Veröffentlichungen des Kultturamtes, Heft 36, Dezember 1985

STEYRER (Steyerer, Steurer) Anton,• am 31 . August 1673 in Bruneck/Tirol, t am 26 . April 1741 in Dresden, unterrichtete während seines Magisterstudiums 1699 in Steyr die Rh 1 ) und war Präses der Studentenkongregation . Bereits 1692 befand er sich in Linz als Lehrer der Parva 2 ) . Unmittelbar nach seiner Priesterweihe wurde er den Töchtern Erzherzogs Joseph, nämlich den Erzherzoginnen Maria Josepha und Maria Amalia, als Erzieher und Beichtvater zugewiesen. Als Maria Josepha 1719 mit Friedrich August von Sachsen vermählt wurde, begleitete er die nunmehrige Herzogin von Sachsen und Königin von Polen an den Hof nach Dresden . Dort gewährten ihm seine geist– lichen Verpflichtungen genügend Muße für eingehende historische Studien und so beschäftigte er sich mit der Sammlung von Dokumenten , welche zunächst die österreichische Geschichte von Rudolf 1. bis Friedrich III. betreffen, von denen aber nur die "Commentarii pro historia Alberti II." 1725 in Leipzig im Druck erschienen sind 3 ) . Er arbei– tete auch an einer Geschichte des Hauses Österreich sowie an Nach– rufen auf die Fürstinnen des Hauses Österreich, jedoch blieben von dieser Arbeit nur handschriftliche Dokumentensammlungen in seinem Nachlaß. In der Nationalbibliothek in Wien werden weiters noch auf– bewahrt: "Syllabus Bullarum, Diplomatum, litterarum et aliorum docu– mentorum" (6 Bände) und eine "Matricula Jurisdictionis Episcopatus in Saxonia de anno 1346" ein Band, welcher Exzerpte aus dem Archiv der Diözese Meißen enthält. Im Druck erschien nur noch ein theo– logisches Werk Steyrers , nämlich "Vita et Doctrina Jesu Christi secundum quatuor sanctos Evangelistas" (Regensburg 1745), welches 1762 in Regensburg, 1772 in Erfurt und 1774 in Wien je eine deutsche Ausgabe erlebte 5 ). Qu u L: 1 ) StR 1, 421 / 10 2 ) CSL 12a; Schard. 177; LR C III C 2, 494/25 3) Stoeger, Hist. 117 4 ) Stoeger 339 f; Duhr IV/2, 133 f, 326; Wurzbach 38, 325 f; Schmidt 2, 88 SUM(M)ATINGER Friedrich,. am 25 . Jänner 1660 in Linz, t am 25 . November 1713 in Wr. Neustadt, war in den Jahren 1711 und 1712 im Steyrer Kolleg in der Funktion des Ministers tätig 1 ). Er hatte in Österreich Philosophie, in Rom vier Jahre Theologie studiert und erwarb den Doktorgrad der Philosophie. Nach Unterricht in der Rh am Gym– nasium in Wien lehrte er an verschiedenen Orten Philosophie und Theologie, diese 1696 auch in Linz 2 , und kam von Steyr als Spiritual nach Wr. Neustadt, wo er als Opfer der Pest starb. Von ihm stammen zwei lateinische Druckwerke, u. zw. ein philologisches "Graecae linguae Summaria" (Wien 1709) und die erbauliche Schrift "Passio Christi e 4 65

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