfolg: Beim Preis von 24 Schilling stieg der Butterkonsum sprunghaft an - beim üblichen Preis von 40 Schilling, als die „Aktion Tafelbutter" vorzeitig abgebrochen wurde, sank der Konsum wieder ab. Damals wurde versprochen, ·so bald als möglich, wahrscheinlich schon zu Pfingsten, wieder verbilligte Butter zu verkaufen . Inzwischen ist nicht nur die Milchproduktion kräftig gestiegen und der „ßutterberg" entsprechend angewachsen, sondern auch der Weltmarktpreis weiter ~ gefallen. Das bedeutet, daß Österreich nicht mehr um 19. nicht mehr um 14 und t.· i auch nicht mehr um 1-2 Schillinq exportieren kann. sondern Butter zum Kilopreis ii von rund 10 Schilling (und S7·-) au sführt . · i .. Die billigere Tafelbutter wurde im Inland immerhin zu einem Preis von 24 Schilling abgesetzt - aber bevor wir Butter um diesen Preis kaUfen dürfen, exportieren die Verantwortlichen im Landwirtschaftsministerium und im Milchwirtschaftsfonds I ~.. diese Butter lieber um 10 Schilling . Dafür zahlen wir alle und zahlen die Bauern einen erheblichen „Krisengroschen"' - nur damit in Österreich, Gott behüte, nicht vielleicht wieder der Butterkonsum steigt. „ Butter kann durch nichts ersetzt werden". leuchtet es uns in diesen Tagen von '' ~ Dutzenden Plakatwänden entgegen. - Es hat den Anschein, ·als ob sich dieser . Slogan weniger auf die Volksgesundheit, denn auf das Profitieren beziehen l:i würde: Für einige Leute kann Butter offenbar wirklich durch nichts ersetzt werden. a Sie fetten ihre Brieftaschen und Bankkonten auf unsere Kosten damit auf. Fortpilanzungsobjekt des Mannes dt<i,; radiert, mit, ihm werden katholische Ärzte in ein Dilemma getrieben, das sich unheilvoll für die von -ihnen betreuten Menschen auswirken kann, mit ihm wird der vorausblickenden Wissenschaft, welche die Geburtenregelung fordert, kein geringes Hindernis in den Weg gestellt. Unsere Mitsprache bei dieier . Enzyklika beanspruchen wir auch deshalb, weil sich darin nur zu augensche inlich der massive Vorstoß der. konservativen Kräfte offenbart. Schon die Tatsache der Veröffentlichung ist ein schwerer Schlag gegen den vorn Konzil verkündeten hierarchischen Dernokr.atisierungsprozeß, denn Paul VI. ist mit serner Entscheidung den Empfehlungen der von . Johannes XXIII. eingesetzten Sondeikofrimission nicht gefolgt. 1966 natte die. ·Mehrheit dieser Kommission, mit ' deni · Wohlwollen bekannter Kirchenfürsten wie Kardinal König und,Kardinal Süenens von Mechelen, dem P<!pst e:ne Lockerung der Bestimmungen empfohlen. .Doch Ottaviani, der in jenem Jahr ,rn die Spitze der Kommission gesteilt wurde, trug nun den Sieg davon. Das Unbehagen über diese Enzyklika machte .sich bereits am Tage ihrer Veröffentlichung in einigen Kommentaren bemerkbar, ·und selbst der Vatik,insprecher Fernando Lambruschini, der die Ehz.yklika auf einer Pressekonferenz erläuterte, führte aus, daß mit dieser Entscheidung des Papstes die Frage der Geburtenregelung nicht für alle Zei ten festgelegt sei. ,.Die Bestimmungen s'nd nicht unabänderlich " , sagte er. Es ist ·zu erwarten, daß die durch das Konzil freigesetzten · fortschrittlichen katholischen Kräfte gegen diese Enzyklika, die recte „Contra humana111 vi lam" ·- gegen das Leben der Menschen - heißen müßte, Widerstand leisten werden. Der „Bauer oeka~,,,,. l'len,aerder .· Konru,nr Zahlt ffl1 . fllehr
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