Viertel weniger Wert legte«, nach einer ,ländlichen' Methode vorging und den »komplizierten, anfängl ichen missionarischen Verhältnissen nicht gerecht wurde.« Der Standpunkt - »Die Leute haben sich einfach nach uns zu richten. Wir werden ihnen n icht nachlaufen.« - war geradezu d iametral zu der Vorgangsweise, die bisher in der seelsorg l ichen Tätigkeit angewandt wurde. Die Überführung der Pfarre nach Linz zu Neujahr 1 947 sollte diesen »Ritenstreit« du rch eine päpstliche Entscheidung aus der Welt schaffen und sich fü r die u rsprüngliche Vorgangsweise entscheiden. I n der Zwischenzeit ging der Bau der neuen Kirche in das Endstadium. Da die Ablöse von P. Meindl durch den Jesuitenorden beschlossene Sache schien, war nun die Frage zu klären, welcher Orden die Tätigkeit in Münichholz nach der Pfarrerhebung und der Übe rnahme von Linz übernehmen sollte. Vorher hatte aber P. Meindl noch seine Oberen gebeten, diese »reine und hoffnungsvollste Arbeiterpfarre Steyrs« als richtiges M issionsgebiet zu übernehmen und »als Schu l ungsort für die j ü ngeren Kräfte auszubauen.« Dieser Wunsch wu rde allerdings abgelehnt.S) Am 1 . Oktobe r 1 946 wu rde die Pfarrexpositur zu Ch ristus, dem König, in Steyr-Münichholz zu einer selbständigen Pfarre e rhoben. 6) Am Sonntag, den 1 5 . Dezember 1 946, fand die feierliche Einweihung des neuen Münichholzer Gotteshauses statt, dessen Bau unter reger Beteiligung der Bevölkerung erfolgte. M it dem Jah reswechsel 1 946/47 wurden einige g rundlegende Änderungen vorgenommen : Der e rste Münichholzer Seelsorger, Pater Meindl, der dem Aufbau der Pfarrgemeinschaft seine Gesundheit opferte, verließ Mün ichholz. Die Pfarre Münichholz schied ab 1 . Jänner 1 947 aus der Diözese St. Pölten aus und wurde von der Diözese Linz übernommen, wäh rend die Seelsorge zugleich den Patres Oblaten der U nbefleckten Jungfrau Maria zufiel. Nach dem Abgang von Pater Meindl gelang es vor allem Pater Franz Sch röpfer, der bis 1 956 als Kaplan und bis 1 960 als Pfarrer in Münichholz tätig war, den volkstümlich verbundenen Stil fortzusetzen. Sein besonders enger Bezug zur Arbeiterschaft und seine Liebenswürdigkeit bewi rkten trotz der h istorisch bedingten Sch ranken eine g roße Annäherung zwischen Seelsorger und Arbeiter. 1 1 Jahre nach Kriegsende, im Jahre 1 956, in einer Zeit der Normalisierung des Lebens im Stadttei l , e rgab sich folgendes Bild nach religiöser Zugehörigkeit : Katholiken Evangelisch A.B. Ohne religiös. Bekenntnis andere, ohne Angabe 8327 627 1 237 402 78,6 % 5,9 % 1 1 ,7 % 3,8 % 2292 Kinder 3 1 2 366 54 75,8 % 1 0,3 % 1 2, 1 % 1 ,8 % Die Zähltage der Jahre 1 956 bis 1 965 ergeben einen Aufschluß über den Kirchenbesuch in der katholischen Pfarrkirche in Mün ichholz: Jahr März September 1 956 1 946 1 957 2324 2080 1 958 1 897 1 976 1 959 1 7 1 2 1 72 1 1 960 1 827 2 1 63 1 965 1 51 0 1 72
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2