Vorwärts Nr. 1, 2. Jahrgang, Februar 1968

rium verwal tet wurden; und ddS lmlu· strie-lmperium ihres Vatc-rs, nämlich 75 Prozent der Geschäftsanteile an der heutigen Welser Durisol-fabrik (früher Flugzeug- und Metallbauwerke), 6400 Aktien der Porr AG und 45 Prozent der Aktien der österreichischen lalcum· lndu,triE> . ci,, gew.111,gcs· ,\iillioni:'nve rmögen, eingehandelt geße!1 e in pa.ir Wälder, einen See und ein verv,,,lhr· lostes Schloß, de!'~en Erhaltung Millionen Schillinr, verschlungeri ~ätte. Wer hätte nicht . lu~t. ebenfalls em Tiluschgcaschäft mit dem Finanzminif-terium ·. zu machen? Der Bund übmnahm das Grottenbahn • s-chloß und izab es - was solite er damit tun? - schnell an die Landesregierung weiter, vh1 ei,ien heißen Erdäpf~I. 9ie Landesregierung machte dara~_s eme ruberkuloseheHstätte, aber dafur war e~ wen ig il,eeignet, u~d die· t~nKenkrank~n kommen jetzt anoerswo hin. Wer w,!1 das Sc:hlo~? · . Nun hatte also d ie griechische Kön igin fost das ge.i.amte Eigentum ihres in~ zwischen 0953) gestorbenen Vater\ ,,e:it<leut~chl" - Dutzende Million~n Schill ing ;1n Industrieanteilen, alle Schlösser bis auf das häßliche und un• p raktische Schloß Cohur;i, und fast alle Wilder. Und ihre vier Brü-:ler? Dio ha:t,,n da$ Nachsehen. Nicht einen Gro• sehen hatten sie vo11 der. lndi.;.stri emillionen ihres Vaters geerbt, nicht ein A5tc.:hen aus selnern Wal dbesitz, nicht e ir:e Hundehütte von seinen Häuse rn und ~chlfüse rn . Alles hatte ihnen d i:: Friederike weggeschnappt! Doch me rkwii rd f)\ : Sie ertrup,,111 ihr Sd,icksal mi t lächelnd,:m Gleichmut Oenn t.fos Tauschg~c.häit des köni1(1ich_en Jdiwe- :; te~cher:s -..-.,3,r ei'~t de, l',V'2: \!e .;lre:ch und der dr l.te folgt soi:,leich. 75 Pro:i:enf der Aktien · Stiftungh auf. Das Handelsgericht W,~!s frat;t bei der Duri so(-Werke Ges. m. b. H. zurück, was da los ist, und e rhält alt Antwort einen Notariatsakt: Am 27. Jä11- . ner 1960 gründete Friederike von Griechenland, nim folgend,m die Stifterin gena.nnt", di~ .,Herzog-von-CumberlandSti ftung•. In ' ~iese Stif!ung ~racht': sie ein: 6400 Porr-AG-Aktlen, die meisten Liegenschaften des Grundkomplems Gmunden-Grünau und den G1?Schäftsanteil (7S Prozent) der Durisol-Werke. Diese · Stiftun),(, von der griechischen Königin abge~chlos, en, h.it . ihren Ge11eralbevollmärhtigten in Wien; doch de'r Sitz der Stif tung ist in - Va<luz, Li(!chtenstern. 'Wie wir hören. ist es eine sehr hochherzige . Stiftung, denn · sie dient auch kulturellen Zwecken. Aber im ' Vorsland der Stiftung sitzen nur Friooerike mit ihren vier Brüdern; · unä 1.eichnungsberechti gt iür die Stiftung ·i,t nur - wi r zi ti eren au;; d, ,n, österreichi~chen ,'\kt - "Seine Kön:ri· !iche Hoh::' it Ernst Aui,;usl Prinz von H.;innover, Herzog zu Braunschweig_ l!nd Lüneburg''., wohnhaft in Calenberg, Schulenburg an der Leine, Hannover. Diese Stiftung hat's in sich. Sie stiftete vorerst eine kompleite Renovierung und ein<"n rnodem~:, Umbau de r schloßartigen HKöniginv illa" - und dann ~tiitet sie einen jährli chen fuxuriö,en Sommeraufenthait . in der .Königsvilia" für Ernst August, seine Frau Astrid von Liechtenste in und ihre sechs Kinder; und da r,n ~tiftel sie Jagden mit forstpersonal und Treibern, und dann stiftet sie auch den Aufemha!t der anderen Geschwister in Gmundi::n, wann :;:e lu;t dazu haben. Dieser dritte Streich ist aus riem Handel~register in Wels •micht! ich : ~ a taucht plötz! ich 1m SeptP.mber 1%0 im Serich t über di~ Gcnemlver;;amm!ung der Durisol-Werke als 01.:t,it:!:erin von 7S Prozent der Aktien 5tatt der Konigin f dederike die „Herzcp;-von-Cun,berlahri• Die Mutte; ist aiierdings a.usp,e3cl,los~ 5f,n. Em; t August ist böse auf sie, ,?r hat ~r,gar mlt .ihr µrozes, ii:?rt. Und wenn Vic- :0ria. l u!s1:, fochtc;- de; K.i ' sc rs \Vi ,helni, nir.h Gmunden i-:on)lnt, wohnt si~ priv.ll . Auch der zwe,tiu,1gHe Srude r, Chrisfa ,1. 4st n?:ch1 n,chr · h,)ffä hig. Die F~?n1il: t~ , pat<lon. die Stlltung, haue~ ihn „a.!J.~---~'Jn- .aon geholt, un1 ihn 7.U !H Gf:ls thal bl ~Jt~r'::r der · Ourisr1 i„VVerke zu rnachen. Don oewährt,~ er i:ich. De r · \\l,;,iser Bet rieb (Aktienkapit.ai ·, .5 ·~-1i!lion~:n} f!o ri"ei- t un_d hat auch schon eine TGcl11.e rgesellschat t„ d ie .Achauer l! ;iu:;toif inclustrie Ges. m. h. H. {A1'ücnkapf ta~ 'l ,~ M! !iione~\ _grünIIOCK 1'1 i ;:-:t V1;u, :.,. ,1 ;1; : , ,r · 1 nd ,\,1ni:. 1.1..~;-- .. v(~:·;.i~a n ' ·ßoc. k. ·s·~~it t~,~ -12h~rn gehör: dE! ~ heu te S7j:ihnge de:-•:- R,:gieri.u1g zn. zuer!) t ,)!:; StJ at's se.krt~tü. dl nfl ~,1 :; i\Hn rs ter und zum Schluß gar als Vizck.irizle r. Et wird riie vol:e. die höch~te ,'vlinis!erpen- ~ion ,1 rhalten , tü~m!ich UO r ro z?. nt sei nc·s :..lt•rzt• itigen Vi t: ek,u::de, ge·h a.lte~ von 2.5./.\U(, S, J,,s sind :20.&,3 ,1 5. v ierzehnrn;1! im 1,1hr. Cc:v,·il~ eir1 Gehalt, von dem , ich ~;inz gu t !eben ::iß t, noch darn tii r eine lill.i~ kt: it, d it• - vomehm ausgedrückt -. urnst riflcn ht. In rien, :\.,ini sterium, da~ ,, r mehr al, ein ]Jhrzen.il ie itete, e re ir,'- ne:en ,i ch niimlich no< h u;id noch Ko rrup1iont;:n lP'ld SkiHidalc--. d ie dr-n Sh:~u eriahi~r:, vit.-! le :\-H liio:i e:~r, k0slel1 .'!n. Do<'h cl ie~e · 20.644 S m<mailich ,i,,d ofrc!nsich tl: r..!, Bock ncch nicht :;tJnug, •.vr.shalb zusätzl iche Pfrü nden ge~ucht wt?rdcn: Präsi dent d<-r l änrlerbank ocJer efne~ anderen Kredi t!r.st ftu ts , iuf iP.d1't1 F,; i[ 1>oc. h ed id1,• r ,,u~end,: , 1.u r M;n i•. t1··:- pr, ,is ior> . SCHMITZ :\uf:ei1.t:nd i -: i. :: lafZ <7 lH.i1 fin ,,nz• m1ni~-i. cr Schrni !L d it: f\.1ini:,:crpen:-:i on ~t·w;;hd '., ·itd . ~,H„h rin(•I 111.,r kni1pp ~.-w; ::t h :ige;; \,i :ni ~lt•r~c ;, 1tfl eihält (' \" ~i t' in i ! nur 4) j,?h:·t•n . f.r t,! ~1dt:~ ,:,l :1 1it 1No hl f'.:Lx:t:tt~i1 ::):l~:::.!;·~~1r::s:~i1~~~~i~~::: ~Y1t;~ !;~ hke.iit?n. l.r.: ,~.o~r· <<; 1i)f.~- p~nnsche I.Ju 0 !li~h11 .d., S!'k„t•tä r dn U11 ic rni,h11w rk,1rn nn~ : i.HJ~ann. h,.1- ,JI$ NJchiolgt.l f Dr. Ka rni l;-' riir d,1~ An,1 (ir:: Präs ide ntt'-n dt#: i\.; .Jt1n11alb;.'ln~ 11 \beP~f-h(:-ll. D,1:-, c~- h,, '.: in rt ,-·-:-~:- Ft1!l~~ ü or· r~:: ,: ..; ln„ng v,: ri r1\Ldi( !1 ·; . :·hH·.b \-V,;d vn:, gg OUO ~- !1 "1n i • i.' f'; lll l)\. \i in: j~ ;, i-, -•t •--t) •"fH hn1' dJ. L O U·i.:i ub-;- 11n.-l \V, •1hn~;<·-n·, ; re~-;~·1,~·c:· ;.. t ion. D i,il 1. ~11 u nd -<"H, -1 \~,- f~ ~; nPi;/i f•!; . den könrw:;. Ab t~r eint'-.. Li _;,.. ~ ~, ,,g:.·.~: .Prinz" Chr:~tian etw,1s Ent,e\~l ic hP, : f: : heiratete eine Bürgerl iche! . Der ~rrogante Kqnsfantin Ernst Au\ust, · der älteste Bruder, rief sofort den lamilienr,1t, pardon, den Vorstand der S~ftung, zusar:nmen, um Chri- !\tian zu ver\itoßen, das heißt aus der Stiftung ausz~· schließen. Doch die. anderen Brüder eklen. Christian ist ein guter Ceschä smann, das . ist wichtiger als eine s1·andelr,emäße Scl1\~:ägerin. Und wenn die Han'loveraner wieder eine, Tages ihre Tre!r,_e zum angestammler. Herrsdierhause <intdecken werden (in Hannover bemüh~ sich der monarchisti• sehe .welfenbun<f um d ie Popularis ieru;i\~ \ 0:1 E: r:!'- t Au~u~t dl!n, T J cl1t ,gc11 !, , ü ~.mn m.rn d ie ~ch,\,1gcr;;1 noc11 . 1mrner zur Gräfi n machen. Die Gmundner, denen .. ~st's Wutscht. Die hohen Herrschaften sind auf ihren lai•d· und Urlaubsbesuchen immer sehr lci~tsclig. Eine Ausnahme bild.et nu_r _der Neffe der 1,S:if!ung•, König' "or\st:,a~t1h von Griechenland, der i n Gmunden als .u1oga11t verrufen ist. Aber wenn die Hannoveraner nach Oberösterreich kommen, so kommt Geid unter ditt Leut. Daß es keim~ Drachmen uncf keint1 Mark sind (E.rnst August ist in Hannove r einer der rei.chsten Sch!of:.- und Großgcundbesitzer), : so.-,dem Sc;hil-. !i hge, die ~ie. :wf Crund eines ~ Tau•' sches"' mit dem Finanzministerium bekamen . ist dem Leuten ja gleichgültig. ,'\ucli die lokate St.iatsgewalt ,isrs zu. fr it>den, tinige ~ncbrmen bekjmen für riie Bewachung der hohen und a!le_r• höchsten Herrschaften Orden auf die Brust :gepickt, Angebli.ch sind e~ .-tq.,te kfü: lg! ich, han11overi ~f.i.~n Hau~rdena· Ober ·aie Zuvorkommenheit unseres fin anz ,nini ste riorns gegenüber· Präten· de;"Jten und König:oner, 501! man sich ni.::h, ärgern. Nur wundem. Doch nein: ;,is ge lernter Ö,,te rreicber kann man sich nic~t ei n,-r, ,\i mehr c!arü!Jel'- wunder1;1. HHZfNo\Uf:R [ x, nntnrn i n!s1e r Ht!t.1.r•n<1t:t'r i ::t ~dt:' i chf·ctil ~ t•iru··- 1 von den :\ \ini ~h#r- ~)t·:1~iuni-:it:n. Seit .\\;irz ·19t:-J gehö i" t _ t.~ r ,ov,..oht ,1,, ~l a dtsse krerä r vviP c1I " h\1n1 - •,r(•r c.i ,·r Reg ,eru;,g «11. Da auch d1f' AIJge,.lrdnHl·nzeit bPi der Ber,·chnnn),\ d_P.r \\ ji, 1 .;.1er:1en ·~i o !1 z t11n Teil _b~rucks :c:hhgl _ ;._. ,,; , · 0 1d He11.e:1~ue r h~1· c:!ichp ).ih re ' ,,uf·~le, Abgemdnt~lenh;,nk abgehoiien, erhJ! I er d,e höchsle Mini~terpemilln . nän1li ch •jr, 993 Sc:hilling. A ndl:'rerse1?•; l"li. 1-1,-~lz(•ndue1 ,ve~terhin .. ~.bgt:ortlni~t'~ r~ und h.:; 111 di ,,ser Funk lion AnspnJcl~ aut 'i t."i n " l"i-.' t!~rfr<!u'l:,: /\bg,~orclneieng1 .:.~n;tft. Sc~!1lud;,Jj, _h i:;r ~r Src\d!_~~111w·,1h .. ~n~ ~H:':-ie~ c.;i,;.li i, ; n 'chr ,.-.,,,11gf:r an, e11 nl1c11 . ~o \-vi rd j e?Zt i·ic1tz c.: n,, ,_;c»f ,-o n d(·•r ci111tl cle. 1 \\ tJhl ~epl :1t~t._

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