Vorwärts Nr. 2, 1. Jahrgang, April 1967

AUGUST BETRIEBSRAT DER STEYR-WERKE FÜFt EI N E ECHTE LOHl''STEU ERF,EFCRM AB 1. JULI IQ67 ===============================;========================== = In der VII. Vollversammlung der Oberösterreichischen Arbeiterkammer stellte ich fest, daß die Lohnsteuerprogression zu den herausforderndsten Ungerechtigkeiten gehört, weil sie jede Lohnerhöhung wieder zu einem erheblichen Teil wegfrißt. Ich erinnerte an einen Fall in den Steyr-VVerken: Etn Arbeiter erreicht, die gen. hatte eine Erhöhung seines Verdienstes um 30Prozent Lohnsteuer war jedoch um 170 Prozent gestieDie Art und W eise, wie die bisherigen Verhandlungen vonstatten gegangen sind ljnd wie die einmütigen Beschlüsse von ÖGB und Arbeiterkammer mißachtet werden, ist eine Brüskierung der Arbeiter u. Angestellten. Es gehe also darum, daß überlegt werden muf., , wie die einmütigen Beschlüsse durchgesetzt werden sollen. V\t enn die üVP- Abgeordneten im Parlament dafür eintreten würden, was sie selbst mitbeschlossen haben, dann müßten die Forderungen des üGB Wirklichkeit werden Wenn man jedoch die Presseerzeugnisse des üAAB verfolg t , dann muss, man bezweifeln, ob die G ewerkschafter unter den 0VP - Abgeordneten wirklich zu ihrem Wort stehen werden. Wenn der Finanzminister sagt , seine 11F{ eform11 sei die größte Steuerreform seit 30 Jahren, so stimmt dies aber nur für die grofaen Verdiener . Es sei also notwendig, die geballte Kraft der organisierten Arbeiterschaft einzusetzen, dami t eine echte F .eform durchgesetzt werde . Dies gi>lt auch für den Termin vom 1. Juli, der ebenfalls vom üGB gefordert vvorden war. In der R esolution der Vollversammlung wird festgestellt, dass eine LohnSteuerreform gerade den Bezieher kleinerer und mittlerer Einkommen spürbare Erleichterungen br ingen müsse. Der h eformplan des Finanzm ini sters entspreche in keiner W eise diesen Forderungen. Entschieden müsse aber auch gegen die starre Ablehnung der Vorverlegung der Lohnsteuerreform protestiert werden.

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