Vorwärts Nr. 4, 2. Jahrgang, Juni 1968

r 11 i "-"='• •· ~:~_! P. b. b. F!JR DH\J l~~HA!...T UND 0P.UC< \l~?N>H'N. OTTO TR[:t~'. :. ßE if)E STEYR. JOHAt,JNESG/\SSC ·:t: Erscheinungsort: Steyr Verlagspostarnt : 4 4 O 0 . --:~=: --~ ::~ II. Jahrgang JUNI 1968 Nummer 4 Steyr-Arbeiter: Wir werden uns Als· Vertreter :von mehr '.~ls 8000 : Beschä(tl~teri der: 'St~rsWerke . faßte der Arbeiter- · urid'An'),~estelltenbetnebsrat cjen eihsttmmi~en · Beschluß, •· an die · Re~lerung fc,lgende Resolution io rfc~ten~ :'. In den letzten Monaten sind die Preise vieler -lel;lenswich~ger Aqtkel stärk ': gestiegen. 'Diese ~rhöhungen h~ben: eine beti:ächtliche Schm~_lerun~ unseies Realeinkommens .mit . si~. gebracht Darüber hinaus Ist durch die damit verbundene Kaulkraftve'r'minderung aber auch . die Wirtschaft auf ·das schwerste gefährdet, Wir verlangen daher, daß diesen Preissteigerungen end~ lieh Einhalt geboten wird: Außerdem sehen · gerade wi_r .als _Dienstnehmer . der Kraftfahrzeugindustrie in den von der Regierung· beschlossenen und noch vorgesehenen gesetzlichen Maßnahmen, sei es nun das Gesetz der Zollfreiheit, der zehnprozentigen Luxussteuer für Kraft• fahrzeuge, .der tohnsteuererhöhung usw., eine weitere Gefährdung unserer Arbeits~ plätze und· unseres Lebensstandards. ZurWehr setzen! Sollte sich auf all diesen Gebieten keine ·Änderung im . positiven Sinne ergeben, wären wir gezwungen, uns mit aller Entschiede.nheit zur. Wehr zu setzen: Eine weitere Senkung des Lebens~ standarc{s ist der arbeitenden Bevol·kerung unseres Landes nicht mehr zumutbar. Unsere Resolutiori möge der Regierung eine ernste Mahnung se in.• · Bede~tsam ist, daß unter dem .Eindruck der Tatsachen auch die OVP-Betriebsräte, Gemeinderat Ingenieur Odwin Knapp und Gemeinderat Franz Frühauf, der Resolution ihre volle Zustimmung gaben, ohne Rücksicht darauf, daß die Entschließung des Betriebsrates sich gegen die OVP-Regieruni richteL mit aller Entschiedenheit wehren Ernste Mahnung_ an die Regierung 'Wegen der Sanierungsgesetze - Auch tfVP-Betrlebsrtite gegen öVP-legierung Flugblattaktion vor dem Werk Die Fraktion def 'Gewerkschaftlichen Einheit hat vor allen ·Werkeingängen der Steyr-Werke · ein ··. flugblatt vei:eilt, in dem die , -Resok.rtton· des Betriebsrates der Belegschaft zu~ Ken~tnis gebr_~cht wird. Das Flugblatt informiert auch uber die Stellungnahme . des . Obmannes der oberösterrelchischen landesexekutive des ·. ÖGB, Arbeiterkammerp.räsident Nationalrat Josef Schmid!, der. einer Delegatio_n· .von ~etri~bsräten der Gewerkschaftlichen Einheit zugesagt hat, die landesexekutlve werde sich mit Abwehraktionen der Betriebe solidarisch erklären. Außerdem informiert das Flugblatt über das Ausmaß der vorgesehenen neuen Belastungen, die bekanntlich 9000 Millionen Schilling ausmachen. Nach den vleten Ste„e_r-~ ·. Preis;.: ·uncl ·' Zins"'. . ~~.ta~ni•P .der ,v•u•ngenen Monati-drQhen.:der· Bevllkervng 9000 MillianenSchilling neue Belastungen y~·n ,,d.er ·:SP•VertrB$J~ng: :~·ut :die. '.Wa'11, ·.t:tt~ haben ·die arbeitenden.- Menschen · ·nichts: ·denn Jetxt- wird- alhts teuter/Deshcilb f Von,-der Ahlehnung zur Abwehr

Durch die verfehlte Wirtschaftspolitik ist ein r_iesiges Defizit im Staatshaushalt ';entstanden. Die ÖVP-Alleinregierung will im Juni d. J. die· entsprer.;hendcn Gesetze im< Parlament durchpeitschen und die Budgetlücke auf Kosten der Arbeiter und Angestellten stopfen. Klassenpolitnk der Regierung Die ÖVP- Regierung hat eine ,,Politik für alle Österreicher" versprochen. Aber die geplanten Belastungen gefährden unseren schwer erkämpften Lebensstandard. Was alles droht: • ·· -e'rhöhung der Lohnsteuer um 1O Prozent. Dadurch wird die ,,Lohnsteuerreform" weitgehend aufgehoben. · • EinführungeinerSondersteuer für Bier, Wein sowie für neuzugehis~ena Personenkraftwagen. . Dadurch wird die Teuerungswelle noch weiter verstärkt. • Bruch dsr vereinbarten Abmachungen mit den öffentlich Bediensteten. • Einsparung von · mehr als 11/'2 Milliarden Schilling bei der Pensionsversicherung. Damit werden die Mittel für berechtigte Erhöhungen der Arbeiter- und Angestelltenpensionen weggenommen. Die wirtschaftliche Situation ist nach wie vor kritisch. Eine solche Budgetpolitik ist aber unsinnig, weil eine Verminderung der Massenkaufkraft die Wirtschaft nicht stärkt, sondern schwächt. Gegenvorschläge zur Budgetsanierung Es wäre besser e die Wirtschaftswachstumsgesetzs mit ihren in die Milliarden gehenden Steuergeschenken an die Unternehmer abzuändern; • die Subventionen an die Großagrarier zu streichen; o die Ausgaben für das Bundesheer zu kürzen; e die Steuerprogression für Monatseinkommen über 23.000 Schilling zu erhöhen. Wie man sieht, könnte man das Budgetdefizit durch eine Umschichtung der Steuermittel ohne Belastung der Arbeiterschaft weitgehend decken. Was geschehen müßte Der Anschlag auf unsereTascher kann abgewehrt werden, wenr die Arbeiter, Angestellten, Beam• ten und Pensfonisten von ihrer Betriebsräten und Gewerkschaf, ten veifangen, daß die Kraft de1 andarthoib Millionen Gewerksc~fts~nitg!ieder gagen die reak tionär®n Angriffe der ÖVP-Regie• rung singe::;e-at v,ärd. Nicht durch die Politik der Sozialpartnerschaft, sondern nur durch den entschlossenen Kampf kann unser schwer errungener Lebensstandard verteidigt werden. Im Ze-ich~n d~r Sozial artne-rschaf

Für Krebsbekämpfung kein Geld Wlrkllchkelt Im Widerspruch zu den Kulturbeteuerungen Trotz ,chwierigsten Arbeitsbedingungen kann die . Sektion . Ob.?rösterreich der österreichischen Krebsgesellschaft ;iuf bedeuten.de Erfolge .wrückbl icken. Das zytologische Institut in Steyr, das sich unter ·:der Leitung yon Professor Dr. Neuhold mit der . Frühdiagnose des Gebärmutterkrebses befaßt, wurde im Vorjahr ·von 9700 · Frauen aufgesucht. Heuer wurden bis zum 15. Mai mehr als 5300 Untersuchungen durchgeführt. Die Frühdiagnose •.fos Gebärmutterkrebses ist besonders wichtig, weil durch das zytologische .Institut mit einer Treffsicherheit von 97 Pmze.nt eine ,krebsartige . Erkrankung . erkannt werden kann und bei rechtzeitiger Erkennung , eine vollständige Heilung des Leidens mögich ist. Hier kann d ie Krebsgesellschaft auf , große Erfolge verweisen: Im laufe der letzten .zwei Jahre gab es · - bedingt durch die Früherfassungen · - in ganz Wien keinen einzigen Fall eines Gebärmutterkrebses, bei dem es zu einer Operation zu spät ge,-vesen wäre. Schwieriger ist die Erkennung anderer Krebsarten, zum Beispiel die des Mastdarmkrebses oder des Prostatakrebses. In Steyr wird in de,n •nächsten Wochen, eine Gerade Jetzt: nicht einseitig sein ~.Neue Zeit". lesen! Gesundenuntersuch.ungsstelle, wie ~ie schon seit November 1967 in Linz besteht, errichtet. Die Stadt stellt die Untersuchungsräume und das Personal des Gesundheitsamtes zur Verfügung, die Unter°suchungen wird Oberarzt Dr. Schumm, der sich mit seinen sensationellen Wiederbelebungen . einen Namen · gemacht ·hat, vornehmen. Die;er Abschnitt - des Kampfes gilt der Bekämpfung des Mastdarmkrebses. In weiterer Folge will die Krebsgesellschaft durch die Errichtung weiterer Gesundenuntersuchungsstellen zum Angriff auf den Brust- und Lungenkrebs antreten . Der Kampf gegen ·den Krebs · ist in erst'!!r .Linie eine Geldfrage. Die Forscher sind im Vorja•hr sammeln - man kann auch sagen .betteln·" - gegangen, und sie haben immerhin rund 600.000 Schilling zusammengebracht. Jeder . Sc_hilling dieses Betrages wurde der Bevötkerung durch wohldurchdac'hte Aktionen :rurückerstattet. Nun stehen die Krebsforscher vor leeren Kassen . .Das Amt der Landesreg ierung hat ihnen großzügig „gestattet", daß sie auch heuer wieder den ganzen September hindurch sam- .meln dürfen. Und die Männer, die den Kampf gegen die Volksseuche Krebs .zu ihrem Lebensinhalt gemacht haben, 'hoffen, daß sie auch heuer wieder :i:u- · mindest diesefbe Summe wie im Vorjahr hereinbekommen werden . Ist das nicht widersinnig? Anerkannte Wissenschafter müssen betteln gehen, weil ihnen das Geld für' eine Sache fehlt, die <lem ganzen. Volk zugute Zivilschützler gehen ·krebsen Atombombe keine Gefahr? Wissenschafter aus Ost und West sind si{:h darüber ·ein.ig; daß ein Atomkrieg die Vernichtung der Welt be- ·deuten würde. · Die fortschrittliche Menschheit veriangt mit Recht die Vernichtung der Atomwaffen. Anders denkt der Österreichische Zivilschutzverband. in · seiner A'!Jssteliung in Steyr - es ist die achte 0in Oberösterreich - ist er beinüht, ·die Atombombe ,und ihre· Gefahren zu vl!rniedlichen. Die Zivilschutzler wollen die ·Atombombe als eine unumstößliche Tatsache hinstellen. ,,Wir müssen uns damit ·abfinden, daß wir im Zeita.tter der Atombombe leben ", heißt es liurz in dem in der Ausstellung gezeigten Film · "Wir können uns schützen•.. •..Wie ·schützt man sich 7 0ie ZivilKhuttler· sagen : legen Sie sich auf den huch, unter ein Auto, ,in e inen Straßengraben, schü~en. Sie r.iä.nde und_(iesicht, und alres · ist halb so ·schlimm, Diese Yemiedli/:trupg ·der · At~mbornb~ steht in krassem Gegensatz zur berechtigten Angst der Bevölkerung und deren Hoffnung .auf Frieden . Man darf nicht verheimlichen, daß di.e Zivilschutzler neben der Bagatellisierung der Atomgefahr einen schweren Angriff auf die Taschen des Volkes anstreben. Statt wie bisher drei, :..vollen sie in Zukunft 300 Millionen Schilling pro Jahr von den Steuerzahlern kassieren. kommt. Auf D~iefmarken und Banknoten, ja in jedem Volksschullesebucl\ rühmt sich .Osterreich s·einer kulturellen leisiungen. Man prahlt mit den Leistungen von Technikern, Ärzten und Wissenschaitern, die . schon lange tot sind. Die lebende Wissen·schaft, die Forschung, aber ist ein Stiefkind. Jährlich sterben tausende Österreicher an Krebs, ~ber für. die Krebsbekämpfer ist kein Geld da. Kein Steyrer . Hallenbad · Seit vielen Jahren fordert die Steyrer Bevölkeruhi( ein Hallenbad. Von der kommuni stischen Gemeinderatsfraktion wurde der baldige Bau mehrmals urgiert. Vor den letzten Gemeinderatswahlen waren alle frahionen für ein Hallenbad. Nunmehr wird aber kein Hallenbad, sondern eine Kunsteisbahn gebaut, weil diese billiger kommt. Rund sechs Millionen Schilling wird die Kunsteisbahn kosten: Interessant verlief eine Umfrage in · der Steyrer Bevölkerung. 453 Steyrer wurden per~önlich gefragt, ob das Hallenbad oder eine Kunsteisbahn gebaut wer.den sollte. 402 der Befragten waren für das Hallenbad, nur 36 für eine Kunstei6bahn. Man informierte die Befragten, daß das Hallenbad teurer käme, aber dennoch fiel die Entscheidung mehr ;ils klar aus. Es heißt in der Verf.nsung so schön, das · Recht gehe vom Volke aus. Die Mandatare setzten sich jedoch in dieser Frage über .die Meinung der Bevolkerung hinweg.

Teuerungsautomatik gegen die Alten Steyr erhöhte Altersheimgebühren - Nur die Kommunisten dagegen . Die . letzte Sitzung des Gemeinderates stand im Zeichen ei,ie~ schwere·n. Anschlages gegen die Alten im Altersheim.· Unter der ha rmlosen i3ezeichnung „Regulierung der Altersheimgebühren " wurde eine Erhöhung beantr;igt, die teilweise 50 Prozent beträgt. Außerdem wurde eine Teuerung,- aulomatik eingeführt, d.is heißt , da(~ b1:• jeder Erhöhung der Pensionen auch die Gehühren im Altersheim erhöht we rden . Dieser Anschlag war offenbar se lbst den hartgesottensten Koali f ohsprakti ke rn peinlich, denn es fand sich niemand von SP.0 und OVP, der diese Erhöhung verteidigt hätte: Nur bei der Abstirnmu,1)1 klappte alles, und die Belastung der alten Menschen wurde mit al.len gegen die Stimme des kommunistischen Ve'- treters Gemeinderat Gusli Moser beschlossen. Beteuerungen und Wirklichkeit Gemeinderat Moser erinnerte dar.in, daß dieselben Alten, denen man nu;-i eine unerhörte Preiserhöhung diktiert, in jahrzehntelanger Arbeit als Bürger der Stadt mitgeholien haben, das inoder:1e Altersheim zu bauen. Die Gemeinden müssen • sparen, aber nicht bei Sozialleistungen . Er zeigte den Gemeinderäten der Mehrheit~iraktion, daß die ·Erhöl:iung der Gebühren, die Teuerung,- automat ik, im Gegensatz· zu den offiziellen Beteuerungen der SPÖ steht. • ,. Wie kann eine Parte i, die noch vor wenigen Tage_n, .im ·1. ,\1ai , gegen d ie Teuenn:igswelle der Regierung pro!esti'erte, jetzt im eigenen Wirkungsbereich dieselbe n Maßnahmen treffen, die sie zuerst mit vollem Recht kritisiert hat_?", fragte Gemeinderat ,\1oser die Gemeinderäte, tin Hauptargument der Befürwor,er der Teüe rung ist die Tatsache, daß manche Insassen des Altersheimes Ersparnisse haben, daß sie mit ihren Renten ihre Kinder unterstützen . Gemeinderat Moser sagte dazu: ,,Wenn die Alten ihren Kindern· unter die Arme greifen, dann ist das ihre persön.liche Sache. Die Ersparnisse gehören ihnen, kein Magistrat hat das Recht , den Pensionisten davon etwas zu nehmen. " Gemeinderat Moser prangerte die arbeiterfeindliche Politik der Regierung an, die gerade den Industriestädten das Arbeiten immer schwerer · macht. Er forderte zum Kampf ~egen diese Politik auf , verwahrte .sich aber dagegen, daß eine sozialistisch geführte Stadt wie Steyr den Weg des geringsten Widers tands wählt und die La sten auf die Alten abwälzt, die ihrerseits keine Möglichkeiten der Abgeltung haben. Kantinenpreise erhöht Die Direktion der Steyr-Werke legte dem Betriebsrat einen Entwuri vor, .mch dem die Preise des Ka n tinenessens um fast 20 Prozent(!) erhöht werden sollen. Auch hier hätte e .s kei ne Debatte gegeben, wenn nicht der Sprecher de r Gewerkschaftlichen Einhei t, Gusli M~- .scher„ entschieden gegen die neue•'· liehe Belastung der Kollegenschaft aufgetr€ten wäre. Kollege Ma,cher - er ist se it mehr als einem Jahrzehn t Mitglied des Zentralvorstand, der Meta-II. und Bergarbei1e rgewerks chait und Arbeiterkammerrat - zeixt an HJ nd von Tatsachen die wJhre Lage: Bis 1957 hat es im Werk keinen ' Zuschµß zu den L_e hensmittelpreisen gegeben. Erst nach Uberhandnehmen der Teuerung konnte der inzwischen pensionierte Kantinenchef Firmenzuschläge von elf Groschen bis 1.50 Schilling pro Mahizeit erreichen. Nach seinem Abgang sank der Firmenzuschuß auf lächerliche fünf (!) Groschen. Nun erklärt sich die Firma großzügig bereit, 40 Groschen pro Mahlzeit zuzuschießen, aber nur dann, wenn die Kollegen die saftige· Preiss erhöhung schlucken. Sollte die Gewerkschaft auf Grund der Preiserhöhungen Lohnerhöhungen err"eichen, so . verlangt auch die Werkdirektion automatisch eine „Neu regelung" der Kantinenpreise. Also wieder eine Teuerungsautomat ik . · • Wie ihre Kollegen in der Gemeindestube, so stimmten auch in der Betriebsratssitzu ng die Vertreter der SPO und der ·OVP für die' 20prpzentige Preiserhöhung \Jnd für die Teuerungsautomatik. Nur Betriebsrat Gustl Mascher stimmte dagegen. Bundespräsident Jonos wird Ehrenbürger Einstimmig beschloK der Steyrer Geme inderat , Bundespräsident Dr. h . c. Franz Jonas die Ehrenbürgerwürde der Stadt Zll verleihen. Die Ernennungsurkunde wird dem Bundespräsidenten voraussichtlich Samstag, den 29. Juni , anlälWch· der feierlichen Eröffnung der neuen Taborschule überreich.t werden, _ ?r~t P.rozen·t Teuerung als: :Richtschnur.!. . ; F_(nanzrninister .Dr. Koren: sagte im Gesprach :mlt den ·Journalisten, · daß nach seiner: ~einung: (ür . das h!!udge Jahr e1_ne Teu!!rungsrate . von iweieinha1b bis drei · Prozent zu erwarten sei :-, . . D_em .steht -die Feststellung -d~s \virtschaftsbeirates ·. gegenüber · . daß eme jährl_iche T1werungsraie . v~n ··. mehr als zw7_1, Pro_;ent - noch · dazu in ~iner Periode · ·weitgehender . industrieller Stagnation] - .vot~swirt,sch.;ftlich bere;ts als bedenkliclr ,;ingesehen werden muß. GE~verlangt ·Maßnahmen gegen die·verfehlte Wirtschaftspolitik Vollver~ammlung der oberösterreichischen Abeiterkammer Mit der verfehlten Wirtschaftspolitik der Regierung;- der. Laxheit der Gewerk- . schaftsführung ·und dem Tätigkeitsbericht des Präsidenten Schmid! setzten sich in der Vollversammlung der Oberösterreichi.schen Arbeiterkammer die Vertreter ' der Fraktion der ·Gewerksch.aftli.chen Einh_eit auseinander. Sie .betonten, daß, papierene Resoiutionen allein nichts fruchten, wenn in der Praxis nicht - auf deren Durchführung gedrängt wird. Mascher ·(Steyr-Werke) ging auf die drohenden Belastungen der Arbeiter, Angestellten und Pensionisten ein. Nach der Brot- und der Milchpreiserhöhung kommt die zehnpro.zentige Hlnaufsetzung der Lohnsteuer sowie die Einführung einer Steuer auf ·Personenkraftwagen. . Diese Politik , versetze die ·Arbeiterschaft. in Unruhe. ·die mit Recht über diese neuen las ten emj"JÖrt ist. Es sei die Aufgabe der Gewerkschaft, die Arbeiter und Angestellten zum Widerstand aufzurufen und von Resolutionen endlich zu aktiven Abwehrmal~nahmen überzugehen. Holzinger (Bundesbahne11) nahm · de n OVP-Plan einer Kom·merzialisierung · der B_undesbahnen unter die Lupe. , Die Eisenbahner würden in .die Kaiserzeit zurückversetzt, sie würden ihre sozialen Errungenschaften etappenweise verli eren. An die SP~Fraktion gewandt, sagte Holzi11gcr, man dürfe nicht bis zu de11 Wahlen 1970 warten, sondern müss'" jetzt zu .J<amp:rnaßna hmen übergehen, um das Argste zu verhindern ·. Kührer (Vöest), forderte den Ausbau der Finalindustrie in den. verstaatlichten Betrieben. . Ellinger (Solvay, Ebensee) verlangte die Schaffung neuer Produktiormtätten im Salzkammergut, da de ( Fremden- - verkehr aliein kein echter Beitrag zur Sicherung der Arbeitsplätze sei. . Frakti?nsführer Moser (S(eyr) befaßte srch mit den ÖVP-Angriffen aUf die Sozialversicherung. Di e Unternehmer wollen d_ie Verschlechterung des ASVG, und .es . sei die Pflicht aller .Kammerräte, die zugleich Abgeordnete im Nationalrat sind, gegen alle diese · Verschle-i:hterUiigen Sfel!ung zu nehmen. · Der vorgelegten Resolution, die . unter anderem feststellt, daß die kommenden Belastungen und Steuererhöhungen eine weitere Schwächung der Massenkaufkraft bedeuten, gab Moser namens de r Gewerkschaftlichen Einl1eit · d ie Zustimmung. : Die Fraktion der christllchen Gewerkschafter (ÖAA3) s timmte · mit der Begründung dagegen, daß sich die Res?lution gegen die : ÖVP0Regierung rrch te. Oie Vollve~sam_mluri~ '. .· d·er Arbeiterkammer .fand erstmals im neuen Volksheim in Perit im Mü_hlvie_rtel statt.

GI PFEL - □ER HEUCHELEI MIT DEN STIMMEN DER ÖVP STEYRl:R ZEITUNG ~ltershei-m-Gebühren um 1·00 ·Prozent hinaufgesetzt tstUrzung unter den Insassen des Steyrer Zentral-Altershelmes Renten und Pensionen reichen nicht mehr aus Die Stadtgemeinde Steyr bat mit .Wirkung vom 1. Juni die Verpßegsg~bilhren im 40 Versicherungsjahre nac:hwe.Isen ka.nn. Mit Zentralaltel'llhelm bis zu hundert Prozt:nt hinaufge&etzt und damit unter den 380 Insuaen einem Dtirchschnittsverdienst von 4000 S uoo der Anatalt große Be6tiinu.ng &USgelöst. In vielen Fällen reimen Renten und Pensionen 45 Versfdierung-sjahren beträ,gt die Pension n.idtt mehr au,, um die erhöhten Kosten zu decken. Den Differenzbetrag zahlt die Für• 3300 S. Das ist selbst für- ein Zweibettz,imsorge, die aim aber dann im Regreßwege von den Angehörigen der Rentner das Geld mer · im Altbau des Steyrer Altersheinres z-u wieder holt. Die .Stadtgemeinde will mit dieser draatisdien Erhöhung den Abgang in der _ wenig. Denn zw.m,z.ig Prozent, das sfnd 660 S, Gebarung der Anstalt, der bereits 2,8 Mill 9 jährlidi beträgt, au.f ein vertretbare11 Ma.6 müssen abgezogen werden, es bleiben 2640 S. reduzieren. Leider haben die Veran_twortlldien im- Rathaus in _ den letzten Jahron die Der. ~Ta,gessatz beträgt 90 S, somit sind fü.r Zügel smießen lassen und aidi wenig um die Koste11entwlddung gekümmert. Eine etap- ein Monat mit arelßig Tagen 2700 S zu b-epenweise Anhebung der Gebilhren hätte die Insassen des Altersheimes nidit so fühlbar ~uJilen. . · · getroffen; wie es nun bei dieser gigantiamen Erhöh_ung der Fall ist. - Sollten fo Zukunft weitere Erhöhungen · notwendig sein, wlll ma.n nicht mehr so Ianige warten wie bwher. Man wird die Verpflegungssätze dem Aufwand entsp-redlend sofort prozentuell nachziehen, ähnlich der fömtendynamik. Die Stadtgemeinde will in Zukooft nur mehr zehn Prozent des Ahganges in der Gooaru.ng des Altersheim~s finanzie- . reri, alles andere muß durch die Verpflegsgebühren hereingebracht werden. Anß-eslchts der hohen Kosten für den Au.fenthalt im Altel'Sheim . kann man der Stadtverwaltun,g nur drin~end ~mpfehlen, . alle Rationalisierun.gsmögtic:hkeiten auszuschöpfen, sonst kann es passieren, daß wir ein Altersheim haben, das ·sich nur sehr wenige leisten können. Besonders kraß kit c4e Gebührenerhöhung der PI!egeahte.ilung des Altbaues. Zahlten .e Pfleglinge bisher generell - gleichgültig ) Ein- oder Mehrb·ettzimmer - 32 S pro ag, so sind nunmehr 68 S ·für das Einoettmmer, 53 S für das Zweibettzimmer · 1.U1.d 1r die Unterbringung in einem Mahrbettzim- _er 45 S zu zahlen. In der ·Pflegeabteilnn:g es Neubaues erhöhten sich die KOßten für - in Eirubettzimmer von 52 S auf 80 S, für as Zweibettzimmer von 44 S auf 65 S und · ir ein Meh.rbeU:z.im:ner wurde die Gebühr r;n 34 S auf 50 S hinaufgesetzt. · Aber auch für jene lns.35sen c1es Alters- ~s, die nicht pflegebedürftig s:ind, erge- "" sich Erhöhungen bis z;u fünfzig Prozent. u Altbau reichten bisher 37 S für ein Einett:cimmer, nunmehr . sind 56 S zu her•appen. jie · Ko.s ten für · ein Zweibettzimmer haben ich von 30 S iW-f ,i5 S erhöht M<l ein Mehr• .ett.ztmmer kostet n=ehr 30 S, · früher 2· s·. Für :ein.' Einbettzimmer im Neubau müseri ' e6 · s·;· für ein Zweibeti:z.immer 52 S auf .en Tisch gelegt werden_. · Zlililte 'bi~er ein Eh~paar für ein Zwei- .bettzimmer im Altbau 1800 S monatlich, so ·sind nunmehr 2700 S dafür · iu berappon. Vielo Leute geraten plötzlich in Abhängig• keit, weil · die Pension nicht mehr reicht. .5ie werden „Fü1:11orgefälle". Die F'ürsorge .zahlt wohl den. Differcm:betrag, · sie hält &ich aber dann an den Angehörigen der Heiminsassen sdiadloli. Vor dieser Erhöhung war es einer Reihe alter Leute nom möglidi, ihre Kinder ·· oder Enkelkinder, wenn sie auf Besudi kamen, mit einem kleinen Gosm.ohk su erfreuen, Viele machen nun dta· ·bittere Erfahrung, daß sie . ihren Kindern eine runde Summe Geld kosten werden. ·Will heute ein Ehepaa:r im Altersheim Steyr ein schönes Zweibettzimmer im · Neubau heziehen, muß der Ma:nn eine Pension in der Höhe von 3900 S bekommen, denn zwanzig Prozent der Pension bleiben nach gesetz.Hcher Vorschrift dem Empfänger zur freien Verfügung und dürfen nidit für Verpfie,gung und Unterkunft im Altersheim herangezogen werden. 3120 S ·kostet dieses Zweibett2linuner für einen Monat mit dreiz.ig Tagen. Nach d-en geltenden Bestimmungen des ASVG bekommt ein Arbeiter oder Angestellter 3890 S Pension, wenn er durdlschnittllch 8000 S im Monat verdient hat und Dieser Artikel wurde em1ge Tage nach der Gemeinderats-Sitzung, bei der die V E R T R E T E R der ÖVP - SPÖ - FPÖ für die Erhöhung der Altersheim-Gebühren stimmten, in der Steyrer Zeitung veröffentlicht • Das die Renten und Pensionen nicht mehr ausreichen wussten auch die Gemeinderäte der ÖVP, trotzdem haben sie für die Erhöhung gestimmt. Darüber verliert die Steyrer Zeitung kein Wort der Entrüstung. NUR DER VERTRETER DER KPÖ Gemeinderat Gustl M O S E R stimmte g e g e n die Erhöhung Auch darüber schreibt die Steyrer Zeitung kein Wort. ÖVPSPÖ-FPÖ fanden es für RICHTIG die Insassen des Altersheim noch mehr zu belasten. Wie bezeichnet das der Volksmund ? DEMAGOGIE UND HEUCHELEI

DR. ERWIN AUFFINGER ERSCHWINDELTE SICH ÜBER 200.000 SCHILLING URTEILT SELBST • Nr.113 • Mittwoch, 29. Mal 1968 Gegründet 1918 Der Arzt bekam nur·bedingt · Ein von uns aufgerollter Fall hatte gerichtliches Nachspiel Nummer 123 24. (75.) Jahrgang Dienstag, 28. Mai 1968 Steyr. Vo( dem Kreisgericht Steyr haite sich de r Au~enfacharzt Dr. Erwin Aufiinger zu verar.lworten ,. weil er sich durch betrügni ,che Manöver . ){egenüber der Krankenkasse eine Summe von weit über 2(Xl.0(Xl S erschwindelt hatte. Der Arzt war a,n Landeskiankenh.ius Steyr tä1iK und stellte für seine dortigen Pa tienten überwei,ung,scheine für ·seine Priv, lpr?.xis au,, ohne da f1. die f>atienlC:'11 davon wu!~len und ohne da!; sie seine Privatpraxis besucht halfen. Auch n:it ei nem Op!ikt>r „arbeitete" _er EiiiFacharzt 11aCiösich tollen Belrug aus Nach Entdeckung selbst 210.000 s bezahlt l!l'I STEYR. Eine gerissene Form des Betruges dachte sich der im Steyrer Landeskranken- • 0 haus tätige Konsiliararzt Dr. Erwin A. (54) aus. Der Augenfacharzt stellte für Patienten, • 0 d:e in seine Spitalsabteilung eingewiesen wurden, Überweisungsscheine für seine Privat- • ~ :rraxis aus, ohne daß die davon wußten und daher auch nicht in die Ordination kamen. • C;!l, Dr. A. verrechnete jedoch die Scheine mit der Krankenkasse und en:ielie dadurch einen e ~ beträchtlichen Gewinn. Ähnlich ging er bei einem Optiker vor: ohne sie zu untersuchen, • 1-11 schickte er Patienten zum Optiker, der die Arbeit erledigte und Dr. A. den Krankensch.eln • ~ retournierte. Dr. A. verrechnete den Schein dann der Krankenkasse. Als die Sache auf- • tl flog, zahlte er gleich freiwillig 21.0.000 Smill.ing an die Kasse - dabei stellte man dort • e bisher lediglich 18.000 Schilling Schaden fest. Dr. A. wurde zu vie1· Monaten schweren • 3 Kerkers bedmgt.,ver~rtei!-t. · ·•-· ; -- ·· O @@•~•••••••••••••••••~••oo•••••••••••••••• KLUGE LEUTE LESEN z usammen, der iür ihn die 1\rbeit erledigte und Dr. Auiiinger den Krankenschei n übermittelte beziehungsweise retourierte. Als die Sache aufflog, zahlte der Arzt der Krankenkasse gleich 210.000 S zurück. Zur Zeit wurde nu•· · über einen Restbetrag von ,tt.000 5 ve rhandelt. Der Arzt wurde zu vie r ,\ lonaten schwerem Kerker, jedoch nur beding t, verurteilt. An diesem Fall ist einiges bemerkenswert. Wir haben iiber die Prakliken des Arzles ben:' its im November '1967 berid1t er und dabei die Frage gestellt. warum die Krankenkasse so wortkarg si,i und den Fall glatt verschweige . Sie hat sich am'.h dJrauih in nicht gerührt, o' wohl bekannt wurde, daß der Arzt , gar ver5ucht hatte, von dem :,:urürk::- !;tzahlien Betrag wieder einiges zurückzu hekommt!n. Die bedingte Verurteilung hat in der Oifenlfa:hkeit allgemeines Befremden hi:'rvorgeruiE:11, denn e in anderer wJre bei rnlchen Summen, um die es ?(ing, 'wohl kaum so billig dJvongekomrn en. Dazu kommt, dag die Zeitun!<\en ei ne ungewöhnliche Zurückhaltung an den lap, legten und nur dt'n Ania ngsbuch st,lii<'n des Namens veröfientlichten, obwohl in S1evr der Fall seit Monaten Tal(e~- g_espräch ist. Bei eint!rn kleinen Slinclt,r wi'._d eine sol~he Zu_rückl1altun '.\ nich,t geubt, der w,rd be, voller Namensnennung an!l,eprangert, · auch wenn ;e in VergehC'n nur ein kleines ist. Mi!de und Höflichkeit . scli"e'li'i'eii - sich eben nur auf j,\ew1,se Fälle zu konzitntriert>n.

Sofia erwartet seine Gäste In aller Welt lau"fen die Vorberei-• tungen · für das -9, . Festival auf · vollen Touren. Memchen . aller ~ssen,- Weltansc-hauµngen · und- .. Religionen bereiten 'sld1 auf ·das bedeüteri'dsle· Jugendereignis vor. Solisten un.d Kulturensembles ·· studieren· -schon ,.' ihr; Festivalp'rogramm ein, vOO die Sporiler trainieren--eifrig,-t1m:;..!)eim•-fe5ti:' val ihre.Hochform zu erreichen·:··· Die meisten ·vorbereit-tingen werden aber in ·Sofia, der, Haupts.tadt .-Bulgariens, selbst- getroffen·. Sch~n ·· ~ .it Monaten .steht diese Stadt im · aanne des, ·We_ltjugendtreffens. .Die Bewoh: ner. von · Sofia , wissen die. Ehre c.l:u· sdiäti:en, Sdiaupla.tz des . 9. -Fe_st1wals der· Jugend ·und Studenten 1968 · zu sein. Es ist keine Kleinigkeit. 20.000 junge Menschen aus 130 Ländern zü beherbe'rgen,- w ·bewirten und ·die Mö·g-· lichkeit zu schaffen, . daß alle poliNschen; · kulturellen . und -.spprtlichen Yeranstaltu·n-geii durchgefüh(t werden: können: · · · · · · · · Wenn am '26. Juli die -Vertreter .der Jugend der Welt in das riE:s ige Sta-· d ion ·von Sofia ein~hen, wird alles vorbereitet sein, damit dits Festival ein großer Erfolg wird. '· Das Wassif-Lewski-St.adion wurde ausgebaut, um 100.000 Menschen Platz zu bieten. Neue Straßen und Parkplätze werden angelegt, um den · ZU erwartenden Verkehr bewältigen zu können. Die · öffentlichen Verkehrsmittel werden verstärkt, der Andrang wird .groß sein, de_nn die Festivalteilnehmer können Autobusse und Straßenbahnen grat is benützen. Das Festival lockt neben den 20.000 Teilnehmern .mehr als 100.000 Touristen nach Sofia. Sie alle unterzubringen, .ist nicht einfach. Aber auch die Probleme der Unterku-nft sind schon gelöst. In drei Festivarstädten wurden erstklassige Wohnräume für die Teilnehmer geschaffen. In Wohneinheiten; bestehend a.lfs drei Zimmern, Vor~iinmer, Küche und Bad werden sieben Personen untergebracht sein. Auch für die Verpflegung wird bereits vorgesorgt. Schöne Speiseräume, . moderne Küchenanlagen sind eingelravo, SNyrtt lasketbtllltr 1 Eine.. Basketball-Auswahl . der · Stadt Steyr : nahm i'n der Riedenburghalle ·. ih S~lzburg· an einem · Blitzturnier teil, . tiu d~r · STV . Fries~n ver,mstaftete und An dem sich auch der MTSV Jahn-Münchf!n beteiligte. Die Steyrer schnitten . ausg6zeichnet .i,b und landeten hinter der Mannschaft des Gas·t8ebers auf ·:dem zweiten Platz. ·MTSV Jahn-München - Steyrer St.adrauswahl 33.: -47 (12 :2&) . Die Münchne~ kamei, e rst in der zweitefl< Spielhälfte richtig _ins Spiel. Vorem lagen, ~- St_ey,er 12 : O und 2-4 : ~ in Front. . Die Korbsthützen der Eisenstidter waren: Fieber (12) , Eder (10), Stiglecker . (81, Jaindl (5) , Thaller . (4) , lidblt, Kaiplin&er, Futterer, Draxler (je 2). . · Steyrer St«dtauswahl - STV Fr iesenSalzburg 23: -44 (13 :·19). Die • ' er,te Hälfte verlief sehr ausgeglichen. ·Erst nach Seitenwechsel wurden die F~stspielstädttt ihre( filvoriterirolle 3fl!recht. Th1ller, Eder (je 6), Kaiplinger (5), Futterer (4) , Fieber (3l, Huber, Lid0lt' ·o• 2) er-.tielten · d ie Punkte der Steyre r. · Das ·Spiel . STV · Friesen ge3en MTSV );ihn-München endete . _-44: 33 (27 ·.: 16,, e:i~•n it st,1rid Sn ! fr i;osen Jf, T1.:r,,;r-; ,. 28. Juli bis 6.August DAS IX. FESTIVAL IN SOFIA RUFT DIE JUGEND DER WELT Wie bei den vergangenen acht Weltjugendfestspielen ·werden auch in Sofia junge Menschen aus allen Kontinenten einander begegnen; richtet und kein Ke.llner in ganz Bul- - garien bekommt zur Zeit des Festivals Urlaub. Viele Köche wurden zum „Erfahrungsaustausch" ins Au.sland geschickt, um den Festivalgästen neben . der ausgezeichneten bulgarischen Küche auch internat ionale Speisen bieten zu können. Bulgarien · ist ein _sehr ·gastfreundliches land. Um · di esem guten Ruf auch beim Festival gerecht zu werden, werden schon jetzt . die Betreuer und Dolmetscher ausgebildet. Wer in Sofia eine F-remdsprache spricht, wird den ·FesNvalgästen zur Verfügung· stehen. Auch die Seminare und Diskussionen, di~ ku_lturellen und sportlichen Veranstaltungen erfordern viele Vorbereitungen. Vor allem müssen . ·Räume, Bühnen ·und · Sportstätten in -genügender ·Anzahl vorhanden · sein. Sei werden an· allen. Ec!<en und Enden in · Sofia Freilichtbühnen errichtet, aui Gute ·Posten · - vor allem für Minister ... Dieselben OVP-Minister, die den arbeitenden Menschen eine Belastung nach der ~nderen „a~fbürden, sind ungemein großzugig, wenn es um die eigene Tasche, um die Protektionskinder ihrer Partei geht. Gerade,rn aufrei~end ist was sich die Regierung 1etzt mit dem Geha lt des früheren Finanzministers und derzeitigen Präsidenten der · Nationalbank Dr. Wolfgang Schmitz, leistet. früher betrug das Gehalt eines Präsidenten der Naionalbank 65.000 Schilling, zwarizigmal im fahr. Das .ist gewiß ein horrend hohes Gehalt, .das in Widerspruch zu den wirtsch;iftlichen Verhältdenen· die Künstler aus _aller Welt ihr Können zeigen werden . Die Sport~alle.n wurden verbessert und aus.gebaut, eine Leichtathletikhalle für 6000 Personen speziell · für das ·9_ ·Festival errichtet. · . . . Sofia ist auf das 9. Festival gut vorbereitet. Mit großer -Gastfreundschatt e rwartet die bulgarische Hauptstadt die -Gäste aus aller Welt. Auch für ·die Osterrei.cher werden diese .Vorbereitungen getroffen. Sie sind herzlich zm 9. Festival eingeladen. Auskünfte .und Anmeldungen bei _der FÖJ-Steyr Johannesgasse 16 Tel. 3179 4400 und bei den Funktionären der GE. nissen unseres ,Landes steht und Kritik herausfordert. Doch noch viel •ärger ist der Vertrag, den · der neugebackene Nationalbankpriisident Schmilz aushandeln kor>rtte. · Ihm · wurden . 86•. QO<i Schillin~ . zweiundzwanzig· mal ·(!) im•Jahr zugestanden! Sein Jahreseinkommen stellt sich somit auf nicht weniger als · 1,892.000 Schilling. Dazu kommen. selbstverständlich · noch Dienstwagen, Zulagen, Sonderspesen · · und Repräsentiltiooskosten. Offenbar dafür, daß Schmitz als Finanzminister gänzlich versa~t und ein bis dahin noch nie dagewesenes Finanz- und Budgetdebakel l\eraufbeschworen hat, daß - bereits in seiner Ära - Steuern, Tarife, Gebühren und Preise hinauflizitiert wurden und den arbeitenden Menschen der Riemen enger geschnallt wurde, erhält er jetzt zur Belohnung ein Riesengehalt und avancierte zum Doppelmillioniir.

Dramatik tler Entwieklung Aus einer Rede Friedl Fürnhergs -auf der Plenartagung · des• ZK -der KPOe Noch ist nicht einmal die Hälfte des Jahres 1968 vergangen, aber man k~nn heute ·schon sageri, daß --dieses Jahr an schwerwiegenden Ereignissen reich ist, wie seit langer Zeit kein anderes. Das . zeigt eine Aufzählung dieser Ereignisse, die au.eh die Dramatik der Entwickl,ung andeutet; VIETNAM Es ··begann mit der großen Offensive der südvietnamesischen Freiheitskämp• fer.: :Sie · lieferte der Welt .den ·seweis, daß der . amerikanische Imperialismus ·trotz seiner ·Stärke seinen ·,Aggres~ionskrieg · gegen das vietnamesische Volk nicht gewinnen kann, daß· sogar. eirie mi~tärische Niederlage der USA -nicht außerhalb des Bereiches der Möglichkeit liegt. Die weltweite politische Niederlage des a!J)erikanischen lmperiali_smus als Folge ·seiner blutigen und grausamen Aggression in Vietnam wurde durch den heldenhaften Kampf der südvietnamesi• sehen Freiheitskämpfer noth größer; und schließlich konnten die · Pariser Ver• handl-urigen · zwischen Amerika· und·· Nordvietnam erzwun11;en werden. USA Mo Rassenkämpfe r d e In den Vereinigten Staaten · selbst haben die Rassenkämpfe zu · einer schweren ·Erschütterung geführt. Das Prestig~ der _USA ist wirtschaf!lich :dur;ch die Goldkrise, .politisch-morahsch durch die .Morde an _Martin Luther King imd Robert Kennedy in _seinen Grundlagen . erschüttert. . Hunderte Millionen Menschen auf .der ganzen Welt- beginnen das wahre Gesicht des amerikanischen Imperialismus· zu erkennen. · Westdeutschland-Kämpfe gegen die Notstandsgesetze In Westdeutschland hat . der Kampf gegen die Notstandsgesetze zur St_ärkung und Aktivierung der linken -Kräfte g!!führt. Dennoch -YJurden die . Not• standsgesetze - um die seit Jahren gestritten wurde - -jetzt mit Zweidrittelmehrheit vom Bontier Parlament beschlossen. Gleichzeitig mit der Stärkung und Aktivierung der linken Kräfte sehen wir in Westdeutschland die rechtsradikalen, ganz• und halbfaschistischen Organisationen und Bewegungen mit geheimer Unterstützung durch · di• Staatsmacht weit . rascher.. wachsen und zu einer immer größeren Gefahr für ganz_ Europa, insbesondere für die unmittelbaren Nachbarn Westdeutschlands . werden. IT ·ALIEN Wahlsieg der KPI . Die Wahlen in Italien haben einen großen Sieg für die Kommunisten urid die- von , der NenriisPartei .. abgespaltenen link.ssc;izialisten und_eine schwere Nie• derlage, für .die Vereinigten .Sozlaldemo• kraten gebtacht. Das hat zu einer Re• g_ierungskrise geführt, .deren Ende ._ nicht abzusehen ist. FRANKREICH Streik d. IO Mill. Die gewaltigen sozialen -und poli• tischen Auseinandersetzungen in .frank• reich, der Streik von_ mehr ·als zehn Millionen Arbeitern; Angestellten und Studenten, sind zweifellos das bisher io der kapitalistischen Welt wichtigste Er• eignis des Jahres 1968. Der Kampf . der französischen Arbeiterklasse für · -:hra sozialen urid gewerkschaftlichen Rechte, die stürmische Bewegung von Millionen Menschen gegen das persönliche ·Regime de Gaulles ·und für ·die demokratischen Rechte des .Volkes, das Bündnis der Lriken und der einheitliche Kampf der Gewerks-diaften, das Kampfziel der Kommunistischen Partei _· Frankreichs - eine' Volksregierung der demokratischen Einheit - haben grof$e internationale Bedeutung, DIE WELT RINGT ... Wenn wir die wichtigsten Ereignisse des Jahres 1968 in den kapitalistischen Ländern einzeln aufzählen, so ry,uß ma_n doch darauf hinweisen, daß sie·. mit• einander verbunden si"nd und ·aufeinander einwirken; denn in der heutigen Zeit geht ein . großes, ~die ganze . 'v'w'.elt umspannendes Ringen zwischen Krieg und Frieden, · faschistischer oder- militä• rischer Diktatur und Demokratie, Kapl• talismus und Sozialismus vor sich. Des• wegen gehört · in die Aufzählung der wichtigsten Ereignisse des Jahres 1968 auch der von der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei entschl9s• sen in die Wege geleitete Pr~~eß #~~, Überwindung . all~r.---" ,-Entartungserschet• nungen der Vergangenheit und ·der E~t~ faltung der sozialistischen Demokratie. GRUNDORIENTIERUNG der Kommunisten Die kommunisiischen Parteien haben nach dem XX. Parteitag der Kommuni• stischeri Partei der Sowjetunion im Jah_re 1956 auf Grund der Analyse rler neuen Lage in der We!t - ihre Grundorientierung neu erarbeitet: Verhinderung eines cf ritten Weltkrieges, .der durch die Entwicklung der Waffentech• nik die Cefahr der Vernichtung der Menschheit in si.ch trägt; daher Durch- ;etzung des Grundsatzes der Koexistenz, des Nebeneinanderbestehens von Staaten · mit verschiedenen Gesellschafts• formen (kapitalistische und sozialistisc:he), ohne daß es zu kriegerischen Auseinandersetzungen . -zwischen .ihnen kommen muß; daher Anerkennung der vollen Souveränität jedes Staates, keine Einmischung in seine inneren Ange!e• genheiten, kein Export der Revolution oder Konterrevolution. Jedes Volk soll ~c ibst über die innere Struktur seines L.a.ndes entscheiden. ,Wir' Kommunisten haben dabei kein Hehl aus .unserer Überzeugung gemacht, daß das .kapitalist[sche Ausbeutur)gssystem · wachsende· innere. Spannungen hervorrufen wird, die wirtschaftliche, -politische· und . r:no~lische Krisen unaus- . weichlich :machen, daß ' diese zu harten Klassena1ts.einandersetzungen führen werden, in denen 'die Volksmassen . ihre sozialen und demokratischen Rechte gegen das .Großkapital verteidigen unci . sich bemühert werden, im · Kampf die Mach~ des Großkapitals einzuschränken und schließlich zu brechen. SOZIALISMUS ohne Bürgerkrieg Die •Sicherung des Friedens, die Verhinderung eines fürchterlichen . dritten Weltkrieg~s, aber auch die Verteidigung beziehungsweise die Erweiterung de1 sozialen und demokratische·n Rechte des Vol~e~, d~r Kampf _um einen Weg zum .Sozraltsmus_ohne Burgerkn_eg - i;fai; alles ist nur ,möglit;h, wenn~. _es_' gelingt,,_eine. immer slirkere: Einheit all~r ,demokrätischen Kräfte ZU erzielen. Mit eine'r solchen Einheit werden die ·revolutionären Kräfte der Arbeiterklasse : und des gar'izen-werktätigen Vol~es in voller Wucht in· Erscheinung treten, auch in ·den kapitalistisd1en Lä_ndern Westeuropas, Jn denen die ·Arbei_terklasse schon längst zur · tragenden Hauptkraft der Gesellschaft geword_en ist Die E~eignisse-des-, tahres 1968 haben dieie ·Grundorientierung der . Kommuni~ten durch ·die Praxis · bestätigt. Die revolutionäre Kraft, Energie und .Stärke der Bewegung . in Frankreich · haben die Herrschaft des Großkapitals zutiefst erschüttert ·und alle Theorien widerlegt, die von _einem irn Grunde ge•.vandelten Kapitalismu:; sprechen oder · die der Ar· beiterbeweR_ung der kapitalistischen Länder Europas die revolutionäre Kraft zur ·Än~rung der -Verhältnisse absprechen. Auch die Entwicklung in Italien und in Westdeutschland geht in dieser Richtung:

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