Vorwärts Nr. 3, 1. Jahrgang, Juni-Juli 1967

Nach eingehender Beratung über die bevorstehenden Landtags-und Gemeinderatswahlen beschlossen die Steyrer K o m - m uni s t e n auf einer Tagung die Kandidatenliste zu den kommendenGemeinderatswahlen. Bei der Gemeinderatswahl 1967 wird Gemeinderat und Arbeiterkammerrat GUSTL MOSER wieder an der Spitze stehen. Ihm folgen: Bezirkssekretär und Fürsorgerat der Stadt Steyr OTTO T REM L, Mieterfunktionär und Fürsorgerat MARTIN GRASS ER und Betriebsrat derSteyrWerke, Arbeiterkammerrat und Vorstandsmitglied der Metall-und Bergarbeitergewerkschaft GUSTL MASCHE R. An fünfter Stelle kandidiert als Vertreter der jungen Generation der Bezirksobmann bisher im kommunalen Leben der ,Stadt nicht in Erscheinung getreten ist. Dafür scheint ihr Ga tte der bisherige Stadtrat Kubanek, üb e rhaupt nicht mehr auf der Liste auf. I mmerhin bleibt ein Stadtratsmandat in d e r Familie. Von diesen Veränderungen abgesehen,ist dieSPÖ Liste das, was man von ihr erwartethat: das Kräfteverhältnis Werk-u. Stadtorganisation ist dasselbe geblieben, ein Schuß Protektionswirtschaft,hauptsächlich vonseiten der Stadtorganisation, ist dazugekommen. Das Steyrer Rathaus ist alt,und seine Mauern sind dementsprechend dick.Trot~ dem dringen allerhand Gerüchte an die der FÖJ ANSELM HI N TER REIT N ER. Öffentlichkeit. Ein bekannter ÖVP-StadtDie Reihung der 36 Kandidaten wurde ein- rat, der sich sein Brot hauptberuflich mütig beschlossen. als Kaufmann verdient,soll der GemeinNach einer ~echt lebhaften Debatte einigte sich die Bezirkskonferenz der SPÖ Steyr über die Kandidatenliste zu den Gemeinderats- kommenden Landtags-und wahlen. An der Spitze der liste steht der amtführende KandidatenSteyrer Bürgermeister JOSEF F E L L I N G ER • Nachdem sein bisheriger Stellvertreter Direktor Schanovsky aus dem politischen Leben zurücktritt; wird seineStelle der SPÖ-Fraktionsführer im Gemeinderat Stadtrat Professor RADINGER einnehmen. Interessant ist, dass schon an sechster Stelle die gegenwärtige Landtagsabgeordnete HERMINE KUBANEK aufscheint, die de schon· seit einem Jahr die Getränkesteuer schuldig geblieben sein. Ein pflichteifriger Beamter erlaubte sich daher, den ÖVP-Mandatar zu mahnen. Das aber soll wiederum dem SP-· Bürgermeister gar nicht recht g ewesen sein. Der Beamte aber mahnte nicht nur, er flüsterte auch einem anderen ÖVF - Funktionär einiges ins Ohr.Dieses Ö A AB Ohr war sehr aufnahmeb e reit, da es doch bekanntermaßen in der ÖVP zwischen den einzelnen Ständen seit dem 6.März 1965 drunter und drüber geht. Der AAB-Mann kam dann auch darauf, daß sein Gesinnungsfreund der eigenenFraktion nicht unbeträchtliche schuldet. Der Wirbel in der Summen Steyrer ÖVP wurde durch diese Erkenntnis natürlich nicht geringer. Obwohl rer Herr

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