Vorwärts Nr. 2, 2. Jahrgang, April 1968

Gen. Franz Halder gestorben Mit Genossen Franz Haider verliert die Landesorganisation Oberösterreich und die ganze Partei einen profilierten Funktionär, dessen ganzes Leben im Dienst der .Arbeiterbewegung stand und der in den großen Stürmen unserer Zeit sich stets als tapferer Kämpfer für Sozialismus, Frieden und Unabhängigkeit Osterreichs und als unbeugsamer Cha-· rakter bewährt hat. . Als Sohn einer Arbeiterfamilie geboren, wandte er sich schon in frühe• Jugend der Arbeiterbewegung zu und gehör.te in der Arbeitersportbewegung zu den .großen Hoffnungen rniner Generation, bis ein tragischer Bergunfall, bei dem er schwere Erfrierungen erlitt, seiner Laufbahn als aktiver Sportler ein Ende setzte. 1933 kam er mit einer Delegation in die Sowjetunion und trat noch im selben Jahr der Kommunistischen Partei bei. 1934 stand er an einem wichtigen Brennpunkt der Februarkämpfe m Linz in den vordersten Reihen urid mußte dann vorübergehend ins Ausland gehen, vori wo··er die Verbindung zur illegalen Organisation aufrechterhielt und ei11er der Organisatoren des Kamp:es gegen den grünweißen Faschismus war. Nach dem Einmarsch der deutschen Tcuppen , in Prag wurde er verhaftet und nach Linz zurückgebracht. Als er wiede• freikam, na'1fll er sofort wieder qie illegale /\rf?eit ;11,1f, · wurde 194Q vl!rh~ftet und von 'der Hitler-Justiz zu 13 Jahren Kerker verurteilt. Seine Frau Anni, · c!ie .ihm in allen Kämpfen . treu zur Seite . stand, teilte mit . ihm das Schicksal . schwerster Verfolgung und langer Kerkerhaft. Auch im Kerker war Genos,:e Franz Haider stets ein Vorbild an über1.eugungstreue und revolutionärer Zuver. sieht. Nach der Befreiung war er aktiv dabei, das demokratische leben wieder aufzubauen. Er gehörte der provisori - schen Landesregierung als Landeshauptmannstel!vertreter an und war späte• lange Zeit im leitungsausschuß der Zivilverwaltung Mühlviertel tätig. Viele Jahre vertrat er im linzer Gemeinderat die Kommunisten und Unk, - sozialisten und war stets mit allen Kräften bemüht, die Forderungen der . arbeitenden Bevölkerung von Linr. zu vertreten. Durch sein offenes Auftreten und seine untadelige Persönlichkeit genoß er großes Ansehen weit über den Rahmen der Partei hinaus . Franz Haider gehörte seit 1945 auch dem Zentralkomitee der KPO an, das mit ihm einen erfahrenen Mitarbeiter verliert. Zentralkomitee, Lan- •.desleitung Oberösterreich, die Bezirksund Ortsorganisationen drücken der Familie Ha:der zu dem schweren Verlu~•. ihr tiefempfundenes Beileid au,. Die Partei wird dem treuen und aufopferungsvollen Kämpfer Franz Haider $leis ein ehrendes Andenken bewahren . Der Vorsitzende der KPO Franr. Muh1 i sprach der Familie seine innig,tc .'\nteil - nahme aus. WELTREISE UM 2200 S Sie besuchen junge Menscheo aus mehr als hundert Ländern. Sie erleben ein einzigartiges internationales Kulturprogramm. Sie können mit prominenten Politikern, Künstlern und Sportlern aus aller Welt sprechen - beim IX. Weltfestival der Jugend und Studenten Sofia-28. Juli bis 6. Aug.ust 1968 Diskussionsforen und Seminare - Jugendkarneval - Internationaler Studentenklub - Jazz- und Folklorekonzerte - Sportbawerbe - Veranstaltungen und Kundgebungen unter der Losung .,Für Solidarität, Frieden und Freundschaft" Anmeld':'ngen und nähere Auskünfte beim Oaterreichischen Vorbereitungskomitee. 1020 Wien. Taborstraß<i 4$,o, Tel. . 65.43 80. Der neue Eine verzweifelte ältere Frau kam in die Beratungsstunde. „l>er Hausherr hat gesagt, ich mu~ einen neuen Mietvertrag abschließen, nur für fünf Jahre und der Zins wird höher sein als bisher", erzählte sie... Ist das wahr?" Der: Hausherr hatte ihr eine Stelle im neuen Mietengesetz gezeigt. wonach ein neuer Mietvertrag abgeschlossen werden kann, wenn der alte schon länger als ein halb.es Jahr bes!eht. Und er hatte sich bemüht, der im Paragraphendeutsch nicht bewanderten Frau einzureden, daß ihm dieser Abschnitt das Recht gebe, einen solchen neuen Mietvertrag zu verlangen. Die Frau war allerdings klüger als der Hausherr dachte. Sie ging fragen. ob das wirklich so ist. Und da erfuhr sie, daß nur dann ein neuer Mietvertrag Mietvertrag abges~hlossen werden kann, wenn beide dafür sind - der Mieter ebenso wie der Hausherr. Hätte sie dem Hausherrn geglaubt und mündlich oder gar schriftlich dem Abschluß eines neuen Mietvertrages zugestimmt, dann hätte sie dem Hausherrn alle Rechte und Möglichkeiten in die Hand gespielt. Er hätte völlig willkürlich einen neuen Mietzins festlegen können - den doppelten oder den zehnfachen. Der Mieterin wäre dann nur noch übrig geblieben, den geforderten Mietzins zu bezahlen - oder auszuziehen. Das Beispiel zeigt, wie wichtig ein Grundsatz ist: Nichts unterschreiben, zu nichts „Ja" sagen, auch wenn es noch so klar oder harmlos zu sein scheint. Immer zuerst Fachleute fragen. M' 1 1 b 1e ersc 1ulzver and

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