Vorwärts Nr. 1, 2. Jahrgang, Februar 1968

DIE SPÖ WARNT: ----~---..... Steuer - und 0 reiserhöhungen = neue Lasten für alle K Ündigungen und Konkurse 1 = Unsicherheit für alle 1 SO REGiERT DIE ÖVP /1 =---====----<=""--=:-=~.=,,=.~""""' ~ ....... -~ .. --.-""-'r_?o-~~· .. ~ U N D D I E SPÖ 9 7 0 ? = Der Ideologe der SPÖ, F.t'itz Klenner, hat in der Zeitschrift der SPÖ, 11Di e Zukunft 11 einen Artikel über di e Regieruhgspolitik nach einem Wahlerfolg der SPO im Jahre 1970 geschrieben. Darin äußert er e inige, wie er es nennt, "ketzerische Gedan ken". Welcher Art diese Gedanken sind, zeigt der Beifall der Unternehmer. Wenn man die nachst ehenden Auszüge aus dem Artikel Klenners liest, wundert das niemanden. M A S S E N S T E U E R Zur Steuerpolitik schreibt Klenner: 11 Ifatürl:id:i können wir die Reichen mehr besteuern. Das allein bringt aber zu wenig, denn wir dürfen die Steuerschrauba nicht überdrehen, wenn die private Investitionstätigkeit nicht erlahmen soll. Also werden auch wir zu Massensteuern greifen müssen. Wir werden notgedrungen vorerst die Steuerschraube anziehen müssen." AU f-:: LA.ND S KAP IT L\ L Das ausländische, insbes ondere das westdeutsche Kapital, ist eine Gefahr für Österreichs Unal.Jhängigke ite Das stört Klenner nicht im geringsten. Er erwartet von e iner SPÖ-Hegicrung, daß sie raschest Ordnung in den Staatshaushalt bringt., um II das Ve rtraue n zum österreichischen Staat und zur österreichisch. · Wirtschaft wieder herzust e ll en." Zu wessen Nutzen das geschehen soll, fügt Klenner gleich hinzu : ;, Gelingt uns dies, dann können wir auch ausländisches · Kapital zu angemessenen Bedingungen ins Land bringen, und dann werden auch ausländische Unt e rnehmunge n zu Bet e iligungen und Veranlagungen in Österreich bereit sein." I< F IN E ILLUSION Damit sich die Arb e iterschaft über die Politik einer SP-Regierung keiner Illusion hingibt, schreibt Klenner : "Es sieht so aus, als ob e ine sozialistische Regierung vorerst nur ide e ll e und materielle Opfer fordern wi.irde. In gewissem Sinne ja! Es wird uns dank d e r · fli .nterlas senschaft der ÖVP nicht anders crgeha als Englands Arbeiterr egierung." Verständlich, daß Klenner dann zum Schluss kommt: "Es wär e eine Illusion zu glauben, wir könnt e n nach ein•am Mahlsieg die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse umstürzen." X X X X Viele Frage n dräng0n sich auf. Eine woll e n wir stellen: Würde eine solche SPÖFegi6rung nicht den Unternehmern mehr nützen als d e n Arbeit e rn, wie dies zurn Beis}Jiel in England tatsächlich der Fall ist? Wir sind davon i.iborzeugt,daß di e sozialistischen Genossen sich von einem Wahlerfolg der SPÖ etwas anderes erwarten.

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