Vorwärts Nr. 4, 1. Jahrgang, August-September 1967

..,.,'Jr.. 'JrJR.JE:mm:I.... BEZIRKSSEKRETÄR Zeitung n und Ferns h en berichten vom Kampf der freiheitlichen Demokratie gegen den diktatorisc h en as iatisch en Kommunismus. Viele bedauern die Opfer dieses K ,1.mpfes in Vietnam, halte n sie aber für unvermeidlich ·. Weil es angeblich um die Freiheit geht, nimmt man es hin, dass die USA in Südvietnam eine korrupte Militärdiktatur am Leben halten, dass die Städte und Dörfer Nordvietnams in steigendem Ausmaß bombardiert, FRAUEN UND KINDER hingemordet werd en. Man akzeptiert zwar immer weniger die Behauptungen der US- Regierung, dass Nordvietnam an diesem Krieg Schuld trägt, man glaubt immer weniger den Friedensbeteuerungen der Johnson-Regierung, die die Existenz der siidvietnamesischen Befreiungsfront ( leugnet und damit die Möglichkeit von Friedensverhandlungen mit dem einzigen legalen Partner zunichte macht'. Aber man bleibt · untätig, wenn im Norden und Süden des Landes Millionen Napalm- undExplosivbomben WOHNHÄUSER, SCHULEN, SPITÄLER und Nahrungsmittel zerstören, wenn hunderttausende lvenschen getötet werden o Denn Vietnam ist fern o Vi e le v on uns haben sich daran gewöhnt, dass fast überall in der Welt Jene Menschen, die sich d e r kolonialen Ausbeutung und der imperialistischen Unterdrückun g w iders tzen, von Militär und Polizei brutal a ttacktiert werden o Es gibt keine nennen ""w rten Proteste , w nn US-Generale von Freiheit und Selbstbes ·' immungsr cht .spr echen und g le ichzeitig den Befehl zum Massenmord geben.Die Reg ierung un d leid ,r a.uc:h d ie großen Organisationen der österreichischen Arbei terschaft schweigen. Namhafte internationale Politiker, der Generalsekretär der UNO, U THANT, PAPST PAUL VI. und auch vie.l.eö.5terr·eichische Persönlichkeiten verur teilen den schmutzigen Krieg o Aber offensichtlich g~nügt das alles nicht. Denn nach w ie v.:.> r fallen Bomben auf die Städte und Dörfer am Mekong und am Roten Fluß. ÖSTERREICH allein kann den Vietnam-Krieg n it.!ht beenden. Aber es könnte und müßte mehr als bishe r zu r Beendigung des Krieges beitragen. Wir sollten uns die jungen Amerikaner zum Vorbild nehmen, wie zum Beispiel Cassius Clay , der sich weigert in Vietnam auf vermeintliche Feinde zu schießen. Alle forts chrittlichen Österreicher sollten s ich solidarisch erklären mit jenen Kräften m den US_:A und in viel e n a nderen Ländern, die die amerikanische Intervention als das bezeichnen, was sie ist: als em Verbrechen gegen die Menschheit o VIETNAJ-IL GEHT ALLE AN ! - == - - ,. i ►· MAN DARF NICHT SCHWEIGEN a n ... ' ....

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