Vorwärts Nr. 3, 2. Jahrgang, Mai 1968

Entschieden geg.en VP-Budget GE Im Zentralvorstand.der Metallarbeiter: Belastungen durch Klassenbudget dürfen nicht hingenommen werden 1.m Zentralvorstand der Gewerkschaft der Metall- und · Bergarbeiter hat d,e Gewerkschäftllche Einheit vorgeschlagen, daß die Gewerkschaft mit aller Entschiedenheit gegen das Klassenbudget der. ÖVP-Regierung und gegen die die Interessen der Arbeiter und Angestellten aufs schärfste beeinträthUgenden · Sanierungsmaßnahmen Stellung nehmen .soll. Es wurde vorgeschlagen. daß der Ge• werkschaftsfag, der am 6. Mai beginnt, in seiner · Schlußresolution einen von der Gewerkschaftlichen Einheit einge-• brachten· Vorschlag als Grundlage für einen .Beschluß nimmt. Weiter verlang1e die ·cewerkschaftl,che Einheit, daß die Gewerkschaft Maßnahmen zur Vermei~ du~ . des Massenabbaue, und des ge• zielten Ruins von Elin-Betrieben unternimmt. · Präsident Benya erklärte, man werde keine Reallohnverluste ·durch die Sanierungsmaßnahmen in Kauf nehmen. Die Gewerkschaft s.ei an einer Verbesserung der Wirtschaftsstruktur. Interessiert, aber nicht . nur in . einer sc:hweren Zelt Sie verlangt Mitbestimmung, nicht nur Mitverantwortung. Vorsitzenderstellyertreter Ziclder (GEI ~rklärte, man müsse di.e Regierungspoli~ · t1k sofort bekämpfen, damit · die VP. nicht mit ihrer Taktik, die .Menschen sich an ·Belastungen gewöhnen zu las-· sen, durchkommt. · Die von der Regierung geplanten Maßnahmen belaufen sich auf eine Belastung . von 13CXl S pro Kopf und Jahr. Man will das Budgetloch aus den Taschen der arbeitenden Bevölkerung stopfen. Doch .die Vermeidung von Reallohnverlusten ist nur ein letzter. Au.sweg, sagte Zickler.. Der wirkliche Atmveg besteht · darin, die Se. lastungen gar nicht erst in Kraft • treten· zu lassen. Wir haben . es mit einem. Klassenbudget zu tun. das gegen uns gerichtet ist. Selbst jene. · d ie den l<las-: senkampf in unseren .Tagen leugnen, müssen zugeben, daß die OVP reine Klassenpolitik betreibt, die die Besitzen~ den schont, die Arbeitenden belastet. Steyr-Traktoren werben in Graz Oberösterreich an der Südostmesse führend vertreten Oberösterre ich nimmt hinter der Steiermark und Wien die dritte Stelle in der diesjährigen ,"- usstellecbeteiligung ~n der Grazer Süclustmesse ern . Umer · Bundesland ist diesmal ;nit 68 Firmen vertreten, wobei die Vöest, Stickstoff und die Steyr-Werke ,Hi führender Stelle stehen. Erstmals wird sich die Österreichische Stick,tdfwerke AG Linz mit der Sonderausstellung „Chemie für da s Leben von heute·' beteiligen.. Die SteyrWerke zeigen bereits seit vielen J.1hren großes Interesse an der Grazer Südostmesse, da ein Hauptwirts.chaiispartner, nämlich Jugoslawien, regelmäf;ig St evrc r Erzeugnis,,e, nämlich Traktoren, einkauit. Neben 1069 österreichischen Ausste llern werden in Grnl diesmdl 657 ausländische Firmen vertreten sein, darunler Kollektivausstellungen ~us Jugoslawien, Polen, Rumänien, der CSSR, Ungarn, der UdSSR, Frankreich, den USA. Großbritannien und - erstmals mit einer Sonderschau - · vVestdeutschland. das einen zukunftsträchtigen Markt wilt!:!rt. Die Grazer Südostmesse ist , nach den \Vorten dt>s leitenden Direktors, eine ,,Branchenmesse mit mehreren Schwerpunkten" , . wobei . das- , Gewicht . der Spezialausste llungen aut dre. Eisenindustrie, das Bauwesen und dre . Landwirtschaft gelegt wirrl. Leider · hat die österreichische Wirtschaft noch immer nicht die ganze Bedeutung der Handelsbeziehungen_. mit Südosteuropa erkannt, denn der oster~ reichischen Kollektivausstellung aut einer Fläche von nur 300 Quadratmetern steht in Graz die Sonderschau Italiens auf einem Areal von 10.000 Quadratmetern gegenüber. · Wie bedeutsam beispielsweise .Jugo- · sl,1wien (und hier in t>rster Linie die Republiken Slowenien und Kroatien\. für den österreichi,chen Export 1~1. zergen iolgende Zahlen: In den letzten d.rei Jahren hat der Handel voh Österreich nach Jugoslawien um iünfzig Prozent zugenommen, während die Jugoslawischen lmpor•e nach Osterreich ledrgl,ch um 2,4 Prozent gestiegen sind. Schon daran ist unsP.r südlich·es Nachbarla nd a!s eminent. wichtiger Wirtschaitsfaktur zu erkennen. Slavik (GE) erinnerte daran, daß beim Abschluß der Siemens-Verträge .mit der Hin erklärt wurde, ~ie würden zur Gesundung der Betriebe führen. Aber Siemens bringt keine Aufträge nach Osterreich .und hält sich nicht an die Ver• pflichtungen. Die Gewerkschaft- muß nun Maßnahmen ergreifen. Präsident Benya meinte dazu. die Beschäftigtenzahl müßte auf alle Fälle verminderf werden, denn seit der Fusion von Elin und Wiener Starkstrom-Werke gebe es eben zu viele leute. Im übr:gen müsse man warten, welches Konzept der Elin-Vorstand für die weitere Entwicklting des Betriebes vorlegt. Von einer gewerkschaftlichen Aktion · gegen den Massenabbau sprach. Benya nicht. Präsident . Benya nahm auch zu dem APA-Bericht über seine Vorarlberger Rede Stellung, in der er seine Unterstützung der VP-Maßnahmen zugesagt haben sollte. Die APA habe ihm · auf seinen Protest .eine Entschuldigung geschickt, aus der hervorgehe, daß die falsche Wiedergabe seiner Rede auf Grund einer Kürz.ung des von Vorarlberg durchgegebenen Textes in der Wiener Redaktion zustande gekommen ist. Die Toten vtjrgesstn Im Vorjahr feierte Sportklub ForelleSteyr d~s 20iähril(e Bestandsjubiliium. Die Geschichte des Vereins, seine Erfolge und Leistungen wurde in einem Jahresbericht zur 20. · Generalversammlung festgehalten und gebührend g@würdigt. G.mz besonders wird in dtu Jubiläumsschrift des verstorben@n Zen· tr„ldirektors Wiilt@r Clöcke/ gedacht, det, wie man sagt, ein eifriger Förderer des Sports gewesen w;ir. M;in so// Toten nichts Schlechtes nachsagen. Aber wenn man den Nilmen Walter Clöckel in in Steyr hört, dann denken die wenigsten .zn die pu.r Tausender, die er dem Sport widmete. Die meisten denken m einen Mann , der nach dem · Oktoberstreik '/950 rund 800 Familienväter, unter ihnen viele alte !..rbeitersport/er, auf -die Straße setzte, weil sie anderer Meinun,: waren als der Zentraldirektor. 1,ber auch dieser Mißgriff sei der Fore//!! verziehen. Unverzeihlich aber ist, daß man in der Jubifäumsschrift zw,r dem toten Direktor. einen Nachruf wid• mete, aber auf zwei Sportler g;mz ver• gaß, die untrennbar mit dem Geschehen des Vereins verbunden sind. Die .Neue Zeit" hat immer die Leistungen der Forelie gewürdigt . Nun trlauben wir um einen schweren Fehler der Vereins- /eit~ng zu korrigieren: In den 20 };ihren der Geschichte dieses bedeutenden Vereins mußten zwei junge Sportler in l,usübung ihres Sports ihr Leben l.ssen . StaJ.tsmeister Rudi Crundner ertrank bei den 0.-terreichi.schen Meislerschaiten in dl'n Fluten der Lie.<er, und Manired Zettl ,c.rb beim Training in der Ste)'r den P.iddlertod. Beide Sportler sind ihren Freunden unvergessen! Das hätle die Forelle auch in ihrem Jubiläumsbericht nicht ve rgessen dürfen!

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