Volksstimme 1954

·i'e Ba den Sla ember gewütet. • '' Ehemalige S<hutzbündler über düa Februarereignisse 1934 - Der Heimwehrfürst darf seine Schlösser nächt zurückerhalten Ui01ter &eridderst&Uer hat ln den let.den ~en J&abltelctle eheanal~e Sdtutzbiindler aufgeswAat, Arbeiter, die damals ln .versdlle– clenen Teilen · tq.Dseres. Landes die . 6sterret– dlbdle •Demokratie vert..eldip , ha·ben.·.Sie alle,-.Soslallsten und Komm unisten denen si~ dfe Febnaarerefgnjsse 1934 uoa.ad& ldtUda tni1(hre, Hel'2'.en eingepr&irt haben, •1 .nit voll ElnPH•IUIK. ilber die Jüncs& angeordnete Vu– mygen rldl:pbe - Starhember:&', Jene■ Bandentllhrer, cler vor allem, In WVJeran Bwltleslancl mH seinen ,Relmwebrho•n r■rdat!lar ~wruet bat. i..J'un jährt . sich,, zum achtzehnten.mal .,jener denkwürdige ,Tag, an dem sich ,die östenei~ chische /Aroeiterschaft ,gegen .den : Fasahis• mus w.r ·Wehr gese~t ,hat-,. 2000 -Arbeiter- aus ganz Oesierreich, Stbutzbfutdler, Sozialis.ten u.nij_ Kommunisten, wurden ermordet von de:A B11jonetten ,der .Starhemberg-Dollfuß-Fa– schi$ten ,medergeme1zelt.. Mit -'. Kanooe11 wurde ..fn ·A!rbeiterhäuser ;geschossen, •mit brutaler Gewalt ,die Republik zerscbl{l.gen. Gerade ·in Oberöster:reich hat die Acbeiter– schaft dem Heimw•ehrterror eroitt,erten . und , ·heroischen Widerstand gelei!>tet, und die gefallenen Helden von Linz, Steyr und Holz– l-ei1hen. sind fftr. die österreichiisch.!11 Arbel• ter unvergeßliche Opfer geworden. Der alte Gruber-seilte sich 1ur Wehr „Nitht erst seit .dem Februar 1934, die Heimwehrbanden ,waren schon Jahre vorher in der österreichischen Arbeiterschaft ver• baßt". erzählt uns ein ehemaliger. L l n z er S c ,h u t z b ü n,d 1e r. ,.Wir wissen es noch ganz .genau, als ,der: l· Ma f 19 3 3 verboten wurde. Damals Ist .der sozialistische Bürger– ,meister· von- Lin;,;, G r u b e r, allß' ·Protest ,ge• gen .den ,grünen' Heimwehrterror mit der 'r0• . ten ,Nelke im "Knppfloch stolz durch :die Straßen ,, von Linz ,gegangen. Und ·· als ,Ihm ein~e ; Heimwehtler die ·Nelke , herunter• rissen. setzte sh:h-der .alte Gruber ,mit seinen . Händen zur Wehr!" ,~Und -wie ist ·es.,heute1 Heute hat die SP• Führupg •die vom FaBchismus ·ennordete11 , Arbeit-er .•berE!its vergessen", meint ·der Schu~bündler vevbittert. lie 1 „fer ·des. febnler d8rtu ,aJdlt uascnsl 1nresu sein „Er ist ein Schandfleck · tn der Geschichte der eI'Gten Republik"• So bezeichnete F'l'iedl M: aus·':Unz, ein filhr-e.nder FunkHonär der Sozialishlschen, Arbeiterpartei Oesterrnichs ~ in·k s s@ zia l ist ·e n:) den He~wehr• faschisten ·und Arbeitermörder S t a r h e m• b e-r g. .,Als , juq,ger · Wehrsportter habe ich ·.fm Schutzmind ,geklhµ.pft", erzählt er, ,.aber erstmals erfahr Ich von den Heimwehren belljll Mord von Schattendorf im Jahre: 1921'. Und wenige Monate später, .am . 15. Juli, beim Brand des Justizpalaste.s .(n •Wien, wutide ich als Fiinfzehnjiihriger von einer Kugel ·der Schober~Polizei verwundet • • ," Priedl tl,f. hat den 12. Februar fn W l e n · miberlebt, hat als .-junger .SchUlzbündler ,mit eigenen Augen gesehen. wie Arbeiterwoh– nungen .sich in ,Trümmerhaufen .,verwandel– ten.- .,Als. jU,Dge Sozialisten haben .w{i '.damals die Rechte der Arbeiter ·verteidigt .,und ,_ge– gent den Heimwehirfascbismus gekämpft. Nie hätte kh mir ,von der SP-Führuqg _,ge· dacht. ·daß &Ü! sicb••dermaßen erniedciqt m:td' sich später einmal •,nlit jenen, . ,die-.auf .uns schossen; unsere Brüder •ermordeten· und .auf die Galgen hängten, .sieh i n e f.n e ·K,o a l l· t f cf n s r e ,g i e r.u 11;g. · zusammensetzf." , Und wenn sich . heute der ·Starhemberg wieder rührt", s~gte •er. ,.so . ist ,das, eine Fol.ge der Politik. •die .man · in Oesllerreicll seit Jahren g e gi e n d ,i e A r .b e -i t·e r: .be• treibt. Wenn wk wol-len, daß die '{~pfor des, Februar nicht umsonstcwaren, dann heißt es z u s a m m e n h a HI e n. 11 • Die SP-führuaJg . hat versag! D r ehema1ige Scbutzbundkommandant de3' Bezirkes Linz~Stadt, Otto: H., ;der , ge- . 1 meinsam mlt R:ic•hard Berruaschek !fle Kämpfe In Un!i leitete, meint zum „ran. Starhemberg": ,,Das f:III))örende an der ganzen Angelegenheit Ist 'die Tatsache, daß Starhemberg, ~iner der fl,auptschuldiget:1. des JahFes 1,934. -bereits wieder seine tt i 11- t e r m ä o.n e r , iia der Regierung hat. Im Februar 1934 sind ltinter Starhemberg die gleichen Elemente ·gestanden, mit denen ,heute die -SP~P.ühr:ung in der gemeinsamen •,Regierung .sitzt.. Es . ist ' traurig, ·daß heute schon sehr.viele -'die februarereignisse-ver- . gessen haben.l Die . Politik der SP-Führer ,im Pall Starhemberg, ist ein • Manöver und eine Propa,gandawalze. Diese Herren den- .:ken nicht im ·entferntesten daran. ge~en ,den : Heim~lmfürsten zu .kämpfen". U1td ·Dlit . 1hitterer ,Ironie . fügt .er 1hi111zu: . ,,Nicht einmal früher•. -iu ,der · ersten l l{epubHk. .,als :die' SP noch in 'der Opposition. war, ha:t- man · , vom Kampf t_ge,sprochen. Und , heute? . "f✓o man .,gemeinsam · KoalitionsPolitik . be– treibt???" , De.r ehemaltge Schutzbundkommandant; .sagt: .;,Wir ,müssen .heute a11es tun. ,.um .zu ,verhindern.- daß ,wieder einmal Ar– .,beiter, gegen Arbeiter schießen.· OM!I eines mü:ssen wir ·begreifen Jemen: .der 15. Juli• · 1927, der li?.. 1:"eb11t1ar t93'1 und. alles arrde,i:e Unheil, das.. nachher. über :1ms hereingebro– chen· ist, ist, in .-eine,;. nicht. gerirtgen · Maßo auf •.das· Vers~gen• ·uud d n · ..Yerrat der SP– führung und Jh.rer Clique zurückzufüh– ren ..." ·jubelte an ·· de.n offenen ·&räberri A1:htzehn· Jahre sind seither . vergangen umd, Oeste,rr,eich,:hat den grünen·.und'·brau– nen fia.,;chismus mit zehntausenden Toten bezahlen müssen. Heule aber erhebt die ·Re– aktion erneut ihr freches Ha.upti: Starhem– berg. ·der Arbeitermörder von 1934. :!er To– tengräber der ersten Republik , fonlert sein „Eigentum~ zurück! Und seine Hel:t'ershelfer in der·,Regierung· unters,1Jüt-zen ihn 'dabei. Selbst .die sozialistische Parteiführung hat ·vor Starhemberg und seinen ·Freunden in'der Reqierupg ·kapituliert. . Und f.eie,ten den Henker Die baßverzebrte Fratz.e der fascbist-iS<hen ,! Reaktion - Die liazer •• taves• post".Jener Tage ·ein SpieCJelbild ,Die Arbeite schaft aber den-kt anders! Dm lohDenrev~er t·st A•·beiterblut geflossen ,,lch entsinne mich noch ganz genau,. was . · die Heimwehr iin diesem . Raum getrieben hat", sagt in .der Werkskantine von Kohl– grube Edmund W., heube Betriebsrat der W~fsegg-Traunthal-er Kohlenwerlcs-A. G·; seinerzeit a k ti v e r Sc h u t z b ü n d t e r, „und was .gich die Heimw,ehrbanditen ge;rade hier im Kohlem:evier gelels,tet haben. Es war e.in scheußliches Regime·" Betriebsrat W. er.tählt, wie die Bauden Starhembergs nach der Niederlage der AJ.·– beiter im Kohlenrevier gehaust haben. ,,Wie die Va'n<ialen sind 61,e ·bei Nacht von Haus izu Haus .. gezogen, .von Arbeiterwo]lnunq .zu Arbeif.erwohmlng. , In besoffenem Zustand haben die Heimwehrlee die ·Türen r.inge• schlaqen, Arbeiter aus den Betten gerissen., die Tuchenten mit ihren Bajonett~n zer• stochen, uru,ere Frauen ·geprügelt. Das werden wie niemals vergessen. Oh Sozialisten, . Kommunisten oder partei• ~ose Arbeiter, jeder anständige M~nsch i.111 Kohlenrevier, wo 60 viel Arbeiterblut ge– flossen ist. ,verabscheut den Starl:lemberg– Faschismus •.." w1, müssen zusammenhalten ,;Der Febru.ar,t934 und der Bluthund Star• hemberg sind, mfr.·00<:!h ·gut . in Erlnnemnq", sag't der' Eisenbahner • Karl : H. -aus t\_Uoang. der damals ,tn, der, Nähe von Holzleith„m als S c,h.u t z b',fi .nd 1-e r ·gekämpft hat. ,,loh' bin 'heute noch Smialist, obwohl viele meb•er Freunde' :Kommunisten gewor-den .s,ind. 1 Wen11 wir aber·,woUen, ·daß ·wir das Vennäthtnis der Tofen von•Ho!zleithen•·hocbhalten und eI1füllen, dann müssen wir alle zusi\mmen• halten, egal -c:m wir Sozialisten oder Kommu– nisten sind, Die Heimwehr h-at damals auch nicht< geifliagt: seid ihr Sozialdemokraten oder Kommunisten, sie hat uns -alle verhaf• te • II • rid abschließend meint ·er: ,,Im FaU Star– hemberg 'darf unsere Parteiführung nicht nachgeben. ' Und wenn. dann •werden tau- 1Send.e Mitglieder ·die K o n s e q u e n z.e n 2 i e h e n, denn wir wollen nicht wieder vor einem neuen 12. Februar stehen • • .'' . iv;, haben ~ uns nie geda<hL • :• Betriebsrat Johann M, der im Februar 1934 in Wolfsegq als blutjunger Schutz• ib ü n d l er auf den Barrikaden gest<111den lsl, meint auf unsere Frage, was er über 'd,en .,Fall Starhemberg" denkt, folgendes: . Der Heimwehrfürst soll heute wieder seine Schlöt,ser und Besitzungen zurückbe– kommen? Das wäre nicht möglich, wenn die ,SP-Führer aus dem blutigen Februar t934 etiwas gelernt' häbten! Heute sind wir schon wieder so ,weit, daß der A r b e i t e r m ö r· d .e r f r e c h w e rd e n k an n. weil in der Regierung seine . Freunde r I sitzen. ,:Aber so wie wir uns vor 18 Jahren gegen diese Heimwehrban<len gewehrt haben, wer– den wir Arbeite;: des Kohlenreviers es · tmch diesmcJI nicht zulassen, da'.ß SLarhem:berg geine Güter zurückbekommt_· Daß es einmal so kon1men wird, haben wir uns dama!s nicht einmal' träumen lassen .•." Die Ltnze.r Zeitu,weo des Februar 1934 zet. gen deutlich nicht ·nur das Gesicht des Austrofaschismus, die ve;brecherische Bru• talität der Führer der Heimwehr und Sturm~ scharen, der ,DoUfuß bis Starhemberg und Gleißner, sondern , auch ·--die HaMung des s.o• g·enannten freiheitlichen Bürgertums, das ,clamals mit fliegenden Fahnen in das Lager der faschistischen Reaktion ühergtt1g, So genügt ein Durchblick der Nummer 4l ·der ;,Linzer Tagespost". der Zeitung des ,.freiheitlichen Bürgertums" vom 19. Pe• bruar, U1n das fratzenhafte Ce$icht der da· maligen Reaktion zu enthülien. Die „Tagespos)." beginnt mit ~inem Auf– maclter vom Rilc:ktri~t des L!Jndeshau.p1maunes, ' Dr. Schlegel Staatssekretär D.r. Gtelßner, Bundeskommis• Sär für Oberösterreich Linz, 19. Februa.r., fünem mit Rücksicht au! dle politische Situation in Oberösterreich qeäußerten WunGch ·des Bundeskanzlers Folge gebend,· hat Landeshauptmann Doktor Sch:legel am Samstag sein Amt zurückge- , legt. Als Burideskomm.is6är für Obeföster– . reich wird ,mit der Landesführung Staats~ .6ekretär. Dr. G I·e rn .ne r vom 'Burideskanz– le,r ' betraut werden. Gleich ·als nächste , zweispaltige Meldung meldet die „1'ag~spost": • ,,Koloman Walllstsb :bei / Admont verhaftet•• ·Der Sthutzhundföhrer Koloman ; W ' a 1- : U s c h wuJide ,vom Gendarmerieposten Lie• ,zen ,verhaftet. Ein Eisenbahner in · Liezen •m.achte Sonntag :den dortigen· Gendarmerie- posten auhnei::kßam, -daß ·er Wallisch ·.und eine Frau in -einem ::Auto · in ·der Richtung ,gegen Admont habe fahren sehen .. · Stabsrittmeister Sager des .Postens Liezen traf sofoxt in ·sch·neidiger Umsicht alle ·'Maß– nahmen zu.r Venfolgung .. . lm·'Reittal zwi– schen Liezen und An.mont stieß die Pa• trouille auf Wallisch und seine Begleiterin, die bereits von· dem v-0n Admont aus ab◄ gegangenen Gendarmerie-inspektor W i e • •6 i n g e r · festgenommen wor<len waren. •.. Wallisch lejstete keinen Widerstand und war vollkommen geb:ochen- Er wurde gefesselt und uDter starker Bedeckung nach Leoben eingeliefert und dem Standgericht übergeben. Im Le i t a r t i k e 1 schreibt das 'Blatt des ,.freiheitlichen Biir~ertums", dessen Wieder– kehr die heutige SP-Führung so sehr her– beiselmt: „Es ist notwendig, manchen bürqe-rlichen Kreisen, die mit dem Sieg der Regierunq über die rote Revolte nicht zufrieden waren, die Unhaltbarkeit dieser Einstellung vor Augen zu · führen • •., die siege6'l:uukenen Marxisten hätten, geführt von volksfrem– den blutgierigen Sadisten und von diesen bis zum Blutrausch aufg~tachelt, ihr Mütchen gekühlt, und zwar vor allem an ienen die seit .Jahr und Taq den Kanlpf geqen .' die marxisflschen „Un 1 ermenschen" gepredigt hab~m. · _ Es l~t ebenso , ungerecht wie kin– disch, mit der Ni.e-der "mpfunq des Aufst"n– des urnz:ufri'eden zu s~m, weil er mit Unter~ sUi 2bng ·der Heimwehr und vaterlä.odischen Verf>ände erfolgte. Der Dank gebührt illlen, die zur Rettung des Vaterlande ,beigetra– gen haben, ohne Untersehied. Die angeblich freiheitliche „Tagespost" tritt schli'eßlicb für die standreclitlicben Verurteilungen ·ein und prote5tiert:dligegen, daß die Sozialdemokratische PartE!i der Tschechoslowakei „die Frechheit haben darfl!, an Bundeskanzler Dr. Dolifuß eia Telegramm zu richten, in dem geg·en den Kampf der österreichischen Regierung ge– gen die Rebellen und gegen die ,stand– rechtlichen Verurteil'Uilgen protestiert wird, und schreibt wörtlich: ,,Die Mil-de, mit der in Oesterrekh ,vor– g.e9,aggen :wirii, - es werden • nur · au~ge· $rol1ene Mö~der und ·Aufrührer zum Tode verurteilt - zu kritisieren und anqesichts <ies Verbrechens der Bauer und Deüt.SJ!h, vop einer Blutschuld der Reqierull!l zu spre~ ch~n. ist wohl der Gipfel der Ironie.'' Eine ganze Seite 'des Blattes ist 'der „Heldenbegräbnlsieier der gefallenen Gendarmen und· Heimwthrler" gewidmet. Interes ant 'i6t dle 'Rede, die Staatssekretar Dr. G l e i ß n e r dort ·:hielt und in der er u. a. erklärte: .,Der Friedhof ist :nicht der Ort, um,die ganze RucltloSigkelt vollcsl'remder Aukillhrer und dl.e Wcllmstnns– tat von so vielen · in 'ihre.r Uillfäßba~keit zu werten, und den Ruf nach· gerechter Sühne zu,hören · . . Ihr toten-Männer,<lenen wir die Re;ltung des Vaterlandes ve:Pdanken,, ·· w.ir hören, was ihr aus den Särgen heraus ,·von ur{s forde:'t: Mit •Unbeugsamkeit' mid ·etser– nen Fäust-cin d-arübee' zu waclten, 'daß ,-dieses L~nd ein .zweiteltl Mal bewah:rt ',f,Ieit,e ... p nter dem Titel ,,Nach den Wirren in OberösterreiC'.lb" m 1det das Blatt: /,.verstärkte P0sren in .der Sta'dr Linr;· v-0m ~imat6chut-z besetzte Häuser und die · ße– rtlitschaft der Exekutive in -.den' Kampfqe bieten erinnern noch -an die Wirren der let"lten Tage- .... In Steyr wurde -bereits eü1 sfandgerichtlicbes Urteil gefällt ·:und voll· zogen, weitere Ve··handhmgen gegen eine Anzahl Aufständischer finden heute ·und ,in den folqenden Tagen statt. In Linz wurde vor dem Standgericht noch nicht verhan– delt. jedoch werden der Schutzbundführer l}ernaschek, sein Stellvertreter Bonyhadl 11nd der Schutzoündler Gschwandtner •vor <ias Standgericht gestellt werden. Die Vor– l>ereitungen sind _getroffen und der ' Riebt~ pflock Im zweiten Hof des Landesgerichtes ist b'~reits aufgesletlt. Das erste Standgericht ln Steyr Doppelmörder Josef Ahrer zum Tode ve.r– urtellt · und hingerichtet 1neldet die „Tagespost" triumphierend. Sie berichtet: Die Standgerichtsverhandlung fand im kleinen Verhandlu.ngS6aal 1 statt. Um 9.15 Uhr wurden die behlen Angeklagten ge-. fesselt mit sta· ker -Eskorte in den Saal ge• führt. Es sind dies der 37jährige a:r,beitslose Schlosser Fran:z S t an g l, sozialdemokrati• sch er Gemeinderat und Landtagsirbgeord:ne– t.er · .. und der 25jährige arbeitslose Sehlos- ser Josef Ahrer. ,Beide .sind ,aqgek.lagt we· gen des Verbr.echens . des Aufruhrs, Ahrer überdies des Vel'brechens ·des gemeinen Mordes . .• Nachdem ·es .die Ang~klagten in den ge· hässigsten··Farben ges·ab.Udert hat, berichtet das. Blatt triumphlereod vom· Urteil; ·Josef Ahrer wird des Verbrechens des ge– meinen Mo:-des schuldig efkannt und zum Tode durch den· Strang verurteilt, hingegen vom Verbrechen d~s Aufruhrs frejgespro-, chen, Auf die Fr.age des Vorsit-zen_den er– klä:t der Angekl119te, ,.er sei kein Mörder, sonde:m ein politischer Kämpfer"· Er wird durch starke Eskort.e in das Gef.angenen· haus abgeJführt Um 23.28 Ub.r erfolgte die Hinrichtung im kleinen Hof des Gefange– nenh~ses im Beiseip d~r Vertreter des Ge• richtshofes . . . .,Ein weiteres Tod ·u1·tel1 in Graz" berichtet von de[ Verurteilung und - Hin.• • richtunq des Beamten d r Arbeiterkammer ·JQsef St an e k, der. bes huLdigt wurde, am 12. Februar auf.·die Exekutive geschossen zu haben, und wegen des Verbrechens des Aufruhrs schuldig erkannt w1rde. Weiters ,· witd , von einem SlandgP>r~ht In Graz ' berichtet, •vor ·dem ,sechs Mitglieder · ,der. ,,Baude" 'des 'Koloman Wallisch ·standen 1111~:t v01r denen einer zu' 15 .Jahren, zwei '!!U zehn Jahren•und ~zwei1 ru' fünf 'Jahren ·Ker– kers verurteill' wutden. Stolze 'Bilder Wie stob: ;die: Hehnwehrban,diten ·und ihre - lt'refhejtliche . ,;T~~ost" auf · ·Htr.e lJntaten •waren, ,-bewei~t eine ·,Reihe :ß'.ilder, in de– •nen ,'die •·von ,-Kanonenschüssen 1;chwer de-– ·molierten Gemeiudeoaut-en in ·Wien gezeigt we:'<ien. Au.th 'ein · Bild <ies Fürsten S-t,a r·– h -e m'b e r g mit, Bischof Dr• G f ö 11 n ·e r ·und 6chließlich •ein Photo·des Gedarmerieinspek• tors Wiesbauer .oos Admont wird gezeigt, der Ko~man ·Wit1liscb "verhaftet und·•von dem 'die , 1 Tagespost" stolz ' berichtet, daß er,• zu einem ihrer wertvollsten Mitarbeiter yehörte. Das drr gloiclten ·Nummer a~fügte Ahend– blalt „Tag<lSpost" b.rJngt ein großes iiwcispal– f.iges Bil'd des Bnndeskommissärs v-011 Ober– österreich Dr. Heinrich GI e i fi n er mit deu1 Ha.hncnscllwanz an ·der Kappe. Das Abendhlatt ist zum größeu Teil mit Erklärung·en des Austl'ofa11chi– s t e u V i z e k a n·z l e r M a j o r Fe y, die er Vertretel\ll der ' in~ und ansländisdten l'rr,sse gab, ausgefüllt, • und in dt'nen alle Schuld aruf · die Arbeiter . ~choben wird. Fey erklärte: fa ganz Oesterreföh ,stehen unsere Kompanie!\ und ·Bataillone. Der ·Heimatscbutz war Zllt Stelle und i t überall hinf.\'egangen wo man ihn · gebraucht hat. Ich habe von Nie~röster• reich Heimwehrbataillone nach Steiermark ge-– schickt und sie "haben überall funktioniert. Ich , habe 1 Wicner Hcimatsmutz nach Steyr e:e– schickt, und er -hat sich unter persönlicher Führung des · Bundesführers prä c b t i g ·g e– s c h I a gen. Ohne den Heimatschutz wäre Oe-;terreicb vei.-loron ··gewesen. Rilbmend schreibt das Blatt unter dem ·Titel. „Der Heimatschutz 9'ei der Niederkämpfung der Revolte" · von den ·,Verdiem1ten des Heimatschutzes. dessen wcbtht'lfte Formationen Oberösterreich• ·(Fortsetzung auf Seite 8)

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