Vorwärts Nr. 1, 1. Jahrgang, Jänner-Februar 1967

Jahr der Wasserpreis erhöht wur.de. Eine Wasserpreiserhöhung gehört zu den unsozialsten Maßnahmen, die gerade Familien mit Kinder am härtesten treffen da dieselben ohne Zweifel den meisten Wasserverbrauch haben. Er erinnerte an die neue Teuerungswelle und erklärte, daß die Kommunisten gegen die Erhöhung des Wasserpreises stimmen werde. TROTZ KIRCHENSTEUER NOCH HOHE ZUWENDUNGEN AUS STEUERMITTEL! Allgemein weiß man, daß die Religionsgemeinschaften Beiträge (Steuern) einheben. Das Eintreiben dieser Kirchensteuern erfolgt nur zu oft durch Inanspruchnahme von Anwälten und selbst Exekutionsgerichten. Religionsgemeinschaften heben aber nicht nur Steuern ein, sondern bekommen auch vom Staat nicht unbeträchtliche Summen. Laut Konkordat 1960 zahlt der österreichische Staat, der katholischen Kirche jährlich SO Millionen Schilling und die Bezüge für 1250 Kirchenbedienstete auf Grundlage des Gehaltsschemas für öffentliche Bedienstete, A, IV, 4. Diese Zuwendung - steigert sich also nach dem Gehaltsgesetz. Ab 1. Jänner 1967 sind pro Kirchenangestellten 4,110 Schilling zu bezahlen. Für die 1250 sind es daher 5,137.000 Schilling pro Monat, das sind (14 mal im Jahr) 71,925.000 Schilling im Jahr. Zusammen also 121,925.000 Schilling jährlich. 500.000 SCHILLING FÜR DIE KIRCHE ========-====·====:============·========:s=-·==- Unverständlich war auch der Antrag des Stadtrat Prof. RADINGER (SPÖ) im Namen der SP und ÖVP Gemeinderatsmehrheit für die neuerbaute katholische Kirche in Münichholz zur Anschaffung einer Orgel 500. 000 Schilling aus Gemeindemitteln zu spenden. Gemeinderat MOSER erklärte hiezu, nichts gegen die Kir-ehe, es liege den Kommunisten fern einen Kulturkampf zu führen, aber man könne doch nicht zur selben Zeit da die Gemeinde klagt über verminderte Einnahmen und erhöhte Ausgaben der Kirche aus Gemeindemitteln 500. 000 Schilling spenden. Gemeinderat Gustl Moser führte weiter aus, vor einigen Jahren habe ich von dieser Stelle, aus einen ähnlichen Anlaß, ich glaube es handelte sich damals um eine Spende der Gemeinde an die kath. Kirche in der Höhe von So. ooo S, an Hand eines Rechenschaftsberichtes des H. Bischofs Dr. Zauner festgestellt, dass die Kirche in Oberösterreich über mehr Einnahmen verfüge als die Gemeinde Steyr. Ich bin auch der Auffassung, dass es \Neder gegen die Religion noch ein Kirchengebot verstösst wenn ein ÄRMERER einen REICHEREN kei-- ne Spende gibt. Seine Fraktion stimme aus obgenannten Gründen gegen diesen Antrag.

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