Vorwärts Nr. 4, 1. Jahrgang, August-September 1967

FUNKTIONÄR DES MIETERSCHUTZVERBANDES Die Wohnungs frage geh~rt zweifelloa zu den wichtigs ten Anliegen unserer Bev~lkerung. ~ine faßiliengerechte Wohnung bildet eine der wesentlichenGrundlagen für eine gesund e ßntwickluni:; der Familie und vor allem der Kil:der. Deshalb hat jede Famili e Anspruch auf eine ihr entsprechende Wohnung und der Staat, die l~nder und die Gemeinden haben meines Erachtens die Pflicht, als eine der wichti gs t e n sozialen Leistungen-für die Verwirklichung dies es Anspruches zu sorgen. Durch die Stadt gemeinde Steyr wurden zwar seit Kri egsende rund 2150 Wohnungen neu gebaut , der Bedarf a n Wohnungen ist a ber nicht ge ringe r geworden, sondern eher gestiegen, sind doch beim Magistrat noc h i mmer über 2500 Wohnungssuchende vorgemerkt. Dies ist ein e rs e its d a rauf zurückzuführen, d ass viele Wohnungen ent weder anderen Zwecken zugefiihrt (Ve r 1Nendung als Bürood e r Geschäftsräume) werden oder v e rfall e n und als Wohnu;1gen nicht mehr verwendet we rden k~nnen, sind doch di e Häuser der Altstadt oft hunderte von Jahren alt. Anderseits ist der Wohnungsbau noch imme r v~llig unzureicherd~ wurde di e ser trot z des e normen Bedarfes a n Wohnungen in den l etz t e n Jahren immer mehr v e rringert . Konnten von d e r j tadtge me ind e zum Beispi e l irn Jahre 1962 noch 208 ifo ubauwohnungen vergeb en werden, so waren es im heurigen Jahr bis derzeit nur mehr 64 Wohnungen. Hiezu kommt noch, dass auf Grund derAuflassung des #OHNUi'1GSANFORDZl-WNGSGZS.6TZES - wofür ÖVP und SPÖ gemeinsam v e rantwortlich sind - zahlr ei ch e Woh nungen von den Hausher rn gehortet werden, um sie a m p r o f i t a b e 1 s t e n vermi2ten zu können. War der Wohnungsbau schon unt e r den jetzigen 3e dingunge n nicht a usreich e nd, so wird es auf Grund de r kürzlich vom Nationalr a t beschlossenen Wchnungs - r e for m in Zukunft für die Ge meinden noch schwier i ger , Wohnungen zu ei n em halbwegs traghar en Mie tzins zu b a u e n. Dur c h das ,vohnbaaförderungsge s etz 1968 wird nämlich der Eigentumswohnungsbau , der sich m2ist in privaten H~nden befindet , weitaus stärker gefcirdert als d er kommunal e Johnu ~gsbau. Die Folge wird sein: dass sich der ~ohnungsbau immer mehr auf d2n Bau von Rige ntumswohnungen verlag ert . ln Zukun ft warden daher immer mehr Wohnung swe r be r -man ge ls einer anderen i.Vlögl ichk ei t zu 8incr Wohnung zu kornmen - gezwirngen s-2in sich eine t e ur .:: Eigen tumswohnun g 7,i l k:-111 f2n . Das cii es 2in .-:,: a r ge Belastung f ü r di e .3e troffenen is t, ja fiir v iele e inG u n iib erb r ückbar0 i-Ii.ir d e darstell e n wi rd e rgibt sich a u s nachs tehendem Beispie l: FÜR .iINB EiGENTUHSWOHiWHG IM HOCHHAUS AM Ti,,BOR IS'l' ~IN BAUKOS;rBNZUSCHUSS VON S 70. 000 , - sowr~ EI N.C i'iÜ1•:ArLICHE ZAHLUNG VON S 1. CJCO, - SlJBZIG J AI-rnE HINDUriCH zu L~IST.:::::n . Wir Kommunist !~n hab -: 11 sch on vor Bcschlussfnssun g der Noh;1u11gr0fo r m durch cbn Na t ionalra t di:: von d 0 r ÖVF g-0planten Verschlecht 2rung,~i1 o.u :fgcz~igt und ei - n en e n e r gische n Kampf gegen das Zustandekommen di~ses unsozi ~l a n Gesetzes e;efüh rt. Hä tt e die .SPÖ-Führ ung ni ch t tat enlos zug0s e hen1 sonde rn c.'ic werkt ä tige Bevölkcr·ung in diuse m Kampf unterstiitzt und a ll e p nrl ari1e ntarisch e n Mögli chk e it e n aus g12 ni.itzt, wäre di ese unsoz:;_a l c Wohnun g-s r -:d'orm zu v e rhindern g2wesen . ===================-==--:=======~==-=--=------------------·- Wer nicht 1::)Fl'-IK T b 0 i die::,en Wahlen muß nach den Wahl e n doppelt ZAHLEN ========-'"'==-~==-====:.==-====----==-=---

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